Dubesset | Wie finde ich meinen fotografischen Stil? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 168 Seiten

Dubesset Wie finde ich meinen fotografischen Stil?

Mit Inspiration und Methode zum eigenen Ausdruck

E-Book, Deutsch, 168 Seiten

ISBN: 978-3-96088-942-7
Verlag: dpunkt.verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Finden Sie Ihren persönlichen fotografischen Ausdruck und Stil!

- Beschreibt klar und verständlich, wie Sie Ihren eigenen fotografischen Stil entwickeln.

- Liefert Methoden und Inspiration.

- Mit Workshop-Kapitel, in dem Sie von den Meistern der Fotografie lernen.

Wie finde ich meinen fotografischen Stil? Wer gerne und oft fotografiert, stellt sich diese Frage früher oder später – ob zum kreativen Ausdruck der eigenen Persönlichkeit oder zur Entwicklung einer eigenen fotografischen Handschrift.

Denis Dubessets Buch hilft Ihnen, den Weg zu Ihrem persönlichen Stil bewusster zu gehen. Mit seiner Hilfe klären Sie Ihre persönliche Motivation und verstehen, wie sich ein Stil aus den verschiedenen Bestandteilen und Entscheidungen im Zuge des fotografischen Prozesses zusammensetzt. Zudem verorten Sie sich in Ihrer persönlichen Entwicklung als Fotograf*in und erkennen so, welche Schritte noch vor Ihnen liegen.

Hieran anschließend analysiert Dubesset den Stil neun weltbekannter Fotografinnen und Fotografen (darunter Edward Weston, Michael Kenna, Rebecca Norris Web, Martin Parr, William Eggleston sowie Bernd und Hilla Becher) und zeigt, was Sie bei deren Nachahmung für Ihren eigenen Stil lernen können.

Ein Kapitel mit Übungen zur Stilfindung in verschiedenen Genres wie Landschafts- oder Streetfotografie lässt Sie das Gelernte weiter anwenden und vertiefen.
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Natürlich lässt sich bei jeder Tageszeit fotografieren. Das Licht wirkt allerdings morgens und abends viel weicher und farbiger, während die Helligkeit mitten am Tag im Allgemeinen intensiver ist. Die resultierenden Aufnahmen weisen mittags hohe Kontraste und harte Übergänge zwischen hellen und dunklen Bildpartien auf. Auch die Wetterbedingungen spielen eine große Rolle: Wolken, die sich vor die Sonne schieben, streuen das Licht wie ein Schleier. Ich selbst fotografiere am liebsten bei weichem natürlichen Licht. Andere Fotografen bevorzugen sehr intensives Tageslicht, beispielsweise Franco Fontana bei seinen minimalistischen Landschaftsfotos oder Arnaud Montagard bei seinen Aufnahmen der USA. Wiederum kommt es darauf an, welche Stimmung Ihre Fotos vermitteln sollen: Je stärker Sie sich auf eine bestimmte Beleuchtung beschränken, desto spezifischer ist Ihr Stil. Das Licht am Ende des Tages ist ideal, wenn Sie eine weiche, gedämpfte Bildwirkung anstreben. Nikon D750, 24 mm, 1/50 s, f/8, ISO 900 1.3.77 – Werkzeuge Wie in allen anderen Kunstgattungen gibt es auch in der Fotografie spezielle Werkzeuge, die jeweils andere Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Ich setze voraus, dass Sie bereits über eine Ausrüstung verfügen, die zu Ihren Anforderungen passt, damit Sie Ihr Projekt nach Wunsch umsetzen können. 1.3.88 – Editing Der Anglizismus »Editing« beschreibt die Sichtung und Auswahl von Fotos im Anschluss an die Aufnahmesitzung. Dieser Arbeitsschritt wird von vielen Fotografen vernachlässigt. Wenn das Shooting gut war, kommt man nicht selten mit Dutzenden, wenn nicht sogar Hunderten von Bildern nach Hause. Darin verbergen sich sicherlich einige Juwelen, aber auch viele misslungene Bilder. Jetzt heißt es, die Spreu vom Weizen zu trennen. Sortieren Sie Ihre Bilder auf keinen Fall in der Kamera aus Ich lege Ihnen ans Herz, das Editing Ihrer Bilder auf keinen Fall am Monitor auf der Rückseite Ihrer Kamera durchzuführen: Auch wenn das Display groß und hochwertig ist, bietet es doch niemals den Komfort eines Computerbildschirms. Löschen Sie also keine Bilder in der Kamera, und treffen Sie Ihre Entscheidung erst nach der Aufnahmesitzung. Bei der Auswahl sollten Sie streng mit sich selbst sein. Bilder, die nicht genug Aussagekraft haben, erkennt man meiner Ansicht nach leicht. Löschen Sie sie – es gibt keinen Grund, sie zu behalten. Allerdings empfehle ich Ihnen, sich vor dem Löschen explizit die Frage zu stellen, warum diese Bilder nicht gelungen sind, damit Sie nicht später wieder den gleichen Fehler machen (was allerdings leider nicht immer möglich ist). Bei manchen Bildern fällt die Entscheidung nicht ganz so leicht, denn sie sind nicht wirklich misslungen, aber auch nicht wirklich gut. Wenn das der Fall ist, können Sie davon ausgehen, dass auch diese Bilder keine echte Aussagekraft haben – allein die Tatsache, dass Sie sich diese Frage überhaupt stellen, sollte Sie hellhörig machen. Aber Sie müssen die Fotos nicht zwingend sofort löschen: Sie können sie später nochmals mit etwas mehr Abstand prüfen und dann entscheiden. Diese kompromisslose Strenge müssen Sie bei der Auswahl aller Ihrer Bilder beibehalten. Häufig wird es von einer Szene mehrere gelungene Aufnahmen geben: Der Ausschnitt ist mehr oder weniger identisch, und auch die Lichtverhältnisse schwanken nicht merklich. Dann hat man die Qual der Wahl. Trotzdem rate ich Ihnen, sich für eines der Fotos zu entscheiden: Bei der Bildpräsentation wird der Betrachter sonst nicht verstehen, warum Sie ihm mehrere identische Bilder zeigen, die sich nur durch winzige Details unterscheiden (die er wahrscheinlich überhaupt nicht bemerkt). Behalten Sie bei der Auswahl die von Ihnen getroffenen Entscheidungen und alle oben aufgeführten Schritte im Hinterkopf: Vielleicht entspricht eine der Aufnahmen etwas eher den Kriterien, die Sie für Ihr Projekt festgelegt haben. Wenn Sie wirklich nicht weiterwissen, bitten Sie einen nahestehenden Menschen um Rat: Warum findet er ein Bild besser als ein anderes und warum? Seine Meinung hilft Ihnen bestimmt weiter. Diese zwanzig Fotos nahm ich in wenigen Minuten auf. Viele davon waren gelungen, aber ich zwang mich dazu, nur ein Bild pro Szene zu behalten. Nikon D750, 50 mm, 1/2.000 s, f/1.6, ISO 100 Nikon D750, 35 mm, 1/160 s, f/1.8, ISO 160 1.3.99 – Nachbearbeitung Zur Nachbearbeitung gehören alle Arbeitsabläufe, die auf die Aufnahme folgen, beispielsweise die Entwicklung der Bilder am Computer oder in der Dunkelkammer und eventuelle Bildretuschen. Entwicklung und Retusche Viele Einsteiger beschäftigen sich nicht genügend mit diesen Arbeitsschritten. Das ist verständlich: Wenn man mit dem Fotografieren beginnt, möchte man mit der Kamera die Welt erkunden und nicht vor dem Computer sitzen. Wir erinnern uns alle (zumindest die Älteren von uns) noch an die Zeit, als wir den belichteten Film nur noch ins Labor bringen mussten und ein paar Tage später die Ergebnisse in den Händen hielten. Ein Amateur-Fotograf musste sich damals überhaupt nicht um die Nachbearbeitung kümmern. Besonders anspruchsvolle Enthusiasten verbrachten allerdings auch damals schon viel Zeit mit der Entwicklung und Vergrößerung ihrer Bilder in der Dunkelkammer. Aber was genau unterscheidet Entwicklung und Retusche voneinander? Die Entwicklung eines Fotos ist ein kreativer Arbeitsschritt. Es geht hier nicht um Verbesserungen oder Veränderungen der Aufnahme, sondern aus der (digitalen) Raw-Datei bzw. dem (analogen) Negativ wird ein auf einem Display darstellbares Bild bzw. ein Papierbild. Bei diesem Prozess können auch Kontrast, Weißabgleich, Ausschnitt und Dynamik (Wiederherstellung von Tiefen und Lichtern) usw. angepasst werden. Die Dunkelkammerverfahren der analogen Fotografie beruhen auf der Verwendung von Chemikalien. In der Digitalfotografie nimmt man die Anpassungen mit einem sogenannten »Raw-Konverter« vor. Möchten Sie das Foto anschließend außerhalb des Raw-Konverters betrachten (oder ausdrucken), geben Sie es in einem problemlos überall anzeigbaren Format aus – beispielsweise als JPEG-Datei. Es gibt viele Programme zur Entwicklung von Raw-Dateien: Lightroom, Darktable, Affinity Photo, DxO PhotoLab oder Photoshop (über Camera Raw). Manche davon sind kostenlos, andere teurer, Lightroom und Photoshop gibt es nur im Abo. Die beste Software für Fotografen in puncto Leistungsfähigkeit und Flexibilität ist meiner Ansicht nach zurzeit Lightroom. Über die vielen Möglichkeiten, die dieses Tool bietet, wurden schon ganze Bücher geschrieben. Ich empfehle Ihnen »Lightroom – Classic und cloudbasiert« von Frank Treichler und »Wie mache ich das in Lightroom?« von Scott Kelby (beide ebenfalls erschienen im dpunkt.verlag). Beispiel für den Bildschirm einer Entwicklungssoftware: Lightroom Das Raw-Format An einer modernen Kamera lassen sich unterschiedliche Dateiformate einstellen. Am weitesten verbreitet ist JPEG (.jpg oder .jpeg), ein sehr wichtiges Format, denn es kann direkt auf allen PCs, Tablets und sogar Smartphones dargestellt werden. Für diesen Vorteil muss man jedoch einen Preis zahlen: Die Daten werden komprimiert, sodass nur ein kleiner Teil der aufgenommenen Informationen zur Verfügung steht. Bei einer Aufnahme in JPEG interpretiert Ihre Kamera die Abbildung eigenständig, was später nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Auch bei der Nachbearbeitung stößt man im JPEG-Format schnell an seine Grenzen: Da die Daten bereits von der Kamera verarbeitet wurden, verliert Ihr Bild bei jeder späteren Bearbeitung, beispielsweise bei der Änderung von Belichtung oder Kontrast, an Qualität und Detailgenauigkeit. Bei einer Aufzeichnung im Raw-Format (engl. »raw«, dt. »roh«) haben Sie viel mehr Spielraum. Eine Raw-Datei wird häufig mit einem Negativ verglichen, denn sie ist kein »Bild« im eigentlichen Sinne, sondern eine Datei mit Rohdaten, die man erst zu einem Foto entwickeln muss (es gibt übrigens keine Dateiendung .raw, sondern nur herstellerspezifische Endungen wie .nef bei Nikon). Im Raw-Format werden die Einstellungen nicht selbsttätig von der Kamera festgelegt – außerdem führen die an einer Raw-Datei vorgenommenen Korrekturen nicht zu Datenverlust: Die Qualität bleibt bei jedem Arbeitsschritt erhalten (im Gegensatz zu JPEG). Der einzige Nachteil dieses Formats ist die erforderliche große Speicherkapazität: Man braucht Speicherkarten und Festplatten mit viel Speicherplatz, denn Raw-Dateien sind viel größer als JPEG-Dateien. Die Retusche folgt auf die Entwicklung. In der Digitalfotografie werden die Begriffe »Retusche« und »Entwicklung« manchmal...


Denis Dubesset ist ein französischer Fotograf und gelernter Kunsthistoriker. Er ist Autor zahlreicher Bücher zu Fotografiethemen, die bereits in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Bei dpunkt erschien 2018 sein Buch "Minimalistische Fotografie".

Denis Dubesset ist ein französischer Fotograf und gelernter Kunsthistoriker. Er ist Autor zahlreicher Bücher zu Fotografiethemen, die bereits in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Bei dpunkt erschien 2018 sein Buch "Minimalistische Fotografie".


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