Breisig | Betriebliche Organisation | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 281 Seiten

Reihe: NWB Studium Betriebswirtschaft

Breisig Betriebliche Organisation

Organisatorische Grundlagen und Managementkonzepte. Aufbau- und Prozessorganisation. Organisationswandel. Aufgaben und Lösungen

E-Book, Deutsch, 281 Seiten

Reihe: NWB Studium Betriebswirtschaft

ISBN: 978-3-482-78541-2
Verlag: NWB Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Betriebliche Organisation verstehen.

Dieses Lehrbuch bietet einen kompakten Überblick über alle wichtigen Bereiche der betrieblichen Organisation. Neben den organisationstheoretischen Ansätzen sowie der Aufbau- und Prozessorganisation behandelt es Themen wie die Kultur einer Organisation, den Zusammenhang zwischen Organisation und strategischem Management sowie die Organisation interorganisationaler Beziehungen. Zusätzlich werden die wichtigsten aktuellen Managementkonzepte vorgestellt und einer kritischen Würdigung unterzogen.

Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die teils komplexen Theorien und Zusammenhänge. Fragen mit ausführlichen Lösungen sowie Diskussionsanregungen zu jedem Kapitel ermöglichen eine komfortable Lernstandskontrolle und helfen bei der Vorbereitung auf die Prüfungen im Fach „Organisation“.
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Zielgruppe


Studierende der BWL (Haupt- und Nebenfach) an Fachhochschulen und Universitäten. Interessierte Selbstlerner.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Aus dem Inhalt:

Der Begriff „Organisation“.
Organisationstheoretische Ansätze.
Dimensionen formaler Organisationsstrukturen.
Aufbauorganisation.
Prozessorganisation.
Kultur der Organisation.
Organisation und Wandel.
Organisation und strategisches Management.
Interorganisationale Beziehungen.
Managementkonzepte.
Organisation und Mitbestimmung.
Ausblick.
Lösungshinweise zu den Aufgaben und Diskussionsanregungen.


1. Der Begriff „Organisation“
In einem Lehrbuch zur „betrieblichen Organisation“ wird zu Recht erwartet, dass zunächst der Organisationsbegriff hinreichend abgeklärt wird. Der Begriff ist nämlich weder selbsterklärend noch wird er in einer einheitlichen Art und Weise verwendet. Daher beschäftigen wir uns im Rahmen dieses Kapitels zunächst mit dem zentralen Terminus, der diesem Werk zugrunde liegt. Taucht man nämlich etwas tiefer in die Verzweigungen der „Organisationswissenschaft“ ein, so braucht man nicht lange um festzustellen, dass die verschiedenen Autor/innen durchaus unterschiedliche „images of organization“ (Morgan) zugrunde legen (Kieser/Walgenbach 2010, S. 1). Das hier verwendete Organisationsbild entspricht weitestgehend der traditionellen „instrumentellen“ (oder funktionalen) Vorstellung, wie sie in der Betriebswirtschaftslehre vertreten wird (vgl. z. B. Kosiol 1962). Lassen wir dazu einen Autoren zu Wort kommen, den man inzwischen zu den „Klassikern“ wird rechnen dürfen: Literatur Bedeutung von Organisation (nach Grochla 1972, S. 13) „Der Prozess des Wirtschaftens, der sich in Betrieben vollzieht, ist durch das Bemühen um rationale Durchdringung der Umwelt zum Zwecke der Befriedigung von Bedürfnissen gekennzeichnet; ganz besonders gilt dies für die selbständigen reinen Produktionsbetriebe, die als Unternehmungen bezeichnet werden. Eine Konsequenz dieser Rationalität ist die Forderung nach Organisation, denn die Erfahrung zeigt, dass durch generelle Regelungen, die an die Stelle individueller Disposition treten, die Ergiebigkeit der betrieblichen Prozesse erhöht werden kann. Hierzu wird eine Ordnung, die das Tätigwerden einer Mehrzahl von handelnden Einheiten in einem System regelt, geschaffen. Der Erfolg derartiger Gestaltungsmaßnahmen kann daran gemessen werden, inwieweit durch sie eine vorgegebene Zielsetzung erreicht wird.“ Allerdings existiert auch eine institutionelle Lesart des Organisationsbegriffs, wonach „organisierte Sozialsysteme als Ganzes als Organisation zu bezeichnen sind“ (Krüger 2005, S. 140). Daher wird zunächst im Folgenden zwischen dem institutionellen und dem funktionalen (instrumentellen) Begriffsverständnis differenziert. Anschließend wird eine gängige und inhaltlich treffende Lehrbuch-Definition dargestellt und in ihren wichtigsten Komponenten diskutiert. 1.1 Institutionelles und instrumentelles Verständnis
Wenn wir fortan in diesem Werk mit dem einleitend grob umrissenen Organisationsbegriff operieren und ihn näher zu definieren versuchen, müssen wir zunächst auf seine Doppeldeutigkeit zu sprechen kommen. Es gibt, wie schon gesagt, ein institutionelles und ein instrumentelles Verständnis der Organisation, wobei diese miteinander zusammenhängen (vgl. auch Vahs 2009, S. 17 f.; Schreyögg 2008, S. 5 ff.). ABB. 1: Institutioneller und instrumenteller Organisationsbegriff Im institutionellen Sinne sind Unternehmen (wie auch Krankenhäuser, öffentliche Verwaltungen, Gewerkschaften, Schulen oder Gefängnisse) zielgerichtete soziale Systeme mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Regel- und Stellengefüge. Ungeachtet der keineswegs einheitlichen Handhabung des Begriffs (vgl. North 1992) versteht man unter Institutionen gemeinhin sozial anerkannte Normenbündel oder Regelsysteme. Deren Spektrum reicht weit, so etwa von den allgemeinen Menschenrechten, Sprachen, Gesetzen, dem Geld, Rechtssystemen, Verträgen eben bis hin zu Organisationen (vgl. Picot/Dietl/Franck 2005, S. 9 ff.). Im instrumentellen Organisationsverständnis geht es darum, dass organisationskonstituierende Menschen (z. B. Unternehmensgründer/innen) eine verbindliche Ordnung schaffen, und zwar idealtypischerweise eine solche, die sie vorher in einem rationalen Denk- und Gestaltungsprozess zielorientiert entworfen haben. Das Ergebnis dieses Prozesses ist eine Struktur, eine Ordnung, die den anderen Beteiligten als Fremdorganisation entgegentritt (vgl. auch Schreyögg 2008, S. 5). Mit dieser Ordnung hat das Unternehmen eine Organisation im Sinne eines dauerhaften Regelsystems, welches die Aufgabenteilung, die Abstimmung zwischen den Teilaufgaben, die Verteilung der Entscheidungsbefugnisse, ein System von Über- und Unterordnung usw. umfasst. Organisation wird demnach als Mittel „zum Zwecke der Lösung von Koordinations-, Kooperations- und anderen Interaktionsproblemen zwischen Einzelakteuren“ in einem arbeitsteiligen Arbeitssystem verstanden (Kräkel 2007, S. 77). Damit verhalten sich die beiden Perspektiven des Organisationsbegriffs wie zwei Seiten einer Medaille. Schon ein anderer Klassiker der betriebswirtschaftlichen Organisationslehre, Nordsieck (1955, S. 26), formulierte es so: „Die Tätigkeit des Organisierens konstituiert die Erscheinung Organisation.“ Die instrumentelle Organisation bildet das „Skelett“ der institutionellen Organisation (Güttler 2009, S. 27). Oder noch einmal anders ausgedrückt: Das Unternehmen ist eine Organisation, weil es eine Organisation hat! Nur der Vollständigkeit halber sei darauf verwiesen, dass es neben dem institutionellen und dem instrumentellen Verständnis auch noch andere Organisationsbegriffe gibt. So verweisen z. B. Bea/Göbel (2010, S. 3) auf einen prozessbezogenen Begriff von Organisation, der dem instrumentellen Verständnis sehr ähnlich ist und daher hier nicht weiter verfolgt wird. Ähnliches gilt für Schreyöggs (2008, S. 5 ff.) Hinweis auf das funktionale Verständnis von Organisation unter Rekurs auf Gutenbergs Differenzierung von Organisation und Planung, wobei die Funktion der Organisation reduziert wird auf eine reine Umsetzung der im Rahmen der Planung entworfenen Ordnung. Im Folgenden wird den Ausführungen sowohl das instrumentelle wie auch das institutionelle Verständnis zugrunde gelegt. Der jeweils konkrete Bezug erschließt sich den Leser/innen aus dem situativen Zusammenhang. 1.2 Definition von Organisation
ABB. 2: Definition von „Organisation“ (nach Kieser/Walgenbach 2010, S. 6) Um diese Begriffsskizzierung verinnerlichen zu können, müssen wir uns die einzelnen Komponenten der Definition noch genauer erschließen. Daher wird in den nachfolgenden Abschnitten näher geklärt, was es mit der Zielgerichtetheit, der Dauerhaftigkeit, den Mitgliedern, deren Aktivitäten und der formalen Struktur auf sich hat. 1.2.1 Zielgerichtetheit
Fast alle Definitionen in der Fachliteratur heben an exponierter Stelle hervor, dass Organisationen zweckbezogen sind. Krankenhäuser heilen Menschen, Schulen bilden Kinder und Heranwachsende aus, in Unternehmen werden Güter und Dienstleistungen erstellt. Diese Leistungen stellen sie ihrer Umwelt (am Markt) zur Verfügung. Ziele gelten überhaupt als zentraler Beweggrund für die Organisationsbildung und -betreibung. Viele komplexere Ziele, wie z. B. die Herstellung und der Verkauf von PKWs, lassen sich individuell nicht erreichen. Daher versuchen Menschen, diese Ziele dauerhaft mit Hilfe anderer durch den Zusammenschluss in Organisationen zu verfolgen. Ziele (oder Zwecke) der Organisation sind Vorstellungen von einem zukünftigen Zustand, den man herzustellen oder zu erhalten versucht. Es geht um angestrebte Zustände, die eine handlungsleitende Funktion im Rahmen von Entscheidungsprozessen einnehmen. Dabei ist die Unterscheidung von Zielen und Mitteln oft relativ. Mittel können im Zeitablauf selbst Zielcharakter annehmen (Verselbständigung von Mitteln). In diesem Sinne wird z. B. der Erhalt einer Organisation, deren Bildung ursprünglich...


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