Bechev | Die Türkei unter Erdogan. Wie sich das Land von der Demokratie und vom Westen verabschiedet hat | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Bechev Die Türkei unter Erdogan. Wie sich das Land von der Demokratie und vom Westen verabschiedet hat

Über die Geopolitik und Militäreinsätze der Türkei in Europa und der Welt | U. a. Syrien und Bergkarabach

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-7499-0617-8
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Erdogan gewinnt die Wahl – wie die Türkei wurde, was sie heute ist und was das für Europa bedeutet


»Ein erhellendes Buch und sehr zu empfehlen.«
Susanne Güsten, Andruck – Das Magazin für Politische Literatur, Deutschlandfunk

Seit seiner Machtübernahme 2002 hat Recep Tayyip Erdogan einen radikalen Wandel in der Türkei eingeleitet. Das Land, das einst eine Säule des westlichen Bündnisses war, betreibt eine militaristische Außenpolitik, die sich von Bergkarabach bis Libyen in regionale Krisenherde einmischt. Sein früheres demokratisches Streben, u. a. um eine EU-Mitgliedschaft, ist einer gefährlichen Ein-Mann-Herrschaft gewichen.
Der renommierte Politologe Dimitar Bechev zeichnet den politischen Werdegang von Erdogans populistischem Regime nach. In einer Geschichte verpasster Gelegenheiten, erodierter Beziehungen, wirtschaftlicher Rückschritte und fataler Abhängigkeiten untersucht er, wie sich die Türkei von den USA und Europa entfernte, sich Putins Russland näherte, in Afrika um eine Vormachtstellung ringt und ein schwaches demokratisches Regime durch ein autoritäres ersetzte. Bei all den Fäden, die die moderne türkische Geschichte durchziehen und verbinden, haben die Herrschaft des starken Mannes und die AKP-Ära dem Land ihren unauslöschlichen Stempel aufgedrückt – das Land entwickelt sich zur Autokratie.
Über die Zukunft der Türkei und eine beunruhigende Entwicklung.
Bechev Die Türkei unter Erdogan. Wie sich das Land von der Demokratie und vom Westen verabschiedet hat jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Zeitleiste
1919 – 1922 Türkischer Unabhängigkeitskrieg 1923 Gründung der Republik Türkei 1938 Mustafa Kemal Atatürk, Gründer der Republik, stirbt in Istanbul 1946 Einführung des Mehrparteiensystems 1950 Die von Atatürk gegründete CHP verliert die Parlamentswahl; die Demokratische Partei (DP) kommt an die Macht 1952 Die Türkei tritt der NATO bei 1960 Ministerpräsident Adnan Menderes (DP) wird durch einen Militärputsch abgesetzt und später zum Tode verurteilt 1963 Das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) wird in Ankara unterzeichnet 1971 Nach einem Militärputsch wird die von Süleyman Demirel (Justice Party) geführte Regierung abgesetzt 1974 Die Türkei interveniert in Zypern und übernimmt im Norden der Insel die Kontrolle 1980 Nach einem dritten Militärputsch wird die erneut von ­Demirel geführte Regierung abgesetzt. Der Nationale Sicherheitsrat (MSR) mit dem Vorsitzenden Generalstabschef Kenan Evren übernimmt die Exekutiv- und Legislativgewalten 1983 Nach dem Inkrafttreten einer neuen Verfassung gewinnt die Mutterlandspartei (ANAP) die Parlamentswahl. Turgut Özal wird Ministerpräsident 1984 Anschläge durch die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) markieren den Beginn eines Aufstands im Südosten der Türkei 1987 Die Türkei stellt den Antrag auf Mitgliedschaft in der EWG 1989 Die Große Nationalversammlung wählt Özal zum Präsidenten der Republik 1991 Zweiter Golfkrieg 1993 Turgut Özal stirbt aufgrund von Herzversagen 1994 Die islamistische Refah Partisi (RP; Wohlfahrtspartei) gewinnt die Kommunalwahlen; Recep Tayyip Erdogan wird Oberbürgermeister von Istanbul Jan. 1996 Die Zollunion EU-Türkei tritt in Kraft Jan. 1996 Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei in der Ägäis führen beinahe zu einer militärischen Auseinandersetzung Juni 1996 Der Vorsitzende der Refah Partisi, Necmettin Erbakan, wird Ministerpräsident Feb. 1997 Ein vom türkischen Militär veröffentlichtes Memorandum führt im Juni 1997 zum Rücktritt Erbakans (der sogenannte »postmoderne Putsch«) 1998 Syrien weist den Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan, aus dem Land, nachdem die Türkei eine militärische Invasion angedroht hatte. Öcalan wird im Februar 1999 in ­Kenia von einem türkischen Kommando gefangen genommen 1999 Bei der Sitzung des Europäischen Rates in Helsinki anerkennen die Staats- und Regierungschefs der EU die Türkei als Beitrittskandidatin 2001 Eine schwere Banken- und Finanzkrise trifft die Türkei Aug. 2001 Ehemalige Mitglieder von Erbakans islamistischer Be­wegung gründen die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) Nov. 2002 Die AKP geht bei der Parlamentswahl als Siegerin hervor und bildet eine Regierung unter Führung von Abdullah Gül März 2003 Im türkischen Parlament scheitert ein Antrag auf Beteiligung der Türkei an der von den USA geführten Koalition im Dritten Golfkrieg. Erdogan löst Gül als Ministerpräsident ab. 2004 Die türkischen Zyprer stimmen bei einem Volksentscheid dem Plan der Vereinten Nationen für die Wiedervereinigung der Insel zu, doch die Mehrheit der griechischen Zyprer lehnt den Plan ab. Die Republik Zypern tritt der EU bei, der Norden bleibt im Ungewissen 2005 Die EU beschließt die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei 2006 Mehrere Verhandlungskapitel werden »eingefroren«; Grund ist die Weigerung der Türkei, griechisch-zyprischen Schiffen und Flugzeugen die Benutzung türkischer Häfen und Flughäfen zu gestatten 2007 Die AKP wird inmitten einer großen innenpolitischen Krise wiedergewählt. Das neu konstituierte Parlament wählt Abdullah Gül zum Staatspräsidenten Okt. 2007 Eine Bevölkerungsmehrheit stimmt der Verfassungsänderung für die Direktwahl des Staatspräsidenten zu 2008 Die Ergenekon-Ermittlungen beginnen. Das Verfassungsgericht urteilt, dass die AKP gegen die Prinzipien des Säkularismus verstoßen habe, sieht aber von einem Parteiverbot ab 2009 Ahmet Davutoglu wird Außenminister. Die »Null Pro­bleme mit den Nachbarn«-Politik tritt ins Rampenlicht der Öffentlichkeit Sept. 2010 Bei einem Volksentscheid stimmt eine Mehrheit der türkischen Bürger einer Reihe von Verfassungsänderungen zu verschiedenen Bereichen zu, vor allem hinsichtlich des Rechtswesens Dez. 2010 Demonstrationen in Tunesien lösen den Arabischen Frühling aus Juni 2011 Die AKP gewinnt zum dritten Mal in Folge die Parlamentswahl, verfehlt aber die angestrebte Zweidrittelmehrheit, um allein die Verfassung ändern zu können Sept. 2011 Die Türkei bricht die diplomatischen Beziehungen zum Assad-Regime in Syrien ab März 2013 In Diyarbakir wird die kurdische Friedensinitiative (»Solution process«) der Öffentlichkeit vorgestellt Mai–Juni Proteste im Gezi-Park in Istanbul 2013   Dez. 2013 Ein Korruptionsskandal führt zum endgültigen Bruch zwischen der AKP und der Gülen-Bewegung Aug. 2014 Erdogan wird zum Staatspräsidenten gewählt ...


Bechev, Dimitar
DIMITAR BECHEV ist ein aus Bulgarien stammender Politologe. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Politik Mittel- und Osteuropas, des Balkans und der Türkei sowie die russische Außenpolitik. Seine Beiträge erscheinen u.a. bei Al Jazeera, The American Interest, Politico und openDemocracy. Er ist Autor des Buchs »Rival Power – Russia in Southeast Europe« und Mitherausgeber von »Russia Rising – Putin's Foreign Policy in the Middle East and North Africa«. Bechev lehrt und forscht derzeit an der University of Oxford.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.