Arnold | Rhetorik der Empfindsamkeit | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 312 Seiten

Reihe: ISSN

Arnold Rhetorik der Empfindsamkeit

Unterhaltungskunst im 17. und 18. Jahrhundert

E-Book, Deutsch, 312 Seiten

Reihe: ISSN

ISBN: 978-3-11-027605-3
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Rhetorik als ‚Seelenkunst‘ hat enormen Anteil an der in empfindsamer Literatur ausgestellten so genannten ‚natürlichen Seelenaussprache‘ - ihre Artistik wird als Verbergungskunst ausgestellt. Als ‚Rhetorik der Mitte‘ (mesótes-Ideal) stellt die Empfindsamkeit einen Positivkatalog der Emotionalisierung bereit, denn der Affektstufe ethos wird zugeschrieben, mittels sanfter Affekte zu erfreuen, zu besänftigen und mittels Menschlichkeit Sympathie und Sittlichkeit zu erreichen (Quintilian). Darunter lassen sich insbesondere die integrativen (früh-)aufklärerischen Ausgleichsbestrebungen der Empfindsamkeit fassen, die das ‚prodesse et delectare‘ propagieren und empfindsame Literatur - ‚Moderomane‘ beispielsweise - zwischen Tugendbotschaft und Unterhaltungskunst ansiedeln. Die literarische Empfindsamkeit schlägt eine Brücke zwischen einer Seelenkunst, die im 18. Jahrhundert zu einer subjektiven und individuellen Größe avanciert, und einer Geselligkeit, die den Einzelnen in die Gemeinschaft integrieren soll. Ziel der Studie ist es, durch die strukturelle Verknüpfung von Tugendethos und ‚Rhetorik der Mitte‘ eine rhetorik- und kulturgeschichtlich fundierte Lesart empfindsamer Literatur anzubieten, die den Publikumserfolg ‚am und für den Menschen‘ ebenso zu erklären vermag wie das gleichzeitige Scheitern an den eigenen Vorgaben.
Arnold Rhetorik der Empfindsamkeit jetzt bestellen!

Zielgruppe


Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker, Bibliotheken, Institute


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Vorwort;5
2;I. Zwischen ethos und pathos: Zur Repräsentation empfindsamer Emotionen;9
2.1;1. Empfindsame Rhetorik: eine Einführung;11
2.1.1;1.1 Rekonstruktion empfindsamer Rhetorik: Textauswahl;22
2.1.2;1.2 Zur sprachlichen Repräsentation von Emotionen;30
2.2;2. Heterogenität der Emotionsforschung: Verknüpfungsprobleme;34
2.3;3. Gattungs-, begriffs- und rhetorikgeschichtlich: literaturwissenschaftliche Perspektiven für die empfindsame Literatur;40
2.3.1;3.1 Empfindsame Emotionen: ethos, aber auch pathos;47
2.4;3.2 ,Rhetorik der Mitte‘: Aktualisierungen aristotelischer mesótes;52
2.5;4. Empfindsame Antirhetorik? Zur Wertung der Empfindsamkeit;61
3;II. ,Rhetorik der Mitte‘. prodesse et delectare in Zeitschrift und Brief;69
3.1;1. Geselligkeit als Tugendbotschaft und Unterhaltung (Der Gesellige);71
3.2;2. Außerliterarische Einübung geselliger Empfindungen in Briefen;78
3.2.1;2.1 Mündlichkeitsfiktionen: unmittelbare Emotionen?;80
3.2.2;2.2 Vom Vortrag zum Gespräch: Briefsteller im 18. Jahrhundert;84
3.2.3;2.3 Stil-Proben und öffentliche Denkmäler: Gellert-Schüler Goethe;90
3.2.4;2.4 Inszenierung von Seelenverwandtschaft als Tugend (Wielands Sympathien);96
4;III. Erfolgskonzepte der Mitte;103
4.1;1. Pietismus-Rezeption in der Literaturwissenschaft;105
4.1.1;1.1 Pietistische Affektenlehre: Franckes Hermeneutik;107
4.1.2;1.2 Pietismus und Empfindsamkeit;112
4.2;2. Empfindsamkeit;116
4.2.1;2.1 Empfindsamkeit um 1700;125
4.2.1.1;2.1.1 Die Landtafel der Freundschaft der deutschen Clelia;128
4.2.1.2;2.1.2 Brockes’ Tugend-Traum im Patriot;132
4.2.2;2.2 Das empfindsame Musterdrama (Lessing: Miss Sara Sampson);134
4.2.2.1;2.2.1 Der Tugend-Traum in der Sara;140
4.2.2.2;2.2.2 Simulacra virtutum: Schein-Tugenden;151
4.2.3;2.3 Kein ethos ohne pathos (Pfeil: Lucie Woodvil);154
4.2.3.1;2.3.1 Lucies Lasterkarriere;157
4.2.3.2;2.3.2 Empfindsamer Kommentar: Amalie;168
4.3;3. Rokoko zwischen Sittlichkeit und Zärtlichkeit: Unzers Gedichte;172
5;IV. Weibliche Autorschaft und empfindsame Rhetorik;179
5.1;1. Information als Unterhaltung (Unzer: Grundriß einer Weltweißheit);184
5.1.1;1.1 Die Vorrede Krügers;184
5.1.2;1.2 Die Vorrede Unzers zur zweiten Auflage;187
5.2;2. Verabschiedung der Mitte (Hensel: Die zärtliche Mutter);189
5.3;3. Ein weiblicher Wilhelm (Fischer: Die Honigmonate);197
6;V. Rhetorik der Empfindsamkeit auf die Probe gestellt (Haken: Blicke aus meines Onkels Dachfenster in ’s Menschenherz);207
6.1;1. Erzähltes bürgerliches Trauerspiel;218
6.2;2. Spiel im Spiel;219
7;VI. Zur Mode geworden: Parodien auf die Empfindsamkeit;227
7.1;1. Gottsched: Die Pietisterey im Fischbeinrocke;233
7.2;2. Goethe: Der Triumph der Empfindsamkeit;242
7.3;3. Timme: Der Empfindsame Maurus Pankrazius Ziprianus Kurt;250
8;VII. ,Rhetorik für die Seele‘ wie ,Kochkunst für den Leib‘;257
8.1;Fazit;257
9;Literaturverzeichnis;267
9.1;1. Quellen;267
9.2;2. Darstellungen;277
10;Personenindex;313


Antje Arnold, Universität zu Köln.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.