Belfort | The Wolf of Investing | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 350 Seiten

Belfort The Wolf of Investing

Wie Sie an der Wallstreet ein Vermögen machen

E-Book, Deutsch, 350 Seiten

ISBN: 978-3-9860947-7-5
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Von New-York-Times-Bestseller Jordan Belfort, der Hauptfigur des Kinohits The Wolf of Wall Street, erscheint nun endlich das Buch, auf das alle schon immer gewartet haben: sein lang erwartetes Manifest zum erfolgreichen Anlegen an der Börse. Und nichts weniger darf man erwarten: schonungslose Ehrlichkeit, die profitabelsten Lektionen des Lebens und eben alles, was Belfort selbst jemals über die Börse gelernt hat.

Er zeigt nicht nur, wie man klügere und sicherere Investitionen tätigt und sowohl kurz- als auch langfristig ein beträchtliches Vermögen aufbaut, sondern auch, wann der beste Zeitpunkt zum Kaufen, Verkaufen oder Halten ist. Dabei ist Belforts unnachahmlicher augenzwinkernder Stil so unterhaltsam, dass es sich fast wie ein Kinofilm anfühlt, und trotzdem weiß man am Ende alles über die Börse.
Egal, ob Einsteiger oder erfahrener Anleger, in The Wolf of Investing verrät Belfort all die Geheimnisse und (schmutzigen) kleinen Tricks, die er kennt.
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KAPITEL 1
DIE GESCHICHTE VON FERNANDO UND GORDITA
Unglaublich!, dachte ich nur. Mein Schwager, Fernando, hat die Gabe des Midas ... Nur andersrum! Jedes Investment, das er anpackt - jede Aktie, jede Option, jeder Coin, jeder Token, jeder verdammte NFT - alles verwandelt sich in eine Katastrophe! Es war kurz nach 21 Uhr. Ich saß im Esszimmer von Fernandos schickem Apartment in Buenos Aires und ging seine Broker-Abrechnungen durch, als mir diese traurige Erkenntnis durch den Kopf schoss. Einfach ausgedrückt war sein Portfolio ein Desaster. Durch eine Reihe schlechter Trades und schlecht getimter Investments hatte Fernando in den vergangenen zwei Monaten 97 Prozent seines Kapitals verloren, so dass sein Kontostand nur noch lächerliche 3000 Dollar betrug. Das restliche Geld, etwas mehr als 97 000 Dollar, hatte sich schlichtweg in Luft aufgelöst, wie ein Furz im Wind. Noch schlimmer war, dass die Verluste zu einer Zeit eintraten, als es auf dem Aktienmarkt und dem Kryptowährungsmarkt - den beiden Hauptmärkten, auf denen er seine Investments getätigt hatte - relativ ruhig und stabil zuging. Die Schlussfolgerung war unbestreitbar und offensichtlich: Mein Schwager war selbst schuld. Es wäre etwas anderes gewesen, wenn die Märkte, auf denen Fernando aktiv war, gecrasht hätten oder zumindest gravierend abgestürzt wären, nachdem er seine Investments getätigt hatte. Das hätte zumindest einen Teil seiner Verluste erklärt. An der Wall Street gibt es ein beliebtes Sprichwort zu genau diesem Szenario: »Die steigende Flut hebt alle Boote.« Anders ausgedrückt: Wenn der Aktienmarkt steigt, steigt der Preis jeder Aktie in diesem Markt in der Regel ebenfalls an, und wenn der Aktienmarkt fällt, sinkt auch der Kurs der Aktien in diesem Markt. Das Gleiche trifft natürlich auch auf alle anderen Märkte zu - den Anleihemarkt, den Rohstoffmarkt, den Kryptowährungsmarkt, den Immobilienmarkt, den Kunstmarkt, den Versicherungsmarkt, um nur ein paar zu nennen. Unterm Strich heißt das: Wenn ein bestimmter Markt stark ansteigt, kannst du im Grunde blind auf eine Aktie setzen und damit rechnen, dass du Geld verdienst. Dazu braucht es keine angeborene Begabung, keinen sechsten Sinn und auch keine spezielle Ausbildung. Der Markt erledigt 99 Prozent der Arbeit für dich. Ein ganz einfaches Prinzip, oder? Das Problem ist nur: So einfach das zu normalen Zeiten aussehen mag, während eines anhaltenden Bullenmarktes werden die Dinge wesentlich komplizierter. Es sind diese Momente des irrationalen Überschwangs - wenn der Markt boomt, die Chatrooms brummen, die Experten Öl ins Feuer gießen und auf Twitter getwittert wird, dass kein Ende in Sicht ist - wenn die menschliche Natur zuschlägt. Plötzlich halten sich Amateur-Trader, die von Stammaktien genauso viel Ahnung haben wie von Nutztierhaltung, für Experten und fangen an, in rasender Geschwindigkeit zu kaufen und zu verkaufen. Von der unerschütterlichen Überzeugung getragen, dass ihr neu entdeckter Erfolg das Ergebnis ihrer eigenen Brillanz sei, wächst ihr Selbstvertrauen mit jedem weiteren Tag. Ihre Trading-Strategien sind nahezu ausschließlich kurzfristige Handel. Wenn sie richtig tippen, verbuchen sie schnell einen Gewinn und erhalten einen schönen Dopaminschub, der ihr Verhalten verstärkt. (Die Tatsache, dass der Aktienkurs weiter ansteigt, ist für sie ohne Belang. »Gewinn ist Gewinn«, sagen sie, »und niemand ist jemals pleitegegangen, weil er einen Gewinn mitgenommen hat!«.) Und wenn sie falsch tippen, dann kaufen sie einfach niedriger nach, um den Kurs im Schnitt zu drücken*- oder aber sie wenden »Buy the Dip«**- an, wie es so schön heißt, und lassen sich von der steigenden Flut retten. Und warum sollten sie auch nicht? Genau das rät ihnen die Meute auf Twitter doch! So hat es in der Vergangenheit doch auch funktioniert. Der Markt erholt sich immer. Hmmmmm ... Nicht ganz. In der Realität steigen und fallen Märkte, und wenn sie fallen - und ich meine, richtig fallen so wie beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 1999 oder beim Platzen der Immobilienblase 2008, dann fallen sie wesentlich schneller und sehr viel heftiger, als sie sich beim Steigen verhalten. Sie können jeden Investor fragen, der ein bisschen mehr als nur ein paar Jahre Erfahrung hat, und er wird Ihnen das Gleiche sagen. Aber jetzt wollen wir erst einmal zurückkehren zu der Geschichte von Fernando, der nicht dem Markt die Schuld geben konnte an seinem ramponierten Investmentportfolio, zumindest nicht auf den ersten Blick. Gehen wir die Einzelheiten durch: Während der 60-tägigen Periode, in der die Verluste auftraten - 8. Februar 2022 bis 8. April 2022 -, stagnierten die beiden Märkte, in die Fernando investiert hatte, im Wesentlichen. Was im Wall-Street-Jargon heißt, dass sie weder sonderlich stiegen noch fielen. Insbesondere der S&P 500, der als Benchmark für den breiteren US-Aktienmarkt gilt, schloss am 8. Februar mit einem Zählerstand von 4521,54 Punkten und am 8. April mit 4488,28 Punkten, also ein moderater Rückgang von lediglich 0,7 Prozent. Und Bitcoin, die Benchmark für den Kryptowährungsmarkt, stand am 8. Februar auf 44,340 Dollar und am 8. April auf 42,715 Dollar, ein auch noch moderater Rückgang von nur 3,7 Prozent, vor allem verglichen mit Fernandos Verlust von 97 Prozent. Aber um meinem Schwager gegenüber fair zu bleiben: Es kann sehr irreführend sein, sich nur Tag 1 und Tag 60 anzuschauen. Wenn sich Fernando an eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie gehalten hätte (bei der er seine gekauften Werte mindestens bis Tag 60 gehalten hätte), dann ja, dann würden uns diese beiden Zahlen die ganze Geschichte erzählen. Aber das war eindeutig nicht der Fall. Selbst beim flüchtigen Hinschauen sah ich Dutzende Verkaufsaufträge in den Depotauszügen, wohingegen eine Buy-and-Hold-Strategie bedeutet, eine Position für einen längeren Zeitraum zu halten, unabhängig von Kursschwankungen, um das langfristige Wachstumspotenzial einer gut gewählten Anlage zu nutzen. Um mir also ein präziseres Bild dessen zu verschaffen, was tatsächlich passierte, kann ich nicht nur auf Tag 1 und Tag 60 schauen, sondern muss mir auch ansehen, was dazwischen geschah. Immerhin ist der Kryptowährungsmarkt wesentlich schwankungsanfälliger als der US-Aktienmarkt - dieser hat auch seine Momente, vor allem in Phasen großer Angst und Unsicherheit oder beim Auftreten eines Schwarzen Schwans.* Je nachdem wie aggressiv Fernando getradet hat, können seine Verluste also das Ergebnis massiver täglicher Kursschwankungen in Kombination mit echt schlechtem Timing sein. Mit anderen Worten: Statt sich an die uralte Börsenweisheit »Kaufe niedrig und verkaufe hoch« zu halten, hatte mein unter Zeitdruck stehender Schwager es genau umgekehrt gehalten, und zwar wieder und wieder, bis fast sein gesamtes Geld futsch war. Mit dieser Information im Hinterkopf werfen wir jetzt erneut einen Blick auf die beiden Benchmarks, aber dieses Mal durch die Linse der täglichen Volatilität. Vielleicht kann das Fernandos große Verluste erklären, angesichts eines ansonsten scheinbar stabilen Zeitraums. Nachstehend finden Sie eine visuelle Darstellung der täglichen Volatilität jeder Benchmark, beginnend am 8. Februar 2022 und endend am 8. April 2022. * Anm. d. Üs.: diese Vorgehensweise wird »average down« genannt. ** Anm. d. Üs.: »Buy the Dip« ist eine taktische Börsenstrategie, bei der Anleger Aktien kaufen, wenn der Kurs kurzfristig sinkt, in der Hoffnung, dass sich der Aktienkurs bald wieder erholt. * Ein Schwarzer Schwan - oder Black Swan - ist ein seltenes und unerwartetes Ereignis mit katastrophalen Auswirkungen auf den Finanzmarkt und die gesamte Wirtschaft. Da diese Ereignisse unvorhersehbar sind, können sie jeden kalt erwischen: Banken, Broker, Investoren, Politiker und die Medien. Täglicher Schlusskurs
08.02.22-08.04.22 Nach dem obigen Chart erreichte der Bitcoin am 16. März einen Tiefststand von 37 023 Dollar und schloss am 30. März mit einem Hoch von 47 078 Dollar, eine Veränderung von 21 Prozent zwischen dem Höchst- und Tiefststand in einer 60-tägigen Periode. Und der S&P, der in der Regel weitaus weniger schwankungsanfällig ist, zeigte am 8. März ein Tief von 4170 und ein Hoch am 30. März von 4631, was einer Veränderung von lediglich 9 Prozent entspricht. In Anbetracht dieser Daten nun zu der 97 000-Dollar-Frage: Offenbart das Einbeziehen der täglichen Volatilität, was bei der Gesamtrechnung notwendig ist, einen Umstand, der andernfalls durch den Anschein eines stabilen Marktes an Tag 1 und Tag 60 verschleiert worden wäre? Dass Fernando das unschuldige Opfer rasch wechselnder Gezeiten war, die jedes Portfolio im Hafen sinken ließen, einschließlich seinem? Eine interessante Möglichkeit. Aber meine Intuition widersprach dem. Denn dann hätte Fernando bei jedem Trade alles riskieren und das schlechteste Timing seit Napoleon haben müssen, der bei seinem Russlandfeldzug mit dem tiefen Winter zu kämpfen hatte. Was auch immer der Fall sein mag, während ich die Depotauszüge durchging, kam ich mir vor wie ein Kommissar der Mordkommission, der einen Tatort unter die Lupe nimmt. Der einzige Unterschied bestand darin, dass ich nicht durch ein Meer von Blut watete, sondern durch ein Meer aus roter Tinte und Verzweiflung. Mit Ausnahme von ein paar gewinnbringenden Trades an den ersten sieben Tagen - er kaufte Bitcoin bei 41 000 Dollar und verkaufte sie vier Tage später bei 45 000 Dollar; er kaufte Ethereum...


Jordan Ross Belfort ist ein amerikanischer Autor, Motivationsredner und ehemaliger Börsenmakler. Im Jahr 1999 bekannte er sich des Betrugs und damit verbundener Straftaten im Zusammenhang mit Börsenmanipulationen und dem Betrieb eines Boiler Rooms als Teil eines Penny-Stock-Betrugs schuldig. Belfort verbrachte 22 Monate im Gefängnis als Teil einer Vereinbarung, in der er gegen zahlreiche Partner und Untergebene in seinem Betrugssystem aussagte. Er veröffentlichte seine Memoiren, »The Wolf of Wall Street«, die 2013 verfilmt wurden und zu einem Millionen-Bestseller wurden. In dem Film, bei dem Martin Scorsese Regie führte, spielte Leonardo DiCaprio die Hauptrolle.


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