Brunner / Christ / Hartke | Verständnisvoll miteinander: weil ICH mICH verstehe, verstehe ICH dICH! | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 182 Seiten

Brunner / Christ / Hartke Verständnisvoll miteinander: weil ICH mICH verstehe, verstehe ICH dICH!

Lese- und Übungsbuch zu den Tagen der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) in Thüringen im Oktober 2023

E-Book, Deutsch, 182 Seiten

ISBN: 978-3-7578-7807-8
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



"Verständnisvoll miteinander: weil ICH mICH verstehe, verstehe ICH dICH!" ist ein Lese- und Übungsbuch, herausgegeben vom Zentrum Gewaltfreie Kommunikation Thüringen e.V. zu den Tagen der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) in Erfurt im Oktober 2023.

Es ist ein Buch für Menschen, die die Gewaltfreie Kommunikation nach Dr. Marshall B. Rosenberg (neu) kennenlernen und sich SELBST verständnisvoll begegnen wollen, die Lust darauf haben, SELBSTempathie und SELBSTliebe (neu) zu entdecken - auch, um (neue) wohlwollende Wege zum Gegenüber zu finden.

Dieses Buch ist geeignet für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen: Neben grundlegenden Informationen zur Haltung der Gewaltfreien Kommunikation sind an die GFK angrenzende Themen enthalten sowie Inspirationen, Übungsanregungen, Impulse, persönliche Erfahrungen und eigene Gedanken zu einem bedürfnisorientierten Miteinander auf Augenhöhe, zusammengestellt von 12 GFK-Trainerinnen und GFK-Trainern.
Brunner / Christ / Hartke Verständnisvoll miteinander: weil ICH mICH verstehe, verstehe ICH dICH! jetzt bestellen!

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Vorwort
Vielleicht denken Sie beim Lesen des Mottos der Thüringer GFK-Tage 2023 „Verständnisvoll miteinander: weil ICH mICH verstehe, verstehe ICH dICH!“ … „Na holla, gleich viermal ICH und das auch noch in Großbuchstaben. Das sind in diesem Jahr vielleicht eher die GFK-Egoismustage.“ In meinen GFK-Trainings geht es nicht um Egoismus. Es geht um Empathie, um SELBSTempathie, um SELBSTliebe. Die Gewaltfreie Kommunikation kam vor ca. 20 Jahren in mein Leben und mein erster Impuls damals war: Wer braucht denn so etwas??? Wer macht sich die Mühe, in seiner Kommunikation diese vier Schritte zu berücksichtigen? Damals war ich großer Fan des Vier-Ohren-Modells von Friedemann Schulz von Thun. Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich für mich die Oberflächlichkeit dieses Modells erkannt und die Tiefgründigkeit der Gewaltfreien Kommunikation für mich entdeckt habe. Und relativ schnell wurde mir klar, daß ich – ohne bei mir selbst in die Tiefe zu gehen – kaum dazu in der Lage bin, eine verbindende Kommunikation mit einem anderen Menschen zu gestalten. Mir war und ist klar, daß SELBSTempathie = SELBSTliebe die Basis einer Verbindung zwischen mir und einem anderen Menschen ist. Das war wie eine Erlösung für mich. Denn … der Begriff Gewaltfreie Kommunikation war und ist für mich ein Begriff, den ich tatsächlich nur ungern verwende. Zumal er ja auch einem wichtigen Prinzip der GFK widerspricht. Leider war es mir nicht möglich, darüber mit Marshall B. Rosenberg zu diskutieren. Seit dieser Zeit nenne ich mein „GFK-Training“ = „Mein EmpathieTraining“ bzw. „Mein SELBSTempathieTraining.“ Es gibt eine Vielzahl von Metaphern für die Wichtigkeit unserer SELBSTempathie. Eine kennen bestimmt auch Sie … Wer mit dem Finger auf einen anderen Menschen zeigt, zeigt dabei mit drei Fingern auf sich selbst. Warum nehmen wir diesen einen Finger so wichtig und lassen die anderen drei völlig außer Acht? Warum hat unsere SELBSTempathie so einen geringen Stellenwert in unserer Gesellschaft, in unserem Leben? Warum sind wir so oft – mit unseren Gedanken – bei anderen Menschen? Warum schauen wir nicht zuerst auf uns selbst, wenn wir uns ärgern, enttäuscht, hilflos, ratlos oder verletzt sind? Warum sind wir dann sofort beim anderen und schauen, was der oder die gemacht hat, was zu unserem Gefühl geführt hat? Ehrlich gesagt … ich weiß es nicht. Eventuell hat es damit zu tun, daß wir – ich spreche jetzt nur von meinen Erfahrungen und denke, daß das auch für andere gilt – nicht gelernt haben, gut auf uns selbst zu achten und an uns zu denken. Weder im Kindergarten noch in der Schule oder im Studium. Mir hat keiner beigebracht, gut auf mich selbst zu achten. Das war und ist ein tiefgreifendes Umdenken in meinem Leben, mit dem ich mich seit vielen Jahren auseinandersetze. Endlich auf mich zu achten, anstatt mich mit dem zu beschäftigen, was andere Menschen sagen oder tun. Und weil wir das nicht gelernt haben, gehe ich davon aus, daß viele Menschen in einem Menschen, der gut auf sich achtet, der seine Bedürfnisse wahrnimmt, der Grenzen setzt, der Nein sagt … eher einen Egoisten sehen als einen selbstempathischen Menschen. Vielleicht schwingt da auch ein wenig Neid mit, wenn jemand etwas tut, was wir nicht können. Wenn wir plötzlich merken … Hey, der sagt NEIN! … das habe ich noch nie gemacht. Wenn mich jemand um etwas gebeten hat, habe ich immer JA gesagt. Und jetzt kommen wir zum Wesentlichen: Wenn ich nicht dazu in der Lage bin, das, was in mir lebendig ist – meine Gefühle und meine Bedürfnisse –, wahrzunehmen, wie will ich dann die Gefühle und Bedürfnisse in einem anderen Menschen wahrnehmen? Wie will ich dann eine Verbindung mit ihm gestalten? Ich habe für mich erkannt, daß meine SELBSTempathie zu einer Versöhnung mit mir selbst führt und meinen inneren Empathie-Akku wieder auflädt. Meine Selbstannahme, meine Selbstachtung und meine SELBSTempathie … SELBSTliebe … fördern meine innere Stabilität und damit mein Selbstbewußtsein, meine Selbstsicherheit und mein Selbstvertrauen. Wir alle wissen rein intuitiv, daß die Gemeinschaft mit anderen Menschen einen bedeutenden Teil unseres Glücks ausmacht. Und eine wesentliche Voraussetzung für unsere soziale Vernetzung ist ein empathischer Umgang mit uns selbst. Denn wenn ich empathisch mit mir selbst umgehe, bekomme ich Klarheit. Ich bekomme Klarheit darüber, was in mir lebendig ist …, ich bekomme Klarheit über meine Gefühle und Bedürfnisse, die in jedem einzelnen Moment meines Lebens in mir lebendig sind. Diese Klarheit zentriert mich und führt zu einer bewußten Achtsamkeit und innerer Ruhe. Und wenn ich achtsam und zentriert in mir ruhe, habe ich die Chance und überhaupt erst die Möglichkeit, hinter den Worten und Handlungen anderer Menschen deren Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen … und kann dazu eine Brücke bauen … eine Brücke von meinen Gefühlen und Bedürfnissen zu den Gefühlen und Bedürfnissen des anderen … und über diese Brücke kann ich eine Verbindung mit anderen Menschen aufnehmen. Und eine solche wirkliche Verbindung von Mensch zu Mensch ist in meinem Leben mittlerweile das Wichtigste überhaupt und für mich ein bedeutsamer Ausdruck unserer Menschlichkeit … und … davon bin ich überzeugt, weil ich diese Erfahrung selbst gemacht habe … wirkliche Verbundenheit zwischen zwei oder mehr Menschen trägt zu unserer inneren Heilung bei. Seit drei Jahren schaue ich mit großer Sorge auf das Land, in dem ich aufgewachsen bin. Ich kann Empathie bei den Menschen, die die Verantwortung für die Menschen dieses Landes übernommen haben, nur sehr spärlich wahrnehmen. Ein Mensch, der soziale Distanz als alternativlos bezeichnet, hat vielleicht noch nie die Herzenswärme einer liebevollen Beziehung erlebt. Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens hat mich aufgeweckt. Er sagte zu mir „Herr Schmidt, ich denke, auf dem Ringelberg (ein Stadtteil von Erfurt) gibt es viele alleinerziehende Mütter und Rentner, die an der Armutsgrenze leben. Und wir holen uns alle möglichen Menschen in unser Land, die von unseren Sozialleistungen leben? Ich finde das nicht richtig.“ Mein erster Gedanke war damals: Genau hier fehlt es an SELBSTempathie. Wie im Kleinen, so im Großen, wir kümmern uns darum, daß es anderen gut geht und um uns selbst, um unsere Menschen, kümmern wir uns nicht oder nur wenig. Und dann gab es da noch das Interview des Wirtschaftsministers, in welchem er sinngemäß äußerte, daß er seit drei Wochen nicht mehr zum Frühstücken gekommen ist. Hmmm … SELBSTempathie = Fehlanzeige. In diesem Interview berichtete ebendieser Wirtschaftsminister auch, daß in seinem Ministerium vor 23 Uhr nicht die Lichter ausgehen. Hmmm … SELBSTempathie = Fehlanzeige. Wird dieser Minister jemals Empathie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen dieses Landes empfinden können? Mir drängt sich der Gedanke auf, daß es eventuell hier und da mittlerweile zum guten Ton gehört, sich selbst auszubeuten, einen möglichst unempathischen Umgang mit sich selbst zu haben. Ich denke hier vor allem an die sozialen Bereiche unserer Arbeitswelt. Nun gut: Es liegt in Ihrer Hand, wie Sie mit sich selbst und Ihrem Leben umgehen. Ich wünsche Ihnen, daß Sie sich noch nicht an Ihre Selbstausbeutung gewöhnt haben und sich immer mehr und immer öfter mit Empathie, ja … mit Liebe begegnen. Ich wünsche Ihnen, daß die Thüringer GFK-Tage 2023 Sie dazu anregen, mehr und mehr auf sich selbst zu achten und an sich selbst zu denken. Wenn Sie es noch nicht tun – was ich nicht hoffe –, nutzen Sie die vielfältigen Impulse der diesjährigen GFK-Tage dazu, um damit zu beginnen, einen liebevollen Umgang mit sich selbst zu pflegen. Ein Teilnehmer eines meiner letzten Seminare sagte zu mir: „Wenn jeder an sich selber denkt, ist an jeden gedacht.“ Das klingt auf den ersten Blick vielleicht erst einmal egoistisch. Und auf den zweiten Blick bringt es wunderbar zum Ausdruck, worum es geht: Denken Sie an sich selbst, nehmen Sie sich selbst wahr. Nehmen Sie wahr, was in Ihnen lebendig ist. Nehmen Sie alle Gefühle und Bedürfnisse in Ihrem Inneren wahr und öffnen Sie dadurch die Tür für die Gefühle und Bedürfnisse ihres Gegenübers und damit für die Möglichkeit einer Verbindung von HERZ zu HERZ. Unvorstellbar, welch friedvolles, lebensbereicherndes, herzerwärmendes Leben wir dann führen … WIR ALLE … verbunden im HERZen und in der LIEBE. Ich wünsche Ihnen über die Thüringer GFK-Tage 2023 hinaus viele Tage voller SELBSTempathie, voller LIEBE und voller HERZlichkeit … DER GUnTEr SCHMIDT Im Namen vom Zentrum Gewaltfreie Kommunikation Thüringen e. V.
post@gewaltfrei-thueringen.de „Habe Geduld in allen Dingen, vor allem aber mit dir...


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