Beiträge zu Friedrich Nietzsche Band 18
E-Book, Deutsch, Band 18, 442 Seiten
Reihe: Beiträge zu Friedrich Nietzsche
ISBN: 978-3-7965-3344-0
Verlag: Schwabe Basel
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Der vorliegende Band stellt die Frage, inwieweit Ohnmacht des Subjekts und Macht der Persönlichkeit nicht nur vereinbar sind, sondern einander womöglich sogar bedingen. Es zeigt sich, dass Nietzsches Analyse Folgen bis in den Gestus seines eigenen philosophischen Schreibens hatte. Es zeigt sich aber auch, dass erst die erneute Analyse dieses Schreibens den Blick für unsere eigene Gegenwart schärft.
Obwohl die Philosophie und zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen das autonome Subjekt längst entsorgt haben, erlebt die Person aktuell eine einzigartige Konjunktur. Die Öffentlichkeit zeigt sich fasziniert vom Biographischen, von Präsenz und Charisma auratischer Figuren, vom Star genauso wie vom anonymen Einzelschicksal. Das bezeugen auch massive Personalisierungstendenzen innerhalb der Politik.
Diese paradoxe Situation ist indes nicht neu. In ihrer philosophisch reflektierten Form lässt sie sich bis auf das Denken Friedrich Nietzsches zurückführen. Schon bei ihm war das 'Ich' als Organisationseinheit innerer Erlebnisse ebenso fragwürdig geworden wie dessen Wahrnehmungs- und Konstitutionsfähigkeit hinsichtlich einer – wie auch immer – gegebenen Aussenwelt. Der berüchtigte Tod des Autors wurde in seinem Namen ausgerufen. Zugleich mass ausgerechnet Nietzsche dem Persönlichen und der Souveränität des Einzelnen eine herausragende Bedeutung zu. Seine Philosophie ist über weite Strecken als persönlich motivierte Auseinandersetzung mit philosophischen oder künstlerischen Vorbildern und Widersachern inszeniert. Ob Sokrates oder Platon, ob Pascal oder Rousseau, Wagner oder Schopenhauer: Sie interessieren ihn eben auch, vielleicht sogar in erster Linie, als Persönlichkeiten.
Zielgruppe
Postsubjektive Maskerade Der vorliegende Band stellt die Frage, inwieweit Ohnmacht des Subjekts und Macht der Persönlichkeit nicht nur vereinbar sind, sondern einander womöglich sogar bedingen. Es zeigt sich, dass Nietzsches Analyse Folgen bis in den Gestus seines eigenen philosophischen Schreibens hatte. Es zeigt sich aber auch, dass erst die erneute Analyse dieses Schreibens den Blick für unsere eigene Gegenwart schärft. Obwohl die Philosophie und zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen das autonome Subjekt längst entsorgt haben, erlebt die Person aktuell eine einzigartige Konjunktur. Die Öffentlichkeit zeigt sich fasziniert vom Biographischen, von Präsenz und Charisma auratischer Figuren, vom Star genauso wie vom anonymen Einzelschicksal. Das bezeugen auch massive Personalisierungstendenzen innerhalb der Politik. Diese paradoxe Situation ist indes nicht neu. In ihrer philosophisch reflektierten Form lässt sie sich bis auf das Denken Friedrich Nietzsches zurückführen. Schon bei ihm war das «Ich» als Organi
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Vorwort;11
3;Siglen;13
4;Zum Geleit;15
4.1;Benne, Müller: Das Persönliche und seine Figurationen bei Nietzsche;17
5;Zur Theoretisierbarkeit der Person;71
5.1;Werner Stegmaier: Rang und Reputation;73
5.2;Chiara Piazzesi: Über Persönlichkeit und Perspektivismus;93
5.3;Henry Kerger: Die sozialen Grundlagen einer Personalität des Handelns;111
5.4;Jakob Dellinger: «die Person verräth sich»;133
6;Subjektkritik und Konstituierung der Person;153
6.1;Christine Daigle: The Subject as Ambiguous Multiplicity;155
6.2;Elke Wachendorff: Zur Konzeption der Person als diaphanes System;169
6.3;Corinna Schubert: «Wo hört das Ich auf?»;181
6.4;Martin Endres: Macht und Ohnmacht in Nietzsches dialogischem Schreiben;197
7;Exempel, Polemik, Figuration;207
7.1;James Conant: Das Exemplarische bei Emerson und Nietzsche;209
7.2;Dirk R. Johnson: A Nietzschean Naturalism or a Postmodernist Nietzsche?;229
7.3;Dirk Rose: Zwischen Selbstzerstörung und Selbstermächtigung;239
7.4;Heinrich Detering: Nietzsches Denken in Figuren;253
8;Inszenierung der Autorschaft;273
8.1;Mark-Georg Dehrmann: Sich selbst lesen;275
8.2;Jorge L. Viesenteiner: Nietzsches Götzen-Dämmerung;289
8.3;Christian Niemeyer: Ecce homo oder: das Ende der Aufklärung;303
8.4;Annamaria Lossi: Philosophie der Persönlichkeit, Persönlichkeit der Philosophie;317
8.5;Gabriella Pelloni: Der «Typus Zarathustra»;335
9;Person als ästhetisches Urteil und Stil;351
9.1;Rüdiger Görner: Ich, Niemand und der Wille zur Selbstverstellung;353
9.2;Renate Reschke: Leidenschaft und Subjektivität;369
9.3;Carlotta Santini: Die atomistische Verflüchtigung der Persönlichkeit Homers;387
10;Spiel, Stimmung, Diätetik;399
10.1;Damir Smiljanic: Ego ludens;401
10.2;Friederike Reents: Zwischen Macht und Ohnmacht;413
10.3;Anthony Mahler: Nietzsche's Dietetics of Self-Overcoming;425
11;Koda;439
11.1;Martin Mosebach: Die Welt schwankt wie eine Hängematte;441
12;Personenregister;445