Behrendt | Starker Rücken ohne Anstrengung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Behrendt Starker Rücken ohne Anstrengung

Schmerzfrei durch Überwindung der Sitzkrankheit

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-99100-355-7
Verlag: Braumüller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Eine logische Folge unseres dauerhaften Sitzens sind Rückenschmerzen. Häufig bemühte Ratschläge zu Sport und Muskelaufbau zielen nicht auf die eigentliche Schmerzursache ab. Bewegung ist zweifelsohne gesund, löst das Problem aber nicht ursächlich. Auch nicht das mittlerweile sehr beliebte Arbeiten im Stehen, das bei den meisten Menschen erneut für Rückenschmerzen sorgt. Der Grund ist die bereits in der Schulzeit entstandene Sitzkrankheit. Dieser einprogrammierte innere Stuhl, der zur Verkürzung unserer Muskeln führt, muss beseitigt werden. Mit anschaulichen Beispielen erklärt Dr. med. Christian Behrendt, weshalb Rücken- und Bandscheibenschäden, genauso wie Gelenkprobleme und Arthrose, entstehen und wie das richtige Dehnen funktioniert. Darüber hinaus hat er eine Methode entwickelt, bei der man keine Übungen machen muss, Zeit spart und zudem Arbeit und Gesundheit optimieren kann: das Sturfen, die bequeme echte Alternative zum Sitzen und Stehen.
Behrendt Starker Rücken ohne Anstrengung jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Warnschmerz versus Schädigungsschmerz
Der Warnschmerz
In der Regel ist der erste Schmerz, den wir spüren, ein sogenannter Warnschmerz, manchmal kommt vor dem Schmerz – gewissermaßen als Vorwarnung – ein Knackgeräusch. Das Knacken ist die Folge eines zu hohen Drucks auf ein Gelenk. Das Phänomen verdankt sich Flüssigkeitsverschiebungen im Gelenk oder ist durch Reibungen von Sehnen versursacht. Generell ist es so, dass der Körper ein Signal gibt, bevor ihm ein Schaden droht. Dieser erste Schmerz, der Warnschmerz, ist auf Röntgen- oder MRT-Bildern in der Regel nicht zu sehen, da der Körper strukturell ja noch in Ordnung ist. Vielmehr weist der Schmerz auf eine Überlastung beziehungsweise auf eine Fehlbelastung hin. Der Körper möchte mit dem Schmerzsignal dazu auffordern, die Fehlhaltung aufzugeben, damit kein Schaden entsteht – nicht mehr und nicht weniger. In so einem Fall mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Magnetresonanztomografie (MRT) nach irgendwelchen Schäden zu suchen, ergibt also nicht unbedingt Sinn, mit der Einschränkung, dass sich ein Arzt bei einem neuen Patienten zuerst einmal einen Überblick verschaffen und schwere Erkrankungen ausschließen möchte. So tröstlich es klingen mag, dass Schmerz in seinem Anfangsstadium keine Spuren auf Bildern hinterlässt, so wirft es zugleich auch viele Probleme auf – besonders in Zeiten wie diesen, in denen die Medizin zu einer Gerätemedizin geworden ist und die Erfahrung des Arztes nicht mehr zu zählen scheint. Was nicht schwarz auf weiß in einem Bericht steht, existiert nicht. Muskuläre Schmerzen erscheinen oft nebulös. Ist nichts Eindeutiges zu sehen, wird dann oft die Psyche bemüht. Zu Unrecht allerdings, da sie in den meisten Fällen nicht die Ursache der Beschwerden ist. Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten erhalten durch Röntgen- und MRT-Bilder unter Umständen einen falschen Eindruck. Letztere sind enttäuscht, für die erlittene Qual keine sichtbare Bestätigung zu bekommen. Erstere wiederum interpretieren den unauffälligen Befund oft falsch, weil sie keine behandelbare Schmerzursache erkennen können. In einigen Fällen, vor allem bei jungen Menschen, wissen sie dann nicht weiter. Es folgen dann oft eher allgemein gehaltene Ratschläge zur Umsetzung einer sportlicheren und gesünderen Lebensweise, meist gepaart mit der Empfehlung zum Muskelaufbau. Patientinnen und Patienten mit Schmerzen verlangen nach Bildern. Es gibt ein Gefühl von Sicherheit, wenn man das Kind beim Namen nennen kann. In Wahrheit ist es jedoch oft gar nicht so entscheidend, was ein Bild zeigt. Vielmehr ist es wichtig, den Schmerz als Alarmsignal ernst zu nehmen und seine Ursache ausfindig zu machen. Bilder dienen vor allem Ärztinnen und Ärzten, die im Falle einer notwendigen Therapie, wie einer Operation oder zum Beispiel einer gezielten Spritzenbehandlung, damit eine genauere Behandlung planen können. Um eine Physiotherapie zu machen, bedarf es meist keiner Bilder. Ärztin oder Therapeut sollten durchaus auch ohne Bilder mit einer Behandlung beginnen. Erst dann, wenn der Schmerz nicht besser wird, sind Bilder wirklich erforderlich. Ganz generell wichtig ist umgekehrt, bei Schmerzen schon im Anfangsstadium tätig zu werden. Schließlich gilt es, einen Schaden, der im Entstehen begriffen ist, zu verhindern. Selbst der Beginn eines chronischen Schmerzes, und zwar auch dann, wenn dieser als leicht empfunden wird, erfordert ein Eingreifen. Wenn auf Bildern nichts zu sehen ist, muss eine Ärztin oder ein Therapeut wissen, weshalb es üblicherweise zu Schmerzen in der betroffenen Region kommt. Leider ist Schmerz in seinem Anfangsstadium oft schwer einzuordnen. Er wird daher von vielen Ärztinnen und Ärzten und auch von ganzen Ärztegesellschaften in Ermangelung einer Erklärung als unspezifisch abgetan. So wird es auch in ärztlichen Leitlinien propagiert. Unspezifisch bedeutet hier nicht nur, dass man kein sichtbares Korrelat für den auftretenden Schmerz hat, sondern es spricht auch für ein Unwissen über die Ursache des Schmerzes. Einen unspezifischen Schmerz gibt es meiner Erfahrung nach nicht. Eine simplifizierende Sicht, sprich die Klassifikation als unspezifisch, wird dem komplexen Organ Rücken mit seiner knöchernen Wirbelsäule, seinen Muskeln, Gelenken, Bandscheiben und Nerven nicht gerecht. Die Suche nach den Ursachen von Schmerzen wird durch das Faktum erschwert, dass akute Schmerzen zumeist nach vier bis acht Wochen von selbst vergehen. Schließlich können die Alarmglocken nicht pausenlos schrillen. Diese spontane Schmerzreduktion wird dann als Erleichterung empfunden, ist jedoch insofern tückisch, als dann auch kein Antrieb mehr gegeben ist, maßgeblich etwas zu ändern. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier, und so bleibt es vielen dann auch nicht erspart, dass der Schmerz nach einer gewissen Periode wieder zurückkehrt. Das zugrundeliegende Problem ist in den meisten Fällen allerdings nicht behoben worden. Die vermeintliche Heilung des Schmerzes ist nämlich keine Entwarnung, sondern verdankt sich der Kompensationsfähigkeit unseres Körpers, die diese Schmerzreduktion bewirkt hat. Im Grunde ist jeder Schmerz erst einmal als Warnschmerz anzusehen. Auch ein solcher sollte therapeutisch behandelt werden. Wenn er jedoch nicht vergeht oder immer wieder kommt, ist das nach spätestens sechs Wochen ein Fall für die orthopädische Praxis. Spätestens dann braucht es eine Ärztin oder einen Arzt. Der Schädigungs- oder Defektschmerz
Anders verhält es sich bei einem Schmerz, der einen irreparablen Schaden anzeigt oder auf eine Schädigung der Struktur zurückzuführen ist. In so einem Fall spricht man von einem Schädigungs- oder Defektschmerz. Letzterer ist jedoch zum Glück nicht der Normalfall. Sollten Sie also Schmerzen haben, können Sie vorerst davon ausgehen, an keinem Schädigungsschmerz, sondern an einem Warnschmerz – einem „guten Schmerz“ – zu leiden, der dazu da ist, Sie auf etwas aufmerksam zu machen, und zwar selbst dann, wenn Röntgen- und MRT-Bilder zahlreiche Abnutzungen zeigen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch in einem solchen Fall Hilfe möglich ist. Dennoch geben sich viele Menschen zu früh mit der Diagnose der Abnutzung ihrer Gelenke oder Wirbelsäule zufrieden und gehen davon aus, dass nur eine Operation helfen würde. Im Falle einer Spinalkanalstenose oder einem Wirbelbruch kann eine frühzeitige Operation sinnvoll sein, ansonsten gibt es meist andere Optionen. Dass so viele Patientinnen und Patienten davon überzeugt sind, dass ihnen nur eine Operation helfen könne, liegt daran, dass sie oft bereits viele aufwendige und zuweilen auch kostspielige Therapien hinter sich haben, die wenig bis kaum wirksam waren. Das bestätigt sie in ihrer Annahme, dass es gar keine hilfreiche Therapie geben würde und der operative Eingriff der letzte Ausweg aus dem Leidensweg sei. Bis auf wenige Ausnahmen sind jedoch ein Schmerz und eine Schädigung am Rücken auch ohne Operation und auf Dauer zu beseitigen. In der Schmerztherapie tendiert man immer öfter dazu, Schmerzen mit opiumhaltigen Betäubungsmitteln zu behandeln. Schmerzmittel sollen dann das Warnsignal, das man als solches nicht identifiziert hat, unterdrücken. Es kommt der menschlichen Bequemlichkeit entgegen, an seiner Lebensweise nichts ändern zu müssen. In Wahrheit führt das jedoch oft zu einer Abhängigkeit von Medikamenten. Das ist nichts anderes als ein Missbrauch des Körpers, der an sich ein perfekt ineinander arbeitendes System ist. Die massenhafte Anwendung von Schmerzmitteln, die Zulassung immer neuerer Arzneimittel und die immer breitere Anwendung werden die Menschheit vermutlich nicht heilen. Ganz im Gegenteil: Die Massenanwendung von Opioiden in den USA mit zahlreichen Drogenabhängigen und Toten ist als Opioidkrise in die Geschichte eingegangen. Es ist aber nicht alleine die Nutzung starker Medikamente, die problematisch ist. Neueste Studien zeigen, dass selbst die frühzeitige Verwendung von leichten Schmerzmitteln wie Ibuprofen in der Anfangsphase von Rückenschmerz ein 1,76-fach erhöhtes Risiko einer Chronifizierung des Schmerzes haben, als wenn auf Medikamente ganz verzichtet würde. Es wird daher wissenschaftlich diskutiert, dass man den Einsatz von Schmerzmitteln bei akuten Schmerzen grundsätzlich überdenken sollte (Parisien et. al. 2022). Schmerzen sind mit Sicherheit schwer zu ertragen, dennoch ist es nicht legitim – und auch nicht sinnvoll – jedes Mittel zu ihrer Bekämpfung heranzuziehen. Wir müssen Schmerzen vielmehr begreifen als das, was sie sind, als ein Alarmsignal unseres Körpers, das uns vor einer Schädigung in weiterer Folge schützen will. Definition von Rückenschmerzen Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Schmerzen, dem akuten, der plötzlich auftritt, und dem chronischen, der andauernd da ist oder...


Dr. med. Christian Behrendt ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und seit einigen Jahren in eigener Praxis in Deutschland und Österreich tätig. Sein Schwerpunkt ist die nicht operative Behandlung von Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen und Arthrose. Dr. Behrendt ist Pionier für verschiedene neue Therapieverfahren, YouTuber und der Erfinder des Sturfers, einem Nachfolger des Stuhls.

http://dr-behrendt.at/


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.