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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 368 Seiten

Reihe: Die Georgian-Reihe

Day Reizende Verlockung

Roman

E-Book, Deutsch, Band 4, 368 Seiten

Reihe: Die Georgian-Reihe

ISBN: 978-3-641-14536-1
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Lynette Baillons Zwillingsschwester Lysette starb bei einem Unfall. Das zumindest glaubt sie, bis der verführerische Spion Simon Quinn sie auf einem ausschweifenden Maskenball mit Lysette verwechselt. Lynette will alles daran setzen, ihre Schwester zu finden, doch sie weiß nichts von der skandalösen Affäre ihrer Mutter Maguerite mit Philippe de Saint-Martin, die wie ein dunkles Geheimnis auf den Schwestern lastet. Sie will Klarheit schaffen und lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit dem leidenschaftlichen Quinn ein. Doch der hat ganz eigene Pläne mit der schönen jungen Frau.

Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.
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Prolog 1 Paris, 1757 Ihre Finger klammerten sich verzweifelt an die Tischkante. Marguerite Piccards Körper wand sich. Sie war eindeutig erregt. Auf ihren Armen bildete sich eine Gänsehaut, und sie biss sich auf die Unterlippe, um gegen das lustvolle Stöhnen anzukämpfen, das sich unaufhaltsam Bahn zu brechen drohte. »Lass es raus«, drängte ihr Liebhaber sie mit heiserer Stimme. »Deine Schreie treiben mich zum Wahnsinn.« Ihre vor Leidenschaft halb geschlossenen blauen Augen trafen den Blick des Mannes hinter ihr im Spiegel. Der Waschtisch in ihrem Boudoir vibrierte im Rhythmus seiner wogenden Hüften, sein Atem kam rau und stoßweise, während er sie im Stehen liebte. Die berühmten, sinnlichen Lippen des Marquis de Saint-Martin verzogen sich vor männlicher Befriedigung beim Anblick ihrer geröteten Wangen. Seine Hände umschlossen ihre wippenden Brüste, zwangen ihren Körper sich im Gleichklang mit dem seinen zu bewegen. Beide Körper waren angespannt, die Haut schweißüberzogen, ihre Brust hob und senkte sich vor Anstrengung. Marguerites Blut pulsierte in ihren Adern, die Hingabe ihres Liebhabers hatte sie veranlasst, alles aufzugeben – Familie, Freunde, eine vielversprechende Zukunft –, nur um mit ihm zusammen zu sein. Sie wusste, dass er sie auf ähnliche Weise liebte. Das bewies er mit jeder Berührung und jedem Blick, den er ihr zuwarf. »Wie schön du bist«, keuchte er und beobachtete sie im Spiegel. Als sie ebenso zaghaft wie begierig diesen Ort für ihr Rendezvous vorgeschlagen hatte, hatte er vor Vergnügen laut aufgelacht. »Ich stehe dir zu Diensten«, schnurrte er, und entledigte sich seiner Kleidung, während er ihr ins Boudoir folgte. Sein Schritt war katzenhaft-sinnlich, seine dunklen Augen schimmerten wie die eines Raubtieres, und sie schauderte in heißer Erwartung. Sex gehörte zu seinem Wesen. Er strahlte ihn mit jeder Pore aus, verkündete ihn mit jeder Silbe, zeigte ihn in jeder Bewegung. Und er war ein fantastischer Liebhaber. Von dem Augenblick an, da sie ihn beim Fontinescu-Ball vor fast einem Jahr zum ersten Mal gesehen hatte, war sie von seiner goldenen Schönheit hingerissen gewesen. Sein Anzug aus rubinroter Seide hatte mühelos sämtliche Blicke auf sich gezogen. Marguerite war auf diesen Ball gekommen mit dem erklärten Ziel, den Marquis einmal leibhaftig zu sehen. Ihre älteren Schwestern hatten skandalöse Geschichten von seinen Liaisons erzählt, Okkasionen, bei denen er in flagranti ertappt worden war. Wiewohl verheiratet, verzehrten sich doch verschmähte Geliebte in aller Öffentlichkeit nach ihm, verharrten weinend vor seinem Haus, um ihm einen kurzen Augenblick der Aufmerksamkeit abzuringen. Sie war neugierig gewesen, was für einen Körper dieser offenbar äußerst lüsterne Mann wohl haben mochte. Saint-Martin enttäuschte sie nicht. Einfach formuliert: Sie hatte nicht erwartet, dass er so … männlich war. Menschen, die dem Laster und den Ausschweifungen frönten, waren nur selten so ausgesprochen viril wie er. Nie zuvor hatte sie einen Mann kennengelernt, der eine Frau so sehr aus der Fassung bringen konnte. Der Marquis sah umwerfend aus, besaß einen eindrucksvollen Körper, und seine Unnahbarkeit machte ihn einfach unwiderstehlich. Er hatte ebenso goldenes Haar und goldene Haut wie sie selbst. Und jede Frau in Frankreich begehrte ihn aus gutem Grund. Er war das personifizierte Versprechen unvergleichlicher Lust. Sein schläfriger Blick verhieß Dekadenz und verbotene Freuden, bei denen man sich selbst zu vergessen drohte. Der Marquis war doppelt so alt wie die achtzehnjährige Marguerite und mit einer Frau verheiratet, die so liebreizend war wie er gut aussehend. Doch nichts von alldem hätte seine unmittelbare, intensive Anziehungskraft auf Marguerite mindern können. Und umgekehrt schien auch sie ihn magisch anzuziehen. »Ich bin ein Sklave Eurer Schönheit«, flüsterte er in jener ersten Nacht. Er stand in ihrer Nähe, während sie am Rande des Tanzparketts nach ihm Ausschau hielt. Seine hochgewachsene Gestalt lehnte an einer großen Säule, die zwischen ihnen stand. »Ich muss Euch einfach folgen. Von Euch getrennt zu sein, würde mir ungeheure Schmerzen verursachen.« Marguerite blickte starr geradeaus, aber ihre Nerven vibrierten angesichts seiner Kühnheit. Ihr Atem ging stoßweise, ihre Haut war heiß. Sie konnte ihn nicht sehen, spürte aber seine Intensität. Seine Aufmerksamkeit beunruhigte und berührte sie gleichermaßen. »Ihr kennt sicher eine Menge Frauen, die deutlich schöner sind als ich«, erwiderte sie. »Nein.« Beim Klang seiner heiseren, gedämpften Stimme setzte ihr Herz einen Augenblick lang aus. Dann fing es an zu rasen. »Das tue ich nicht.« Er klang absolut aufrichtig. Deshalb glaubte sie ihm wider besseres Wissen, und daran hielt sie sich auch, als sie am darauffolgenden Morgen ins Wohnzimmer ihrer Mutter gerufen wurde. »Hüte dich vor kindischen Träumereien im Hinblick auf Saint-Martin«, befahl ihr die Baronin. »Ich wurde gestern Zeuge, wie er dich ansah, und wie du ihm deinerseits bewundernde Blicke zuwarfst.« »Alle anwesenden Frauen haben ihn bewundert, sogar du.« Ihre Mutter drapierte den Arm über die Rückenlehne der Chaiselongue, auf der sie ruhte. Trotz der relativ frühen Stunde waren ihr Gesicht und ihre Perücke bereits großzügig gepudert, und ihre Wangen und Lippen in sattem Pink geschminkt. Das sanfte, silbrig weiße Ambiente ihres privaten Gemachs brachte die blasse Schönheit der Baronin sehr vorteilhaft zur Geltung, was natürlich Absicht war. »Du, meine jüngste Tochter, sollst dereinst eine Ehefrau sein. Da der Marquis bereits die Freuden der Ehe mit einer anderen genießt, musst du dich wohl auf ein anderes Ziel konzentrieren.« »Wie kannst du sicher sein, dass Saint-Martin die Ehe genießt? Schließlich wurde sie arrangiert.« »Und das wird die deine ebenfalls, wenn du mir nicht folgst«, fuhr die Baronin mit stählerner Stimme fort. »Deine Schwestern haben beide eine gute Partie gemacht, wodurch ich dir mehr Freiraum geben kann. Nutze ihn mit Bedacht, sonst suche ich dir einen Mann aus, ohne dich vorher zu fragen. Vielleicht den Vicomte de Grenier? Man sagt, dass er ebenso ungestüm ist wie der Marquis, wenn es das ist, was dich anzieht. Aber er ist jünger und damit noch formbarer.« »Maman!« »Du bist nicht dazu geschaffen, einen Mann von Saint-Martins Sorte zu bändigen. Er süßt seinen Tee mit naiven Mädchen wie dir und frönt dann mit weniger vornehmen Törtchen der Völlerei.« Marguerite hatte geschwiegen, denn alles, was sie über diesen Mann wusste, entstammte Gerüchten und Anspielungen. »Halte dich von ihm fern, ma petite. Selbst der Hauch eines Skandals wird dich ruinieren.« Marguerite wusste, dass ihre Mutter recht hatte. Deshalb verstummte sie und bemühte sich, ihrer Rede Glauben zu schenken. »Ich bin sicher, dass er mich bereits vergessen hat.« »Naturellement.« Die Baronin schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln. Marguerite war ihre Lieblingstochter, denn sie ähnelte ihr sowohl im Aussehen als auch im Temperament am meisten. »Ich möchte mit diesem Gespräch nur dafür sorgen, dass du meinen Bedenken Folge leistest.« Aber Saint-Martin erwies sich als deutlich entschlossener, als die beiden vorausgesehen hatten. Während der darauffolgenden Wochen traf Marguerite ihn überall, ein Umstand, der sehr wirkungsvoll verhinderte, dass sie nicht mehr an ihn dachte. Es gab zahlreiche Spekulationen, warum er plötzlich weniger Interesse an seinen üblichen, eintönigen Abenteuern hatte, weshalb sie wiederum glaubte, dass er bewusst ihre Nähe suchte. Da die Spannung unerträglich wurde und sie von der Suche nach einem geeigneten Ehemann ablenkte, beschloss sie, ihn direkt zu befragen. Und so versteckte sich Marguerite eines Tages hinter einer großen Zimmerpflanze und wartete darauf, dass er an ihr vorbeikam, als er ihr wieder einmal folgte. Sie versuchte, ihren Atem zu beruhigen, um nach außen ruhig zu wirken, aber vor Anstrengung wurde ihr ganz schwindelig. Wie schon beim ersten Mal war sie umso verwirrter, je näher er kam. Sie konnte ihn nicht sehen, doch sie spürte jeden einzelnen seiner Schritte. Näher … immer näher. Dann war er ganz nah. »Was wollt Ihr?«, stieß sie hervor. Der Marquis blieb abrupt stehen und wandte suchend den Kopf. »Euch.« Sie hielt den Atem an. Er drehte sich um und sah ihr direkt ins Gesicht. Dann kam er mit katzenhafter Grazie auf sie zu, verengte die Augen und begutachtete sie von Kopf bis Fuß. Seine dunklen Augen betrachteten jeden Zentimeter ihres Körpers, sein Blick wurde glühend. Kühn hielt er auf ihrem Dekolleté inne, und Marguerite spürte, wie sich ihre Brüste ihm förmlich entgegenwölbten. »Nicht!« Sie ließ ihren Fächer aufschnappen, um eine Art Barriere zwischen ihnen zu schaffen. Im Gefängnis ihres Korsetts wurden ihre Brustwarzen hart, als ob sie fröstelte. »Ihr erregt schon Aufsehen.« »Und ich verderbe Euch für die Ehe, die Ihr anstrebt?« »Ja.« »Das kann mich nicht abschrecken.« Sie blinzelte. »Der Gedanke, dass Ihr einen anderen heiraten könntet«, knurrte er, »treibt mich zum Wahnsinn.« Marguerite fuhr sich mit der Hand an die Kehle. »Schweigt«, bat sie ihn flüsternd. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. »Mir fehlt die Erfahrung, um scherzhaft auf derlei Geplänkel zu reagieren.« Gelassen kam er näher. »Ich sage die...


Day, Sylvia
Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.


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