Bennett | Erst die Träume, dann die Details | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Bennett Erst die Träume, dann die Details

Warum wir weniger nachdenken, sondern einfach machen sollten

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-96267-399-4
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Kein Plan? Keine Erfahrung? Warum es sich trotzdem lohnt, loszulegen!
Viele hegen Träume und haben Ziele, trauen sich jedoch nicht, diese endlich anzugehen. Warum man sich dabei nicht von fehlender Erfahrung abhalten lassen soll, zeigt die ehemalige Köchin Ellen Bennett. Als ihr damaliger Chef ankündigte, die beim Personal unbeliebten, und billig gefertigten Küchenschürzen nachzubestellen, platzte es aus ihr heraus: »Ich habe eine Firma für Schürzen!« – obwohl es bis dato
weder ein solches Unternehmen oder gar einen Businessplan dafür gab. Doch sie schaffte, was viele nicht für möglich hielten: Mit diesem ersten Auftrag legte sie den Grundstein für ihr Multimillionen-Dollar- Unternehmen Hedley & Bennett. Wie ihr das gelang, erzählt sie in diesem inspirierenden Buch, das mitnimmt auf die verrückte und bunte Reise in die Welt der Unternehmensgründung.
Ihr Ratgeber ist ein unterhaltsam gestalteter Appell dafür, nicht zu viel nachzudenken und einfach mal loszulegen. Denn: »Sie werden nie wissen, wo Sie anfangen sollen ... bis Sie anfangen.«

Wer Fish! mochte, wird dieses Buch lieben!
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Weitere Infos & Material


Prolog
VOR DEM
AUFGEBEN
ERST MAL
ANFANGEN
»Hey, es gibt da dieses Mädel, das uns ein paar Schürzen fürs Restaurant herstellen wird«, verkündete Josef, der Küchenchef des Bäco Mercat in Los Angeles. »Willst du eine kaufen?« Die Zeit blieb stehen. Als Köchin in Chefkoch Josefs Küche kannte ich diese Schürzenlieferantin nicht, wusste aber, dass ich keine von ihr wollte. Herrgott noch mal. Sag ich jetzt was über mein Schürzenunternehmen? Na ja, es ist ja noch nicht mal ein richtiges Unternehmen, aber das WIRD es. Meine Schürzen werden dafür sorgen, dass sich die Träger fühlen, als seien sie als Personen etwas wert. Damit sie sich wie die großartigen Köche und Künstler und Macher fühlen, die sie nun einmal auch sind. Wir alle hassen das Tragegefühl dieser billigen, beschissenen, kratzenden Schürzen, die so passend sind wie Krankenhaushemden. Das ist meine Gelegenheit. Das Fährschiff der Möglichkeiten fuhr in den Hafen ein. Da musste ich drauf! »Cheffe, ich habe ein Schürzenunternehmen!!«, sagte ich, wenn ich es auch dabei mit dem Tempus nicht so genau nahm. »Ich stell dir diese Schürzen her.« »Was redest du da?«, fragte Chefkoch Josef zurück, während er mich mit seinem typischen stetigen, neugierigen Blick anschaute, der mir nur allzu vertraut war. »Du bist als Köchin angestellt.« Das stimmte. Ich war eine Köchin in seiner Küche, mit meiner Station, zuständig für das Gemüseschneiden. »Ich habe ein Schürzenunternehmen, Cheffe. Das habe ich vor Kurzem gegründet. Ich würde dir also liebend gerne diese Schürzen herstellen. Ich kann das! Was verlangt sie von dir? Woraus stellt sie sie her? Wie lange braucht sie dafür? Ich kann das schneller … und besser.« »Sie sagte was von sechs Wochen.« Ich hörte ihm an, dass ihn dieser Zeitrahmen nicht allzu glücklich machte. »Ich mach’s in vier«, erwiderte ich. »Wirklich?«, fragte er zurück. »Wirklich!«, antwortete ich. »Ich arbeite sogar schon daran!« Na ja, ich hatte mit meinem Kollegen Kevin darüber gesprochen und wir hatten schon einen Antrag für den DBA eingereicht, die Mühlen waren also gerade erst in Gang gekommen. Es fühlte sich – zumindest für mich – schon ziemlich real an. Allerdings existierte das »Unternehmen« zuallererst nur in meinem Kopf. Es gab keine Designs. Keine Muster. Keinen Stoff im Lager. Ich wusste nicht einmal, wo ich Stoff kaufen würde. Und ich wusste definitiv nicht, wie man ein Unternehmen führte. Ich hatte zudem keine Infrastruktur und kannte auch niemanden, der mit einer Nähmaschine umgehen konnte. Ich hatte absolut keine Ahnung, wie lange auch nur einer dieser Punkte dauerte, geschweige denn alle. Aber ich würde es verdammt noch mal versuchen. Und es würde klappen. »Okay, klingt gut, super«, sagte Chefkoch Josef. Ach du heilige Scheiße! Wirklich? Wenn ich diese Schürzen verkorkste, würde ich wohl auch meinen Job verlieren. Davon mal abgesehen, dass ich einen immensen Respekt vor und für Chefkoch Josef hatte, das ich hier also nicht vergeigen wollte. Ich durfte ihn einfach nicht enttäuschen – »NICHT« in Großbuchstaben. Ich meldete mich später zum Feierabend ab und rief Kevin mit der Nachricht an, dass wir nun eine Bestellung über 40 Einheiten hätten – und das, nachdem sich unser letztes Gespräch um die anfänglichen Entscheidungen (wie das Finden der Stoffe und Schnitte) gedreht hatte, wie wir unser Unternehmen denn nennen sollten. Ich war zu diesem Traum, Schürzen herstellen zu wollen, gekommen, weil ich am Schichtende immer Folgendes beobachtet hatte: Die Leute aus der Küche zogen die Uniformen aus und holten sich danach drinnen ihre Sachen ab, wirkten dabei aber wie völlig andere Menschen. Nach der Arbeit in Zivil oder wenn ich sie zufällig sonntags auf dem Wochenmarkt traf, wirkten sie wie Normalos, beschwingter und entspannter. (Und wenn ich »sie« sage, meine ich »wir«.) Denn in unseren 08/15-Schürzen, die entweder vom Wäscheservice ausgeliehen oder möglichst billig eingekauft waren, sahen wir aus, als seien wir wertlos. Sie bestanden aus hauchdünnem papierähnlichem Material, das sich als Stoff durchmogeln wollte. Zudem waren sie so simpel konzipiert, dass sie sich nicht einmal am Hals verstellen ließen oder gar praktische Taschen für Pinzetten, Stifte oder einen Edding hatten. Und selbst wenn sie welche hatten, rissen diese bei der geringsten Belastung. Zum Feierabend schmissen wir sie in die Ecke, aber das Gefühl der Austauschbarkeit blieb an uns haften. Das musste sich ändern. Fühlen sich eigentlich alle in der Küche so beschissen, bevor sie beschissen aussehen? Was wäre, wenn sie Dienstklamotten hätten, bei denen sie sich nicht nur wie ein Rädchen im Getriebe fühlten? Während Kevin und ich die Küchenbestellung am laufenden Band raushauten, brainstormten wir Ideen, die ich aufschrieb und in mein Rezeptebuch stopfte und es dann wieder wegsteckte, zusammen mit meinen Anmerkungen übers Kochen. Zur Inspiration brauchte ich nur an meiner eigenen verhunzten Schürze herunterzuschauen: Meine Taschen blieben immer an den Griffen der niedrigen Kühlschubladen hängen und rissen ein, sodass der Stofffetzen (wie am seidenen Faden) herunterbaumelte. Zwischen den Bestellungen zeichnete ich Taschen mit verstärkten Ecken auf, die dem Küchenwahnsinn standhalten könnten. »Also, was hältst du von dieser Schürze?«, fragte ich Kevin jedes Mal. Während er dann das Wagyu-Rind – oder für welches Fleisch auch immer er jeweils während dieser Schicht zuständig war – briet, würden wir uns kurz austauschen, bevor ich zu meinem Posten in der Küche zurückschwirrte. Er war viel analytischer als ich, wir ergänzten uns also perfekt. Allerdings hatten Kevin und ich jetzt nach wie vor weder einen Plan, Materialien oder einen Herstellungsprozess. Uns blieben jetzt nur vier Wochen Zeit, um uns um all das zu kümmern. Unter diesen Umständen hätte ich leicht in einen von zwei Notzuständen verfallen können: 1 Ich hätte mich dermaßen ohnmächtig fühlen können, weil ich nicht wusste, was als Nächstes anstand, dass ich meinen Kopf nur noch in den Sand gesteckt hätte, in der Hoffnung, dass alles von allein verschwinden würde. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?! Ich weiß nicht, ob ich das kann. Das ist doch verrückt. 2 Ich hätte versuchen können, jedes kleine unternehmerische Detail durchzutakten, bevor ich in den Prozess selbst gestartet wäre, ich hätte also jeden Schritt überanalysieren können, sodass sich der komplette Produktionsprozess in ein dickes Wollknäuel voller verpasster Fälligkeitstermine und gescheiterter Pläne verwandelt hätte. STATTDESSEN ENTSCHIED ICH MICH FÜR DEN FORTSCHRITT und gegen die Perfektion und behalf mich mit der bisher immer äußerst hilfreichen Methode: einfach machen. Ausprobieren. Scheitern. Daraus lernen. Sich ins Zeug legen. Wieder ausprobieren. Und unermüdlich weitermachen. Ich sprang schon seit jungen Jahren immer wieder von kleinen Abhängen, ohne nach unten zu schauen – sei es das eine Mal, als ich ohne Erlaubnis alle Zimmer in unserem Haus neu gestrichen hatte, während meine Mutter bei der Arbeit war (was sie später, ruhig und besonnen, mit einem »nett« kommentierte), oder das andere Mal, als ich mir als neunmalkluge Gymnasiastin die Familienfinanzen zur Brust nahm, weil meine alleinerziehende Mutter völlig gestresst vom Thema Geld war. (Im Zuge dessen habe ich mich dann mit Scheckbüchern und der Haushaltsführung vertraut gemacht.) Aber es ist nicht so, dass ich die Landungen immer gut überstanden hätte. Bei Weitem nicht. Ich hatte bereits gelernt, dass Fehler unvermeidbar waren, vor allem beim Rennen. Aber ich merkte schnell, dass ich alles irgendwie herausfinden würde, solang ich nur in Bewegung, in Aktion bliebe. Okay, was brauchen wir, um Schürzen herstellen zu können? Na ja, ein Muster, Material, Näher und Näherinnen, und um auch nur irgendetwas davon zu schaffen, brauchten wir Geld und die Grundzüge eines Plans. Als Köchin verdiente ich zehn Dollar die Stunde (damaliges Mindestlohnniveau), also lange nicht genug, um ein ganzes Unternehmen zu wagen. Ich bat daher meinen Küchenchef Josef um einen Vorschuss und wir einigten uns auf die Hälfte des Verkaufspreises, was ungefähr auf 750 Dollar herauskam. Wir ergänzten dieses Geld mit unserem Notgroschen über 500...


Ellen Bennett ist Gründerin und CEO von Hedley & Bennett, einem Multi-Millionen-Dollar-Unternehmen, das vielen Köche der Welt mit Küchenausrüstung und Schürzen ausstattet. Sie arbeitete bereits mit Vans und dem Künstler Takashi Murakami u.a. zusammen.


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