Bergauer / Wierlemann | Hamster oder Haifisch? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Bergauer / Wierlemann Hamster oder Haifisch?

Warum sich Nachhaltigkeit im Einkauf lohnt. Erfolgsbeispiele aus Familienunternehmen

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-89981-466-8
Verlag: Fazit Communication GmbH Frankfurter Allgemeine Buch
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Beim "Einkäufer" denkt man oft an einen Haifisch, der seine Zähne zeigt, wenn es um harte Preisverhandlungen geht. Doch diese Einstellung allein bringt häufig nur kurzfristig Erfolge. Vor allem in Familienunternehmen spielt ein ganz anderes Modell eine wichtige Rolle: die Nachhaltigkeit. Erfolgreiche Familienunternehmen zeigen daher nicht nur Zähne, sondern agieren stattdessen mit langfristiger Perspektive und sorgen für schlechte Zeiten vor – wie ein Hamster.

"Hamster oder Haifisch" zeigt praxisnah, wie im Einkauf die Symbiose aus Kostensenkung und Nachhaltigkeit gelingt und somit zu einem wichtigen Teil der Unternehmensstrategie wird. Das Buch vereint die Top-Management-Perspektive mit konkreten Handlungsempfehlungen. Somit hat es einen hohen Nutzwert im Geschäftsalltag. Der Leser kann Anregungen sofort umsetzen, wird aber gleichzeitig in kompakter Form zu strategischen Fragen und Zukunftsaspekten inspiriert und lernt auch überraschende Aspekte kennen.

Erfolgsbeispiele namhafter Familienunternehmen, darunter Miele, dm drogeriemarkt, Wöhrl, Bahlsen und SMS Siemag, legen überzeugend ihre Konzepte dar, zahlreiche Interviews und der lockere Schreibstil machen das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre.
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Praxistest – Wie gut ist Ihr Einkauf? Fünf Fragen und wie Familienunternehmer sie beantworten


Christoph Achenbach, INTES Beratung für Familienunternehmen, in Zusammenarbeit mit Verena Deller „Chancen nutzen und die Schatzkiste Einkauf öffnen.“ Einkauf ist längst noch keine Unternehmertugend „Die Menschen gehen einkaufen wie zum Fischen; sie wollen sehen, wie groß der Fisch ist, den sie mit dem kleinsten Köder fangen können“ (Henry Ward Beecher, 1813–1887). Heute würde man wahrscheinlich sagen, dass die Menschen bemüht sind, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen. Die Erfahrung zeigt: Was bei vielen im privaten Einkaufsverhalten beim hiesigen Elektromarkt zutrifft, wird im wirtschaftlichen Umfeld – unabhängig von der Unternehmensform – längst nicht immer umgesetzt. Drei Faktoren bestimmen die Beschaffungssituation in den Unternehmen und machen diese komplex. Erstens die offensichtlichen Kosten oder, um im Bild zu bleiben: Was gebe ich für den Köder aus? Zweitens der Zeitfaktor: Nehme ich den erstbesten Fisch, oder kann ich warten bis ein größerer vorbeikommt? Drittens die Qualität: Schmeckt der größte Fisch auch am besten, oder ist ein kleinerer vielleicht um einiges delikater? Das Beispiel zeigt, dass ein guter Einkauf immer auch eine sehr gute Strategie voraussetzt, die weit über die reine Bestellabwicklung (in diesem Fall den Fischfang) hinausgeht. Eine passende Strategie baut auf genügend Kapazitäten, gelernten Prozessen und der Anwendung geeigneter Werkzeuge auf. Leider kommen diese Bausteine in der Praxis oft noch zu selten zusammen, wie langjährige Erfahrung mit Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen und intensive Kontakte zu Familienunternehmen zeigen. Gerade in produzierenden Unternehmen, in denen das Einkaufsvolumen regelmäßig mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes beträgt, ist die Entwicklung des Einkaufsvolumens und der Einkaufspreise besonders relevant für das Betriebsergebnis. Diese Relevanz findet sich allerdings nur zum Teil in der Gestaltung der Einkaufsstrategie wieder. Hier besteht auch in Familienunternehmen noch Nachholbedarf. Der Stellenwert des Einkaufs hat sicherlich in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, doch gibt es je nach Unternehmensgröße und Branche große Unterschiede. Die Erfahrung ist, dass der Einkauf gerade in kleineren Unternehmen weniger systematisch abläuft; teilweise sitzt dort der Geschäftsführer noch selbst mit am Verhandlungstisch und der Einkauf ist Chefsache. Sicherlich führt dieses Vorgehen in dem einen oder anderen Lieferantengespräch zum Erfolg. Allerdings gehört zu einem funktionierenden Einkauf der gesamte Prozess und nicht nur die Preisverhandlung. Häufig fehlen in den kleineren Familienunternehmen einfach die organisatorischen Voraussetzungen für einen strategischen Einkauf. Es herrscht das Prinzip:„Einkauf ist wichtig – aber Wachstum ist wichtiger“ Das Bewusstsein zwischen strategischem Einkauf, also dem Identifizieren von Einsparpotentialen, und der Suche nach neuen Lieferanten und operativem Einkauf im Sinne von Bestellabwicklung zu unterscheiden, ist bei vielen Familienunternehmen nicht oder nur schwach ausgeprägt. Natürlich gibt es Ausnahmen. Die größte Einkaufs-Excellence besteht im Handel und dort besonders im Food-Sektor. Diese Beobachtung mag dem ungeheuren Preisdruck im gesamten deutschen Lebensmitteleinzelhandel geschuldet sein. Dagegen ist im Nonfood-Handel der Einkauf weniger stark aufgestellt. Häufig gibt dort das Produktmanagement noch das Sortiment vor, und dem Einkauf werden auf diese Weise straffe Zügel in der Lieferantenauswahl angelegt. Dies trifft vor allen Dingen auf die Anbieter zu, die nicht als Discounter im Niedrigpreissegment angesiedelt sind, wie zum Beispiel regionale Fachhandelsketten. Woher kommt dieser eher niedrige Stellenwert des Einkaufs auch in Familienunternehmen? Die Tagesordnung eines Unternehmers wird stärker durch andere Punkte dominiert. Dazu gehören etwa die Forcierung des Umsatzwachstums oder auch die Produktentwicklung und die Verbesserung des Kundenservices. Im Vergleich dazu erscheint der Einkauf weniger wichtig. Zudem verlassen sich Familienunternehmer, gerade die umsatzmäßig kleineren, bei Entscheidungen häufiger auf ihr Bauchgefühl – anders als Fremdmanager, die verstärkt Zahlen, auch aus dem Einkauf, bemühen. Daher bestand für viele Familienunternehmer bis dato weder die Notwendigkeit noch die Einsicht, umfassende Einkaufskennzahlen zur Entscheidungsfindung zu etablieren. Einkauf im Allgemeinen und gute Einkaufspreise im Speziellen gewinnen allerdings an Bedeutung, da der Preisdruck im Vertrieb, etwa durch neue Global Player, enorm zunimmt. Will man als Unternehmer in dieser Situation auf Dauer keinen ernsthaften Margenverlust erleiden, muss nach Potentialen auf der Einkaufsseite gesucht werden. Nach einer Studie der Stiftung Familienunternehmen aus dem Jahr 2009 haben auch Familienunternehmer als Folge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise heftige Umsatz- und Preiseinbußen hinnehmen müssen. Immerhin 43 Prozent der familiengeführten Unternehmen, überwiegend aus den Branchen Automobil, Maschinen- und Anlagenbau, waren davon betroffen. Zwar profitieren die Inhaber vielfach noch von ihrem guten Eigenkapitalpolster und können Ertragseinbrüche ausgleichen, mittelfristig müssen sie aber andere Wege der Eigen Finanzierung gehen. Denn die externen Finanzierungsquellen sind für Familienunternehmen ohnehin limitiert, und Fremd Finanzierung wird aus Furcht vor Abhängigkeiten und externer Kontrolle so weit wie möglich vermieden. Hier schließt sich der Kreis zum Einkauf: Gutes Working Capital Management gibt den Unternehmen Handlungsspielräume in der Eigen Finanzierung. Eine Verbesserung der Einkaufspreise verbessert direkt das operative Geschäftsergebnis. Dies kann entscheidend sein, um ein Unternehmen auf Kurs zu halten oder es wieder auf Kurs zu bringen. Praxistest Einkauf – Wie gut ist Ihr Einkauf tatsächlich? Viele Unternehmer glauben, ein gutes Gefühl dafür zu haben, wie gut sie im Einkauf aufgestellt sind. Aber: Dies beruht eben leider „nur“ auf einer subjektiven Einschätzung und nicht – wie sich in Gesprächen in der Beratung zeigt – auf konkret vorliegenden Einkaufskennzahlen oder fundierten Benchmarks und Analysen. Um zu beurteilen, wie gut der eigene Einkauf tatsächlich arbeitet, haben sich im Praxistest die folgenden einfach anmutenden fünf Fragen als sehr geeignet herausgestellt: 1.  Was wird eingekauft? 2.  Wer kauft ein? 3.  Wo wird eingekauft? 4.  Wie wird eingekauft? 5.  Für wen wird eingekauft? Ich habe mit Unternehmern gesprochen, die für die Beantwortung dieser Fragen weniger als fünf Minuten brauchten oder sich auch nicht mehr Zeit genommen haben. Aus meiner Sicht besteht allerdings kein Zweifel: In dieser kurzen Zeit lässt sich zumindest für die Mehrzahl der Unternehmen dieses Fragenpaket nicht ausreichend beantworten. Noch skeptischer muss man werden, wenn auch der Einkaufsleiter eine ähnliche Kürze in der Beantwortung an den Tag legt. 1.  Was wird eingekauft? Herrscht Transparenz über Einkaufsdaten?
Man kann immer wieder feststellen, dass die Top-Lieferanten für die wichtigsten Handelswaren des Unternehmens den jeweiligen Entscheidungsträgern sehr wohl präsent sind. Eine weitergehende Kenntnis über Einkaufsvolumina, Lieferanten, Anzahl der Lieferanten oder Lieferantenkonditionen der zahlreichen darüber hinaus eingekauften Materialien und Dienstleistungen war in aller Regel aber nicht vorhanden. Dies war fast immer darauf zurückzuführen, dass diese Unternehmen keine ausreichende Informationsbasis hatten, um die Fragen problemlos und schnell beantworten zu können. Teilweise hegen die Inhaber wegen der hohen Kosten Vorbehalte gegen die Einführung umfassender Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP-Systeme), die eine systematische Planung der Unternehmensressourcen ermöglichen. Die Bandbreite in der Praxis ist groß: Es gibt Familienunternehmen, die alle Einkaufsdaten topaktuell erfassen und zwar in vollem Umfang bis hin zum Einkauf einer Rechtsberatung. Andere erfassen dagegen allenfalls die lagergeführten Artikel. Darüber hinaus sind die Systeme oft nicht auf die einkäuferischen Zwecke ausgerichtet, so dass sich Preisstatistiken oder Lieferantenumsätze je Warengruppe nicht per Knopfdruck ermitteln lassen. Datentransparenz zu erlangen ist aus meiner Sicht auch eine Holschuld des Einkaufs. Dieser wird aber häufig noch zu wenig angeleitet, Daten intelligent zusammenzufassen, zu interpretieren und entsprechende Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Auch gibt es kaum wachsende Wissensdatenbanken: Einkaufserfolge, Lieferantengespräche und beurteilungen werden nicht hinreichend dokumentiert. Viele Einkäufer erstellen zwar Protokolle nach Lieferantengesprächen, aber bei einer Übersicht über verhandelte und messbare Einsparerfolge herrscht meist Fehlanzeige. Dabei würden solche Informationen sicherlich dazu beitragen, den Stellenwert des Einkaufs deutlich zu verbessern. „Tue Gutes und rede darüber!“ Hier betreibt der Einkauf noch zu wenig Eigenwerbung, um seinen Beitrag zur „besseren Innen Finanzierung“ und „Unternehmenswertsteigerung“ aufzuzeigen. Ganz wichtig ist es darüber hinaus, Kontinuität in der Transparenz und Integration vorhandener Dokumentationen und Kennzahlen zu schaffen. Nur durch eine permanente Erfassung, Aufbereitung und Analyse aller Informationen lassen sich Entwicklungen rechtzeitig und aktuell aufspüren und notwendige Maßnahmen ableiten. Dabei...


Markus Bergauer, Dr., ist Gründer, Managing Partner und Vorstand der INVERTO AG. Er unterstützt marktführende mittelständische Unternehmen und Konzerne bei der Optimierung des Beschaffungsmanagements. Seine Branchenschwerpunkte sind Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugbau, Automobilzulieferer und Private Equity.

Frank Wierlemann, Dr., Gründer, Managing Partner und Vorstand der INVERTO AG, ist Spezialist für Handel, Konsumgüter und Pharmaindustrie. Vor der Gründung von INVERTO war er Einkaufsleiter eines international tätigen Handelskonzerns.

Weitere Herausgeber: Frank Bröker, Frank Welge, Dr. Christoph Joel und Dr. Kiran Mazumdar


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