Crispin | Star Wars™: Der Pilot | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Han Solo

Crispin Star Wars™: Der Pilot

Die Han-Solo-Trilogie - Band 1 - Roman

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Han Solo

ISBN: 978-3-641-13218-7
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Auf dem Planeten Ylesia gerät Han Solo in die Fänge heimtückischer Priester
Nur knapp entkommt Han Solo dem niederträchtigen Händler Garris Shrike. Er heuert auf dem Planeten Ylesia als Pilot an, doch schnell wird ihm klar, dass die obskuren Priester, die den Planeten kontrollieren, mit aller Macht versuchen, ihre Herrschaft auszudehnen. Keiner der religiösen Pilger, die zu Wallfahrten kommen, hat Ylesia je wieder in Freiheit verlassen. Zusammen mit der Pilgerin Bria versucht Han, den Priestern zu entrinnen. Doch das katzenähnliche Wesen Muuurgh belauscht ihre Fluchtpläne ...
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1 Händlerglück Der alte Truppentransporter, ein Relikt aus den Klon-Kriegen, hing ohne Anzeichen von Leben an Bord im Orbit über Corellia. Doch der Schein trog. Das betagte Schiff der Liberator-Klasse, einst auf den Namen Wächter der Republik getauft, war als Händlerglück wiedergeboren worden; man hatte sein Inneres ausgeweidet und durch ein Sammelsurium unterschiedlichster Lebenserhaltungssysteme ersetzt. Das Schiff bot jetzt fast einhundert Fühlenden Platz, darunter zahlreichen Humanoiden. Gegenwärtig, in der Mitte der Schlafperiode, waren nur wenige Lebewesen wach, aber auf der Brücke hielt ein Posten die Stellung. Obwohl die Händlerglück noch hyperflugtauglich war, brachte das alte Schiff viel Zeit im Orbit zu; gemessen an modernen Standards erreichte es jedoch keine hohen Reisegeschwindigkeiten. Garris Shrike, der Kopf des locker verbundenen »Händlerclans« an Bord der Glück, war ein strenger Arbeitgeber, der die Schiffsprotokolle peinlich genau einhielt – daher gab es zu jeder Zeit eine Wache auf der Brücke. Shrikes Befehlen wurde auf der Glück widerspruchslos Folge geleistet. Er galt als ein Mann, mit dem man sich ohne guten Grund und ohne einen geladenen Blaster lieber nicht anlegte, ein alles andere als gütiger Herrscher über den Händlerclan. Garris war ein schlanker, mittelgroßer, auf eine etwas kantige Weise gutaussehender Mann. Silberweiße Schläfen betonten das schwarze Haar und die eisblauen Augen. Die schmalen Lippen verzogen sich nur selten zu einem Lächeln – und niemals offenbarte er dabei das geringste Anzeichen von Humor. Garris Shrike war ein Meisterschütze, der sich in jüngeren Jahren als professioneller Kopfgeldjäger verdingt hatte. Trotzdem hatte er diesen Job irgendwann aufgegeben. Angeblich weil das Pech sich an seine Fersen heftete; in Wirklichkeit hatte Garris jedoch die viel höheren Prämien, die für lebendig gelieferte »Ware« gezahlt wurden, durch seine Ungeduld leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Leichen waren in den meisten Fällen einfach weniger wert. Doch Shrike besaß wider Erwarten tatsächlich einen verschrobenen Sinn für Humor, besonders dann, wenn es darum ging, anderen Schmerz zuzufügen. Wenn er spielte und gewann, vor allem aber, wenn er getrunken hatte, überkamen ihn regelmäßig Anfälle abnormer Heiterkeit. Und jetzt war er betrunken. Er saß an einem Tisch in der ehemaligen Krankenstation der Schiffsoffiziere, spielte Sabacc und schüttelte große Humpen starken alderaanischen Ales – sein Lieblingsgetränk – in sich hinein. Shrike prüfte seine Sabacckarten und rechnete sich in Gedanken seine Chancen aus. Sollte er mitgehen und auf einen vollständigen Sabacc hoffen? Der Geber konnte jeden Augenblick einen Knopf drücken und damit die Punktzahlen aller Karten verändern. Wenn das passierte, wäre Garris am Ende, es sei denn, er nahm zuvor zwei neue Karten auf und überantwortete den größten Teil seines Blattes dem Feld in der Mitte des Spieltischs. Einer seiner Mitspieler, ein Kleiderschrank von einem Elominer, wandte plötzlich den stoßzahnbewehrten Kopf und sah sich nach etwas im Hintergrund um. An einer mit dem Hauptcomputer gekoppelten Statuskonsole blinkte ein Licht auf. Der riesige, zottige Elominer grunzte und sagte dann in gutturalem Basic: »Da stimmt was nicht mit dem Sensor für die Absperrung der Waffenkammer.« Shrike legte großen Wert auf die Beachtung des Protokolls und der Bordhierarchie, vor allem wenn es um ihn selbst ging. Wenn er nicht gerade auf irgendeinem Planeten in krumme Geschäfte verwickelt war, trug er eine militärische Uniform, die er nach dem Vorbild der Galauniform eines hochrangigen Moff eigenhändig entworfen hatte. Dieses Kleidungsstück war mit »Orden« und »Auszeichnungen« übersät, die Shrike in Pfandleihen überall in der Galaxis erstanden hatte. Als er die Warnung des Elominers vernahm, hob er ein wenig müde den Blick, rieb sich die Augen, straffte sich und ließ seine Sabacckarten auf den Tisch fallen. »Was gibt’s, Brafid?« Das riesige Wesen verzog die mit Stoßzähnen ausgestattete Schnauze. »Ich bin nicht sicher, Captain. Die Anzeige ist wieder normal, aber irgendwas hat sie zum Flackern gebracht, als hätte die Sperre für eine Sekunde ausgesetzt. Wahrscheinlich bloß eine vorübergehende Energieschwankung.« Der Captain erhob sich mit derart ungewohnter Eleganz und Körperbeherrschung, dass nicht einmal die geckenhafte Uniform seiner eindrucksvollen Erscheinung etwas anhaben konnte. Er kam um den Sabacctisch herum, um die Anzeigen selbst in Augenschein zu nehmen. Alle Anzeichen der Trunkenheit waren von ihm abgefallen. »Keine Energieschwankung«, entschied Shrike im nächsten Moment. »Etwas anderes.« Er wandte sich dem hochgewachsenen, massigen Humanoiden zu seiner Linken zu. »Larrad, sieh dir das mal an! Jemand hat die Sperre kurz unterbrochen und eine Simulation etabliert, um uns weiszumachen, es hätte nur eine Energieschwankung gegeben. Wir haben einen Dieb an Bord. Sind alle bewaffnet?« Der Angesprochene, bei dem es sich um Shrikes Bruder handelte, nickte und klopfte gegen das Holster an seinem Oberschenkel. Brafid, der Elominer, griff nach seinem Tingler – eine Art Elektroschocker –, seiner bevorzugten Waffe, obwohl der pelzige Nichtmensch kräftig genug war, um die meisten Humanoiden über seinen Knien in zwei Hälften zu zerbrechen. Die vierte Person im Bunde, die sullustanische Navigatorin der Glück, stand auf und legte eine Hand auf ihren Blaster, ein kleineres Modell. »Kann losgehen, Captain«, schrillte sie. Nooni Dalvo war ungeachtet ihrer geringen Körpergröße, der hängenden Backen sowie ihrer großen, anziehend leuchtenden Augen beinahe so gefährlich wie der riesige Elominer, der ihr engster Freund an Bord des Schiffes war. »Gut«, brummte Garris Shrike. »Nooni, lauf los und postiere eine Wache vor der Waffenkammer, für den Fall, dass unser Freund zurückkommt. Larrad, aktiviere die Biosensoren. Versuch den Dieb zu identifizieren und stelle fest, wohin er will.« Shrikes Bruder nickte und beugte sich über die Hilfskonsole. »Humanoid. Corellianisch«, berichtete er. »Männlich. Jung. Ein Meter achtzig groß. Dunkles Haar und dunkle Augen. Schlank. Der Bioscanner hat ihn erfasst. Er ist nach achtern unterwegs, Richtung Kombüse.« Shrikes Miene erfror, bis seine Augen so kalt und blau wie die Gletscher von Hoth waren. »Der Solo-Junge«, sagte er. »Er ist der einzige, der genug Mumm hat, um so etwas zu versuchen.« Er krümmte die Finger und ballte die Faust. Der aus einem einzigen giftigen devaronianischen Blutstein gefertigte Ring an seiner Hand schimmerte mattsilbern im Licht der Kabine. »Er ist ein waghalsiger Flitzerpilot, deshalb war ich bisher zu nachsichtig mit ihm. Ich habe nie verloren, wenn ich auf ihn setzte, aber jetzt ist das Maß voll. Ich werde ihm noch heute Abend Respekt beibringen. Er wird sich wünschen, niemals geboren worden zu sein.« Shrikes Zähne blitzten heller als der Edelstein in seinem Ring. »Oder dass ich ihn vor siebzehn Jahren nicht aufgelesen und seinen bettnässerischen kleinen Hintern nach Hause auf die Glück geschafft hätte. Ich bin ein geduldiger, toleranter Mann …« Er seufzte theatralisch. »Das ist in der gesamten Galaxis bekannt. Aber sogar ich habe meine Grenzen.« Er warf seinem Bruder, der sich ziemlich unbehaglich zu fühlen schien, einen Blick zu. Garris fragte sich, ob sich Larrad wohl gerade an die letzte Bestrafung des Solo-Jungen vor einem Jahr erinnerte. Der Kleine hatte danach zwei Tage nicht laufen können. Shrikes Lippen wurden schmal. Er würde keinerlei Verweichlichung unter seinen Untergebenen zulassen. »Richtig, Larrad?«, fragte er gefährlich sanft. »Richtig, Captain.« Han Solo umklammerte den gestohlenen Blaster und schlich auf Zehenspitzen den engen Metallkorridor entlang. Nachdem er die Simulation aufgebaut und die Sperre der Waffenkammer geknackt hatte, war ihm nur wenig Zeit geblieben, um in die Kammer zu gelangen und sich die erste Waffe zu greifen, die er erreichen konnte. Nicht genug Zeit jedenfalls, um eine wohlüberlegte Wahl zu treffen. Er schüttelte nervös ein paar lästige braune Strähnen aus der Stirn und stellte fest, dass sie nass von Schweiß waren. Der Blaster fühlte sich schwer und unpraktisch an, als er ihn prüfend in der Hand wog. Han hatte noch nicht oft eine solche Waffe angefasst, doch er hatte die Anzeigen studiert und wusste daher, wie man feststellte, ob sie geladen war. Aber er hatte noch nie einen Blaster abgefeuert. Garris Shrike gestattete lediglich seinen Führungsoffizieren, bewaffnet herumzulaufen. Der junge Flitzerpilot blinzelte in dem trüben Licht, schnippte eine schmale Klappe am dicksten Teil des Laufs auf und betrachtete neugierig die Anzeigen darunter. Gut. Voll aufgeladen. Shrike mag ja ein grober Klotz und ein Idiot sein, aber er führt ein strenges Regiment. Der junge Mann wollte nicht einmal sich selbst eingestehen, wie sehr er den Captain der Händlerglück fürchtete und hasste. Er hatte bereits vor langer Zeit gelernt, dass offensichtliche Furcht einer sicheren Garantie für eine Tracht Prügel gleichkam – oder für Schlimmeres. Tyrannen und Narren respektierten allein Mut – oder wenigstens Draufgängertum. Also hatte Solo sich früh daran gewöhnt, niemals die Angst Oberhand über seine Gedanken oder Gefühle gewinnen zu...


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