Dostal / Bronner | Bundesweite Studie zum Bedarf an ambulanten und stationären Angeboten in der spezialisierten Versorgung von Familien mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit lebensbedrohlicher oder -verkürzender Erkrankung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 120 Seiten

Dostal / Bronner Bundesweite Studie zum Bedarf an ambulanten und stationären Angeboten in der spezialisierten Versorgung von Familien mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit lebensbedrohlicher oder -verkürzender Erkrankung

für die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM)

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

ISBN: 978-3-7568-5431-8
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Nach den Ergebnissen der Studie zu teil- und vollstationären Kinderhospizen als regelhaftes laufendes Angebot in Bayern war es das Anliegen des AKM die gesamte spezialisierte Versorgung für die Zielgruppe der Kinderhospizarbeit zu beforschen. Wir wollten wissen, wie viele spezialisierte Angebote (ambulant, teil- und vollstationär) es in Deutschland gibt. Sprich: Wo sind wie viele Palliativdienste, Kinderhospizdienste, Sozialmedizinischer Nachsorge, Beratungsstellen oder Krisenambulanzen vorhanden, und ist das vorhandene Angebot ausreichend oder wird noch mehr gebraucht? Zudem wurde die Versorgung durch teil- und vollstationäre Kinderhospize beforscht. Es war wichtig für uns zu sehen, was es hier bundesweit an spezialisierter Versorgung gibt. Wir wollten wissenschaftlich belegen lassen, ob solche Strukturen aufgebaut werden müssen.
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4. Bundesweite Bedarfsschätzung
4.1 Raumordnungsgrundlagen
Die bereits oben erwähnte Pilotstudie in Bayern wies deutlich auf unterschiedliche Bedarfe an Versorgungsangeboten in Großstädten, Mittelstädten und ländlichen Regionen hin. Dies wird durch die vorliegende bundesweite Befragung der Betroffenen bestätigt (vgl. Kapitel 6). Eine zu großflächig angelegte oder sogar bundesweite Ergebnisdarstellung der Bedarfe verbietet sich aus diesem Grund. Auch die Eingrenzung auf die 16 Bundesländer erscheint vor diesem Hintergrund noch unbefriedigend. Für kleingliedrigere regionale Einteilungen, die neben reinen Entfernungsdaten z.B. auch Bevölkerungs-, Verkehrs- oder Beschäftigungsstrukturen mit einbeziehen, kann auf die Raumabgrenzungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zurückgegriffen werden. (BBSR, 2022) Abbildung 2: 96 Raumordnungsregionen in Deutschland 2019 Quelle: Bundesamt für Kartographie und Geodäsie Möglich ist im vorliegenden Fall ein Rückgriff auf. 96 Raumordnungsregionen (vgl. Abbildung 2). Diese sind mit Ausnahme der Stadtstaaten großräumige, funktional abgegrenzte Raumeinheiten mit einem ökonomischen Zentrum und seinem Umland. Dabei werden vor allem die Pendlerverflechtungen mit einbezogen. Wichtig ist, dass die Abgrenzungen der Raumordnungsregionen nicht mit denen der Metropolregionen übereinstimmen. Drei siedlungsstrukturelle Regionstypen (vgl. Abbildung 3). Sie klassifizieren die funktionalräumlich abgegrenzten Raumordnungsregionen auf Basis von Bevölkerungsanteil in Groß- und Mittelstädten Vorhandensein und Größe einer Großstadt Einwohnerdichte der Raumordnungsregion Einwohnerdichte der Raumordnungsregion ohne Berücksichtigung der Großstädte. Abbildung 3: Siedlungsstrukturelle Regionstypen 2017 Quelle: BBSR Auf diese Weise konnten drei Gruppen unterschieden werden: Städtische Regionen, in denen mind. 50% der Bevölkerung in Groß- und Mittelstädten lebt und in der sich eine Großstadt mit rd. 500.000 Einwohnern und mehr befin det sowie Regionen mit einer Einwohnerdichte ohne Berücksichtigung der Großstädte von mind. 300 Einwohner/qkm Regionen mit Verstädterungsansätzen, in denen mindestens 33% der Bevölkerung in Groß- und Mittelstädten lebt mit einer Einwohnerdichte zwischen 150 und 300 E./qkm sowie Regionen, in denen sich mindestens eine Großstadt befindet und die eine Einwohnerdichte ohne Berücksichtigung der Großstädte von mindestens 100 E./qkm aufweisen. Ländliche Regionen, in denen weniger als 33% der Bevölkerung in Groß- und Mittelstädten lebt mit einer Einwohnerdichte unter 150 E./qkm sowie Regionen, in denen sich zwar eine Großstadt befindet, aber die Einwohnerdichte ohne Berücksichtigung der Großstädte unter 100 E./qkm beträgt. Und darauf basierend siedlungsstrukturelle Kreistypen, die auf den beiden vorgenannten abgrenzbaren Raumregionen basieren. (vgl. Abbildung 4). Abbildung 4: Siedlungsstrukturelle Kreistypen 2018 zur Konkretisierung regionaler Bedarfe Quelle: BBSR Für die vorliegende Studie kann auf Basis dieser abgrenzbaren Raumeinheiten mit bekannten Einwohnerzahlen in Kombination mit der Todesursachsenstatistik und den vorliegenden Prävalenzen ein quantitativer regionaler Versorgungsbedarf abgeschätzt werden. 4.2 Quantitativer Bedarf nach ICD 10 (unter 25 Jahre) je Bundesland
Die nachfolgend aufgeführten Todesursachenstatistik nach ICD 10 nach Altersgruppen und Bundesländern zeigen in einem ersten Schritt die grundlegenden quantitativen Bedarfe und geben erste Hinweise auf ggf. vorhandene länderbezogene Unterschiede. Tabelle 3: Todesursachsenstatistik 2020 Bayern, Baden-Württemberg und Berlin bis 25 Jahre Bayern 2020 Baden-Württemberg
2020 Berlin 2020 ICD Krankheiten Abs. % Abs. % Abs. % I A00-B99 Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten 3 0,54 0 0 0 0 II C00-D48 Neubildungen 80 14,52 59 11,80 17 11,04 III D50-D90 Blut, Blutbild. Organe, Immunsystem 0 0 0 0 0 0 IV E00-E90 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 13 2,36 12 2,40 3 1,95 V F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 3 0,54 7 1,40 0 0 VI-VIII G00-H95 Nervensystem und Sinnesorgane 40 7,26 31 6,20 14 9,09 IX I00-I99 Kreislaufsystem 31 5,63 29 5,80 3 1,95 X J00-J99 Atmungssystem 3 0,54 8 1,60 0 0 XI K00-K93 Verdauungssystem 0 0 4 0,80 4 2,60 XII L00-L99 Haut und Unterhaut 0 0 0 0 0 0 XIII M00- M99 Muskel-Skelett-System u. d. Bindegewebe 0 0 0 0 0 0 XIV N00-N99 Urogenitalsystem 0 0 0 0 0 0 XV O00-O99 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 0 0 0 0 0 0 XVI P00-P96 Zustände m. Ursprung i. d. Perinatalperiode 205 37,21 158 31,60 44 28,57 XVII Q00-Q99 Fehlbildung, Deformation, Chromosomenanomalie 130 23,59 147 29,40 29 18,83 XVIII R00-R99 Symptome u. abnorme klinische u. Laborbef. ohne Klassifizierung 43 7,80 45 9,00 40 25,97 Gesamt A00 – R99 551 100 500 100 154 100 XIX S00-T99 bzw. V01- Y99 Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen 319 36,67 181 26,58 44 22,22 Gesamt 870 100 681 100 198 100 Quelle: G-BE Tabelle 4: Todesursachenstatistik 2020 Brandenburg, Bremen und Hamburg bis 25 Jahre Brandenburg 2020 Bremen 2020 Hamburg 2020 ICD Krankheiten Abs. % Abs. % Abs. % I A00-B99 Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten 0 0 0 0 0 0 II C00-D48 Neubildungen 12 13,79 3 6,00 11 12,94 III D50-D90 Blut, Blutbild. Organe, Immunsystem 0 0 0 0 0 0 IV E00-E90 Endokrine, Ernährungs- und...


Bronner, Christine
Christine Bronner ist Stifterin und Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM). Beruflich ist Christine Bronner u.a. studierte Sozialpädagogin, Psychotraumatologin, Musikpädagogin, sowie zertifizierte Kinderschutzfachkraft, Bindungstherapeutin, Kriseninterventionsfachkraft und pädiatrische Palliative Care-Fachkraft. Als Pionierin der Kinderhospizarbeit gründete sie im September 2004 den ersten ambulanten Kinderhospizdienst in Bayern. Im April 2005 wurde dann die Stiftung AKM als zuständige Organisation für die Kinderhospizarbeit gegründet, zunächst als Treuhandstiftung und seit 2007 eigenständig.
Die Stiftung AKM betreut mit vier ambulanten Zentren bayernweit Familien mit schwerst- und lebensbedrohlich erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie Familien, in denen ein Elternteil schwer erkrankt ist. Darüber hinaus ist die Stiftung bundesweit beratend und in der Forschung tätig. Zudem eröffnet die Stiftung AKM im September 2023 das erste (teil)stationäre Kinderhospiz in Niederbayern.

Dostal, Gabriele
Gabriele Dostal ist Gründerin und Mitgesellschafterin der 1990 gegründeten dostal & partner management-beratung gmbh. Mit ihren Geschäftsfeldern Beratung, Marktforschung und Training konzentriert sich dostal & partner seit 1992 auf den Gesundheitsmarkt, Gabriele Dostal verantwortet hier den Bereich der Versorgungsforschung und -sicherung. Zahlreiche empirische Publikationen beschäftigen sich mit der zunehmenden Vernetzung der Sektoren, den Engpassfaktoren und Bedarfen in einzelnen Leistungssegmenten. Dabei steht neben der Gesamtdarstellung der einzelnen Sektoren mit seinen Akteuren immer auch die Umsetzung mit einer empirischen Begleitung im Vordergrund.


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