Bischoff / (DGFP) | Wer führt in (die) Zukunft? | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 258 Seiten, EPUB

Reihe: DGFP PraxisEdition

Bischoff / (DGFP) Wer führt in (die) Zukunft?

Männer und Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft in Deutschland - die 5. Studie

E-Book, Deutsch, 258 Seiten, EPUB

Reihe: DGFP PraxisEdition

ISBN: 978-3-7639-5257-1
Verlag: wbv Media
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Weg an die Spitze ist steinig. Diese Studie berichtet über Erfolgsfaktoren und Hindernisse bei der Karriereplanung von Führungskräften.
Der Vergleich von Männern und Frauen in Führungspositionen ermöglicht einen Blick auf persönliche Erwartungen und zukünftig erfolgreiches Führungsverhalten.
Untersucht werden:

- objektive Daten zur Arbeitssituation,
- subjektive Einschätzungen dessen, was zu dem bisherigen persönlichen Erfolg geführt hat,
- welche Hindernisse zu überwinden waren,
- die familiäre Situation,
- die Einstellung gegenüber Mitarbeitern und Kollegen und
- die Erwartungen an die Zukunft bezüglich Erfolg versprechender Führung.

Die Studie wurde 2008 bereits zum fünften Mal durchgeführt. Die Ergebnisse informieren über die Entwicklung seit der ersten Erhebung 1986.
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2 Die Führungskräfte in dieser Untersuchung: Wo und wofür sie arbeiten
2.1 Branche
Der Trend ist da: 2003 waren zum ersten Mal seit 1986 die meisten Führungskräfte des Mittelmanagements nicht mehr in der Industrie (wie 1986, 1991 und 1998) beschäftigt, sondern in Dienstleistungsunternehmen. So auch 2008. Allerdings gilt das noch deutlicher für Frauen als für Männer. Im Vergleich zu 2003 hat der Anteil der männlichen Führungskräfte in der Industrie sogar zugenommen, der in Dienstleistungsunternehmen etwas abgenommen. 2.2 Unternehmensgröße
Angesichts der Internationalisierung auch der mittelständischen Unternehmen wurde die Frage nach der Unternehmensgröße von vornherein auf die Größenverhältnisse der weltweiten Aktivitäten abgestellt. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich, dass immer noch die meisten Führungskräfte in den Unternehmen mit weniger als € 50 Mio. Umsatz und mit weniger als 250 Beschäftigten zu finden sind. Erstmalig waren 2003 auch die Männer in der Mehrzahl in den nach Umsatz kleineren Unternehmen tätig, das gilt auch für 2008. Bis 1998 war festzustellen, dass Frauen eher häufiger als Männer in den kleineren Unternehmen anzutreffen waren, Männer eher häufiger als Frauen in den nach Umsatz größeren Unternehmen. Das scheint sich nachhaltig geändert zu haben. Dennoch sind anteilsmäßig mehr Männer (43 %) als Frauen (38 %) in den umsatzstärkeren Unternehmen (> € 50 Mio.) beschäftigt. Ein Blick auf die Größe nach Beschäftigtenzahl ergibt folgendes Bild. Frauen (64 %) sind häufiger als Männer (53 %) in Unternehmen mit geringerer Beschäftigtenzahl (< 250) in Führungspositionen gelangt, dagegen Männer (46 %) häufiger als Frauen (36 %) in Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten zu finden. Im Hinblick auf die Großunternehmen (mehr als 1.000 Beschäftigte) gibt es anteilsmäßig keinen Unterschied. Das heißt, dass Frauen häufiger als Männer in Unternehmen mit sowohl geringerer Beschäftigtenzahl (< 250) als auch niedrigeren Umsätzen (< € 50 Mio. p. a.) zu finden sind. 2.3 Hierarchische Position
Welche Positionen haben die Männer und Frauen erreicht, die sich 2008 an der Befragung beteiligt haben? Insgesamt gibt es keine großen Veränderungen von 2003 nach 2008. Das heißt gleichzeitig, dass deutlich mehr Männer (59 %) als Frauen (33 %) die erste Führungsebene im mittleren Management besetzen. Zusätzlich wurde 2008 die Frage danach gestellt, ob man eine Stabs- oder Linienposition innehabe. Im Ergebnis zeigt sich, dass ca. die Hälfte der Frauen und Männer jeweils Stabs- oder Linienpositionen bekleiden. Tabelle 5: Stabs- und Linienposition Stabsposition Linienposition Führungskräfte insgesamt 47% 44% Männer 47% 46% Frauen 46% 42% 12 % der Frauen und 7 % der Männer konnten oder wollten sich weder in die eine noch in die andere Kategorie einordnen. 2.4 Alter
Die Altersstruktur der Frauen gleicht sich der der Männer an. In dieser Untersuchung sind erstmalig – genau wie unter den Männern – die Frauen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren am häufigsten vertreten, während in den früheren Studien – bis auf 1986 – Frauen am häufigsten unter 40 Jahre alt waren. Möglicherweise hängt dies damit zusammen, dass Frauen mit Kindern seltener ihre Karriere familienbedingt unterbrechen: 2003 gaben fast die Hälfte der Frauen mit Kindern an, ihre Laufbahn unterbrochen zu haben, 2008 ist es nicht einmal ein Drittel (30 %). Dennoch hat sich das Durchschnittsalter der Frauen im mittleren Management kaum verändert: Frauen sind im Durchschnitt etwas jünger als Männer, doch auch ca. Mitte 40. 2.5 Aufgabenbereiche
Führungskräfte im mittleren Management arbeiten am häufigsten in der Geschäftsleitung, dem Bereich Finanzen/Rechnungswesen/Controlling und dem Personalbereich; erst dann folgen die deutlich extern orientierten Bereiche wie Vertrieb/Verkauf und Marketing. Vergleichsweise seltener sind Werbung/PR/Kommunikation, Einkauf/Materialwirtschaft/Logistik, EDV/IT, Produktion sowie Forschung und Entwicklung besetzt. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen Männern und Frauen, was zum Teil mit den erreichten Führungsebenen zusammenhängt. Da 59 % der Männer sich der ersten Führungsebene zuordnen, ist es auch nicht verwunderlich, dass 36 % angeben, zur Geschäftsleitung zu gehören. Sodann rangiert unter den Männern der Vertrieb/Verkauf mit 30 % auf Platz zwei, immer schon eine Domäne der Männer. Deutlich häufiger als bisher sind Männer im Bereich Finanzen/Rechnungswesen/Controlling vertreten, zwar immer ein auch von Frauen am häufigsten genanntes Arbeitsgebiet, doch Männer scheinen sich hier mehr denn je zu engagieren. Andere Bereiche sind wohl für Männer von geringerer Bedeutung, wenngleich der Personalbereich enormen Zuwachs erfahren hat. Wo sind die Frauen? Angesichts des weitaus geringeren Anteils der Frauen in der ersten Führungsebene (33 %) ordnen sich auch nur 20 % der Frauen in der Geschäftsleitung ein. Die relativ von Frauen am stärksten besetzten Bereiche sind traditionell Personal und Finanzen/Rechnungswesen/Controlling. Das war so – und das bleibt offenbar so, wenngleich Frauen den Zahlen nach zu urteilen in so manchem Fall im Bereich Finanzen/Rechnungswesen/Controlling Männern Platz gemacht haben dürften. Weiterhin spielen Frauen in den Bereichen Marketing sowie Werbung/PR/Kommunikation eine bedeutende Rolle, jedenfalls sind sie im Vergleich zu Männern dort relativ zu anderen Bereichen stärker vertreten. Die relativ geringsten Frauenanteile finden sich in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung sowie EDV/IT. Wer bekleidet Stabs- und Linienpositionen in den verschiedenen Aufgabenbereichen? Auffällig ist, dass die Mehrzahl der Männer und Frauen in den Bereichen EDV/IT, Einkauf/Materialwirtschaft/Logistik, Produktion und Vertrieb/Verkauf Linienpositionen bekleidet. Deutliche Unterschiede gibt es in der Geschäftsleitung und dem Bereich Finanzen/Rechnungswesen/Controlling. Hier sind die meisten Männer in Linienpositionen, aber die meisten Frauen in Stabspositionen. Überwiegend Stabspositionen halten Männer und Frauen in den Bereichen Marketing, Personal, Werbung/PR/Kommunikation und Forschung und Entwicklung. 2.6 Beteiligung
Aufgrund der in den bisherigen Studien in verschiedener Hinsicht festgestellten Unterschiede zwischen Führungskräften, die ausschließlich abhängig beschäftigt sind und solchen, die gleichzeitig in einer beteiligungsmäßigen und/oder familiären Beziehung zum Unternehmen stehen, in dem sie arbeiten, war auch 2008 diese Frage zu beantworten. Fast alle Frauen und Männer haben es getan. Das Ergebnis sieht wie folgt aus. Der Anteil von Männern und Frauen im Unternehmerstatus ist deutlich geringer als 2003; dennoch ist diese Gruppe der Führungskräfte einer besonderen Betrachtung zu unterziehen, da hier immerhin unter den Frauen 10 % und unter den Männern 15 % sich als „Selbstständige“ bezeichnen, ein Status, der auch schon in den früheren Studien deutliche Unterschiede hat erkennen lassen. So sind zum Beispiel von den Frauen, die als „reine“ angestellte Führungskräfte zu bezeichnen sind, nur 13 % in der Geschäftsleitung und 27 % in der ersten Führungsebene zu finden, während es unter den Frauen im Unternehmerinnenstatus 55 % in der Geschäftsleitung und 66 % in der ersten Führungsebene sind. Ähnlich bei den Männern: Von den „reinen“ angestellten Männern haben 52 % die erste Führungsebene erreicht, von den Männern im Unternehmerstatus 91 %. „Reine“ angestellte Männer ordnen sich mit 28 % in der Geschäftsleitung ein, von den Männern im Unternehmerstatus sind es 78 %! Gleichzeitig wird anhand dieser Zahlen deutlich, dass Frauen, die in einer beteiligungsmäßigen und/oder familiären Beziehung zum Unternehmen stehen, ihre damit verbundenen Privilegien, um in die Geschäftsleitung und/oder erste Führungsebene aufzusteigen, offenbar seltener als Männer nutzen. 2.7 Einkommen
Seit der ersten Studie 1986 ist ein Ergebnis in Variationen konstant geblieben: Frauen verdienen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer in vergleichbaren Positionen. Im Zeitvergleich sieht das Gesamtbild wie folgt aus: Das Gehaltsniveau hat sich im Vergleich zu 2003 eindeutig verbessert. Das gilt für Männer und Frauen. Allerdings: Angesichts des Einkommensvorsprungs der Männer gelingt es...


Sonja Bischoff ist Inhaberin des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg und Programmdirektorin des Masterprogramms Entrepreneurship.


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