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E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Dehner Coaching als Führungsinstrument

So fördern Sie Mitarbeiter in schwierigen Situationen

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-593-40058-7
Verlag: Campus
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Coaching? Wo "normale" Führungstechniken versagen, können Führungskräfte diese Methode sinnvoll zur Personalförderung einsetzen, indem sie ihren Mitarbeitern bei schwierigen Aufgaben unterstützend zur Seite stehen. Durch einen intensiven, systematischen Prozess aus Gesprächen unter vier Augen, Arbeitsaufträgen und Vereinbarungen werden die versteckten Potenziale der Mitarbeiter freigelegt.
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Weitere Infos & Material


1;Titelei;2
2;Inhalt;6
3;Einleitung;11
4;Der Chef als Coach – Chancen und Grenzen;18
4.1;Was ändert sich, wenn der Chef zum Coach wird?;20
4.2;Vertrauen ist die Grundlage für jedes Coaching;25
4.3;Die innere Haltung dem Mitarbeiter und sich selbst gegenüber;33
4.4;Die Grenzen des Coachings;36
4.5;Die Grenzen des Coachs;40
4.6;Unter welchen Bedingungen ist Coaching sinnvoll?;45
5;Psychologisches Hintergrundwissen für das Coaching;50
5.1;Ich-Zustände und Transaktionen;51
5.2;Psychologische Spiele;61
5.3;Innerer Bezugsrahmen und Werte;69
5.4;Innere Antreiber;78
6;Die erste Coaching-Sitzung;87
6.1;Die Vorbereitung der ersten Sitzung;88
6.2;Der Start der ersten Sitzung;94
6.3;Mögliche Stolpersteine in der ersten Sitzung;102
7;Die Problemanalyse;111
7.1;Die Problemdefinition;112
7.2;Mit Fragen den Bezugsrahmen erschließen;114
7.3;Die richtige Fragetechnik;116
7.4;Intensive innere Suchprozesse auslösen;118
7.5;Marsische Fragen;118
7.6;Den Problemschrank aufräumen;120
7.7;Sinnesbezogene Fragen;123
7.8;Ängste ganz erfragen;126
7.9;Auch ein vorsichtiges Feedback kann die Problemanalyse beschleunigen;127
7.10;Mustererkennung;128
7.11;Systemische Ursachen für Probleme;131
8;Interventionstechniken;137
8.1;Wie ist ein gutes Feedback aufgebaut?;138
8.2;Reframing;139
8.3;Arbeit mit inneren Werten;144
8.4;Umdefinieren des Problems;148
8.5;Unangenehme Konsequenzen ableiten;151
8.6;Konsequenzen des Verhaltens durchspielen;152
8.7;Rollenspiel;155
8.8;Modelling;158
8.9;Extrem-Training;159
8.10;Hausaufgaben;161
8.11;Interventionen beim Umgang mit Antreibern;165
8.12;Planungsmethodik;172
8.13;Verkäuferbegleitung;176
9;Strategien im Umgang mit Konflikten;180
9.1;Zur Sache kommen;185
9.2;Worthülsen knacken;186
9.3;Bezugsrahmen bestätigen;187
9.4;Interessen hinter den Positionen erfragen;188
9.5;Wechsel auf die Beziehungsebene;188
9.6;Ich-Botschaften statt Vorwürfe;189
9.7;Nicht auf jede Provokation reagieren;190
9.8;Den wahren Kern von Kritik bestätigen und Kompromissbedingungen erfragen;190
10;Typische Stolpersteine im Coaching;192
10.1;Der Gebrauch von Tipps und Ratschlägen;192
10.2;Der Umgang mit Ambivalenzen;194
10.3;Viele Wege führen zum Ziel;196
10.4;Der Umgang mit persönlichen Problemen des Mitarbeiters;199
11;Abschluss des Coachings;202
12;Literatur;206
13;Register;207


Ich-Zustände und Transaktionen
Man erleichtert sich nicht nur das Coaching, sondern auch den Führungsalltag, wenn man versteht, was in Kommunikationsprozessen eigentlich abläuft. Die Transaktionsanalyse liefert auch hier leicht verständliche, schlüssige Konzepte, mit deren Hilfe man besser versteht, nach welchen Gesetzen Kommunikation funktioniert – oder nicht funktioniert. Die verbalen und nonverbalen Interaktionen von Menschen werden in der Transaktionsanalyse als »Transaktionen« bezeichnet. Es gibt verschiedene Formen von Transaktionen, und für diese gibt es drei einfache Kommunikationsregeln, die grundlegend für das Verständnis von Kommunikationsprozessen sind. Um genau zu verstehen, was es mit den Transaktionen auf sich hat, müssen wir zunächst auf einen anderen Schlüsselbegriff der Transaktionsanalyse eingehen, nämlich auf den »Ich-Zustand« eines Menschen. Die Transaktionsanalyse postuliert, dass jeder Mensch drei Ich-Zustände besitzt: Der jeweilige Ich-Zustand ist eine Einheit von Denken, Fühlen und Handeln. Im Kind-Ich-Zustand denken, fühlen und handeln wir anders als im Erwachsenen-Ich- oder im Eltern-Ich-Zustand. Im Kind-Ich-Zustand befinden sich Menschen, wenn sie begeistert sind, an etwas Spaß haben, spielerisch mit einer Sache umgehen, vor sich hin träumen, herumalbern, aber auch wenn sie traurig sind, verzweifelt, hilflos oder zornig. All die gefühlsmäßigen Reaktionen, die wir aus der Kindheit kennen, finden sich im Kind-Ich-Zustand wieder. Da Kinder jedoch keineswegs immer nur tun können, was ihnen gerade so in den Sinn kommt, hat die Transaktionsanalyse den Kind-Ich-Zustand noch weiter unterteilt, nämlich in »freies« und »angepasstes« Kind. Das freie Kind spielt, ist vergnügt, folgt nur seinen eigenen Regeln und schert sich nicht um so lästige Dinge wie Termine und Vereinbarungen. Das angepasste Kind hingegen orientiert sich stark an dem, was man ihm sagt. Jedoch nicht immer widerspruchslos. Deshalb wurde beim angepassten Kind |53|noch eine weitere Unterscheidung vorgenommen. Die Kehrseite der Anpassung ist die Rebellion. Man spricht in der Transaktionsanalyse deshalb auch vom »rebellischen Kind«.   Strukturelles Modell Strukturmodell der drei Ich-Zustände Man beachte den Unterschied zwischen freiem Kind und rebellischem Kind: Das freie Kind schert sich nicht um Konventionen, weil es sie gar nicht wahrnimmt. Das rebellische Kind reibt sich an ihnen und begehrt dagegen auf. Das freie Kind kommt zu spät nach Hause, weil es beim Spielen so vertieft war, dass es die Zeit vergessen hat. Das rebellische Kind kommt zu spät nach Hause, weil es dagegen aufbegehrt, solchen Begrenzungen unterworfen zu sein. Sie werden sicherlich auch bei Ihren Mitarbeitern solche Unterschiede feststellen können. Da gibt es Mitarbeiter, die sind sofort für alles zu begeistern, sind meist gut gelaunt, albern während der Teamsitzungen gern ein bisschen herum, verlieren aber auch schnell einmal die Lust an etwas, wenn es nicht so vorwärts geht, wie sie das wollen. Andere sind eher etwas ängstlich, warten auf genaue Anweisungen und erfüllen punktgenau, was man ihnen aufgetragen hat. Sehr viel Initiative entwickeln sie allerdings nicht. Und wieder andere |54|löcken gern wider den Stachel, gehen einem auf den Nerv, weil sie erst einmal sowieso grundsätzlich dagegen sind, bringen durch ihren rebellischen Geist aber manchmal auch ganz schön Schwung in den Laden.   Funktionales Modell Funktionales Modell der drei Ich-Zustände Wie aus der kurzen Aufzählung vielleicht schon klargeworden ist, hat jeder Kind-Ich-Zustand seine Vor- und Nachteile. Das Gleiche gilt für die anderen beiden Ich-Zustände. Und daher muss das hier ganz deutlich gesagt werden: Es gibt keinen guten oder schlechten Ich-Zustand! Die Ich-Zustände der Transaktionsanalyse sind keine Wertungen, sondern Beschreibungen. Deshalb sollten Sie keinem Ich-Zustand den Vorzug geben: Jeder macht in den unterschiedlichen Lebenssituationen seinen Sinn, wenn er angemessen eingesetzt wird. Der Erwachsenen-Ich-Zustand ist aktiv, wenn wir Informationen verarbeiten, logisch denken, Argumente gegeneinander abwägen, ganz und gar sachlich sind. Denn Emotionen haben im Erwachsenen-Ich nichts verloren, man hat vollkommen auf den Kopf umgestellt und der ist nun einmal absolut rational. |55|Ein Mensch im Erwachsenen-Ich kann nicht gut herzlich und begeistert sein – aber man kann auch nicht mit ihm streiten! Also glauben Sie keinem, der Sie anbrüllt, er sei aber völlig sachlich! Wo immer er sein mag, im Erwachsenen-Ich ist er nicht. Im Eltern-Ich-Zustand befindet sich jemand, der so denkt, fühlt und handelt, wie er es früher bei Elternfiguren erlebt hat, sei es tatsächlich bei den eigenen Eltern oder bei anderen wichtigen Bezugspersonen. Da Eltern oder andere Autoritätspersonen meist zwei Funktionen erfüllen, nämlich einerseits behüten und ernähren und andererseits anordnen und verfügen, hat die Transaktionsanalyse auch beim Eltern-Ich eine weitere Unterteilung vorgenommen. Sie unterscheidet zwischen dem »fürsorglichen« und dem »kontrollierenden« Eltern-Ich. Jeder Mensch wechselt für gewöhnlich im Laufe eines Tages mehrmals die Ich-Zustände. Sie können das vielleicht bei sich selbst beobachten: Je nachdem, womit Sie gerade beschäftigt sind oder mit wem Sie es zu tun haben, wird ein anderer Ich-Zustand aktiviert. Vielleicht fällt Ihnen dabei auch auf, welchen Ich-Zustand Sie favorisieren. Denn Menschen wechseln zwar situationsabhängig |56|die Ich-Zustände, doch fast jeder hat einen Ich-Zustand, den er am häufigsten einnimmt. Parallel-Transaktion Selbstverständlich kommunizieren wir in jedem der drei Ich-Zustände auch anders, weshalb es sinnvoll ist, auch jeweils anders darauf zu reagieren. Kommen wir also auf die Kommunikationsprozesse zurück. Jede Transaktion zwischen zwei oder mehr Menschen besteht aus einem Stimulus und einer Reaktion: A sagt etwas und stimuliert dadurch einen bestimmten Ich-Zustand bei B. B reagiert auf das Gesagte, entweder aus dem angesprochenen oder aus einem anderen Ich-Zustand heraus Wenn die Kommunikation so funktioniert, wie die Grafik es zeigt, wenn also das Gegenüber aus dem angesprochenen Ich-Zustand heraus antwortet, spricht die Transaktionsanalyse von einer Parallel-Transaktion. Parallel-Transaktionen haben die Eigenschaft, in formaler Hinsicht vollkommen reibungslos zu verlaufen, selbst wenn sie inhaltlich voller Konflikte sind: Der aufgebrachte Vater (im kontrollierenden Eltern-Ich) schimpft die Tochter aus – der wütende Teenager (im rebellischen Kind-Ich) schreit zurück. Das kann stundenlang so weitergehen. Die erste Kommunikationsregel lautet also wie folgt: Bei Parallel-Transaktionen ist die Kommunikation im Fluss, sie kann endlos so weitergehen. Wie das obige Beispiel zeigt, sagt allein die Tatsache, dass eine Kommunikation endlos so weitergehen könnte, nichts über ihre Qualität aus. Deshalb hat man manchmal den Wunsch, sie zu verändern. Der Vater könnte das zum Beispiel tun, indem er plötzlich sagt: »Entschuldige bitte, ich wollte dich eigentlich gar nicht so anschreien!« (Als der Ältere könnte er ja auch der Vernünftigere sein.) Dem Teenager bleibt vor Verblüffung der Mund offen stehen. Was ist dabei auf der Kommunikationsebene passiert? Er hat den Ich-Zustand gewechselt. Aus dem kontrollierenden Eltern-Ich wechselte er in den Erwachsenen-Ich-Zustand und sprach mit seinem Tonfall das Erwachsenen-Ich seiner Tochter an. In einem solchen Fall spricht die Transaktionsanalyse von einer gekreuzten Transaktion und wir verstehen jetzt die zweite Kommunikationsregel, die besagt: Bei gekreuzten Transaktionen bricht die Kommunikation zunächst einmal zusammen. |57|Jetzt werden die Karten sozusagen neu gemischt und es muss neu entschieden werden, wie es weitergehen soll. Antwortet die Tochter aus dem Erwachsenen-Ich, kommt wahrscheinlich eine vernünftige Auseinandersetzung über den Ausgangskonflikt zustande. Doch meist passiert etwas anderes. Nach dem kurzen Moment der Verblüffung antwortet die Tochter: »Ach ist das super, dass wir uns jetzt wieder ganz lieb haben!« Den schnippischen, herausfordernden Tonfall dazu können Sie sich sicher vorstellen. Das ist ganz klar eine Kriegserklärung! Aber was macht sie dazu, unter...


Ulrich Dehner ist Diplom-Psychologe und mit seinem Unternehmen Konstanzer Seminare seit 1987 im Führungskräftetraining und -coaching tätig. Bereits seit mehreren Jahren bietet er Fortbildungen zum Thema »Die Führungskraft als Coach« an. Bei Campus erschien von ihm Die alltäglichen Spielchen im Büro (2001) und Als Chef akzeptiert (2003).
Renate Dehner ist Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung und führt im Rahmen der Konstanzer Seminare ebenfalls Seminare und Coachings durch.


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