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E-Book, Deutsch, Band 2, 312 Seiten

Reihe: Worschädl-Krimis

Baum Tödliche Fälschung

Kriminalroman

E-Book, Deutsch, Band 2, 312 Seiten

Reihe: Worschädl-Krimis

ISBN: 978-3-7099-3827-0
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



EIN MORD IM LINZER KAMMERORCHESTER
Aus einem ganz normalen Besuch im Linzer Konzerthaus wird für Kommissar Robert Worschädl ein höchst brisanter Fall: Hinter den Kulissen wird ein Musiker erdrosselt aufgefunden. Mit einer Saite als banalem Mordinstrument. Unbeliebt war er, der Kollege, und die Konkurrenz im Orchester ist groß. Aber reicht das aus als Motiv, um ihn und sein Instrument für immer zum Schweigen zu bringen? Der Hauptverdächtige, sein größter Widersacher, will von dem Mord jedenfalls nichts wissen und glaubt an eine hinterhältige Verschwörung.

FALSCHE FÄHRTEN UND FALSCHE EURO-SCHEINE
Ein gefälschter Fünfzig-Euro-Schein bringt Worschädl schließlich auf eine ganz andere Spur, die ihm gar nicht behagt. Schließlich scheint in den Fall nicht nur die geheimnisvolle und wunderschöne Cellistin Clara Bianchi verwickelt zu sein, sondern auch ein ranghoher Linzer Politiker, der mit allen Mitteln versucht, seine Rolle in der Sache zu vertuschen …

Thomas Baum reizt die Spannung bis zum Äußersten aus und liefert einen geschickt konstruierten Fall, der ausgezeichnet unterhält und von Linz bis nach Neapel führt!

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Leserstimmen:
"Thomas Baum schafft es, Spannung und Unterhaltung so abzuwechseln, dass man es sich auf der Couch gemütlich machen und dem hinterlistigen Treiben gespannt 'zusehen‘ kann. Seine Beschreibungen der Figuren sind auf liebevolle Weise amüsant, die Verknüpfung der einzelnen Handlungsstränge von Linz bis Neapel gelungen. Dass das Verbrechen in Italien - zumindest ist es in vielen Krimis so - auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, wissen wir. Schön, dass dies in Thomas Baums Krimi auch auf Linz abfärbt."

"Thomas Baum hat einen kurzweiligen Linz-Krimi geschrieben. Seine Figuren sind aus dem Leben gegriffen, der Kommissar mit seiner panischen Flugangst und dessen Frau, die ihm dagegen Bachblüten reicht."
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24
Sowohl Worschädls Ehefrau als auch sein Vorgesetzter erfuhren es aus dem Radio. Morgennachrichten. Die vor Enthusiasmus sprühende Stimme des Einsatzleiters der Feuerwehr schilderte, dass es um Sekunden ging. Der Kriminalkommissar sei auf dem Ausleger zwar noch ansprechbar gewesen, befand sich aber bereits in einem psychisch äußerst bedenklichen Zustand. Kompletter Unsinn, sagte Worschädl beim Frühstück zu Karoline und beim daran anschließenden Rapport zu Schweitzer. Er habe die Angelegenheit bis zum Schluss ganz gut im Griff gehabt. „Irrtum, Bertl. Dir ist alles völlig entglitten. Dein Verstand hat ausgesetzt. Auf einen Kran zu springen ist sowas von hirnverbrannt. Verrückter geht’s einfach nicht mehr“, wies ihn seine Ehefrau harsch und aufgebracht zurecht. Worschädl konnte so kurz nach seiner hoch über einer Baustelle erlittenen Niederlage unmöglich eingestehen, dass er das im Nachhinein genauso sah. Immerhin räumte er ein, dass die Situation nicht ganz unbedenklich gewesen war. Noch dazu hatte er sich bachblütenmäßig nicht ganz sattelfest gefühlt. Gut möglich, dass ein gewisser Leichtsinn mit im Spiel war. „Was heißt Leichtsinn? Stell dir nur vor, was dir da passieren kann.“ „Unkraut verdirbt nicht, Karoline“, meinte Worschädl und schmunzelte. „Ja, sieht so aus“, erwiderte Karoline, nahm den stattlichen Kerl in ihre Arme und drückte ihn ganz fest an sich. Der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Stefan Schweitzer dachte wenig später keineswegs daran, Worschädl auch nur ansatzweise zu umarmen. Vielmehr brüllte er in seinem Büro seinen Mitarbeiter mit cholerischer Gesichtsröte an, dass jeder nur halbwegs intelligente, normale und korrekte Polizeibeamte auf diesem Planeten, nämlich von Burundi bis Massachusetts, Verstärkung angefordert hätte. Ob Worschädl auch nur den Schimmer einer Ahnung hatte, wie viel wertvolle öffentliche Ressourcen seine durch und durch vertrottelte Aktion verschlungen hatte? Finanziell und personell? Ganz abgesehen vom erheblichen Imageschaden, den er dem gesamten Polizeiapparat in Österreich und insbesondere in Oberösterreich und Linz zugefügt habe? Wahrscheinlich habe es heute früh in nahezu jedem oberösterreichischen Haushalt einen hämischen Lach­anfall gegeben. Nämlich nicht nur über Worschädl, sondern über jeden einzelnen Exekutivbeamten, der tagtäglich gewissenhaft und tadellos seine Arbeit verrichtete. Denn selbstverständlich färbe das auf alle ab, wenn sich ein Kollege derartig zum Affen mache. Nämlich für nichts und wieder nichts. Maximaler Aufwand und unterm Strich ein fettes Minus! Bravo! Eine herausragende Bilanz! Bei einem derartigen Wortschwall hätte Karoline eine verbale Inkontinenz diagnostiziert. Wenn jemand seinen Unmut so ungebremst äußerln führt, heißt es einfach abwarten, bis sich die erste Flutwelle entladen hat. Dagegenzuhalten oder zu widersprechen hat in solchen Situationen nach Karolines Auffassung wenig Sinn, weil man sich damit höchstens am gegenseitigen Aufschaukeln beteiligt. Das galt ihrer Meinung nach insbesondere für Worschädls immer wiederkehrenden verbalen Auseinandersetzungen mit Schweitzer, der sich damit offenbar selbst beweisen musste, dass es schon in Ordnung gewesen war, dass er sich seinem früheren Freund gegenüber in nicht allzu ferner Vergangenheit äußerst fies benommen hatte. Von zwei Kandidaten kann nun einmal nur einer zum stellvertretenden Bezirkspolizeikommandanten aufsteigen, und Schweitzer hatte sich mit nicht ganz sauberen Methoden durchgesetzt. „Der weiß ganz genau, dass er sich damals letztklassig verhalten hat. Weil er dieses negative Bild von sich selbst unmöglich aufrechterhalten kann, transformiert er es in einen latenten Ärger über dich. Sieh nur zu, dass du ihm nicht in die Falle gehst“, riet Karoline ihrem Bertl. An diesem Morgen setzte er den Hinweis seiner Frau eins zu eins um, verpflichtete sich selbst zu innerer Gelassenheit und zeigte auch dann noch keine Reaktion, als sich Schweitzer am Ende seiner Tirade hinter seinem Schreibtisch in den Sessel fallen ließ, nach Luft rang und von Worschädl ganz dringend eine Wortspende erwartete. Eine Erklärung, eine Rechtfertigung, eine Entschuldigung. Aber vorerst kam gar nichts. Zu Schweitzers völliger Verblüffung strahlte sein bester und zugleich schwierigster Mitarbeiter die Ruhe eines meditierenden Buddhas aus. Doch dann, nach ein paar Sekunden unerwarteter Stille, drückte es Worschädl doch noch ein Wort heraus. Ganz leise und wie beiläufig. „Fertig?“ Sechs Buchstaben mit großer Wirkung. Wäre Schweit­zer nicht gesessen, hätte er ins Taumeln kommen können. Einen so dezent vorgetragenen und zugleich so unerhörten Affront hatte er sich nicht erwartet. Einen Schlag mit dem Bihänder hätte Schweitzer ganz simpel mit noch lauterem Brüllen pariert, aber ein Stich mit dem Florett erwischte ihn auf dem falschen Fuß, brachte ihn ins Stolpern und aus der Fassung und ließ ihn für einen Augenblick seine Deckung vernachlässigen. Diese Fahrlässigkeit nützte Worschädl, indem er sich einfach umdrehte und ging. Eine nächste empörende Brüskierung, der Schweitzer, wollte er nicht wie der Verlierer übrig bleiben, unbedingt etwas entgegenhalten musste. Also beugte er sich vor und sagte mit beherrschter Stimme, dass er überprüfen werde, ob man Worschädl die Kosten für den gestrigen Feuerwehreinsatz nicht vom Gehalt abziehen könne. Worschädl drehte sich um und lächelte: „Du hast nichts dagegen, wenn ich mich deswegen gleich an den Betriebsrat wende?“ Schweitzers bitteres Grinsen sprach Bände. Er hatte soeben einen nächsten Treffer eingesteckt. Wenn der Betriebsrat ins Spiel kommt, bedeutet das nämlich selten etwas Gutes. Das roch sofort nach aufreibenden Verhandlungen, harten Konflikten, dem zähen Ringen um Kompromisse, oder sogar nach Verhandlungen am Arbeitsgericht. Gerade Letzteres passte Schweitzer gar nicht ins Konzept, arbeitete er doch nach wie vor eifrig daran, bei der in Bälde anstehenden Besetzung des Bezirkspolizeikommandanten zum Zug zu kommen. Innerpolizeiliche Auseinandersetzungen, die zu weit nach außen drangen, erschienen ihm da ganz und gar nicht förderlich. Während Schweitzer noch nach einer möglichst treffsicheren Antwort suchte, schob sich Schinagl nach kurzem Klopfen zur Tür herein. „Robert, ich hab dich schon gesucht.“ „Wir hatten eine kleine Unterredung“, erklärte Worschädl. „Mit dem Ergebnis, Frau Schinagl, dass ich die Leitung der Ermittlungen beim Bratschisten-Mord ab sofort Ihnen übertrage.“ Die dicke Luft zwischen den beiden hatte Schinagl bereits beim Eintreten gespürt, das Ausmaß der Spannung wurde ihr aber erst jetzt bewusst. Vermutlich ging es um die Kranaktion. Die musste willkommenes Wasser auf Schweitzers Mühlen sein, weil sie ihm endlich wieder einmal Gelegenheit gab, Worschädl ordentlich zurechtzuweisen. Wenn er seinen erfolgreichsten Ermittler vor ihren Augen degradieren konnte, stand der Chef garantiert unter Hochgenuss. „Ehrlich gesagt wäre es mir anders weitaus lieber“, entgegnete sie vorsichtig, „weil ich familiär gerade sehr gefordert bin. Außerdem hat uns Robert mit seiner unglaublich mutigen Verfolgungsjagd auf dem Kran ein gutes Stück weitergebracht.“ Schweitzer richtete sich auf und beugte sich mit spitzem Blick nach vorn: „Ja freilich. Nur immer fest zusammenhalten. Da bin ich ja gespannt, was Sie sich jetzt aus den Fingern saugen.“ Schinagl blickte zu Worschädl und lächelte: „Ich komme gerade aus dem Labor.“ „Der 50-Euro-Schein?“, fragte Worschädl. „Welcher 50-Euro-Schein?“, wollte Schweitzer wissen. „Den hat sich Robert gestern mit einer akrobatischen Meisterleistung auf dem Kran gerade noch geschnappt“, klärte ihn Schinagl auf. Schweitzer wollte etwas erwidern, wurde jedoch von Worschädl abgeschnitten: „Was ist damit?“ „Er ist erstklassig gefälscht. Laut unseren Experten eine Arbeit aus Meisterhand, die gerade europaweit unters Volk gebracht wird. Falls wir Näheres wissen, sollen wir unbedingt die Kollegen für organisierte Kriminalität verständigen.“ Worschädl vermied es, Schweitzer anzublicken und seine erneute Demütigung mitzuerleben, während er auf Schinagl einging: „Dann liegt der Schluss nahe, dass der Einbrecher den gefälschten Schein aus der Wohnung des ermordeten Bratschisten entwendet hat.“ „Und vielleicht hatte er in seinem Rucksack noch mehr davon.“ „Aber wie kommt es, dass ein Bratschist zu Falschgeld kommt?“, wunderte sich Worschädl. „Und warum versteckt er es in einem Bratschenkasten?“, setzte Schinagl fort. „Vielleicht, damit es seine Frau nicht sieht.“ „Oder sie hat davon gewusst.“ „Fragen über Fragen. Sieht so aus, als sollten wir uns an die Arbeit machen“, meinte Worschädl. „Dann könnte ich ja gleich einmal Bekanntschaft mit der Segelfluglehrerin schließen und dann noch einmal den Gernot Braunschweiger besuchen“, überlegte Schinagl. „Gute Idee. Dafür werde ich die Cellistin fragen, wie ihr der gemeinsame Ausflug mit dem Ermordeten nach Tarvis gefallen hat.“ Worschädl würdigte Schweitzer nach wie vor keines Blickes und wandte sich einfach zur Tür. „Hallo! Es bleibt dabei! Die Ermittlungen werden von Kollegin Schinagl geleitet“, startete Schweitzer einen letzten hilflosen Versuch, zumindest sein Gesicht zu wahren. Jetzt drehte sich Worschädl um und blickte Schweitzer lächelnd an: „Ist doch...


Thomas Baum ist ein erfolgreicher Tausendsassa. Aus seiner Feder stammen etwa der Kinohit "In 3 Tagen bist du tot", zahlreiche Theaterstücke, Tatorte sowie viele Folgen für die beliebte Sendung "Die Rosenheim-Cops". Außerdem ist er als psychologischer Berater tätig und unterrichtet an der Kunstuni Linz.


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