Blank / Catrein / van Hoof | Caesarenwahn | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 390 Seiten

Reihe: Beiträge zur Geschichtskultur

Blank / Catrein / van Hoof Caesarenwahn

Ein Topos zwischen Antiwilhelminismus, antikem Kaiserbild und moderner Populärkultur

E-Book, Deutsch, 390 Seiten

Reihe: Beiträge zur Geschichtskultur

ISBN: 978-3-412-52091-5
Verlag: Böhlau
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Hat unbegrenzte Macht einen schädlichen Einfluss auf die menschliche Psyche? Diese Vorstellung ist im populären Diskurs moderner Gesellschaften jedenfalls weit verbreitet. Im deutschsprachigen Raum findet sie sich verdichtet im Begriff des 'Caesarenwahns', seit Ludwig Quidde (1858–1941) am Ende des 19. Jahrhunderts am Beispiel des Kaisers Caligula und mit Blick auf Wilhelm II. ironisch aufzuzeigen versuchte, dass Autokraten ihrer Machtstellung wegen besonders anfällig für psychische Störungen seien. Der vorliegende Sammelband geht den Ursprüngen dieser Topik vom 'wahnsinnigen Herrscher' in der antiken Herrscherinszenierung sowie im Monarchiediskurs des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nach und verfolgt ihre Wirksamkeit bis in die Gegenwart. An ausgewählten Beispielen der populären (v.a. filmischen) Inszenierung von Autokraten wird dabei aufgezeigt, wie die Einordnung des Herrschers als 'verrückt' der Simplifizierung der kritischen Auseinandersetzung mit abgelehnten Herrschaftsweisen dient.
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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Inhalt;6
3;Vorwort;8
4; Thomas Blank/Christine van Hoof/Christoph Catrein: Einführung;10
4.1; Bibliographische Hinweise;19
5;Teil A Caesarenwahn. Ein wilhelminischer Diskurs;22
5.1; Ludwig Quidde, 18581941: Caligula.. Eine Studie über römischen Caesarenwahnsinn;24
5.1.1; Vorwort zur 31.Auflage;24
5.1.2; Caligula. Eine Studie über römischen Caesarenwahnsinn;26
5.2;Erinnerungen des Verfassers. Im Kampf gegen Cäsarismus und Byzantinismus im kaiserlichen Deutschland;44
5.2.1; Wie der Caligula entstand.;44
5.2.2; Der sensationelle Erfolg.;48
5.2.3; [32] Meine persönlichen Schicksale nach dem Caligula.;53
5.2.4; Der Staatsanwalt mir auf den Fersen.;64
5.2.5; Wilhelm II.;75
5.3; Heinrich Schlange-Schöningen: Caesarismus und Caesarenwahnsinn;86
5.3.1;1. Einleitung: Die verlorene Handschrift;86
5.3.2;2. Caesar und der Caesarismus;92
5.3.3;3. Caesarenwahnsinn;98
5.3.4;4. Pathologisierung der Politik im 19. Jahrhundert;106
5.3.5;5. Bibliographischer Anhang;115
5.3.6;5.2. Literatur;117
5.4; Florian Sittig: Zwischen Neurasthenie und Neurose.. Zum Einfluss der Psychoanalyse auf den Begriff des Caesarenwahnsinns;122
5.4.1;1. Ludwig Quidde und Sigmund Freud – Berührungspunkte;122
5.4.2;2. Caesarenwahnsinn und Neurasthenie als Ausdruck eines wissenschaftlichen Zeitgeistes;124
5.4.3;3. Die Anfänge der Psychoanalyse und das Ende des Caesarenwahnsinns;129
5.4.4;4. Schlussbetrachtung – die Entpathologisierung des Caesarenwahnsinns;134
5.4.5;5. Bibliographischer Anhang;137
6;Teil B Antike Vorlagen in heutiger Sicht;142
6.1; Thomas Blank: Unbeherrschte Herrscher.. Caesarenwahn und antike Tyrannentopik;144
6.1.1;1. Caesarenwahn und antike Stereotypisierung;144
6.1.2;2. Optimi principes und Tyrannentopik;147
6.1.3;3. Kaiser und Tyrann bei Dion von Prusa;154
6.1.4;4. Zur Genese der Topik;164
6.1.5;5. Fazit;174
6.1.6;6. Bibliographischer Anhang;177
6.2; Eckhard Meyer-Zwiffelhoffer: Caesarenwahn oder politische Vision?. Caligula, Nero, Commodus, Elagabal und die Struktur der römischen Monarchie;186
6.2.1;1. Dramatis personae: Caligula, Nero, Commodus und ElagabalDiese Skizzen sind auf die für das Kaiserbild der Überlieferung und für die Deutungen in der Forschung relevanten Ereignisse, Zäsuren und Konflikte bezogen und lassen vor allem das außenpolitische sowie das administrative Herrschaftshandeln außer Betracht.;187
6.2.2;2. Forschungsgeschichte und methodische Fragen;193
6.2.3;3. Der Prinzipat: eine legitime Monarchie mit prekärer Kaiserakzeptanz;195
6.2.4;4. Ein Totengericht: Die Tyrannenimago in der kaiserzeitlichen Historiographie;201
6.2.5;5. Verrückte Kaiser: Akzeptanzverlust und politische Vision;204
6.2.6;6. Fazit;211
6.2.7;7. Bibliographischer Anhang;213
6.3; Ulrike Wulf-Rheidt†: Zwischen volksnahem Princeps und größenwahnsinnigem Herrscher.. Die Palastbauten der römischen KaiserDer Beitrag liegt in der letzten von Ulrike Wulf-Rheidt kurz vor ihrem plötzlichen Tod im Juni 2018 vorgelegten Fassung vor und wurde nur noch redaktionell bearbeitet. Für die Autorisierung des Manuskripts danken wir Klaus Rheidt und Stephan Zink.;218
6.3.1;1. Einleitung;218
6.3.2;2. Der Palast als Spiegel des kaiserlichen Charakters;219
6.3.3;3. Caligulas Ausbau des Kaiserpalastes;221
6.3.4;4. Die Bautätigkeit des Augustus;222
6.3.5;5. Neros neues Palastkonzept;224
6.3.6;6. Domitians Neubau auf dem Palatin;231
6.3.7;7. Trajans Bautätigkeit auf dem Palatin;240
6.3.8;8. Bibliographischer Anhang;242
7;Teil C Populäre Rezeptionen;246
7.1; Martin Lindner: Kaiser im Verbund.. Die Archetypen des schlechten Herrschers und die Macht der Bilder;248
7.1.1;1. Zwei Kaiser, ein Kaiser;248
7.1.2;2. Bild und Bilder;250
7.1.3;3. Das Herz von Rom – Fumetti und Graphic Novels;262
7.1.4;4. Bibliographischer Anhang;268
7.2; Anja Wieber: Messalina im Film.. Caesarinnenwahnsinn als Lehrstück für Frauen?;272
7.2.1;1. Caesarinnenwahnsinn?;272
7.2.2;2. Messalina – zwischen femme fatale und Sünderin;275
7.2.3;3. Fazit;290
7.2.4;4. Bibliographischer Anhang;291
7.3; Sebastian Becker: Caesar aut Nihil?. Alexander VI. Borgia zwischen Caesaropapismus und Größenwahn;296
7.3.1;1. Größenwahn und Allmachtsphantasie;304
7.3.2;2. Der komisch-kindische Papst;305
7.3.3;3. Grausamkeit und Einsatz von Furcht als Herrschaftsmittel;306
7.3.4;4. Sittlich-moralischer Verfall;308
7.3.5;5. Glaube an die eigene Mission und Erwähltheit;309
7.3.6;6. Fazit;310
7.3.7;7. Bibliographischer Anhang;311
7.4; Sandra Nuy: Politik als Kunst?. Zur Inszenierung von Adolf Hitler im Film;314
7.4.1;1. Einführung;314
7.4.2;2. Hitler als Filmfigur – Dramaturgien;317
7.4.3;3. Hitler als (gescheiterter) Künstler-Politiker;322
7.4.4;4. Verfallsformen des Künstler-Politikers;325
7.4.5;5. Schluss;327
7.4.6;6. Bibliographischer Anhang;329
7.5; Neville Morley: Gaius Iulius Caesar Augustus TrumpDieser Beitrag wurde zuletzt im Herbst 2018 wesentlich aktualisiert. Bis zur Drucklegung haben sich naturgemäß zahlreiche neue Entwicklungen und Daten ergeben, insbesondere im Zuge der sich zuspitzenden Polarisierung der politischen Debatte in den USA im Wahlkampf und während der parallel verlaufenden Pandemie-Krise, die immer neue Varianten der Anwendung des Caesarenwahn-Motivs auf Donald Trump hervorgebracht hat. Diese Debatten sind im Beitrag nicht abgebildet. Der Verfasser geht jedoch davon aus, dass die wesentlichen Züge der hier gebotenen Beobachtungen auch heutiger Analyse standhalten.;332
7.5.1;1. Einführung;332
7.5.2;2. Schmähung;340
7.5.3;3. Selbstberuhigung;346
7.5.4;4. (Scheinbare) Analyse;348
7.5.5;5. Anerkennung;351
7.5.6;6. Bibliographischer Anhang;354
7.6; Christoph M. Endres: Klaatu barada nikto.. Wer kontrolliert den Golem?;358
7.6.1;1. Einführung;358
7.6.2;2. Ursprünge der Science-Fiction;359
7.6.3;3. Die Macht der Technik verursacht soziale Veränderungen;361
7.6.4;4. Böse Golems und gute Roboter: Ein Genre entwickelt sich;366
7.6.5;5. Die tatsächliche Gefahr – ein spekulativer Ausblick;369
7.6.6;6. Klaatu barada nikto;372
7.6.7;7. Bibliographischer Anhang;373
7.7;Index (Personen, Sachen, Orte);378


Blank, Thomas
Thomas Blank ist Professor für Kulturgeschichte der Antike an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Morley, Neville
Neville Morley ist Professor für Alte Geschichte an der University of Bristol. Eher reflektierend als erzählend hat er zahlreiche Publikationen zur römischen Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte sowie zu theoretischen und philosophischen Konzepten von Geschichte vorgelegt. Zuletzt hat er untersucht, wie ein antiker 'Kollege', nämlich Thukydides, in den letzten fünf Jahrhunderten gelesen, verstanden und benutzt worden ist.

Blank, Thomas
Thomas Blank ist Professor für Kulturgeschichte der Antike an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Catrein, Christoph
Christoph Catrein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassische Philologie an der Universität des Saarlandes.

Catrein, Christoph
Christoph Catrein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassische Philologie an der Universität des Saarlandes.

Schlange-Schöningen, Heinrich
Heinrich Schlange-Schöningen ist Professor für Alte Geschichte an der Universität des Saarlandes.

van Hoof, Christine
Christine van Hoof ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität des Saarlandes.

van Hoof, Christine
Christine van Hoof ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität des Saarlandes.

Thomas Blank ist Professor für Kulturgeschichte der Antike an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.


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