Boelderl / Esterl / Mitterer | Poetik des Widerstands | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 22, 308 Seiten

Reihe: ide-extra

Boelderl / Esterl / Mitterer Poetik des Widerstands

Eine Festschrift für Werner Wintersteiner
mit zahlreichen s/w- und Farbabbildungen
ISBN: 978-3-7065-6050-4
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine Festschrift für Werner Wintersteiner

E-Book, Deutsch, Band 22, 308 Seiten

Reihe: ide-extra

ISBN: 978-3-7065-6050-4
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vergebliche Liebesmüh', aber Liebesmüh' immerhin: diese EINE Festschrift für den emeritierten Klagenfurter Universitätsprofessor Werner Wintersteiner (geb. 1951, freilich in Wien). Denn keine Poetik, und sei sie eine noch so umfassende, reichte aus, um Person und Schaffen in allen Facetten zu würdigen. Von Herausgeber_innenseite in drei Teilen angeordnet, berührt der Band dennoch dessen zentrale berufliche Tätigkeitsfelder: Politische Bildung und Friedenserziehung - Literaturwissenschaft (ästhetisch, poetisch) - Literaturdidaktik. Im Zeichen des Widerständigen der Literatur und ihrer Lehre finden sich hier in der Hauptsache Beiträge aus der Feder von Freund_innen und Wegbegleiter_innen versammelt: Menschen, die Werner Wintersteiner geprägt haben und die er mit seinem Tun und Schreiben beeinflusst hat, greifen direkt oder indirekt seine Anregungen auf und laden ihm zum Dank und zur Ehre zum Weiterdenken und Weitermachen ein.

DIE HERAUSGEBERINNEN: ARTUR R. BOELDERL ist Übersetzer, Philosoph und Literaturwissenschaftler, Universitätsdozent für Philosophie am Institut für Philosophie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Senior Scientist am Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv ebenda. Senior Scientist für Literaturdidaktik am Institut für Germanistik/Abteilung für Fachdidaktik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. URSULA ESTERL ist Senior Scientist am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am neu gegründeten AECC Deutsch und Redakteurin und Mitherausgeberin der deutschdidaktischen Fachzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik. NICOLA MITTERER, Habilitation mit der Venia 'Neuere Deutsche Literatur und ihre Didaktik', seither Assoz.-Professorin am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Mitherausgeberin der deutschdidaktischen Fachzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik.
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Weitere Infos & Material


Konrad Krainer


Von Akrostichon bis Zungenbrecher: Werner Wintersteiner Wirkt1


WWW ist nicht nur eine Abkürzung für das World Wide Web, es bezieht sich auch auf das Wirken von Werner Wintersteiner, vernetzt mit vielen weiteren W-Wörtern wie Widerstand, Wissenschaft oder Wortgewandtheit.

Dieser Beitrag ist in Teile gegliedert, wobei die überhaupt eine besondere Bedeutung für Werner Wintersteiner (WW) zu haben scheint.

1. Ein mathematischer Jahrzehnte-Blick (modulo 6) auf den Lebenslauf von WW


1966

Rede von Theodor W. (!) Adorno (von WW oft in Lehrveranstaltungen verwendet) mit der Passage »Es war die Barbarei, gegen die alle Erziehung geht«.

1976

Beendigung des Lehramsstudiums für Germanistik und Romanistik an der Universität Wien, Anstellung als Vertragslehrer in Kärnten; Start der Zeitschrift (die WW zu einer »echten didaktischen Zeitschrift« umbaute; Saxer 2011, S. 93).

1986

Halbe Dienstzuteilung von der HLW Klagenfurt an das Zentrum für Schulversuche des BMUK und Mitarbeit am Fortbildungsprogramm »Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen« (PFL).

1996

Ernennung zum Professor (Bundeslehrer L1) auf eine Planstelle des BMWF am Institut für Germanistik der AAU.

2006

Bewerbung auf eine Professur für Literaturdidaktik an der AAU (Dienstantritt im Mai des folgenden Jahres).

2016

Übertritt in den Ruhestand und Abschiedsvorlesung
.

2. Weitere wissenschaftliche Höhepunkte im Lebenslauf von WW


1998

Promotion zum Dr. phil. mit der Dissertation an der AAU.

2003

Erlangung der Lehrbefugnis als Universitätsdozent für das Fach »Didaktik der deutschen Sprache und Literatur« an der AAU.

2006

Aufbau des Instituts für Deutschdidaktik (AECC, Austrian Educational Competence Centre, seit 2017 eine eigenständige Abteilung am Institut für GermanistikAECC) an der AAU.

2007

Übernahme der Professur für Literaturdidaktik an der AAU. 2010 Friedrich-Preis der gleichnamigen Stiftung (von Erhard Friedrich).2 2020 Festschrift für WW.

3. Leseprobe aus »Schnaps-Ideen«


Im Kapitel findet man im Teilkapitel »Schnaps-Ideen« des Buchs zu den Hochschullehrgängen »Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen« (PFL) folgende Reflexionen zur Qualität von Fortbildungs-Vorbereitungen:

Ein wichtiger Grundstein für eine solide Lehrerfortbildung ist die Qualität des Leitungsteams. Es muß sich seiner Verantwortung bewußt sein. Im Idealfall entsteht eine homogene Gruppe, die ihre Aufgabe sehr ernst nimmt. Man trifft sich in regelmäßigen, relativ kurzen Abständen, um die Seminare in aller Ruhe und zeitgerecht zu planen. […] Schriftliche Fixierung des gemeinsamen Plans, eine klare Kompetenzaufteilung und eine genaue Vorbereitung jedes Teammitglieds für den eigenen Bereich, am besten schriftlich, das sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg. […] Deren Team bildet, wie schon von weitem sichtbar, einen chaotischen Haufen. Mit langer Verspätung treffen die Mitglieder auf einem sehr verkehrsungünstig gelegenen Treffpunkt ein. Oder war gar kein genauer Zeitpunkt ausgemacht? Die Zeit drängt, doch sie beginnen zu plaudern statt zu planen. Tratschgeschichten werden erzählt, man fällt ziemlich erbarmungslos über abwesende KollegInnen her. Bereits am Vormittag wird Schnaps getrunken, einen, den angeblich italienische (!) bevorzugen. Unter allgemeinem Geblödel bequemt man sich schließlich doch, zur Tagesordnung überzugehen. Leider haben einige ihre Unterlagen vergessen, andere können sich an nichts mehr erinnern. Sie hätten sich verpflichtet, bis heute […]? Die »Planung« ist eine ziemlich unstrukturierte Diskussion. Nur allzu oft kommt man vom Hundertsten ins Tausendste. Wenn man nicht gerade wieder in »G’schichterln« abgleitet, erfindet man zur allgemeinen Heiterkeit bombastische Wortschöpfungen. Schon hat ein anderer den Ball aufgenommen und doziert über die Gefahr des »Zitronismus«. Wie soll da je ein anständiges Seminar draus werden? (Wintersteiner 1996, S. 152 f.)

Es wird sodann die These vertreten (ebd., S. 153), dass der zweite Weg »die einzig sinnvolle Methode einer Seminarplanung ist. Ihre wesentlichsten Voraussetzungen sind auch heute noch überall in Mitteleuropa zu haben: Schnaps, Sonnenschein (ersatzweise ein Sparherd), ausreichend O2 sowie ab und zu etwas Marillenkuchen«.

PFL-Deutsch war und ist ein Riesenerfolg und wird – 1982 startend – noch immer angeboten.

4. Der Akrostichon-Beschenkte


In den zu Werner Wintersteiners 60. Geburtstag (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik/Österreichisches Kompetenzzentrum für

Deutschdidaktik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt 2011) findet sich auffällig so manches Akrostichon. Dies ist wohl ein Indikator, dass der Beschriebene ein wortgewandter Mensch ist, der Poesie und Vielfältigkeit – in Kombination und reichem Maße – besitzt.

So wird zum Beispiel W E R N E R folgend beschrieben (ebd.):

W issend, worauf es ankommt

E ngagiert,

R eich an Erfahrung,

N icht nur als Didaktiker.

E cht cool –

R ichtig Wintersteiner eben …

(Glaboniat, S. 38)

W ise

E xpert

R eader

N etworker

E uropean

R esearcher

(Uranga Arakistain, S. 104)

W enn ich an den Werner denke

E cht

R eut mich

N ichts

E rst

R echt

(Vitouch, S. 105)

5. Ein neuer Zungenbrecher


Zungenbrecher gibt es – auch verwendet im Deutschunterricht – viele, auch zu W-Wörtern wie etwa jenen zu den Wiener Waschweibern (1905)3:

Etwas erweitert hat dies das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam4 zu:

Auf Werner Wintersteiner umgemünzt könnte der Zungenbrecher – um auch einen eigenen Beitrag zur Poesie herzustellen – lauten:

6. Ein kurzer Dank


Werner Wintersteiner ist in vielerlei Hinsicht zu danken.

Hier eine kleine Auswahl:

Für seine Begleitung von Studierenden bis hin zu qualitätsvollen Dissertationen und erfolgreichen Weiterbildungsabschlüssen.

Für seine vielfältigen Beiträge zur Deutschdidaktik und Friedenspädagogik in Forschung und Lehre.

Für seine Beiträge zur Verbreitung von neuem Wissen, zum Beispiel im Rahmen der bereits über 40 Jahre existierenden Zeitschrift .

Für seine Gründungsaktivitäten wie das oder das an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Für seine Flexibilität, inter- und transdisziplinäre, interinstitutionelle, interfakultäre und interuniversitäre Diskurse zu pflegen und dabei kreative und kritische Beiträge zu entwickeln und weiterzuentwickeln.

Für seine Kollegialität, seine unbändige Schaffenskraft und noch vieles mehr.

Anmerkungen


1 Der folgende Text ist großteils eine Verschriftlichung meines Inputs anlässlich der Abschiedsvorlesung...


DIE HERAUSGEBERINNEN:

ARTUR R. BOELDERL ist Übersetzer, Philosoph und Literaturwissenschaftler, Universitätsdozent für Philosophie am Institut für Philosophie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Senior Scientist am Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv ebenda. Senior Scientist für Literaturdidaktik am Institut für Germanistik/Abteilung für Fachdidaktik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
URSULA ESTERL ist Senior Scientist am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am neu gegründeten AECC Deutsch und Redakteurin und Mitherausgeberin der deutschdidaktischen Fachzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik.
NICOLA MITTERER, Habilitation mit der Venia „Neuere Deutsche Literatur und ihre Didaktik“, seither Assoz.-Professorin am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Mitherausgeberin der deutschdidaktischen Fachzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik.



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