Bittman / Katz | How to Eat | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Bittman / Katz How to Eat

Was, wann, wie viel und warum? Fragen, auf die das Bauchgefühl keine Antwort hat

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

ISBN: 978-3-7517-0420-5
Verlag: Lübbe Life
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Sind Fette und Kohlenhydrate nun gesund oder ungesund? Darf man frühstücken und wenn ja, wie viel? Sollte man besser für immer auf Fleisch verzichten? Beim Thema Ernährung den Durchblick zu behalten scheint schier unmöglich. Doch Mark Bittman und Dr. David L. Katz bringen Licht ins Dunkel. Alle Fragen rund ums Essen beantworten sie einfach und verständlich. Ihr Wissen ist der Schlüssel, sich selbst ein Urteil zu bilden. Damit sind die Zeiten von Verunsicherung und Irritation vorbei, und nur der eigene, gesunde Menschenverstand bestimmt, was auf den Teller kommt.
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Welches ist die beste Diät?
Könnten wir »Diät« vielleicht erst einmal definieren? Der Begriff »Diät« ist zu einem Schlagwort der Populärkultur geworden. Es ist etwas, was man mal kurz zwischendurch einschiebt, um Pfunde loszuwerden, eine kurzfristige (Nicht-)Lösung. Doch »Diät« leitet sich von dem lateinischen Wort für (wir übersetzen hier etwas freier) »Lebensweise« oder aber »tägliche Ernährung« ab; es ist keine Methode, um möglichst rasch Gewicht zu verlieren (und noch schneller wieder zuzunehmen). Es geht darum, wie man sich dauerhaft ernähren soll, um sich durch Essen gesund zu halten. Folglich will man eine gute Ernährung, und zwar für immer. Keiner braucht eine Zwei-Wochen-»Diät«. Und etwas Wichtigeres gibt es dazu fast nicht zu sagen. Woher kommen Diäten eigentlich? Diäten sind Lebensformen, die innerhalb einer Gruppe von Menschen über Generationen praktiziert werden. Was sich natürlich grundlegend unterscheidet von der Idee eines genialen Umstürzlers, der verkündet: »Ich habe eine neue Art zu essen erfunden, und ich werde sie der ganzen Welt verkaufen, auch wenn es keinerlei Beweis für einen langfristigen Nutzen oder auch nur für ihre Unschädlichkeit gibt.« Das heißt, die Kohlsuppendiät, die Grapefruit-, die Hollywood-Cookie-Diät …? Ja, alles absolut lächerliche Beispiele dafür – genau. Es gibt keine Bevölkerungsgruppe, die sich ausschließlich von Kohlsuppe ernährt, also ist das absurd! Ich meine, jeden Tag wird irgendwo eine neue Mode-Diät propagiert, die Gewichtsverlust, geistige Klarheit, strahlende Haut – ja, im Grunde geradezu menschliche Vollkommenheit in Aussicht stellt. Wie können Menschen solche Dinge behaupten? Gibt es dafür eigentlich Beweise? Belege gibt es zuhauf, und die meisten davon erzählen uns eine klare, in sich stimmige Geschichte. Doch es gibt auch unzählige Meinungen, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Meinungen, die – ob nun mit Absicht oder nicht – Verwirrung stiften. Die Wissenschaft hat sich ja nie gut mit dem Nachrichtenzyklus vertragen, denn in der Wissenschaft gibt es nicht alle zwanzig Minuten eine Pointe. Sie schreitet vielmehr sammelnd voran, entwickelt sich über Monate und Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte. Sich Wahrheit und Wissen anzunähern dauert seine Zeit. Wer versucht, wissenschaftliche Erkenntnisse in die kurzen Nachrichtenzyklen zu pressen, um Seitenaufrufe, Klicks oder Buchumsätze zu generieren, verzerrt und verdreht sie; und das führt nirgendwohin. Wenn man Wissenschaft richtig nutzt, gibt es keine Verwirrung. Eine Pseudo-Verwirrung entsteht lediglich, wenn man schlechten Gebrauch davon macht. Die Wissenschaft ist ein Werkzeug, und jedes Werkzeug lässt sich gut oder schlecht einsetzen. Ein Hammer ist zwar prima für Nägel, aber auch schrecklich für Schrauben. Die Wissenschaft ist ein Hochleistungswerkzeug, das Lücken in unserem Wissen füllen kann. Doch wenn wir dieses nicht richtig gebrauchen, kann sie auch das Gegenteil bewirken. Fazit: Es gibt Beweise dafür, dass sich Ernährung auf die menschliche Gesundheit auswirkt – gute, eindeutige Beweise, zweifelsfrei und meist unumstritten. Wir wissen, wie eine gute Diät aussieht. Und wir wissen, wie man sie durchführt. Warum fordern uns dann so viele Diäten – wie etwa die Whole30 oder die ketogene Diät – buchstäblich dazu auf, uns unausgewogen und höchst einseitig zu ernähren? Das sind keine Ernährungsformen fürs Leben, sondern ganz augenscheinlich kurzfristige Abnehm-Diäten, obwohl auch das strittig ist. Darüber hinaus sind sie einfach keine gute Wahl: Ausgewogenheit ist gut, Einseitigkeit schlecht. Und nichts anderes. Punkt. In einer idealen Welt wären alle ultra-verarbeiteten Lebensmittel abgeschafft. Viele Dinge, die mit Ausgewogenheit und Gesundheit unvereinbar sind, können kurzfristig zu raschem Gewichtsverlust führen – beispielsweise eine Grippe oder auch die Cholera! Marktschreierisch angepriesene Schlankheitsdiäten propagieren drastische Einschränkungen anstelle einer dauerhaft gesunden Ernährung. Ihr Ziel ist der schnelle Gewichtsverlust, doch sie sind nicht nachhaltig. Andererseits ist Ausgewogenheit ein hoher Grundsatz, der für alle Überlegungen zu Ernährung und Nährstoffen gilt. So ist beispielsweise Natrium lebenswichtig; nur braucht man nicht so viel davon, wie in den heutigen stark verarbeiteten Lebensmitteln enthalten ist. Aber sind manche Nährstoffe, wie etwa gesättigte Fettsäuren, nicht einfach nur schlecht und unbedingt zu meiden? Ist manchmal Abstinenz nicht wichtiger als Ausgewogenheit? In einer idealen Welt wären alle industriell verarbeiteten Lebensmittel abgeschafft, weil unsere Nahrung tatsächlich wieder … Nahrung wäre. In einer solchen Welt gäbe es sehr viel weniger an schlechter Auswahl. Wenn es dagegen um natürlich vorkommende Nährstoffe geht, sind Dinge wie gesättigte Fettsäuren nicht von Haus aus »schlecht«. Nährstoffe wie gesättigte Fettsäuren oder Natrium sind nur deswegen »von Übel«, weil unsere moderne Ernährung, im Vergleich zu anderen Ernährungsformen, zu viel davon enthält – und damit unausgewogen ist. Gesättigte Fettsäuren aber finden sich auch in den besten Diäten; und Natrium ist ein essenzieller Nährstoff. Denn wie schon der berühmte Paracelsus, der Vater der Toxikologie, wusste: Allein die Dosis macht das Gift. Gibt es eine »Diät«, die alle anderen weit hinter sich lässt? Man sollte wohl eher sagen, dass wir Essgewohnheiten kennen, die andere Diäten um Längen schlagen. Doch sobald wir uns in diese vernünftige, vertretbare Richtung bewegen, löst sich auch aller Zauber in Luft auf. Und traurigerweise glauben die meisten Menschen, dass sie ein bisschen Hokuspokus brauchen – egal, wie oft sie schon von falschen Versprechungen und Wunderdiäten enttäuscht wurden, und egal, wie einfach gutes Essen nachweislich sein kann. Wann immer wir heutige Diäten, vom Intervallfasten bis zur Whole30, vergleichen, sind kommerzielle Interessen damit verbunden. Die schlichte Wahrheit aber ist, dass alle »guten Diäten« auf den gleichen Grundsätzen beruhen. Es handelt sich immer um Variationen desselben Themas. Wie lautet dieses Thema? Die besten Diäten haben Folgendes gemeinsam: Sie konzentrieren sich auf Lebensmittel, die naturnah, minimal verarbeitet und weitgehend pflanzlich sind – das, was wir als überwiegend pflanzliche Vollwertkost bezeichnen. Alles Weitere sind nur Details. Woher wissen wir, dass pflanzenbasierte Diäten die gesündesten sind? Eine eigene randomisierte Studie dazu, die bereits vor der Geburt einsetzt, ein Leben lang weitergeführt wird und Zehntausende von Teilnehmern untersucht, um ein für alle Mal zu beweisen, »welche Ernährung die beste ist«, haben wir nicht. Aber wir haben einen Berg an Belegen, der nach und nach angewachsen ist und das »Thema« überwiegend pflanzlicher Vollwertkost in ausgewogenen, vernünftigen Zusammenstellungen untermauert. Wir wissen nicht, welche »Diät« die beste ist. Aber welche Essgewohnheiten die besten sind, das können wir sagen. Und zwar: echte Lebensmittel, nah ihrer natürlichen Form, meist Pflanzen, ein wenig angereichert durch fast alles, wonach Ihnen der Sinn steht. So einfach ist es, so schwer es einem auch fallen mag, das zu akzeptieren. Mit welchen Nährstoffen versorgt mich eine pflanzenbasierte Vollwertkost? Mit allen, die Sie brauchen. Sie werden mit einer Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien versorgt, ebenso wie mit Omega-3-Fettsäuren aus Nüssen, Samen und Meeresfrüchten. Wenn der überwiegende Teil der Fette aus pflanzlichen Quellen oder Fisch stammt, sind alle Fettsäuren mehrfach oder einfach ungesättigt. (Mehr über Fette, siehe Seiten 162 ff. und 207 ff.) Man nimmt die hochwertigsten Kohlenhydrate mit vielen Ballaststoffen zu sich, und auch die Eiweißversorgung ist reichlich. Und man findet sogar inneren Frieden! Dennoch könnten Nährstofflücken bleiben – beispielsweise Vitamin D oder Vitamin B12 –, je nachdem, was man isst. Die lassen sich jedoch durch Nahrungsergänzungsmittel oder kleinere Änderungen in Ernährung und Lebensstil schließen. Okay, ich muss also nur versuchen, mich naturnah zu ernähren, dabei auf stark verarbeitete Lebensmittel verzichten und viel Obst und Gemüse essen – klingt eigentlich machbar! Aber sollte ich mich nun eher fettreich oder fettarm ernähren? Und wie steht’s mit Kohlenhydraten: lieber viel oder wenig davon? Das spielt keine Rolle. Was?! Darum brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen. Eine der größten Ablenkungen in unserem heutigen Nachdenken über Ernährungsweisen ist die Frage, wie reich oder arm eine Kost an bestimmten Makronährstoffen ist. Sie können tun, was Sie mögen. Und betrachten Sie das nicht als Problem, sondern als Befreiung! Also, das kann doch nicht alles sein. Jede Ernährung, die reichlich vollwertiges Gemüse und Obst, Bohnen, Linsen, Nüsse, Samen und Vollkorngetreide sowie ein wenig von allem anderen enthält, ist eine gute Ernährung. Nein. Man kann sich von einer Kost ernähren, die arm an Fetten oder Kohlenhydraten ist oder auch reich an beidem, doch es gibt immer gute und schlechte Arten, dies zu tun. Eine fettreiche Ernährung kann Windbeutel und Pizza bedeuten, aber auch Walnüsse, Avocado, Olivenöl und Lachs. Eine fettarme Kost kann aus Cola und Zuckerwatte bestehen – die beide in der Tat völlig...


Mark Bittman, geboren 1950, ist preisgekrönter Journalist, Hochschuldozent und mehrfacher Bestsellerautor von Kochbüchern. Mehr als 20 Jahre hat er die Kolumne über Ernährung für die New York Times geschrieben.

Dr. David L. Katz, geboren 1963, ist Arzt und Ernährungswissenschaftler. Er hat eine Vielzahl von Fachbüchern und wissenschaftlichen Publikationen zum Thema Ernährung veröffentlicht.

Mark Bittman, geboren 1950, ist preisgekrönter Journalist, Hochschuldozent und mehrfacher Bestsellerautor von Kochbüchern. Mehr als 20 Jahre hat er die Kolumne über Ernährung für die New York Times geschrieben.

Dr. David L. Katz, geboren 1963, ist Arzt und Ernährungswissenschaftler. Er hat eine Vielzahl von Fachbüchern und wissenschaftlichen Publikationen zum Thema Ernährung veröffentlicht.


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