Blake | WELT UNTER EWIGEM EIS | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 324 Seiten

Blake WELT UNTER EWIGEM EIS

Roman

E-Book, Deutsch, 324 Seiten

ISBN: 978-3-95835-682-5
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Im Jahr 1960 schlägt ein geheimnisvolles Objekt aus dem Weltall in der Antarktis ein. Die US-Amerikanischen Behörden sind alarmiert. Handelt es sich um einen Meteoriten, einen havarierten sowjetischen Satelliten oder gar um ein UFO?

Der Schlittenhundexperte Marc McNeil soll als Teil einer Expedition Licht ins Dunkel bringen. Nach einer abenteuerlichen Reise durch die Eiswüsten der Antarktis entdecken er und seine Gefährten eine unterirdische Ökosphäre, in der Fauna und Flora der Kreidezeit erhalten geblieben sind. Neben gigantischen pflanzenfressenden Dinosauriern erwarten sie dort die gefährlichsten Raubtiere der Erdgeschichte. Doch es lauern noch andere Gefahren auf die mutigen Abenteurer, denn auch der KGB ist an der Inbesitznahme dieser Welt unter ewigem Eis überaus interessiert.
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Kapitel 2
  Einige Tage zuvor in der US-Militärbasis Iquitos in Peru sagte jemand mit einer sachlichen, deutlich durch einen Südstaatenakzent gefärbten Stimme: »Schauen Sie sich bitte diese Aufnahmen an, und sagen Sie mir, wie Sie sie interpretieren?« Ein Lichtstrahl flimmerte durch die staubige Dunkelheit im Inneren der Baracke, die noch immer notdürftig wirkte. An der Stelle, an der er die Leinwand berührte, entstand ein grobkörniges, verschwommenes Bild. Im ersten Moment konnte Anthony Jenkins unmöglich identifizieren, ob sich auf der Filmaufnahme etwas bewegte oder was genau sie überhaupt darstellen sollte. »Könnten Sie es vielleicht etwas schärfer stellen?«, forderte er den Mann auf, der zuerst gesprochen hatte. »Warten Sie ab, die Stelle kommt gleich!« Die tiefe Stimme von General Shultz klang nach starken Zigaretten- und Whiskykonsum. Ohne Letzteren ließ sich der Druck, dem er in seiner verantwortungsvollen Position ausgesetzt war, wahrscheinlich kaum ertragen. Jenkins war froh, dass er bereits am nächsten Morgen wieder in die Maschine steigen würde, die ihn hierher gebracht hatte. Es war eine Zivilmaschine im Dienst des Innenministeriums, die weniger Aufsehen erregte als ein Militärflugzeug, das möglicherweise für diplomatische Verwirrung gesorgt hätte. »Da, schauen Sie, jetzt!« Zuerst konnte Jenkins nach wie vor nichts Ungewöhnliches ausmachen. Dann tauchte ein Objekt auf, das vom linken oberen Bildrand in gerader Linie herabstieß. Es musste sich in großer Entfernung vom Standort der Kamera befinden, denn der Flugkörper – falls es ein solcher war – war kaum zu erkennen. Es dauerte nur Bruchteile einer Sekunde, dann verschwand er hinter einem Höhenzug. Kurz darauf erhellte ein Leuchten den Himmel. »Diese Aufnahmen wurden von unserer Station in der Bucht der Wale angefertigt. Der Einschlag muss unseren Berechnungen nach in der Nähe des Whitney Peak im Marie-Byrd-Land stattgefunden haben«, erklärte Shultz, als der Film endete. »Was haben unsere Aufklärungsflugzeuge herausgefunden?« Der General lächelte demonstrativ. Wortlos schob er dem Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums einen braunen Umschlag zu. Jenkins entnahm diesem stark vergrößerte Aufnahmen, die einen gewaltigen Krater in einem Untergrund aus Schnee und Eis zeigten. Jenkins stieß einen Pfiff aus. »Da könnte genauso gut eine Bombe mit enormer Sprengkraft detoniert sein.« Rund um den Krater sprenkelten dunkle Bruchstücke den Boden. Er konnte unmöglich beurteilen, ob es sich dabei um die Trümmer eines Meteoriten oder um Bruchstücke eines abgestürzten Sowjet-Satelliten oder eines havarierten Ufos handelte. »Bemerkenswert, dass es nicht verglüht ist, als es aus dem All in die Atmosphäre eintrat«, murmelte Jenkins. »Das könnte bedeuten …« Er führte nicht weiter aus, was er dachte. Shultz ahnte, worauf sein Gegenüber hinaus wollte und schnitt eine säuerliche Grimasse. »Schätze, Sie spielen auf diese sogenannten Unidentifizierten Fliegenden Objekte und auf Admiral Byrds Warnung vor einem Angriff durch eine bis dato unbekannte Macht an? Er fürchtet, die Ufos könnten sich den USA heimlich über die Polkappen nähern und einen Erstschlag durchführen.« Der General lachte geringschätzig. »Persönlich bezweifele ich die Existenz kleiner grüner Männchen. Wir müssen jedoch jede potenzielle Bedrohungslage für unsere Nation ernst nehmen, auch wenn ihr Eintreten äußerst unwahrscheinlich ist.« »Was werden Sie unternehmen, um die Wahrheit herauszufinden?«, erkundigte sich Jenkins. »Wir entsenden ein Team von Wissenschaftlern … unter militärischer Führung natürlich.« »Natürlich … an wen haben Sie für diese Mission gedacht?« Shultz zögerte, dann rückte mit seinem Plan heraus: »Colonel Myers.« Jenkins schwieg. Sein Gesicht nahm einen betroffenen Ausdruck an. »Myers ist einer unserer besten Leute«, verteidigte Shultz seine Entscheidung. »Ich weiß außerdem nicht, wie ich ihn länger beschäftigen soll. Er streicht wie ein gefangener Tiger durch unsere Basis. Wenn wir ihm nicht bald eine richtige Aufgabe anvertrauen, dreht er noch durch.« »Das ist nicht auszuschließen. Sie erinnern sich daran, was er im Koreakrieg angerichtet hat?« »Myers ist geheilt.« Shultz’ Meinung schien festzustehen. Er griff zum Telefonhörer, wählte eine Nummer und sagte: »Bitte melden Sie Colonel Myers, wir möchten ihn sprechen.«   ***   »Sie haben mich rufen lassen, Sir?« Als Myers den Konferenzraum betrat, machte er auf Jenkins den Eindruck eines äußerlich friedlichen Vulkans, der jederzeit explodieren konnte. Der Körper des Colonels verfügte über eine jahrelang antrainierte Grundspannung, sodass er selbst im Gehen wirkte, als nähme er gerade eine Habachtstellung ein. »Richtig, Myers, bitte setzen Sie sich«, lud ihn Shultz ein. Umständlich rückte der Colonel einen Stuhl zurecht und nahm Platz. »Wir haben einen Auftrag für Sie …«, begann Jenkins. Myers spitzte die Ohren. »Haben Sie Interesse?« »Ich bin Soldat, Sir. Was mich interessiert, spielt keine Rolle. Ich befolge Befehle. Seit meiner … gesundheitlichen Wiederherstellung vor einigen Jahren warte ich auf eine Aufgabe. Und damit meine ich nicht den Innendienst, wenn Sie verstehen? Ich bin nicht zur Armee gegangen, um Statistiken zu führen, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Wenn Sie unter einem Auftrag einen Kampfeinsatz verstehen, bin ich zufrieden.« Shultz lehnte sich grinsend zurück und tippte mit dem Radierer-Ende seines Bleistifts auf die Armlehne. »Zu einem Gefecht kommt es hoffentlich nicht, aber wir können eine Feindberührung auch nicht völlig ausschließen. Das wird sich im Verlauf des Unternehmens zeigen. Jetzt aber zum Kern der Angelegenheit: Was wissen Sie über die Operation High Jump?« Myers überlegte kurz. »Sie meinen das Antarctic Developments Program von 1946?«, vergewisserte er sich. Jenkins nickte. »Es war unsere erste größere militärische Operation nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Zielgebiet war die Antarktis.« Myers Stimme hatte eine Art offiziellen Berichtstonfall angenommen »Wenn ich es richtig im Gedächtnis habe, waren an der Operation unter der Leitung von Admiral Byrd etliche tausend Mann auf Schiffen, Flugzeugen und Landfahrzeugen beteiligt. Es ging darum, die Landmasse und die umgebenden Gewässer der Antarktis zu kartographieren. Der Ausgang des Ganzen war, glaube ich, ziemlich katastrophal.« Shultz stützte sich auf dem Tisch ab und fixierte den Colonel. »Sie können es nicht wissen, Myers. Es ging um weitaus mehr, als nur darum, die Antarktis zu kartographieren. Bereits während des Zweiten Weltkrieges zeichnete sich ab, dass wir nach der Niederlage Deutschlands und Japans einem Gegner gegenüberstehen würden, der uns weitaus gefährlicher werden konnte, weil die neuen Waffensysteme ihn befähigten, uns in unserer Heimat anzugreifen. Sie wissen, was seitdem geschehen ist … immer tödlichere Waffen wurden erfunden. Ein Gegner, der unbemerkt aus einer Polregion angreift, könnte einen vernichtenden Schlag landen …« »… gegen den Pearl Harbour ein Witz gewesen wäre«, schloss Myers. »Sie sagen es!« Jenkins zündete sich eine Zigarette an und blies Rauch in den Raum. »Byrd hatte den Auftrag, unser Material zu testen und die Errichtung einer militärischen Basis vorzubereiten.« »Wir hatten herbe Verluste …«, unkte der Colonel. »Ja, aber die waren den extremen Wetterbedingungen geschuldet, die sich während des Einsatzes permanent verschlechterten.« Jenkins massierte seine Schläfen. Er wirkte erschöpft. »Wir mussten die Operation abbrechen. Hören Sie, Colonel«, sagte er. »Wir gehen davon aus, dass die Gegenseite seitdem nicht untätig geblieben ist …« Er schob einen großen als streng vertraulich gekennzeichneten Umschlag, der mit einem Siegel verschlossen war, über den Besprechungstisch. »Darin finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen.« Myers öffnete ihn in pedantischer Ruhe mit seinem Armeemesser. Auf seiner Stirn bildete sich eine steile Falte. »Wer sind diese Leute?« Er breitete mehrere Blätter Papier auf dem Tisch aus, die wie Personalstammblätter aufgebaut waren. »Das ist Ihr Team«, sagte Shultz lakonisch. »Zivilisten?« Myers gab sich nicht die geringste Mühe, den verächtlichen Ton in seiner Stimme zu kaschieren, und es schien ihm gleichgültig zu sein, dass auch Jenkins – trotz seiner Tätigkeit für das Verteidigungsministerium – genaugenommen ein Zivilist war. »Experten«, korrigierte dieser. »Sie werden froh sein, jeden Einzelnen von ihnen dabei zu haben.« Myers Blick ruhte unbewegt auf der Photografie einer hübschen jungen Frau, seine Mimik ließ keinen Rückschluss darauf zu, was in seinen Gedanken vorging. »Wie viele meiner Männer?«, fragte er knapp. »Zwei müssen reichen. Wir wollen keinen unnötigen Aufruhr verursachen«, antwortete Shultz. »Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, gibt es Anstrengungen auf höchster Ebene, einen Vertrag abzuschließen, der die ausschließlich friedliche Nutzung der Antarktis sicherstellt …« »Der Antarktis-Vertrag … ich habe davon gehört.« Myers nickte. »Aber es dürfte noch eine gewisse Zeit vergehen, bis er unterschriftsreif ist.« »Sie täuschen sich«, sagte Jenkins. »Tatsächlich steht er kurz vor dem Abschluss. Er wird es erheblich erschweren, unsere Ziele weiterzuverfolgen. Bevor es so weit ist, müssen Sie die Operation erfolgreich ausgeführt haben, Myers. Wir werden Fakten schaffen, bevor dieser...


Wenn John Blake nicht gerade isst, trinkt, schläft, liest, schreibt oder interessante Gespräche mit interessanten Menschen führt, streift er meist durch die heimischen Wälder – am liebsten in der Begleitung von Hunden.


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