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E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Baur Wirtschaftsnachrichten endlich verstehen

So entschlüsseln Sie Meldungen zu Konjunktur, Wirtschaftspolitik und den Finanzmärkten – von A wie Aktie bis Z wie Zentralbankgeld

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-96092-748-8
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Egal ob im Radio, Fernsehen, in der Zeitung oder im Internet, der Wirtschaftsteil der Nachrichten ist für viele oftmals ein Rätsel. Doch Wirtschaft betrifft uns alle, jeden Tag und jeden Einzelnen. Die grundlegenden Mechanismen unserer Wirtschaft sind zudem gar nicht so schwer zu erfassen, wie Experten gerne behaupten.
Dieses Buch bringt endlich den Durchblick. Dafür braucht es weder ein VWL-Studium noch eine Ausbildung zum Börsenanalysten. Gisela Baur, seit Jahrzehnten versierte Finanzjournalistin, hilft weiter, egal ob es um die beste Altersvorsorge, das Außenhandelskonzept der Lieblingspartei oder besonders aussichtsreiche Aktien geht.
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Vorwort
Sie haben es also satt: Dass Ihr Chef Ihnen eine Gehaltserhöhung mit Hinweis auf die neue asiatische Freihandelszone ablehnt und Sie einfach nur sprachlos sind. Dass der Bankberater Ihnen etwas von Rendite, Einlagensicherungsfonds und indexgebundenen Geldanlagen erzählt und genauso gut über irgendwelche chemischen Formeln sprechen könnte, weil Sie kein Wort verstehen. Dass dieser oberdynamische Kerl auf der letzten Party so getan hat, als wären Sie echt von vorgestern und ein bisschen blöde, weil Sie nicht in Bitcoin investieren – und Sie hätten wirklich viel dafür gegeben, wenn Sie hätten antworten können. Und dass Sie das dumpfe Gefühl haben, der Politiker in der Talkshow hat gerade Müll über die neueste wirtschaftspolitische Maßnahme erzählt, aber Sie wissen einfach nicht, warum. Sie wollen endlich verstehen, wie Wirtschaft funktioniert und was die Begriffe bedeuten, die in den Medien dauernd vorkommen. Und Sie wollen mitbekommen, was sich tut. Das finde ich super! Schon mal vorab: Nein, Sie werden mit diesem Buch natürlich nicht reich, berühmt, glücklich und schlank, wie das so mancher amerikanische Ratgeber vielleicht verspricht. Aber Sie werden viel mehr verstehen, besser mitreden und vielleicht die eine oder andere bessere Entscheidung treffen können. Vielleicht sind Meldungen über Unternehmen, Konjunktur und Börse bisher immer wieder mal einfach ein Rätsel für Sie. Was warum wichtig ist, scheint unklar, viele Meldungen unverständlich. Oder der Wirtschaftsteil der Nachrichten ist Ihnen sogar ein Graus. Genau die Stelle, an der Sie am liebsten weghören, ausschalten oder erst gar nicht lesen. So nach dem Motto: Wirtschaftsnachrichten – nein danke. Ist echt zu langweilig. Der Gewinn der Firma XY ist stark gefallen? Schlecht für die. Die Regierung plant eine Verbesserung der Rentenleistungen? Das klingt doch eigentlich gut. Aber im Prinzip ist es Ihnen auch egal, wenn Sie nicht persönlich einen direkten Nutzen oder Schaden haben? Nun, das ist ein großer Denkfehler. Denn Wirtschaft betrifft uns alle, jeden Tag und jeden Einzelnen. Sie ist ein essenzieller Teil jeder Gesellschaft. Und komplex. Jede Veränderung an einer Stelle bewirkt eine Kettenreaktion, die letztendlich auch bei Ihnen ankommen könnte. Firma XY könnte ein wichtiger Teil der Wirtschaftsstruktur in der Branche sein, von der Ihr Arbeitsplatz oder Ihre Auftragslage abhängt. Und die Rentenpolitik wird nicht erst in einigen Jahren Ihren eigenen Ruhestand prägen. Sie könnten allen einschneidenden Entschlüssen schon bald wiederbegegnen – bei den Rentenkassenbeiträgen auf Ihrer Lohnabrechnung. Langweilig sind die Zahlen, Daten oder auch wirtschaftspolitischen Konzepte nur so lange, wie sie als einzelne Bruchstücke daherkommen. Sobald Sie eine Idee davon haben, wie die Mechanismen ablaufen, sind die Neuigkeiten ganz und gar nicht mehr dröge und anstrengend. Das ist ungefähr so, als ob Sie ein Gespräch über die Trennung von Peter und Eva mit anhören. Wenn Sie keine Ahnung haben, wer das ist, ist das unendlich ermüdend. Kennen Sie die beiden und vielleicht auch ihre bewegte Vorgeschichte, wird es interessant. Nun ist es aber so, dass Ihre Zeit begrenzt ist. Sie haben einen Beruf, Familie, Hobbys und Freunde und wissen oft sowieso nicht, warum der Tag schon wieder rum ist. Stundenlanges Lesen oder Recherchieren ist einfach nicht drin. Und Ihr Vorhaben wird vermutlich grandios scheitern, wenn Sie Ihr Leben umkrempeln müssten – so eine große Rolle sollte das dann doch nicht spielen. Sie müssen aber auch nicht zwei Stunden früher aufstehen, nur noch in Teilzeit arbeiten oder Ihre Mitgliedschaft im Tennisclub kündigen, damit Sie Zeit haben, systematisch Zeitungen und Onlinedienste durchzukämmen. Wir machen das anders: Wir bleiben tiefenentspannt. Unser Mantra heißt: Wir müssen nicht alles wissen. Es ist nicht nötig, jede Inflationsrate auswendig zu lernen oder sämtliche Gewinnmeldungen aller Unternehmen zu verfolgen. Wirtschaft ist nämlich ohnehin dermaßen komplex, dass niemand je alles wissen kann.
Das ist aber auch nicht schlimm: Zu versuchen, jede Zahl und jede Meldung genau zu verstehen, ist ungefähr so sinnvoll, wie eine Landkarte im Maßstab eins zu eins zu zeichnen. Erstens schaffen Sie das einfach zeitlich nicht und zweitens haben Sie dann immer noch keinen Überblick. Was wir aber brauchen, ist erst einmal ein grundlegendes Verständnis für die Abläufe. Nur wer weiß, warum Zentralbanken das tun, was sie nun mal so tun, kann neue Entwicklungen richtig einschätzen. Und zum Beispiel verstehen, dass die Meldung über eine Ausweitung der Anleihenkaufprogramme vielleicht ein Anlass sein sollte, doch mal über Aktien zur Altersvorsorge nachzudenken. (Was genau ein Anleihenkaufprogramm einer Zentralbank ist und wie es wirkt, werden Sie nach Seite 160 wissen.) Wir tun das, was immer eine gute Idee ist, wenn es einen Berg an Aufgaben gibt: Wir lassen andere für uns arbeiten.
Vielleicht hilft es Ihnen, sich klarzumachen, dass es selbst in der Wirtschaftswelt niemanden gibt, der alles weiß. Die Themen sind in Unterthemen filetiert, und in Banken und Thinktanks, an Universitäten und in staatlichen Instituten beschäftigen sich brillante Köpfe mit kleinen Einzelteilen dieser Unterthemen – den ganzen Tag. Da können Sie nicht mithalten. Müssen Sie aber auch nicht, Sie sind Experte in Ihrem ganz eigenen, anderen Bereich, in dem Sie arbeiten. Sie können die Arbeit der Wirtschaftsexperten aber immer dann für sich nutzen, wenn es für Sie relevant ist, indem Sie aus den Medien die wichtigsten Ergebnisse der Fachleute aufnehmen. Das kostet nicht viel Zeit. Und es kommt noch besser: Welche der vielen Studien und Analysen gerade wirklich wichtig sind, müssen Sie auch nicht selber herausfinden – genauso wenig, welche neuesten Zahlen oder Entwicklungen beachtenswert sind. Auch das lassen Sie von anderen erledigen – von Redaktionen oder den Verfassern von Newslettern oder anderen Medien. Deren Job ist es nämlich, sich jeden Tag durch einen Berg von Daten, Meldungen und Pressemitteilungen zu wühlen und das für Sie heraus zu sortieren, was wirklich einen Gedanken wert ist. Die Profi-Wühler verkleinern den Maßstab Ihrer Wirtschaftslandkarte also, indem sie sich auf wesentliche Eckpunkte konzentrieren, unwichtigere Details aber weglassen. Um mithilfe der Medien in Sachen Wirtschaft auf dem Laufenden zu bleiben, genügt es also im Prinzip, einfach nicht wegzuhören, auszuschalten oder umzublättern. Wenn Sie erst einmal wissen, wie der Hase läuft, ist es auch oft ausreichend, sich einfach die Schlagzeilen anzuschauen und Artikel nur anzulesen. Suchen Sie sich also eine Gelegenheit, eine tägliche Dosis Wirtschaftsnachrichten in Ihren Alltag zu integrieren, ohne dass Sie viel umstellen müssen. Wenn Sie einen längeren Arbeitsweg haben, bietet es sich an, durch Online-Angebote zu scrollen oder eine gedruckte Tageszeitung oder Zeitschrift zu lesen. (Aber natürlich bitte nur, wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und nicht ein Auto steuern. Ich möchte nicht für eine unerklärliche Serie an Unfällen im Berufsverkehr verantwortlich gemacht werden.) Als Autofahrer können Sie einen Nachrichtensender oder Podcast suchen, der Ihnen gefällt. Nur wenn Sie vor einer großen Entscheidung stehen – weil Sie zum Beispiel eine Immobilie kaufen oder Ihre Altersvorsorge auf die Beine stellen wollen –, sollten Sie mehr tun. Räumen Sie sich dann ein, zwei Wochenenden frei und recherchieren Sie alles, was Sie zu dem Thema finden können, vielleicht kaufen Sie sich sogar ein Buch, das Sie durcharbeiten. Sobald Sie Ihre kleine Lücke für die tägliche Portion Wirtschaftsnachrichten gefunden haben, bleibt noch die Frage: Welche Quellen wollen Sie benutzen? Ich bin natürlich ein Fan der professionellen Medien (in anderen Kreisen auch bekannt als »Lügenpresse«) – vor allem bei Wirtschaftsthemen. Denn außerhalb der Profi-Presse gibt es eine ganze Menge Menschen – nicht nur im Internet –, die weniger informieren als vielmehr manipulieren wollen. Zum Beispiel indem sie eine Geldanlage in den Himmel jubeln, an der sie dann mitverdienen. Die wollen also nur das Eine – an Ihren Geldbeutel. Das wollen die etablierten Medien auch, allerdings gelingt ihnen das erfreulicherweise nur, wenn sie tatsächlich gute Leistungen für Sie erbringen. Denn nur dann können die Verlage und Sender über Abos, Einzelverkäufe oder Werbung Geld verdienen. (Und nein, die Werbetreibenden rufen die Chefredakteure nicht regelmäßig an, um Themen zu verhindern oder zu platzieren, und auch das Bundeskanzleramt schickt keine wöchentlichen Listen mit Vorgaben an Redaktionen, wie es so mancher Medien-Verschwörungstheoretiker gerne glauben will.) Alle professionellen Medien – egal ob private Verlage oder öffentlichrechtliche Sender haben zudem im Gegensatz zu Privatleuten ziemlich strenge Regeln –...


Gisela Baur studierte Volkswirtschaft in Bayreuth und München, wo sie an der Ludwig-Maximilians-Universität promovierte. Nach einigen Jahren als Analystin einer Bank wechselte sie in den Journalismus. 2009 machte sie sich selbstständig und arbeitet seither als freie Autorin für Verlage, renommierte Printmedien und das Fernsehen.


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