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E-Book, Deutsch, 226 Seiten, PDF

Reihe: Berichte zur beruflichen Bildung

Bahl Kompetenzen für die globale Wirtschaft

Begriffe - Erwartungen - Entwicklungsansätze

E-Book, Deutsch, 226 Seiten, PDF

Reihe: Berichte zur beruflichen Bildung

ISBN: 978-3-7639-4431-6
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Durch die Globalisierung der Wirtschaft treffen unterschiedliche national bestimmte Kulturen, Techniktraditionen und Arbeitsstile aufeinander, was Mitarbeiter vor ganz neue Anforderungen stellt.
Interkulturelle Kompetenzen werden im Arbeitsleben immer wichtiger, doch wie kann man diese definieren und bewerten?
Welche Erwartungen verbinden Wirtschaft und Bildungspolitik an ein interkulturelles Kompetenzkonzept?
Welche Konzepte und Lehransätze werden hierfür bereits in Schule, Hochschule und Wirtschaft erprobt?
Die Beiträge dieses Sammelbands beleuchten das Thema aus verschiedenen Perspektiven und bieten viele Anregungen für einen weiterführenden Dialog.
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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;4
2;Kompetenzen für die globale Wirtschaft;6
2.1;1. Neue Anforderungen im Zuge der Internationalisierung;6
2.2;2. Unterschiedliche Kompetenzkonzepte als Antwort;7
2.3;3. Hintergrund und Aufbau des Bandes;10
2.4;Literatur;14
3;Begriffe: Bildungspolitisch-ökonomische und kulturelle Dimensionen von Kompetenz;18
3.1;Von Schlüsselqualifikationen zu globalen "key competencies" – Stationen einer anhaltenden Debatte über den Stellenwert fachübergreifender Kompetenzen;20
3.1.1;1. Das Schlüsselqualifikationskonzept von Dieter Mertens;20
3.1.2;2. Handlungsfähigkeit als neue Zielkategorie der Berufsausbildung;24
3.1.3;3. Perspektivwechsel von Qualifikation zu Kompetenz;26
3.1.4;4. Das Konzept der Schlüsselqualifikationen als System von Kompetenzen;27
3.1.5;5. Pluralisierung und Internationalisierung des Schlüssel-qualifikationskonzepts;30
3.1.6;6. Resümee;36
3.1.7;Literatur;37
3.2;Sprache, Kultur und Kompetenz: Überlegungen zur interkulturellen Kompetenz und ihrer Testbarkeit;42
3.2.1;1. Europa versteht sich nicht;42
3.2.2;2. Ist Englisch die Lösung?;43
3.2.3;3. Interkulturelle Kompetenz (IK): Annäherung an den Begriff;46
3.2.4;4. Interkulturelle kommunikative Kompetenz (IKK) und Fremdsprachenkompetenz;48
3.2.5;5. Interkulturelle Kompetenz und der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER);51
3.2.6;6. Interkulturelle Kompetenz im Test: Gängige Verfahren auf dem Markt;53
3.2.7;7. Überlegungen für ein Testverfahren interkultureller kommunikativer Kompetenz;57
3.2.8;8. Ergänzende Überlegungen;60
3.2.9;Literatur;62
3.3;Kulturelle Kompetenz globaler Unternehmen – Diskussion des Kulturbegriffs und Implikationen aus der Praxis;66
3.3.1;1. Die Hybridität der Glokalisierung und der Kulturbegriff in Wirtschaft und Kulturwissenschaft;66
3.3.2;2. Interkulturelle Kompetenz und ihre Diagnostik auf der individuellen Ebene;71
3.3.3;3. Kulturkompetenz auf der Unternehmensebene;74
3.3.4;4. Experimentelle Analyse ausgewählter Unternehmen;79
3.3.5;5. Fazit;85
3.3.6;Literatur;85
3.4;Einsatz interkultureller Kompetenz am Arbeitsplatz – Beobachtungen aus der beruflichen Praxis von Fachkräften mit Migrationshintergrund;90
3.4.1;1. Allgemeine Hinweise zur BIBB-Studie zu Fachkräften mit Migrationshintergrund;91
3.4.2;2. Einsatz interkultureller Kompetenz im Berufsalltag;92
3.4.3;3. Ansatzpunkte für die Förderung interkultureller Kompetenz bei Auszubildenden mit Migrationshintergrund;99
3.4.4;4. Forschung zu interkultureller Kompetenz von Personen mit Migrationshintergrund;104
3.4.5;5. Fazit;104
3.4.6;Literatur;105
4;Erwartungen von Wirtschaft und Bildungspolitik;108
4.1;Europas Weg zu einem einheitlichen Bildungsraum am Beispiel des Europäischen Qualifikationsrahmens und des Leistungspunktesystems für die Berufsbildung;110
4.1.1;1. Einführung;110
4.1.2;2. Europa und die Globalisierung;112
4.1.3;3. Die Idee eines europäischen Bildungsraums;115
4.1.4;4. Auswirkungen des Europäischen Qualifikationsrahmens und seiner Komponenten auf nationale (Berufs-)Bildungssysteme;121
4.1.5;5. Ausblick;124
4.1.6;Literatur;125
4.1.7;EU-Dokumente;125
4.2;Zur Erwartungshaltung des internationalen Arbeitsmarktes gegenüber akademischen Berufseinsteigern – Ergebnisse der „AWARE! Inter_Cultural_Competence“-Studie;128
4.2.1;1. Strategische Personalarbeit im Wandel;128
4.2.2;2. Die „AWARE! Inter_Cultural_Competence“-Studie;132
4.2.3;3. Können, Kennen und Wissen – The Knowing-Doing Gap7;134
4.2.4;4. Wo sind die Talente?;135
4.2.5;5. Fazit;136
4.2.6;Literatur;139
5;Kompetenzentwicklung in Schule, Hochschule und Wirtschaft;140
5.1;Interkulturelle Lerninhalte zur Vermittlung inter-nationaler Handlungskompetenz – Ein modulares, gestuftes Schulungskonzept für die duale kauf-männische Bildung und die Hochschulbildung;142
5.1.1;1. Interkulturelle Kompetenz und internationale Handlungskompetenz;142
5.1.2;2. Grundlegende Elemente: Kulturbegriff, Kulturdeskription, Kulturexplikation, Sprachschulung;145
5.1.3;3. Komplexitätsstufung interkultureller Lerninhalte;153
5.1.4;4. Umsetzung in der kaufmännischen Aus- und Weiterbildung und Hochschule;155
5.1.5;5. Fazit;159
5.1.6;Literatur;160
5.2;Soziale Kompetenz in neuen Bachelorstudiengängen am Beispiel eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiengangs – Realitäten und Chancen;162
5.2.1;1. Fragestellung;162
5.2.2;2. Hintergrund;163
5.2.3;3. Ausgangssituation;167
5.2.4;4. Perspektiven einer Neugestaltung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen;169
5.2.5;5. Fazit;176
5.2.6;Literatur;177
5.3;„Global Engineers“ – Anforderungen an die Aus-bildung von Ingenieuren – Der interdisziplinäre Studienschwerpunkt „Technologie und Internationale Entwicklung“ an der TU Darmstadt;178
5.3.1;1. Einleitung;162
5.3.2;2. Veränderungsprozesse auf dem internationalen Arbeitsmarkt und die Reaktion der Hochschulbildung;178
5.3.3;3. Ingenieure als gesellschaftliche Gestalter;180
5.3.4;4. Die interdisziplinären Studienschwerpunkte als Modell zum integrativen Erwerb von Kompetenzen;181
5.3.5;5. Studienschwerpunkt „Technologie und Internationale Entwicklung“;182
5.3.6;6. Kompetenzentwicklung am Beispiel des Projektseminars „Globalisierung nachhaltig gestalten“;184
5.3.7;7. Konklusion;187
5.3.8;Literatur;188
5.4;Zur Entwicklung von interkultureller Kompetenz im Studium – Theoretische und pragmatische Ansatzpunkte;190
5.4.1;1. Einleitung;190
5.4.2;2. Kulturelle Identität und Hybridität;191
5.4.3;3. Kulturbegriffe der interkulturellen Kompetenz;195
5.4.4;4. Perspektiven interkultureller Kompetenzentwicklung;198
5.4.5;5. Die Entwicklung von interkultureller Kompetenz im Studium;200
5.4.6;6. Fazit;204
5.4.7;Literatur;206
5.5;Kompetenzorientierte Qualifizierung und Personal-entwicklung für den weltweiten Wettbewerb – Ansätze und Erfahrungen eines globalen Unternehmens;208
5.5.1;1. Einleitung;208
5.5.2;2. Paradigmenwechsel in der Weiterbildung hin zu Prozess-und Potenzialorientierung;209
5.5.3;3. Kompetenzorientierung im Hinblick auf Person und Funktion;211
5.5.4;4. Erfahrungen mit kompetenzorientierten Personalentwicklungs-und Qualifizierungsprozessen;212
5.5.5;5. Spezifisches interkulturelles Training;216
5.5.6;6. Allgemeine Schlussfolgerungen;217
5.5.7;Literatur;218
6;Ausblick;220
7;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;224


6. Resümee (Seite 35)

Wie dieser Überblick zeigt, ist Mertens’ Appell, dass sich berufliches Handeln nicht alleine aus (in einem engeren Sinne verstandenen) fachlichen Kompetenzen nährt und Konzepte entwickelt, Qualifikationen vermittelt werden müssen, die den Menschen anpassungsfähiger an den Wandel machen, von ungebrochener Aktualität. Die Globalisierung hat die Problematik inzwischen noch maßgeblich um Anforderungen im sozial-kommunikativen Bereich erweitert. Diese spielten für Mertens’ Systematik der Schlüsselqualifikationen interessanterweise keinerlei Rolle, obschon er auf die Problematik der „Mobilität“ der Arbeitskräfte mehrfach eingeht. Entsprechende Anforderungen begnügen sich bei ihm curricular-kanonisch in „Grundzügen des Englischen“ und „Grundwissen über fremde Kulturen“.
Die Idee und der Begriff der Schlüsselqualifikation hat sich sowohl bildungstheoretisch als auch gesellschaftspolitisch als äußerst schillernd und attraktiv erwiesen, dabei ständig neue Bedeutungsfacetten an sich gezogen und zu einer Vielzahl von Entwürfen auf nationaler und internationaler Ebene geführt – mit teilweise diffusem Ergebnis. So werden schon bei Mertens allgemeine kognitive Funktionen, genetisch verankerte Fähigkeiten als auch erlernbare Kenntnisse und Fertigkeiten nebeneinander aufgeführt.
Die Entwicklung des Konzepts ist ein Spiegel für die Strukturveränderungen unseres Beschäftigungssystems in Richtung Flexibilität – mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten, wie der Entkopplung von Qualifikation und Berufstätigkeit wie auch von Identität und Arbeitslosigkeit. Die Verlagerung des Akzents von der formal zertifizierten Qualifikation auf die individuell in den verschiedensten Lebensbereichen entwickelte Kompetenz nimmt den Einzelnen anders und tiefgreifender in die Pflicht, für seine „Employability“ persönlich Sorge zu tragen. Zugleich wird durch die (Über-)Betonung der „Soft Skills“ der Eindruck erweckt, mit diesen ließen sich alle Umbrüche irgendwie bewältigen. Entsprechend gibt es kritische Stimmen, die davor warnen, „die Folgen sozialer Differenzierungsvorgänge und gesellschaftlicher Desintegrationsprozesse ... durch pädagogische Kompetenzkonzepte“ heilen zu wollen: „Erneuerte gesellschaftliche Integration erzeugt durch die Kraft umfassender sozialer Kompetenzen der Handelnden lautet die heimliche Botschaft!“ (DEWE 2005, S. 3). Gar von der „Erosion des Sozialen“ im Zusammenhang mit der Propagierung von Schlüsselkompetenzen spricht Anja Heikkinen (HEIKKINEN 2004).


Anke Bahl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).


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