Fabricius | Aufarbeitung von in Kolonialkriegen begangenem Unrecht | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 223, 405 Seiten

Reihe: Schriften zum Völkerrecht

Fabricius Aufarbeitung von in Kolonialkriegen begangenem Unrecht

Anwendbarkeit und Anwendung internationaler Regeln des bewaffneten Konflikts und nationalen Militärrechts auf Geschehnisse in europäischen Kolonialgebieten in Afrika

E-Book, Deutsch, Band 223, 405 Seiten

Reihe: Schriften zum Völkerrecht

ISBN: 978-3-428-55011-1
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Der Höhepunkt der europäischen Kolonisation Afrikas im 19. Jahrhundert fiel mit dem Beginn der Kodifikation internationalen humanitären Rechts sowie nationalen Militärrechts zusammen. Die Autorin untersucht von Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Entwicklung der Anwendbarkeit und Anwendung dieser Regeln in bewaffneten Konflikten zwischen europäischen Kolonialmächten und der nicht europäischen Bevölkerung in der Region des heutigen Namibias, Kongos, Kenias und Algeriens. Die Autorin zeigt die Doppelzüngigkeit der Kolonialmächte auf: Die Ausdehnung des Anwendungsbereichs dieser Regeln hatte nur begrenzt praktische Auswirkungen. Die Missachtung humanitärer Mindeststandards in Kolonialkonflikten in Afrika blieb bis Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend ungesühnt. Beeinflusst von den europäischen Mächten fehlten u.a. Durchsetzungsmechanismen für Brüche humanitären Rechts. Und dies, obwohl Kolonialmächte bereits im 19. Jahrhundert auf ihren Leumund achteten und als humanitär agierend wahrgenommen werden wollten.
Fabricius Aufarbeitung von in Kolonialkriegen begangenem Unrecht jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


A. Einleitung

Notwendigkeit der Aufarbeitung kolonialen Unrechts – Gegenstand und Ziel der Arbeit – Aufbau der Arbeit – Quellen, Literatur und Methodologie

B. Kodifikationsgeschichte internationaler Regeln des bewaffneten Konflikts: die Genfer und Haager Abkommen sowie deren Anwendbarkeit in europäischen Kolonialgebieten in Afrika

Grundgedanken zur Intertemporalität des Rechts – Zeitliches Zusammenfallen im 19. Jahrhundert: Kodifikation von Regeln der Kriegsführung und Höhepunkt der europäischen Kolonisation Afrikas – Menschlichere Unmenschlichkeit: Ausgangspunkt Genfer Abkommen von 1864 – Konkretisierung des Anwendungsbereichs des Genfer Abkommens: diplomatische und Internationale Rotkreuz-Konferenzen bis Beginn des 20. Jahrhunderts – I. Haager Friedenskonferenz 1899: Bedeutung für bewaffnete Konflikte in europäischen Kolonialgebieten in Afrika – Bedeutung der Revision des Genfer Abkommens 1906 für die Anwendbarkeit in bewaffneten Kolonialkonflikten – II. Haager Friedenskonferenz 1907 – Zwischenergebnis: Beurteilung des Standes der Rechtsentwicklung zur Anwendbarkeit humanitären Völkerrechts in Kolonialkriegen in Afrika zu Beginn des 20. Jahrhunderts – Relevanz der Intensivierung der Debatte über die Erweiterung des Anwendungsbereichs des humanitären Völkerrechts im Vorfeld und auf der IX. Internationalen Rotkreuz-Konferenz 1912 für bewaffnete Konflikte in Afrika – Unter Eindruck des Ersten Weltkriegs: Intensivierung der Debatte zum Anwendungsbereich humanitärer Völkerrechtskonventionen: Relevanz für Kolonialgebiete – Zweiter Weltkrieg als Zäsur der humanitären Völkerrechtsentwicklung: Genfer Abkommen von 1949 und deren Anwendbarkeit in bewaffneten Kolonialkonflikten – Relevanz der Haager Abkommen für bewaffnete Kolonialkonflikte ab Mitte des 20. Jahrhunderts: Anwendungsbereich und si-omnes-Klausel – Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Martens'schen Klausel nach dem Zweiten Weltkrieg – Zwischenergebnis zur Kodifikationsgeschichte internationaler Regeln des bewaffneten Konflikts – Modifikation oder Ergänzung der Anwendbarkeit humanitären Völkerrechts durch Geltung der Menschenrechte: Verhältnis humanitären Völkerrechts zu Menschenrechten

C. Analyse der Fallbeispiele: Bedeutung des internationalen humanitären Rechts und des nationalen Militärrechts

Deutsch-Südwestafrika (1884–1915) – Der Kongo-Freistaat unter Leopold II. (1885–1908) – Britisch-Ostafrika, die Kolonie Kenia und der Mau-Mau-Aufstand 1952–1960 – Französisch-Algerien – Gewohnheitsrecht – Zwischenergebnis Fallbeispiele

D. Endergebnis mit Ausblick

Quellen- und Literaturverzeichnis

Uneditierte Quellen – Editierte Quellen – Gerichtsurteile, Kommissionsentscheidungen und Schiedsentscheidungen – Lexika – Literatur

Stichwortverzeichnis


Tania Fabricius, MIA (Columbia University), hat in Passau und Lausanne Rechtswissenschaften sowie in New York Internationale Politik mit Schwerpunkt Völkerrecht und Menschenrechte studiert. Sie war u.a. in den Bereichen Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik für Nichtregierungsorganisationen (NRO) in New York und Brüssel sowie für NRO und den Deutschen Entwicklungsdienst (DED) im südlichen Afrika – insbesondere in Simbabwe – tätig. Aktuell arbeitet sie in der Entwicklungspolitik.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.