Binder | Die 5 wichtigsten Steuerungsinstrumente für kleine Unternehmen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 224 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Binder Die 5 wichtigsten Steuerungsinstrumente für kleine Unternehmen

Erfolgsfaktoren für die Zeit nach der Existenzgründung

E-Book, Deutsch, 224 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-09322-1
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Autorin weiß aus ihrer langjährigen Beratertätigkeit, wo Kleinunternehmer und Selbstständige der Schuh drückt und mögliche Stolpersteine liegen. Wie planen Sie vorausschauend über eine längeren Zeitraum? Welche Kennzahlen sind sinnvoll? Wie sieht eine Betriebswirtschaftliche Auswertung aus, an der sich die Entwicklung Ihres Unternehmens anschaulich nachverfolgen lässt? Das Buch beantwortet alle Fragen praxisnah und leicht nachvollziehbar. So haben Sie Ihren Laden im Griff.

Die Autorin bietet im Rahmen des Praxisprojekts "Controlling für KMU" an der TH Köln eine kostlose, kompetente Beratung und betriebswirtschaftliche Unterstützung für Ihr Unternehmen an. Mehr dazu erfahren Sie im Buch.

 

Inhalte:

- Cashflow-Prognose: So erkennen und schließen Sie Finanzierungslücken rechtzeitig.
- Investitionen planen und finanzieren: Tipps für Ihr nächstes Bankgespräch.
- Der aussagekräftiger Jahresabschluss: Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung.
- Den Überblick behalten durch die Betriebswirtschaftliche Analyse: Ihre monatliche Erfolgskontrolle.
- Preise sinnvoll kalkulieren und festlegen.
- So führen Sie Ihr Personal effizient.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Herzlich willkommen

So ist das Buch aufgebaut

Jahresabschlüsse richtig interpretieren - Alarmkennzahlen
- Aufbau und Inhalte des Jahresabschlusses
- Wann gilt mein Unternehmen als wirtschaftlich erfolgreich?
- Typische Fehlbuchungen und ihre Folgen

BWA - monatliche Erfolgsrechnung
- Notwendige Anpassungen der BWA
- Zahlenbeispiel: Was sagt mir diese BWA?

Der Cashflow - Finanzplanung
- Prognose des Cashflows nach der direkten Methode
- Indirekte Ermittlung des Cashflows
- Rollierende Kontrolle des Liquiditätsstandes
- Zahlenbeispiel zur Cashflow-Prognose

Kalkulation - sinnvolle Preisgestaltung
- Vorkalkulation und Preisbildung
- Nachkalkulation
- Planung und Abweichungskontrolle

Personaleinsatz

Schlussworte

Stichwortverzeichnis


1   Jahresabschlüsse richtig interpretieren – Alarmkennzahlen
1.1   Aufbau und Inhalte des Jahresabschlusses
Kleine Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft sind gesetzlich verpflichtet, jährlich einen Jahresabschluss aufzustellen mit folgenden Mindestbestandteilen: (verkürzte) Bilanz (verkürzte) Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) (verkürzter) Anhang Wie schon in der Einleitung gesagt, können Sie hier – auch dann, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen nicht zur Bilanzierung verpflichtet sind – trotzdem weiter lesen, weil Sie viele der gegebenen Hinweise und Empfehlungen auch nutzen können, wenn Sie „nur” jährlich eine Einnahmen-Überschussrechnung erstellen. Möglicherweise sind die Auswertungen, die Ihr Steuerberater für Sie einmal im Jahr erstellt, bisher die einzigen Informationen, die Ihnen zur Beurteilung Ihrer wirtschaftlichen Situation zur Verfügung stehen. Diese Informationen kommen für die erfolgreiche wirtschaftliche Steuerung eines Unternehmens aber nicht nur viel zu spät, sondern sie werden meist auch vom Steuerberater mehr oder weniger allein ohne intensive Rücksprache mit dem Unternehmer erstellt. Wenn Sie selbst kein Betriebswirt sind, werden Sie vermutlich dazu neigen, den Jahresabschluss komplett Ihrem Steuerberater zu überlassen. Sie denken zu Recht, das sei ja dessen Spezialgebiet, dafür sei er verantwortlich. Aber: Manche Dinge kann der Steuerberater nicht wissen, weil er Ihr Geschäft nicht komplett durchschaut. Und nur wenige Steuerberater fragen prophylaktisch nach bzw. stellen ihre Fragen so, dass auch ein Nicht-Betriebswirt versteht, welche Konsequenzen die Beantwortung dieser Fragen hat. Dadurch kann es zu Fehlbuchungen kommen, ohne dass dies dem Steuerberater bewusst ist und der Unternehmer interpretiert die Daten – auch das Jahresergebnis – falsch oder ist gar nicht in der Lage, sinnvolle Schlussfolgerungen aus den Daten zu ziehen. Da die meisten Unternehmen dazu verpflichtet sind, ihre Jahresabschlüsse zu veröffentlichen, wird dann mit diesen Jahresabschlüssen auch noch ein Bild nach außen gezeigt, das nicht nur falsch ist (im Sinne von fehlerhaft und/oder im Sinne von nicht die Realität abbildend), sondern das auch dem Unternehmer die Möglichkeit nimmt zu erkennen, wie er das Ergebnis seines Unternehmens positiv beeinflussen kann. Wie wollen Sie dann ein solches Jahresergebnis gegenüber Externen (Finanzamt, Banken, Kunden etc.) erklären oder verteidigen? Wie soll ein Kreditinstitut davon überzeugt werden, dem Unternehmen Geld zur Verfügung zu stellen, wenn der Unternehmer nicht deutlich machen kann, dass er versteht, welche Konsequenzen (auf den Jahresabschluss) sein Handeln hat? Um Ihnen mehr Verständnis für Ihre Unternehmensdaten und den zielgerichteten Einsatz von Steuerungsmethoden zu vermitteln, werde ich im Folgenden zunächst auf die beiden wesentlichen Rechenwerke eines Jahresabschlusses eingehen: die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Ich werde Sie auf die meiner Ansicht nach wichtigsten Punkte aufmerksam machen, um die Sie sich in Zukunft kümmern sollten, sofern Sie das bisher noch nicht getan haben. Diese Erläuterungen allein verhelfen Ihnen aber noch nicht zu einer zeitnahen Kontrolle Ihrer Unternehmensaktivitäten, da der Jahresabschluss – wie schon gesagt – nur einmal im Jahr und zudem viel zu spät erstellt wird. Um eine zeitnahe Kontrolle und Prognose Ihrer Geschäftsaktivitäten durchzuführen, reicht der Jahresabschluss nicht aus, dazu brauchen Sie weitere Rechenwerke, wie eine monatliche Erfolgsrechnung und eine Cashflow-Rechnung. Dazu später mehr. 1.1.1   Bilanz
1.1.1.1   Wichtige Bilanzpositionen und Kennzahlen Die Bilanz hat zwei Seiten: die Aktivseite und die Passivseite. Aktiva Passiva Anlagevermögen Eigenkapital Umlaufvermögen – Stammkapital – Vorräte – Kapitalrücklage – Forderungen – Verlustvortrag – Kasse/Bank – Jahresfehlbetrag   Fremdkapital/Verbindlichkeiten Summe Aktiva Summe Passiva Auf der Aktivseite wird das Vermögen des Unternehmens dargestellt. Das Vermögen ist das, wofür die Mittel des Unternehmens – das eingezahlte und das erwirtschaftete Kapital – verwendet werden: das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen. Das Anlagevermögen besteht z. B. aus Grundstücken, Gebäuden, Maschinen, Fahrzeugen, Einrichtungen etc. Das Umlaufvermögen besteht aus Vorräten an Waren, fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Rohstoffen/Materialien sowie aus Geldbeständen in bar oder auf dem Bankkonto und Forderungen an Kunden, an die Rechnungen gestellt wurden, die aber noch nicht bezahlt wurden. Auf der Passivseite wird dargestellt, woher die Mittel kommen, die für die Finanzierung des Vermögens verwendet werden. Das sind die beiden Positionen Eigenkapital und Fremdkapital (letzteres wird auch als Verbindlichkeiten bezeichnet). Das Eigenkapital wird bei der Gründung eines Unternehmens von den Gesellschaftern eingezahlt und kann sich im Laufe der Geschäftstätigkeit durch erwirtschaftete Gewinne erhöhen oder durch erwirtschaftete Verluste vermindern (s. auch nächstes Unterkapitel). Fremdkapital besteht im Wesentlichen aus Darlehen von Banken und Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten (letzteres sind Eingangsrechnungen, die noch nicht bezahlt wurden). Schauen Sie in einem beliebigen Buch nach, das sich mit dem Rechnungswesen von Unternehmen beschäftigt, und Sie werden immer eine ganze Reihe an „wichtigen” Kennzahlen finden, die unbedingt regelmäßig erfasst und beobachtet werden müssen. Vergessen Sie das im Moment in dieser Form! Solange Sie Ihre Bilanz immer erst ein Jahr nach Abschluss des Geschäftsjahres vorliegen haben, nützen Ihnen diese Kennzahlen nichts. Wenn Sie sich irgendwann daran gewöhnt haben, monatlich den Erfolg Ihres Unternehmens zu kontrollieren mithilfe all der Erläuterungen, die Sie im Folgenden noch vorfinden werden, dann wird die Bilanz für Sie keine großen Überraschungen mehr bereithalten. Sie zeigt dann nur noch das Schwarz auf Weiß, was Sie sowieso schon wissen und auf das Sie bereits vor Monaten reagiert haben. Solange das aber nicht der Fall ist und später, um die Entwicklung Ihres Unternehmens über die Jahre hinweg zu verfolgen, kann es tatsächlich ganz hilfreich sein, ein paar wenige Kennzahlen zu ermitteln, sozusagen „als Einstieg”. Falls Sie darin allerdings schon Spezialist sind, können Sie natürlich auch gleich zum nächsten Kapitel übergehen. Ich lege Ihnen die folgenden Bilanzkennzahlen für den Start ans Herz. Wenn Sie sich an deren Interpretation gewöhnt haben, können Sie ja – falls Sie das für sinnvoll halten – weitere hinzufügen. Suchen Sie dazu im Internet unter dem Begriff „Bilanzkennzahlen” und Sie werden eine Vielzahl von Listen mit ausführlichen Erklärungen finden. Nehmen Sie für den Anfang einmal die folgenden vier Bilanzkennzahlen und wenden Sie sie auf Ihre letzten drei Bilanzen an. Lassen Sie sich dabei nicht von den vielleicht im Moment noch ungewohnten Fachbegriffen verunsichern. Wenn Sie die entsprechenden Begriffe in Ihren Bilanzen nicht sofort finden sollten, fragen Sie Ihren Steuerberater. Schon nach kurzer Zeit, wenn Sie tatsächlich mit dem Jahresabschluss arbeiten, werden Ihnen auch die Begriffe geläufiger werden. Eigenkapitalquote = Eigenkapital/Gesamtkapital × 100 % (Gesamtkapital ist die Summe von Eigen- und Fremdkapital, also die gesamte Bilanzsumme = Summe Aktiva = Summe Passiva) Kapitalschöpfungsquote3= Gesamtes Eigenkapital/gezeichnetes Kapital4 × 100 % Liquidität 2. Grades = (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen + Wertpapiere des Umlaufvermögens)/kurzfristige Verbindlichkeiten Gesamtkapitalrendite = Gewinn vor Zinsen/Gesamtkapital × 100 % Zu 1.: Eigenkapitalquote Eigenkapitalquote = Eigenkapital/Gesamtkapital × 100% Die Eigenkapitalquote zeigt an, ob Sie gut mit eigenem Kapital versorgt sind oder stark auf fremde Kapitalgeber (wie Banken) angewiesen sind. Natürlich sollte die Eigenkapitalquote größer als Null sein, sonst bedeutet es, dass Sie gar kein Eigenkapital (mehr) haben. Aber welcher Prozentsatz als gut oder ausreichend zu bezeichnen ist, ist nicht einheitlich festzulegen. Eine angemessene Höhe hängt stark davon ab, in welcher Branche Sie tätig sind und z. B. auch davon, wie viel Anlagevermögen Sie im Verhältnis zum Umlaufvermögen haben. Für Produktionsunternehmen wird man tendenziell einen höheren Anteil, eine höhere Eigenkapitalquote fordern (25-30 %), während Handelsunternehmen schon mit einer Eigenkapitalquote von 10-15% zufrieden sein können. Das hängt mit der unterschiedlichen Gewichtung von Anlage- und Umlaufvermögen der verschiedenen...


Binder, Ursula
Dr. Ursula Binder ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Rechnungswesen und Controlling an der TH Köln. Sie ist außerdem als Beraterin und Seminarleiterin tätig.

Ursula Binder

Dr. Ursula Binder ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Rechnungswesen und Controlling an der TH Köln. Sie ist außerdem als Beraterin und Seminarleiterin tätig.


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