Brentano / Schips / Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich | System zur Honorierung der Apothekerleistungen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 81 Seiten

Reihe: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich

Brentano / Schips / Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich System zur Honorierung der Apothekerleistungen

Ein Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen

E-Book, Deutsch, 81 Seiten

Reihe: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich

ISBN: 978-3-7281-3263-5
Verlag: vdf Hochschulverlag AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Der schweizerische Arzneimittelmarkt ist zur Zeit grossen Veränderungen unterworfen. Die erhofften Kosteneinsparungen durch das neue Krankenversicherungsgesetz (KVG) blieben aus; die politischen Diskussionen und Debatten um die Ausgestaltung bzw. Senkung der Medikamentenpreise stossen demnach weiterhin auf grosses öffentliches Interesse.

Mit der 1. Revision des KVG, die am 1. Januar 2001 in Kraft getreten ist, wurde ein Beitrag zur Senkung der Medikamentenkosten vollzogen. Für die Apothekerinnen und Apotheker gilt seither ein sogenanntes Substitutionsrecht. Sofern der Arzt oder die Ärztin nicht ausdrücklich die Abgabe des Originalpräparats verlangt, darf in den Apotheken das Originalpräparat durch ein Generikum ersetzt werden.

Neben dem Substitutionsrecht wird auch von dem auf Mitte Jahr in Kraft tretenden neuen, leistungsorientierten Abgeltungssystem (LOA) ein langfristiger Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen erwartet. Nach diesem System wird neu die Beratungsleistung der Apotheken von den Medikamentenpreisen getrennt. Damit werden individuelle Anreize geschaffen, die kostenbewusstes Verhalten für die Medikamentenanbieter attraktiv machen.

Der bevorstehenden Einführung des LOA-Modells gingen langjährige Verhandlungen über eine Neuausrichtung der Abgeltung pharmazeutischer Leistungen voraus. Bereits 1994 lag ein erster Entwurf vor, seither wurden zahlreiche Modifikationen vorgeschlagen, analysiert und wieder verworfen. Das Buch legt nun die grundlegenden Überlegungen, die schliesslich zum leistungsorientierten Abgeltungsmodell geführt haben, zusammenfassend dar. Es richtet sich zum einen an die vom neuen Modell direkt Betroffenen, zum anderen aber auch an interessierte "Aussenstehende".
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1;Vorwort ;2
2;Inhaltsverzeichnis ;3
3;Teil 1 ;6
3.1;1.1 Besonderheiten des Medikamentenmarktes ;6
3.2;1.2 Argumente für eine Marktordnung ;19
3.3;1.3 Eine kurze Darstellung der bisherignen Marktordnung ;24
3.4;1.4 Bestimmungsfaktoren der Kostenentwicklung im Medikamentensektor ;26
3.5;1.5 Der schweizereische Medikamentenmarkt im internationalen Vergleich ;29
4;Teil 2 ;37
4.1;2.1 Zielsetzung für die Abgeltung der in der Offizin erbrachten pharmazeutischen Leistungen ;37
4.2;2.2 Darstellung der in den Apotheken bei der Medikamentenabgabe erbrachten pharmazeutischen Leistungen ;41
4.3;2.3 Konzeption eines Abgeltungsmodells ;43
4.4;2.4 Vorschlage für ein "praktikables" Abgeltungssystem ;51
4.5;2.5 Auswirkungen des neuen Abgeltungsmodells auf das System der Medikamentenversorgung ;58
4.6;2.6 Auswirkungen auf die Apothekenstruktur und die einzelnen Apotheken ;67
4.7;2.7 Zusammenfassender Überblick zum neuen Abgeltungssystem ;69
5;Teil 3 ;71
5.1;3.1 Mögliche Entwicklung im Medikamentensektor und Grenzen des neuen Abgeltungssystems ;71
5.2;3.2 Schaffung zusätzlicher finanzieller Anreize für die Leistungserbringer zur Kostendämpfung ;73
5.3;3.3 Gründe für die Ein- bzw. Nichteinbeziehungen der C/D-SL-Präparate in das neue Abgeltungssystem ;74
5.4;3.4 E-Commerce und die Rolle der Apotheken ;78


"Teil I (S. 5-7)

1.1 Besonderheiten des Medikamentenmarktes

Aus gesamtwirtschaftlicher und gesamtgesellschaftlicher Sicht sollte die Arzneimittelversorgung in einer Volkswirtschaft – hier eingeschränkt auf Humanarzneimittel – grundsätzlich so beschaffen sein, dass für die Bevölkerung im Krankheitsfalle, aber auch vorbeugend, die benötigten Medikamente stets in nützlicher Frist, in ausreichender Qualität und Menge sowie möglichst flächendeckend zur Verfügung stehen. Die Arzneimittelversorgung ist somit nicht nur ein Bedürfnis von Kranken, sondern stets auch ein elementares Anliegen von Gesunden. Jedermann möchte und sollte die Sicherheit haben, dass bei Eintritt einer Krankheit die aus medizinischer Sicht notwendigen Medikamente tatsächlich zur Verfügung stehen.

Aus sozialpolitischer Sicht sollten sich alle Bürger, unabhängig von ihrer individuellen Einkommens- und Vermögenssituation, darauf verlassen können, dass ihnen im Bedarfsfalle der Zugang zu den erforderlichen Medikamenten nicht aus finanziellen Gründen verwehrt bleibt. Das Problem der Zuteilung knapper Güter – d.h. die Frage nach der ""optimalen"" Ressourcenallokation – wird in der Regel durch das Ausschlussprinzip der Marktpreise auf Märkten mit wirksamem Wettbewerb, d.h. auf Märkten, in denen die Marktprozesse die diesen nach allgemeinem Verständnis zugedachten Funktionen erfüllen können, aus ökonomisch-theoretischer Sicht, aber auch nach allen einschlägigen empirischen Erfahrungen am ""besten"" gelöst.

Dieses Aus schlussprinzip durch die Preise bedeutet, dass nur derjenige das ""knappe"" Gut erhält, der bereit und auch in der Lage ist, den Marktpreis für das betreffende Gut zu bezahlen. Der Arzneimittelmarkt zeichnet sich jedoch durch einige Besonderheiten aus, die eine konsequente Umsetzung dieses marktwirtschaftlichen Referenzmodells für die Zuteilung der knappen Güter auf diesem speziellen Markt, d.h. der Zuteilung der Medikamente aufgrund des Ausschlussprinzips durch die Marktpreise, fraglich erscheinen lassen.

Generell gilt, dass, wenn in einem nennenswerten Ausmass bei der Produktion und/oder dem Verbrauch von Gütern externe Effekte – externe Nutzen oder externe Kosten – anfallen, die nicht durch den Marktpreis internalisiert werden können, das gesamtwirtschaftliche und das einzelwirtschaftliche ""Optimum"" nicht mehr übereinstimmen. Es liegt ein Marktversagen vor, zu dessen Beseitigung es einer Marktordnung bedarf, d.h. regulierende Eingriffe in die Marktprozesse zur Wiederherstellung des gesamtwirtschaftlichen Optimums erforderlich und auch gerechtfertigt sind.

Ob und inwieweit auf dem Medikamentenmarkt eine derartige Konstellation besteht, ist eine Frage, die teilweise immer noch recht kontrovers diskutiert wird. Zu den Besonderheiten des Arzneimittelmarktes zählen einerseits die spezifischen Charakteristika der Nachfrage nach Medikamenten und andererseits die besonderen Eigenschaften der auf diesem Markt gehandelten Produkte, die Spezifika der Herstellung und des Vertriebs der Medikamente sowie die bereits eingangs genannten gesundheits- und sozialpolitischen Anliegen. Diese Besonderheiten wirken sich insbesondere auf die Form und die Intensität des Wettbewerbs und auch auf die Preissetzung der Produkte- und Leistungsanbieter in diesem speziellen Markt aus."


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