Bernard | Cocktails, Chips und Chaos | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 350 Seiten, Format (B × H): 136 mm x 215 mm

Bernard Cocktails, Chips und Chaos

Roman

E-Book, Deutsch, 350 Seiten, Format (B × H): 136 mm x 215 mm

ISBN: 978-3-95669-103-4
Verlag: Bookspot Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Es könnte doch so einfach sein… Warum es das nicht ist, kann Julia sich im Grunde nicht erklären. Schließlich hat sie einen Job, eine vernünftige Wohnung, Freunde, eine Familie. Bloß die Suche nach Mr. Right will irgendwie nicht klappen. Sicher, sie mag ein wenig chaotisch sein. Aber ist das wirklich so schlimm? Irgendwo da draußen muss sich doch jemand finden, der sie abgöttisch liebt und nebenbei einen Traumkörper hat. Zumindest wäre das ihrer Meinung nach völlig verdient. Dass sie hierbei leider punktgenau jeden Fettnapf trifft, liegt ihrer Meinung nach wirklich nicht an ihr. Das Schicksal hat einfach einen ganz miesen Sinn für Humor. Aber aufgeben ist keine Option. Also gibt sie alles und schafft hierbei jede Menge Chaos. Lustig, verrückt und immer ein klein bisschen drüber. Julia ist eben ein Original.
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Sechs Monate zuvor:
Meine beste Freundin Michelle war gerade von Clarisse abgeschossen worden, was nebenbei bemerkt ein großer Erfolg war. Michelle ist – neutral betrachtet und nicht aus Sicht einer besten Freundin – ein heißes Teil. Daran ist nichts zu rütteln. Sie hat alles, was ich nicht habe: große Brüste, einen flachen Bauch, einen wohlgeformten Po und definierte Beine. Ich könnte höchstens bei der Beinbehaarung punkten. In diesem Punkt schlägt mich keiner so schnell. Außerdem habe ich noch einen nicht weniger heißen besten Freund namens Thomas, der Barkeeper ist. Aber zurück zu Michelle: Sie hat, obwohl ihr die gesamte Damenwelt zu Füßen liegt, ein Händchen dafür, immer an die fieseste Bikerbraut, die ein Schuppen zu bieten hat, zu geraten. Besagte Frau namens Clarisse hat es geschafft, meiner lieben Michelle erst den Kopf zu verdrehen und dann das Herz zu brechen. Clarisse ist ein echter Dolph Lundgren. Sie trägt ihre Haare gern raspelkurz, weil sie damit laut ihrer eigenen Aussage gut aussieht und man die Haare nicht groß pflegen muss. Kein Wunder, dass ihr da nie jemand widersprochen hat. Sie trägt gern dunkelrote Ledersachen, die zu ihrem Motorrad passen. Dazu lässt sie ihren Damenbart sprießen. Man könnte also schon fast davon sprechen, dass Michelle doch auf Kerle steht. Clarisse servierte sie ab, weil Michelle angeblich einfach »zu süß« war. Natürlich. Weil es auch möglich ist, dass Dinge zu süß sind. Ich hasse Katzenbabys auch, weil sie zu süß sind. Und Nutella esse ich nie, weil es viel zu süß ist … selbstverständlich. Dennoch war ich froh, dass der gepiercte Ivan Drago fort war. Meine Hand war mir mehrfach bei einer überschwänglichen Begrüßung fast gebrochen worden. Noch heute habe ich Albträume von den Geschichten, an welchen Stellen der weibliche Dolph überall seine Piercings hat. Ein ganz fieses Kopfkino setzt sich da in Gang, also schnell das Thema wechseln. Alles in allem war es ein großer Erfolg Clarisse los zu sein, auch wenn Michelle sehr litt. Wie kam ich jetzt eigentlich auf Clarisse? Ach ja, richtig: mein Ex! Also, wir saßen in Michelles Lieblings-Lesbenbar Haven und schlürften unsere Drinks. Ein paar Mädels schüttelten sich auf der Tanzfläche das Gehirn aus dem Schädel, andere starteten Flirtversuche. Meine Aufgabe war es, jedes Augenzwinkern abzublocken. Ich wäre mir jedoch eigentlich viel lieber gewesen, wenn ein anderes heißes Teil Michelle ein wenig aufgeheitert hätte und durch mich ein weiterer großer Fehlgriff hätte vermieden werden können. Bis jetzt war vom weiblichen Mick Jagger bis hin zu schüchternen Sekretärinnen-Fräuleins alles vorhanden, aber keine, die in Michelles Liga spielte. Und dann: Auftritt des englischen Sexgottes. Er stolperte in seinem langen Mantel in den Raum und blickte sich verwirrt um. Offenbar hatte sich jemand einen Scherz mit ihm erlaubt und ihn hierher bestellt. Es war einer dieser magischen Momente, die man sonst nur aus Filmen kennt. Ich wusste, dass ich meine Chance nutzen musste und bessere Chancen würde ich wohl kaum irgendwo bekommen. Immerhin war die Konkurrenz um so einen scharfen Typen hier gleich Null. Auf dem Weg zog ich meine Stiefel gerade. Wenn ich das vorher gewusst hätte! All die sexy Minis, in die ich mich hätte zwingen können, doch ich trug Jeans und T-Shirt. Aber egal, ich würde das schon hinkriegen. »Kann ich Ihnen helfen?« Ich warf meine Haare lasziv nach hinten und versuchte meine Lippen zu einem erotischen Schmollmund zu verziehen. Wenn Heidi Klum das hinbekam, dann ich auch. »Das wäre sehr freundlich!« Oh Gott, diese Stimme! Was für ein Mann! Das war’s es mit meiner Coolness. Ich war offiziell wieder das verschüchterte kleine Mädchen mit dem fiesen Überbiss. »Ich fürchte, ich wurde von meinen Kollegen hereingelegt«, fuhr er mit einem Lächeln fort. »Sie gaben mir den Namen der Bar und sagten mir, dass sie hier auf mich warten würden.« Ich schmolz dahin. Die Jungfrau in Nöten mal andersherum. Meine Chance, seine Heldin zu sein. »Sie sind in eine Lesbenbar geraten.« So, und jetzt war es an der Zeit, ihn unauffällig darauf aufmerksam zu machen, dass ich auf ihn – nein, auf Männer, sag auf Männer! – stehe und ganz zufällig auch noch Single bin und dass das Schicksal uns zusammengeführt hat, um wunderschöne Babys zu machen, die wir im Garten seiner Lordschaft aufziehen. »Ich bin keine Lesbe.« Er machte große Augen, dann lächelte er leicht verlegen. Na klasse, geschmeidig gelöst wie ein Vorschlaghammer. »Also nicht, dass ich etwas gegen Lesben habe. Ich respektiere alle Gruppen, egal, wie sie drauf sind. Meine Freundin da hinten ist auch eine Lesbe. Aber nicht falsch verstehen, sie ist meine beste Freundin. Also eine platonische beste Freundin, die ich tröste und mit der ich deshalb in diese Lesbenbar gegangen bin. Aber ich bin nicht lesbisch. Und Single.« Wieso konnte ich nicht ein Mal meine Klappe halten? Der Lord hatte angefangen zu lachen, jetzt sah er mich mit seinen perfekten braunen Augen an wie ein kleines Reh. »Es wäre sehr freundlich von dir, wenn wir uns irgendwo hinsetzen können und du mir die Beziehung zu deiner Freundin erklärst. Ich hole uns etwas zu trinken.« Ich strahlte über das ganze Gesicht. Gerade als ich mich hoch erhobenen Hauptes in Bewegung setzte, rief er mich noch einmal zurück. »Vielleicht solltest du lieber etwas zu trinken holen. Einige Frauen sehen mich schon ganz böse an und die Bardame ignoriert mich.« »Natürlich. Setz dich doch schon Mal zu meiner Freundin. Das heiße Teil mit den braunen Haaren dort hinten.« Er nickte mir zu. Es war einfach magisch. Obwohl ich mein Standardding durchgezogen hatte, war er nicht geflüchtet wie all die anderen. Entweder war er ein Serienkiller und ich hatte nicht mehr länger als diese Nacht zu leben oder ich war an einen wahren Goldschatz geraten. Oder eher eine Goldstatue. Und eine gut gebaute noch dazu. Ich kam zurück mit zwei Sex on the Beach und einem Bier. Ich hoffte, dass ein Bier für ihn in Ordnung wäre. Michelle und er unterhielten sich bereits angeregt. Als er zu mir sah, hielt sie unauffällig den Daumen hoch. Er hatte ihren Check überstanden. Perfekt. So hatten Eric und ich uns kennengelernt. Es war ein magischer Abend. Spät in der Nacht gingen wir am Hafen entlang und er gab mir seinen Mantel. Zu Fuß brachte er mich bis vor meine Tür und wir redeten über alles: über seine Arbeit, meinen merkwürdigen Chef und das britische Königshaus. Ich fand, dass es Pflicht war, ihn, einen Briten, darauf anzusprechen. Mein großes Interesse an Klatschblättern war endlich für etwas gut. Ich merkte gar nicht, wie die Zeit verging, bis wir plötzlich vor meiner Tür standen. Ich gab ihm seinen Mantel zurück. Dabei fühlte ich seinen festen Bauch. Langsam kam er mir näher. Würde er mich küssen? Natürlich, warum auch nicht? Ich konnte seinen Atem riechen. Eine Mischung aus britischem Tee und Zitronenfrische seines Mundwassers. Ich schloss die Augen und genoss den Moment, als sich unsere Lippen berührten. Zärtlich und warm. Das Blut schoss in meine Wangen. Dachte ich. Es fühlte sich auf jeden Fall so an. Ich legte die Arme um ihn, als er mich an sich zog. In mir ratterte es. Sollte ich ihn bitten, noch mit nach oben zu kommen oder käme das rüber, als ob ich es nötig hätte? Andererseits hatte ich es nötig, also wieso nicht? Ich löste mich von seinen Lippen, nahm seine Hand und zog ihn die Treppenstufen hinauf. Die sexuelle Spannung erhielt einen kleinen Dämpfer, als er sah, dass ich nach dem vierten Stockwerk kurz verschnaufen musste, bevor ich meine Tür aufschloss. Wir drängten ins Schlafzimmer. Seine Küsse wurden leidenschaftlicher und immer fordernder. Wir ließen uns aufs Bett fallen und ich hoffte, dass er weder bemerken würde, dass das Bett unter meinem Gewicht mehr knarrte als unter seinem, noch, was ich für einen Oma-Schlüpfer trug. Das Ding machte nun einmal eine fantastische Taille und ich hatte ja nun wirklich nicht ahnen können, dass ich in einer Lesbenbar einen Typen abschleppte. Das schaffte ich sonst nicht einmal in Bars, die voll von Männern waren! Doch er störte sich daran nicht oder zumindest war er Gentleman genug, es sich nicht anmerken zu lassen. Nun, was soll ich sagen? Der kleine Lord war mindestens genau so beeindruckend wie der große. Ich erwachte am Morgen durch den Geruch von Eiern mit Speck. Mein junger Gott stand in der Küche, mit nacktem Oberkörper, und wendete Eier in der Pfanne, während der Bacon knusprig brutzelte. Ich freute mich kurz und heftig, sprang auf, presste das Kissen vor mein Gesicht und rannte ins Bad. Denn mal ehrlich: Nichts ist enttäuschender als ein Morgen danach, wenn der Mann entdeckt, dass ein wenig geschummelt wurde. Oder auch ein bisschen mehr. Na ja, mit Make-up kann ich eben umgehen. Als ich fertig war und in die Küche ging, lächelte er mich an. »Du brauchst kein Make-up, um schön zu sein.« Konnte er noch perfekter sein? »Ich wollte nicht, dass du mich so siehst«, gestand ich verlegen. »Komm her.« Er legte die Arme um mich und strich sanft durch mein Haar. Wir frühstückten. Eigentlich ein schwieriges Thema. Die meisten Typen in meiner Vergangenheit schlangen ihr Essen gern herunter wie ihre Vorfahren es taten. Und ich spreche hier von Vorfahren, die durchaus den einen oder anderen Säbelzahntiger noch live erlebt hatten. Doch selbst seine Essgewohnheiten waren perfekt. Mal abgesehen davon, dass er von Bohnen und anderen Abartigkeiten der englischen Frühstückstradition Abstand nahm, war auch sonst nichts...


Bernard, Marie
Die junge Autorin Marie Bernard ist 1990 geboren und lebt in einer Kleinstadt in Norddeutschland. Mit „Cocktails, Chips und Chaos“ gibt sie ihr Debüt als Autorin. Nebenbei studiert Bernard Kommunikationswissenschaften. Sie verfügt über einen pfiffigen Humor, der offen wie das weite Land, aber keineswegs flach ist. Mit viel Witz und Charme bringt sie ihre Leser zum Lachen und treibt es im Buch mehr als einmal auf die Spitze.

Die junge Autorin Marie Bernard ist 1990 geboren und lebt in einer Kleinstadt in Norddeutschland. Mit "Cocktails, Chips und Chaos" gibt sie ihr Debüt als Autorin. Nebenbei studiert Bernard Kommunikationswissenschaften. Sie verfügt über einen pfiffigen Humor, der offen wie das weite Land, aber keineswegs flach ist. Mit viel Witz und Charme bringt sie ihre Leser zum Lachen und treibt es im Buch mehr als einmal auf die Spitze.


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