Bernot / Hellwig-Lenzen / Nichterl | Wechseljahre und Menopause (Yang Sheng 6) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 6, 176 Seiten

Reihe: Yang Sheng

Bernot / Hellwig-Lenzen / Nichterl Wechseljahre und Menopause (Yang Sheng 6)

Untertitel Gesund leben mit Chinesischer Medizin. Rezepte, Übungen & mehr

E-Book, Deutsch, Band 6, 176 Seiten

Reihe: Yang Sheng

ISBN: 978-3-96238-668-9
Verlag: oekom verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



YANG SHENG – Ihr Programm für Gesundheit & Lebenspflege stärkt Sie in der Zeit der hormonellen Umstellung. Fernöstliche Techniken helfen Ihnen, Beschwerden in der Menopause zu lindern. So lassen sich Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen schonend selbst behandeln – für einen entspannten Alltag.

In diesem Buch finden Sie unter anderem:
- Maßnahmen zur Linderung von Beschwerden
- Kochrezepte im Einklang mit den Fünf Elementen
- Rezepte für Tees
- Anleitungen zu Bewegungsübungen sowie zu Akupressur und Selbstmassage
Bernot / Hellwig-Lenzen / Nichterl Wechseljahre und Menopause (Yang Sheng 6) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Wechseljahresbeschwerden aus Sicht der Chinesischen Medizin
Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Umstellungsprozess, den Frauen (und auch Männer) durchlaufen. Bei der Frau münden die Wechseljahre in die sogenannte Menopause, d. h. das dauerhafte Ausbleiben der Regelblutung und das Erliegen ihrer Fortpflanzungsfähigkeit. Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess und keine Krankheit! Die Wechseljahre und Menopause der Frau (und auch die Andropause beim Mann) haben in der Chinesischen Medizin einen eigenen Erklärungsansatz. Nach der Vorstellung, dass die Entwicklungsrhythmen von Mädchen und Frauen in einem 7-Jahres-Zyklus erfolgen, tritt die Menopause bei Frauen mit 49 Jahren ein (der Entwicklungsrhythmus bei Jungen und Männern erfolgt in 8-Jahres-Zyklen). Dies entspricht den Erfahrungen der Schulmedizin, bei denen der durchschnittliche Eintritt der Menopause bei etwa 51 Jahren liegt. Die Zeit vor der Menopause wird als Wechseljahre oder Klimakterium bezeichnet, die Zeit nach der Menopause als Postmenopause. Aus Sicht der Chinesischen Medizin gehen die Wechseljahre auf die stärkere Abnahme der Nieren-Essenz (Jing) zurück, die die Abnahme des Nieren-Yin und Nieren-Yang im Körper bedingt (siehe Kapitel »Niere«). Nehmen in dieser Zeit das Yin oder das Yang ungleich stark ab, gerät die für eine stabile Gesundheit notwendige Ausgewogenheit zwischen Yin und Yang aus dem Gleichgewicht. Es kommt zu einem relativen Yin- oder Yang-Mangel mit entsprechenden Symptomen und Beschwerden (siehe Kapitel »Typ 3: Nieren-Yin- und -Yang-Mangel«). »Wechseljahre« beim Mann Auch Männer kommen in die Wechseljahre, die im Vergleich zu den Wechseljahren bei Frauen jedoch keine vergleichbare hormonelle Umstellung bedeuten, da die Fortpflanzungsfähigkeit bei Männern nicht zum Erliegen kommt. Die hormonelle Veränderung zeigt sich eher schleichend, denn ab dem 50. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel bei Männern jährlich um etwa ein bis zwei Prozent. Jenseits der 50 kommt es bei Männern dann auch eher zu Libidoverlust und Erektionsstörungen. Auch nehmen die Muskelmasse und die körperliche Leistungsfähigkeit ab, während Körpergewicht und Bauchfett tendenziell zunehmen. Durch die Abnahme des Testosteronspiegels können sich Schlafstörungen, Nachtschweiß und innere Unruhe einstellen. Auch hier gilt es u. a., die Ernährung bewusst umzustellen, negativen Stress zu vermeiden und für einen ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus und regelmäßige Bewegung zu sorgen. Nicht jede Frau erfährt in dieser Zeit beeinträchtigende Symptome. Nach neueren Erhebungen leidet nur etwa ein Drittel der Frauen unter deutlichen Beschwerden, der überwiegende Teil der Frauen geht weitgehend beschwerdefrei durch diese Zeit. Ob Frauen in den Wechseljahren stärkere Beschwerden entwickeln, hängt von ihrer individuellen Konstitution ab, aber auch von den körperlichen und seelischen Belastungen im Verlauf ihres bisherigen Lebens. Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten beeinflussen diese Prozesse maßgeblich. Belastende Lebensführung wie etwa jahrelanger Stress, unausgeglichener Tag-Nacht-Rhythmus, unausgewogene Ernährung, Drogenkonsum, viele Schwangerschaften und Geburten, aber auch langjähriger Extremsport verbrauchen das Yin-Potenzial im Körper. Dies ist die Grundlage für einen Yin-Mangel, der das Auftreten von Beschwerden in den Wechseljahren begünstigt. Frauen können also selbst auch viel dazu beitragen, die Wechseljahre als eine natürliche Zeit der Veränderung ohne beeinträchtigende Beschwerden zu erleben. Die Chinesische Medizin hat eine differenzierte Sichtweise auf das Beschwerdegeschehen. Je nach Art der Beschwerden und je nachdem, welche Beschwerden im Vordergrund stehen, wann sie auftreten und was sie verbessert oder verschlechtert, liegen unterschiedliche Formen von Wechseljahresbeschwerden vor, die auch unterschiedlich behandelt werden müssen. Zunächst erläutern wir Ihnen, welche inneren Organe aus Sicht der Chinesischen Medizin bei Wechseljahresbeschwerden eine Rolle spielen, und gehen dann auf die verschiedenen Disharmoniemuster ein. Die inneren Organe bei Wechseljahresbeschwerden Die Chinesische Medizin hat eine eigene Lehre der Lebensvorgänge im menschlichen Körper (Physiologie) und eine Lehre der krankhaften Prozesse im Körper (Pathologie). Herzstück hierbei ist die sogenannte Theorie der inneren Organe. Jedes Organ hat bestimmte Eigenschaften und Aufgaben. Interessant ist, dass die Theorie der inneren Organe einige Parallelen zu der westlichen Auffassung der Organe hat – viele funktionelle Aspekte sind gleich. In der Chinesischen Medizin stehen die inneren Organe aber auch noch mit weiteren Aspekten unseres Daseins in Verbindung, wie etwa den Sinnesorganen und bestimmten emotionalen und geistigen Zuständen. Daher wird auch von »Funktionskreis« oder »Organsystem« gesprochen. Störungen der Organe wirken sich auch auf den emotionalen und geistigen Zustand aus Die eigentlichen Ursachen, die die Entwicklung von Wechseljahresbeschwerden ermöglichen, sieht die Chinesische Medizin primär in dem Organ bzw. dem Funktionskreis Niere. Des Weiteren können die Leber, eine Schwäche des Herzens sowie der Milz für die Beschwerden verantwortlich sein. Diese Organe bzw. Funktionskreise werden wir Ihnen nun näher vorstellen. Detailliertere Informationen zu allen inneren Organen finden Sie in unserem Grundlagenband »Gesund leben mit Chinesischer Medizin«. Niere (Shen ?) Die Niere ist das zentrale Organ bei der Entstehung von Wechseljahresbeschwerden. Sie gilt als Ursprung der Schöpfung oder auch Wurzel des Lebens – in ihr liegt die Grundlage für alles Qi im Menschen. Die Niere ist für die Fortpflanzungsorgane, den Zyklus der Frau und die Fruchtbarkeit des Menschen verantwortlich. In der Niere ist die sogenannte Essenz (Jing) gespeichert, die sich aus dem Jing von Mutter und Vater zum Zeitpunkt der Zeugung speist. Im westlichen Verständnis entspricht sie der chromosomalen Vererbung. Die Essenz legt die konstitutionelle Stärke und Vitalität fest. Angemessene Ruhepausen stabilisieren die Niere Die Nieren-Essenz nimmt bei jedem Menschen im Lauf des Lebens ab, was dem natürlichen Alterungsprozess entspricht. Mit Abnahme der Nieren-Essenz lassen die konstitutionelle Stärke und auch die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen nach. Neben der Speicherung der Nieren-Essenz sorgt die Niere für das gesamte Yin- und Yang-Potenzial im Körper. Das Yin steht für das Substanzhafte im Körper: Muskeln, Gewebe, Knochen, Blut und Körperflüssigkeiten gehören zum Yin. Das Yin sorgt u. a. für ausreichende Befeuchtung und »Kühlung« des Organismus und verankert das Yang im Körper. Das Yang stellt die Energie dar, die alle Prozesse im Körper antreibt. Es hat die Eigenschaft, nach oben und außen zu gehen. Nimmt in den Wechseljahren das Yin ungleich stärker ab als das Yang, kann das Yang nicht mehr ausreichend verankert werden. Es schießt übermäßig nach oben und verursacht Hitzewallungen. Dieses Phänomen beschreiben viele Frauen sehr anschaulich: Die Hitze tritt plötzlich im Bereich des Unterbauchs auf, schießt nach oben bis in den Kopf und führt zu gerötetem Gesicht und Schweißbildung am Kopf. Die Niere beeinflusst zudem über den Mutter-Kind-Zyklus unmittelbar die Vitalität der Leber (die Niere ist die Mutter der Leber, siehe Kapitel »Die Fünf Elemente bzw. Wandlungsphasen«). Ist die Niere schwach, kann auf Dauer auch die Leber nicht voll funktionsfähig und in Harmonie sein. Dies hat Einfluss auf den Fluss des Qi und die Speicherung und Verteilung des Bluts im Körper. Ist eine Leber-Qi-Stauung für die Wechseljahresbeschwerden verantwortlich, kann dies indirekt durch eine Schwäche der Niere verursacht sein. Leber (Gan ?) Die wichtigste Funktion der Leber besteht in ihrer Verantwortung für den freien Fluss des Qi im Körper. Ist die Leber in Harmonie, gewährleistet sie den reibungslosen, entspannten und gleichmäßigen Fluss des Qi und damit auch das physiologische Auf- und Absteigen des Qi im Körper. Ihre Funktion der Mobilisierung und Zerstreuung des Qi beeinflusst die Qi-Bewegungen auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene. Auf körperlicher Ebene nimmt sie beispielsweise Einfluss auf die Verdauung, indem sie das Magen-Qi nach unten fließen lässt (natürliche Richtung des Magen-Qi) und die Milz bei der Extraktion der wichtigen Substanzen aus der Nahrung unterstützt (siehe nächster Abschnitt »Milz«). Auf geistiger Ebene sorgt eine gesunde Leberfunktion für eine angemessene Durchsetzungskraft. Ist die Leber nicht in Harmonie, kann sich dies zum einen in Rücksichtslosigkeit und Durchsetzung mit allen Mitteln zeigen oder zum anderen in seinem Gegenteil, in einer Unfähigkeit, eigene Bedürfnisse zu formulieren und umzusetzen. Auf emotionaler Ebene ist die Leber für das freie Fließen der Emotionen zuständig. Sie sorgt für Ausgeglichenheit und angemessenen Umgang mit Ärger. Ist das Leber-Qi gestaut, kommt es zu übermäßiger...


Nichterl, Claudia
Claudia Nichterl, promovierte Ernährungswissenschaftlerin, gibt ihr Wissen in Sachen Ernährung nach der Chinesischen Medizin an diversen Ausbildungsinstituten weiter. Sie veranstaltet Kochkurse und veröffentlichte viele erfolgreiche Bücher zum Thema.

Bernot, Johannes
Johannes Bernot leitet eine Praxis für Chinesische Medizin in Hamburg. In China absolvierte er ein Medizinstudium mit Ausrichtung Chinesische Medizin. Dabei lernte er für mehrere Jahre bei zwei der einflussreichsten TCM-Ärzte Chinas. In Deutschland arbeitete er lange in der TCM-Klinik Bad Kötzting.

Tetling, Christiane
Christiane Tetling arbeitet seit 1997 als TCM- und Tuina-Therapeutin in eigener Praxis in Dortmund. Sie absolvierte ein mehrjähriges Studium der Chinesischen Medizin und ist im Bereich Aus- und Weiterbildung der AGTCM sowie als Autorin und Dozentin im Fachbereich Chinesischer Medizin tätig. Innerhalb der Reihe ist sie für die Kapitel zur Selbstmassage und Akupressur zuständig.

Schramm, Helmut
Helmut Schramm studierte bei den besten Meistern Kampf-, Heil- und Bewegungskünste wie Aikido, Judo. Taekwon Do, Kung Fu, Taiji Quan und Qi Gong. Er ist vielfacher Deutscher, Europa- und Weltmeister sowie als Dozent und professioneller Ausbilder tätig.

Hellwig-Lenzen, Andrea
Andrea Hellwig-Lenzen, promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin, arbeitete in universitärer Lehre und Forschung, als freiberufliche Dozentin und als Unternehmensberaterin, bevor sie umfangreiche Ausbildungen in Akupunktur und chinesischer Arzneimitteltherapie absolvierte. Seit 2011 führt sie als Heilpraktikerin eine eigene Praxis für Chinesische Medizin in Berlin. Von 2014 bis 2019 war sie Erste Vorsitzende der AGTCM, einem der wichtigsten Fachverbände für Chinesische Medizin in Deutschland. Sie ist Gastprofessorin an der TCM-Universität Chengdu in China.


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