E-Book, Deutsch, Band 22, 308 Seiten
Reihe: ide-extra
Boelderl / Esterl / Mitterer Poetik des Widerstands
mit zahlreichen s/w- und Farbabbildungen
ISBN: 978-3-7065-6050-4
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine Festschrift für Werner Wintersteiner
E-Book, Deutsch, Band 22, 308 Seiten
Reihe: ide-extra
ISBN: 978-3-7065-6050-4
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DIE HERAUSGEBERINNEN: ARTUR R. BOELDERL ist Übersetzer, Philosoph und Literaturwissenschaftler, Universitätsdozent für Philosophie am Institut für Philosophie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Senior Scientist am Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv ebenda. Senior Scientist für Literaturdidaktik am Institut für Germanistik/Abteilung für Fachdidaktik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. URSULA ESTERL ist Senior Scientist am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am neu gegründeten AECC Deutsch und Redakteurin und Mitherausgeberin der deutschdidaktischen Fachzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik. NICOLA MITTERER, Habilitation mit der Venia 'Neuere Deutsche Literatur und ihre Didaktik', seither Assoz.-Professorin am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Mitherausgeberin der deutschdidaktischen Fachzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturtheorie: Poetik und Literaturästhetik
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politische Kultur Politische Bildung
- Sozialwissenschaften Pädagogik Lehrerausbildung, Unterricht & Didaktik Allgemeine Didaktik Literatur, Deutsch, Fremdsprachen (Unterricht & Didaktik)
- Sozialwissenschaften Pädagogik Teildisziplinen der Pädagogik Politische Bildung
Weitere Infos & Material
Konrad Krainer
Von Akrostichon bis Zungenbrecher: Werner Wintersteiner Wirkt1
WWW ist nicht nur eine Abkürzung für das World Wide Web, es bezieht sich auch auf das Wirken von Werner Wintersteiner, vernetzt mit vielen weiteren W-Wörtern wie Widerstand, Wissenschaft oder Wortgewandtheit.
Dieser Beitrag ist in Teile gegliedert, wobei die überhaupt eine besondere Bedeutung für Werner Wintersteiner (WW) zu haben scheint.
1. Ein mathematischer Jahrzehnte-Blick (modulo 6) auf den Lebenslauf von WW
| 1966 | Rede von Theodor W. (!) Adorno (von WW oft in Lehrveranstaltungen verwendet) mit der Passage »Es war die Barbarei, gegen die alle Erziehung geht«. |
| 1976 | Beendigung des Lehramsstudiums für Germanistik und Romanistik an der Universität Wien, Anstellung als Vertragslehrer in Kärnten; Start der Zeitschrift (die WW zu einer »echten didaktischen Zeitschrift« umbaute; Saxer 2011, S. 93). |
| 1986 | Halbe Dienstzuteilung von der HLW Klagenfurt an das Zentrum für Schulversuche des BMUK und Mitarbeit am Fortbildungsprogramm »Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen« (PFL). |
| 1996 | Ernennung zum Professor (Bundeslehrer L1) auf eine Planstelle des BMWF am Institut für Germanistik der AAU. |
| 2006 | Bewerbung auf eine Professur für Literaturdidaktik an der AAU (Dienstantritt im Mai des folgenden Jahres). |
| 2016 | Übertritt in den Ruhestand und Abschiedsvorlesung |
2. Weitere wissenschaftliche Höhepunkte im Lebenslauf von WW
| 1998 | Promotion zum Dr. phil. mit der Dissertation an der AAU. |
| 2003 | Erlangung der Lehrbefugnis als Universitätsdozent für das Fach »Didaktik der deutschen Sprache und Literatur« an der AAU. |
| 2006 | Aufbau des Instituts für Deutschdidaktik (AECC, Austrian Educational Competence Centre, seit 2017 eine eigenständige Abteilung am Institut für GermanistikAECC) an der AAU. |
| 2007 | Übernahme der Professur für Literaturdidaktik an der AAU. 2010 Friedrich-Preis der gleichnamigen Stiftung (von Erhard Friedrich).2 2020 Festschrift für WW. |
3. Leseprobe aus »Schnaps-Ideen«
Im Kapitel findet man im Teilkapitel »Schnaps-Ideen« des Buchs zu den Hochschullehrgängen »Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen« (PFL) folgende Reflexionen zur Qualität von Fortbildungs-Vorbereitungen:
Ein wichtiger Grundstein für eine solide Lehrerfortbildung ist die Qualität des Leitungsteams. Es muß sich seiner Verantwortung bewußt sein. Im Idealfall entsteht eine homogene Gruppe, die ihre Aufgabe sehr ernst nimmt. Man trifft sich in regelmäßigen, relativ kurzen Abständen, um die Seminare in aller Ruhe und zeitgerecht zu planen. […] Schriftliche Fixierung des gemeinsamen Plans, eine klare Kompetenzaufteilung und eine genaue Vorbereitung jedes Teammitglieds für den eigenen Bereich, am besten schriftlich, das sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg. […] Deren Team bildet, wie schon von weitem sichtbar, einen chaotischen Haufen. Mit langer Verspätung treffen die Mitglieder auf einem sehr verkehrsungünstig gelegenen Treffpunkt ein. Oder war gar kein genauer Zeitpunkt ausgemacht? Die Zeit drängt, doch sie beginnen zu plaudern statt zu planen. Tratschgeschichten werden erzählt, man fällt ziemlich erbarmungslos über abwesende KollegInnen her. Bereits am Vormittag wird Schnaps getrunken, einen, den angeblich italienische (!) bevorzugen. Unter allgemeinem Geblödel bequemt man sich schließlich doch, zur Tagesordnung überzugehen. Leider haben einige ihre Unterlagen vergessen, andere können sich an nichts mehr erinnern. Sie hätten sich verpflichtet, bis heute […]? Die »Planung« ist eine ziemlich unstrukturierte Diskussion. Nur allzu oft kommt man vom Hundertsten ins Tausendste. Wenn man nicht gerade wieder in »G’schichterln« abgleitet, erfindet man zur allgemeinen Heiterkeit bombastische Wortschöpfungen. Schon hat ein anderer den Ball aufgenommen und doziert über die Gefahr des »Zitronismus«. Wie soll da je ein anständiges Seminar draus werden? (Wintersteiner 1996, S. 152 f.)
Es wird sodann die These vertreten (ebd., S. 153), dass der zweite Weg »die einzig sinnvolle Methode einer Seminarplanung ist. Ihre wesentlichsten Voraussetzungen sind auch heute noch überall in Mitteleuropa zu haben: Schnaps, Sonnenschein (ersatzweise ein Sparherd), ausreichend O2 sowie ab und zu etwas Marillenkuchen«.
PFL-Deutsch war und ist ein Riesenerfolg und wird – 1982 startend – noch immer angeboten.
4. Der Akrostichon-Beschenkte
In den zu Werner Wintersteiners 60. Geburtstag (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik/Österreichisches Kompetenzzentrum für
Deutschdidaktik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt 2011) findet sich auffällig so manches Akrostichon. Dies ist wohl ein Indikator, dass der Beschriebene ein wortgewandter Mensch ist, der Poesie und Vielfältigkeit – in Kombination und reichem Maße – besitzt.
So wird zum Beispiel W E R N E R folgend beschrieben (ebd.):
| W issend, worauf es ankommt E ngagiert, R eich an Erfahrung, N icht nur als Didaktiker. E cht cool – R ichtig Wintersteiner eben … (Glaboniat, S. 38) | W ise E xpert R eader N etworker E uropean R esearcher (Uranga Arakistain, S. 104) | W enn ich an den Werner denke E cht R eut mich N ichts E rst R echt (Vitouch, S. 105) |
5. Ein neuer Zungenbrecher
Zungenbrecher gibt es – auch verwendet im Deutschunterricht – viele, auch zu W-Wörtern wie etwa jenen zu den Wiener Waschweibern (1905)3:
Etwas erweitert hat dies das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam4 zu:
Auf Werner Wintersteiner umgemünzt könnte der Zungenbrecher – um auch einen eigenen Beitrag zur Poesie herzustellen – lauten:
6. Ein kurzer Dank
Werner Wintersteiner ist in vielerlei Hinsicht zu danken.
Hier eine kleine Auswahl:
• Für seine Begleitung von Studierenden bis hin zu qualitätsvollen Dissertationen und erfolgreichen Weiterbildungsabschlüssen.
• Für seine vielfältigen Beiträge zur Deutschdidaktik und Friedenspädagogik in Forschung und Lehre.
• Für seine Beiträge zur Verbreitung von neuem Wissen, zum Beispiel im Rahmen der bereits über 40 Jahre existierenden Zeitschrift .
• Für seine Gründungsaktivitäten wie das oder das an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
• Für seine Flexibilität, inter- und transdisziplinäre, interinstitutionelle, interfakultäre und interuniversitäre Diskurse zu pflegen und dabei kreative und kritische Beiträge zu entwickeln und weiterzuentwickeln.
• Für seine Kollegialität, seine unbändige Schaffenskraft und noch vieles mehr.
Anmerkungen
1 Der folgende Text ist großteils eine Verschriftlichung meines Inputs anlässlich der Abschiedsvorlesung...




