Burger | Kritische Analyse des Sustainability Reportings von Energieversorgungsunternehmen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 118 Seiten

Burger Kritische Analyse des Sustainability Reportings von Energieversorgungsunternehmen

E-Book, Deutsch, 118 Seiten

ISBN: 978-3-656-09207-0
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Fachgebiet für Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit gibt zunächst eine kurze Einführung zur Nachhaltigkeit im Allgemein. Im dritten
Kapitel erfolgt eine Beschreibung der Branche der Energieversorger. Das vierte Kapitel
befasst sich mit dem eigentlichen Sustainability Reporting. Darauf aufbauend werden die
Vorgehensweise und die Inhalte der durchgeführten Untersuchung dargestellt. Abschließend
werden die Ergebnisse aufgezeigt und ein Fazit zur durchgeführten Untersuchung gezogen.
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3 Branche der Energieversorgungsunternehmen
  In Kapitel 3 wenden wird, in einem Überblick, der branchenspezifischen Teil dieser Arbeit betrachtet. Zunächst erfolgt eine inhaltliche Abgrenzung der Begriffe Energiewirtschaft und Energieversorgung gegeben. Dies dient zur Schaffung eines generellen Bildes über die Energieversorgungsbranche innerhalb Deutschlands und zur Einordnung des deutschen Marktes in globale Märkte. Es wird eine kurze Definition gegeben, welche die Energieversorger mit Hilfe der Wertschöpfungsstufen beschreibt.   Basierend auf dieser Definition wird die Branche anhand einiger elementarer Kennzahlen beschrieben, welche die wirtschaftliche Bedeutung und somit auch den Einfluss auf die Gesellschaft beschreiben sollen. Mittels der Kennzahlen können ebenfalls ökologische Auswirkungen der Branche dargestellt werden.   Abschließend werden die wesentlichen Rahmenbedingungen und Herausforderungen für Versorger durch Gesetz und Markt zusammengefasst. Diese werden dargestellt, da die Unternehmen von diesen anhängig sind, aber keinen unmittelbaren Einfluss darauf nehmen können. Dies dient ebenfalls zur besseren Einordnung und zum Vergleich mit weiteren globalen bzw. ausländischen Energieversorgern.   3.1. Energiewirtschaft und Energieversorgung
  Der Begriff der Energiewirtschaft (EW), also die Branche in der sich die Energieversorgungsunternehmen bewegen, umfasst im weitesten Sinne alle Unternehmen, welche im Bereich der Energie tätig sind. Allen voran stellen die Energieversorger den größten Teil der EW dar. Sehr abstrakt formuliert, sorgen die Energieversorger für die Umwandlung von Primärenergie (z.B. Öl, Gas, Kernenergie) in Sekundär- bzw. End- und Nutzenergie (Strom und Wärme) und stellen die Zustellung dieser sicher. Der Rest der Branche setzt sich zu wesentlichen Teilen aus Zulieferunternehmen zusammen, welche aber keinen direkten Einfluss auf die Energieversorgung besitzen.[99]   Eine allgemeingültige Definition der Energieversorger ist nicht existent. Der Begriff wurde erstmalig im Jahre 1935 durch die Reichsregierung im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) definiert und umfasst die Elektrizitäts- und Gasversorgung, die unter Aufsicht des deutschen Reiches steht.[100] Diese Definition ist im Kern auch in der Überarbeitung des EnWG im Jahre 2011 enthalten. Das Verständnis des Gesetzes wird jedoch um den Zweck der Energieversorgung erweitert, d.h. der Energieversorger steht in der Verantwortung die Energie kostengünstig, sicher, effektiv, verbraucherfreundlich und umweltfreundlich zur Verfügung zu stellen.[101] Das Statistische Bundesamt erweitert diese Definition um die Wärme- und Kälteversorger.[102]   Alternativ hierzu kann die EW in Angebots- und Nachfrageseite aufgeteilt werden. Auf der Angebotsseite die Förderung bzw. der Import und die Umwandlung von Energieträgern sowie die Lagerung und der Transport. Die Nachfrageseite umfasst die Bereitstellung nutzbarer Energie, wie z.B. Strom und Gas, für Haushalte, Gewerbe und Industrie.[103]   Gesamtwirtschaftlich gesehen sind die Energieversorger von entscheidender Bedeutung. HUHN und HARTMANN stellen in ihrer Studie im Jahr 2009 fest, dass knapp 40% der Weltwirtschaft von der EW abhängig ist. Branchen, für die Energie zu den strategisch wichtigen Wettbewerbsfaktoren zählt, sind laut ihren Ergebnissen: [104]   1. Transport und Verkehr 2. Gebäudetechnik und Bauwirtschaft 3. Energieintensive Industrien 4. Maschinen- und Anlagenbau 5. Informationstechnologien und IT-Services 6. Energiewirtschaft   BRUNNHUBER und GRAHL verdeutlichen in ihrer Arbeit die Bedeutung der Energieversorgung für die privaten Haushalte, in dem sie die Arbeit, welche durch Energie geleistet wird, in durch Menschen verrichtete Arbeit umrechnen. Sie kommen dabei zu dem Ergebnis, dass sich jeder Bundesbürger im Schnitt die Energie von 40 körperlich schwerstarbeitenden Menschen zur Hilfe nimmt. Sie stellen auch die wirtschaftliche Bedeutung der Energie heraus. Wird die Energie mit körperlicher Arbeit verglichen, kommen sie zu dem Ergebnis, dass Energie dreimal produktiver als körperliche Arbeit ist, obwohl sie nur ein Zehntel der Kosten verursacht.[105]   Entlang der Wertschöpfungskette[106], in Kombination mit der Klassifikation der Wirtschaftszweige[107] und den vorangestellten Definitionen, kann die Branche der Energieversorger für die vorliegende Arbeit wie folgt definiert werden:   Energieversorgung umfasst alle Sektoren, welche sich mit der Förderung und dem Import von Primärenergieträger, der Umwandlung sowie der Lagerung und Speicherung von Energieträgern befassen. Ebenso zählen zur Energieversorgung der Handel und Vertrieb sowie der Transport und die Distribution von Energieträgern.     Abbildung 4: Wertschöpfungskette der Energieversorgung[108]   3.2. Energieversorgung in Zahlen
  In keinem anderen europäischen Land gibt es eine solche Vielzahl an Energieversorgungsunternehmen wie in Deutschland. Im Jahre 2011 sind es rund 1770 Unternehmen, die dem Verbraucher Strom, Gas oder Wärme liefern. Generell kann durch die Liberalisierung des Strommarktes ein deutlicher Anstieg in der Anzahl der Unternehmen festgestellt werden. 2005 waren es nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) noch ca.1100 Unternehmen. Dies bedeutet einen Anstieg von ca. 60%.[109] Viele dieser Unternehmen bearbeiten mehrere Märkte und Stufen der Wertschöpfungskette gleichzeitig. So sind z.B. rund 1050 Unternehmen als Stromlieferanten, 820 als Gaslieferanten und 505 als Lieferanten für Fernwärme tätig. Als Netzbetreiber sind es rund 910 Unternehmen im Bereich Strom, 720 im Bereich Gas und 410 im Bereich Fernwärme. [110] In Summe erwirtschafteten die Energieversorger einen Gesamtumsatz von knapp 357,9 Mrd. Euro.[111] Den größten Anteil mit über 45% lieferten hierbei fünf der großen deutschen Verbundunternehmen E.ON, RWE, Vattenfall, Energie Baden-Württemberg (EnBW) und EWE[112].   Die Bundesrepublik Deutschland ist mit rund 20% des europäischen Stromverbrauchs das größte Verbraucherland. Der Anteil der Europäischen Union am globalen Stromverbrauch liegt bei 16%. Bezogen auf den Weltverbrauch sind dies für Deutschland ca. 3,3%. Im Vergleich zu anderen Ländern ist der Energieverbrauch in Deutschland seit vielen Jahren nahezu konstant und nicht an das Wirtschaftswachstum gekoppelt. [113] Dies kann als Indikator für eine steigende Energieproduktivität in der Bundesrepublik angesehen werden und spiegelt sich auch als solcher in den Zahlen wider.[114]     Abbildung 5: Energieverbrauch, Wirtschaftswachstum und Energieproduktivität[115]   Bei der Betrachtung der Energieversorger ist ebenso eine Betrachtung des Primärenergieverbrauchs sinnvoll. Dieser liefert unmittelbar eine Aussage über die Verwendung regenerativer Energien und indirekt auch ein Aussage zu möglichen Emissionen von Schadstoffen. Es lässt sich festhalten, dass immer noch ein wesentlicher Teil der Energie aus endlichen Energiereserven[116] gewonnen wird. Der Anteil der erneuerbaren Energien wächst jedoch stetig. Der Gesamtprimärenergieverbrauch liegt im Jahre 2010 bei 478,2 Mio.t SKE (Steinkohleneinheiten). Nachdem ein leichter Anstieg im Gesamtverbrauch im Vergleich zum Jahre 2009 zu verzeichnen ist, kann für das erste Quartal in 2011 ein Rückwärtstrend im Verbrauch festgestellt werden.[117]     Abbildung 6: Entwicklung des Primärenergieverbrauchs[118]   Der Anteil von Mineralöl und Erdgas lag in den vergangenen Jahren relativ konstant bei einem Wert von ca. 60%. In den Jahren 2009 und 2010 kann jedoch ein Rückgang auf ca. 55% verzeichnet werden. Die Anteile von Braunkohle und Steinkohle liegen seit 2005 ebenfalls bei einem relativ konstanten Anteil von jeweils 11% und 13%. Im Vergleich zum Jahr 2005 ist ein Rückgang um 1% in der Bereitstellung von Primärenergie durch Kernenergie zu verzeichnen. Dieser Anteil liegt 2010 bei knapp unter 11%. Dieser ruckläufige Trend wahrscheinlich auch weiter gestärkt, da die Bundesregierung geplant hat, alle Kernkraftwerke bis 2023 auf Null-Niveau herunter zu fahren und 2030 die Letzten endgültig vom Netz zu nehmen. Bei der Bereitstellung von Primärenergie gewinnen die Erneuerbaren Energien den größten anteiligen Zuwachs. Diese lagen im Jahre 2010 bei 9,4 Prozent. Dies ist ein Anstieg von 4,8% im Vergleich zu 2005.[119] Die Bundesregierung hat hiermit ihre noch aktuelle Zielsetzung mit einem Anteil von 4,2% bis zum Jahre 2010 deutlich überschritten und liegt schon fast bei ihrem gesetzten Zielwert von mindestens 10% bis 2020. Im Bereich der reinen Stromversorgung soll dieser Anteil mit 20% bis...


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