Blaser | Soziale Handlungskompetenz in der Ergotherapie | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 168 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Blaser Soziale Handlungskompetenz in der Ergotherapie

Konzept und Erfassung

E-Book, Deutsch, 168 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

ISBN: 978-3-456-95904-7
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Im sozialen Kontext handeln, ist Grundlage des Zusammenlebens in der Gesellschaft. Die Basis sind verschiedene Fähigkeiten, die im Laufe der psychosozialen Entwicklung erworben werden. Diese fasst Marlys Blaser in den Begriff der Sozialen Handlungskompetenz, die in einer klientenzentrierten und handlungsorientierten Ergotherapie gezielt erhoben und gefördert werden. Soziale Handlungskompetenz integriert Klienten in ihr soziales Umfeld. Sie wird unentbehrlich, wenn traumatisierende Ereignisse im Leben mit gutem Kontakt und guter Unterstützung durch ein soziales Umfeld gemeistert werden müssen. Praxisorientiert und mit vielen Fallstudien nahe am psychiatrisch erkrankten Menschen unterstützt das Fachbuch bei der Erfassung von Ressourcen und Stärken wie auch von Beeinträchtigungen und Schwächen. Soziale Handlungskompetenz wird als Teil eines konzeptionellen Modells für die Ergotherapie hergeleitet und erklärt, ergänzt durch ein spezielles Arbeitsinstrument zur Erfassung in der Ergotherapie. Das Fachbuch schließt mit einer Betrachtung ergotherapeutischer Gruppensettings, Mittel und Instruktionsmethoden, welche sich spezifisch zur Unterstützung sozialer Handlungskompetenz eignen. Aufbau und Inhalt: - Teil 1: Theoretisches Konzept der sozialen Handlungskompetenz - Teil 2: Faktoren der sozialen Handlungskompetenz - Teil 3: Das Erfassungsinstrument - Teil 4: Implikationen für die Praxis
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Zielgruppe


Ergotherapeuten in der Psychiatrie


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Soziale Handlungskompetenz in der Ergotherapie;1
1.1;Inhalt;7
2;Geleitwort;11
3;Vorwort;13
4;Einleitung;17
5;Teil I Soziale Handlungskompetenz: ein theoretisches Konzept;21
6;1 Konzept der sozialen Handlungskompetenz in der Ergotherapie;23
6.1;1.1 Handlungstheoretisches Modell (von Cranach);23
6.1.1;1.1.1 Quellen und Definition;23
6.1.2;1.1.2 Dimensionen von Handlungen;26
7;2 Die soziale Bedeutung von Handlungen;35
7.1;2.1 Anpassungsfunktion von Handlungen;35
7.2;2.2 Soziale Repräsentationen und individuelle soziale Repräsentationen;38
7.3;2.3 Soziale Handlungskompetenz: ein erstes Arbeitskonzept;40
8;3 Mentalisierung als Grundlage für soziale Handlungskompetenz;43
8.1;3.1 Integration des „Äquivalenzmodus“ und des „Als-ob-Modus“ in der Auffassung der Wirklichkeit;46
8.2;3.2 Entwicklung der Affektregulierung;47
8.3;3.3 Erleben und Verstehen der eigenen Urheberschaft auf verschiedenen Ebenen;48
8.4;3.4 Chancen und Beeinträchtigungen der Mentalisierungsfähigkeit;49
9;4 Soziale Kompetenzen in einem Konzept über psychische Resilienz;53
9.1;4.1 Entstehung des Begriffs Resilienz;54
9.2;4.2 Definition für die Ergotherapie;57
10;Teil II Faktoren der sozialen Handlungskompetenz;61
11;5 Einführung und Überblick;63
12;6 Definition und Beschreibung;67
12.1;6.1 Frustrationstoleranz;67
12.2;6.2 Mentalisierungsfähigkeit;68
12.3;6.3 Selbsteinschätzung;70
12.4;6.4 Eigenverantwortung;71
12.5;6.5 Initiative;72
12.6;6.6 Realitätsbezogenheit;73
12.7;6.7 Verbindlichkeit;74
12.8;6.8 Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit;79
12.9;6.9 Kompromiss- und Anpassungsfähigkeit;83
12.10;6.10 Konflikt- und Kritikfähigkeit;86
12.11;6.11 Durchsetzungsvermögen;87
12.12;6.12 Solidarität;89
12.13;6.13 Kooperationsfähigkeit;90
13;7 Beurteilung der sozialen Handlungskompetenz;93
13.1;7.1 Fragestellungen;93
13.2;7.2 Klientenzentrierung;96
13.3;7.3 Angemessenheit einer sozialen Handlungskompetenz;100
14;Teil III Das Erfassungsinstrument;103
15;8 Einführung: Erfassungsinstrument versus Testverfahren;105
16;9 Herleitung des Erfassungsinstrumentes;107
16.1;9.1 Postulate und Gütekriterien der qualitativen Forschung;107
16.2;9.2 Forschungsmethodik zum Konzept der Erfassung der sozialen Handlungskompetenz (ESHK 2017);109
16.2.1;9.2.1 Version 1;109
16.2.2;9.2.2 Version 2;112
16.3;9.3 Die Erfassungsitems;113
16.4;9.4 Die Beurteilung;120
16.5;9.5 Fallstudien;121
16.5.1;9.5.1 Erste Fallstudie;121
16.5.2;9.5.2 Zweite Fallstudie;128
16.6;9.6 Setting zur Erfassung;134
16.7;9.7 Verknüpfung mit dem Instrument zur Erfassung der individuellen Handlungskompetenz (EIHK);135
17;Teil IV Implikationen für die Praxis;139
18;10 Ergotherapeutische Handlungsformen zur Förderung sozialer Handlungskompetenz;141
18.1;10.1 Einführung;141
18.2;10.2 Soziale Handlungskompetenz im Klinischen Reasoning der Ergotherapie;143
18.3;10.3 Ergotherapeutisches Gruppensetting;143
18.3.1;10.3.1 Partnerarbeit;144
18.3.2;10.3.2 Einzelarbeit in der Gruppe;145
18.3.3;10.3.3 Gruppenarbeit;146
18.3.4;10.3.4 Projektarbeit;147
18.4;10.4 Ergotherapeutische Mittel;148
18.4.1;10.4.1 ADL (Activities of Daily Living);149
18.4.2;10.4.2 Handwerklich-gestalterische Mittel;150
18.4.3;10.4.3 Kognitive Trainings;150
18.4.4;10.4.4 Spiel und Gruppenprojekte;150
18.5;10.5 Die ergotherapeutischen Instruktionsmethoden;152
18.5.1;10.5.1 Ziele;152
18.5.2;10.5.2 Unterstützung eines sozialen Netzes;153
18.5.3;10.5.3 Die therapeutische Haltung;153
19;11 Gedanken zum Abschluss und zum Ausblick;155
20;Literatur;157
21;Sachwortverzeichnis;161
22;Über die Autorin;167


3 Mentalisierung als Grundlage für soziale Handlungskompetenz

Die Mentalisierung, wie sie von Fonagy et al. (2002) im Zusammenhang mit der Entwicklung der Affektregulation in der frühesten Kindheit und mit der Entwicklung des Selbst konzipiert wurde, hat in den vergangenen Jahren sowohl in der psychoanalytischen als auch in der kognitiven Entwicklungspsychologie, Psychopathologie und Psychotherapie sehr viel Beachtung gefunden. Im Zusammenhang mit sozialer Handlungskompetenz stellt sie eine unabdingbare Voraussetzung dar. So möchte ich behaupten, dass ein Umgang mit handlungsrelevantem Wissen über soziale Zusammenhänge und Voraussetzungen (Regeln, Normen, Haltungen, Soziale Repräsentationen und Individuelle Soziale Repräsentationen) ohne die Fähigkeit der Mentalisierung gar nicht möglich ist. Im Folgenden will ich die Konstrukte der Mentalisierung und der Affektregulierung, die in einem psychoanalytischen Rahmen konzipiert wurden, für unseren eigenen Zusammenhang im Hinblick auf die darauf aufbauende soziale Handlungskompetenz fassen.

Mentalisierung bedeutet, über eigene Gründe, Absichten und Tendenzen zu bestimmten Handlungen im Zusammenspiel mit denjenigen des Gegenübers nachzudenken, sie mental nachzuvollziehen und aufeinander abzustimmen. Es handelt sich also um einen gedanklichen Prozess, der mitunter einer Meditation über sich selbst und die anderen entspricht. Voraussetzung, solche mentalen Gedankenprozesse durchführen zu können, ist das Wissen darum, dass menschliches Handeln durch die persönliche Geschichte, durch assoziierte ebenso wie momentane Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen einerseits, durch Reaktionen, Pläne und Strategien, die auf ein vorweggenommenes Ziel bestimmt werden andererseits, geprägt und gestaltet wird. Zur Mentalisierungsfähigkeit gehört die Fähigkeit, dieses Wissen in eigene Handlungen umzusetzen, die die anderen berücksichtigen, sowohl im Sinne von Rücksichtnahme, als auch im Sinne von der Durchsetzung eigener Bedürfnisse. Damit wird deutlich, dass ohne die Mentalisierungsfähigkeit weder Empathie konstruktiv in eine Beziehung eingebracht, noch soziale Handlungskompetenz zur Anwendung kommen kann.


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