Faulbaum / Wolf Gesellschaftliche Entwicklungen im Spiegel der empirischen Sozialforschung

E-Book, Deutsch, 246 Seiten, eBook

Reihe: Schriftenreihe der ASI - Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute

ISBN: 978-3-531-92590-5
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Im vorliegenden Band zeichnen namhafte Fachvertreter zentrale Entwicklungslinien ausgewählter Gebiete der empirischen Sozial- und Politikforschung in den letzten Jahrzehnten nach. Dargestellt werden die soziale Entwicklung (soziale Ungleichheit, Familie im Wandel, demographische Entwicklung), der Wandel von Einstellungen und Werten, Entwicklungen im Bereich der Politikforschung sowie verschiedener Teilbereiche der Methodenforschung (Datenanalyse, Datengrundlagen, Umfrageforschung).

Prof. Dr. Frank Faulbaum ist am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen tätig.

Prof. Dr. Christof Wolf ist Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung 'Dauerbeobachtung der Gesellschaft' der GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und hat eine Professur für Sozialstrukturanalyse an der Universität Mannheim.
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1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Einleitende Bemerkungen;7
2.1;Literatur;10
3;Ungleiche Verteilungen und ungleiche Chancen;11
3.1;1 Einleitung;11
3.2;2 Kurzer Abriss gesellschaftlicher Entwicklungen;13
3.3;3 Prominente Realitätskonstruktionen der Soziologie sozialer Ungleichheit;15
3.4;4 Tatsächliche Entwicklungen sozialer Ungleichheiten;17
3.4.1;4.1 Der zu verteilende Kuchen: Geld, Jobs und Verteilungsungleichheiten;17
3.4.2;4.2 Das Ausmaß von Chancenungleichheiten;20
3.4.3;4.3 Chancenungleichheiten: Disparitäten zwischen Bevölkerungsgruppen;22
3.5;5 Resümee: Fiktionen und Fakten;27
3.6;Literatur;31
4;Die Familie im Wandel;38
4.1;1 Zur Einführung;38
4.2;2 Zum Begriff „Familie“;40
4.3;3 Die These von dem „schrumpfenden Familiensektor“;42
4.4;4 Die These über „die gestiegene Pluralität von Familienformen“;44
4.5;5 Veränderungen in der Wertschätzung der Familie?;48
4.6;6 Diskontinuitäten zwischen dem allgemeinen Modernisierungsprozeß und dem zeitgeschichtlichen Wandel von Familie;49
4.7;Schlussbemerkung;52
4.8;Literatur;53
5;Kulturumbruch und Wiedervereinigung;57
5.1;1 Werte und Wertwandel in der alten Bundesrepublik;58
5.2;2 Gleichheit und Leistung: Die ostdeutsche Identität ist nach dem Ende der DDR entstanden;63
5.3;3 Mitbestimmung;67
5.3.1;3.1 Mitbestimmung in der Politik: Leistungsansprüche im Osten – Wertansprüche im Westen;67
5.3.2;3.2 Mitbestimmung in der Familienerziehung: Gleichheit, Auseinanderdriften und Wiederangleichung;71
5.4;4 Akzeptanz;73
5.4.1;4.1 Moralität: Implosion der staatlich verordneten Moral im Osten – Liberalisierung im Westen;73
5.4.2;4.3 Religiosität: Folgen der erzwungenen Säkularisierung;78
5.5;5 Schluss: Unterschiede als Fortwirken eines geplanten Verfassungswandels;84
5.6;Literatur;89
6;Einstellungen und Befindlichkeiten im Wandel;90
7;Medien und Politik im Spiegel von 60 Jahren empirischer Forschung;108
7.1;1 Einleitung;108
7.2;2 Politik und Medien;108
7.2.1;2.1 Probleme und ihre Lösung;108
7.2.2;2.2 Politikerbild in den Medien;119
7.2.3;2.3 Ursachen;125
7.3;3 Politiker und Journalisten;127
7.3.1;3.1 Wahrgenommene Macht;127
7.3.2;3.2 Machtansprüche;130
7.3.3;3.3 Ursachen;131
7.4;Literatur;133
8;Die deutsche Wahlforschung und die;137
8.1;Ein Desideratum der deutschen Wahlforschung;138
8.2;Ein Zwischenschritt zur German National Election Study;140
8.3;Steuerungsund Verantwortlichkeitsstruktur des GLES-Projektes;145
8.4;German Longitudinal Election Study im Detail;147
8.4.1;Zentrale Querschnitts-Komponente;148
8.4.2;Kurzfrist-Komponenten;149
8.4.3;Langfrist-Komponenten;152
8.4.4;Assoziierte Zusatzprojekte;155
8.4.5;Integration der Komponenten;155
8.4.6;Erste Befunde zum Wählerverhalten bei der Bundestagswahl 2009;156
8.5;Ausblick;163
8.6;Literatur;163
9;60 Jahre Empirische Sozialforschung in vergleichender Perspektive;169
9.1;Die Novität „empirische Sozialforschung“;171
9.2;Die Etablierung der „Empirie“;173
9.3;Zwei soziologische Zeitschriften im Vergleich;179
9.4;Methodenforschung in sozialwissenschaftlichen Enzyklopädien;185
9.5;Trends der Datenauswertungstechniken;187
9.6;Schluss;190
9.7;Literatur;191
10;Sechzig Jahre Datenanalyse Ein selektiver Rückblick aus verschiedenen Perspektiven;194
10.1;1 Einleitung;194
10.2;2 Ein Rückblick aus verschiedenen Perspektiven;195
10.2.1;2.1 Statistische Methoden;196
10.2.2;2.2 Hardware;197
10.2.3;2.3 Software;198
10.2.4;2.4 Daten;200
10.2.5;2.5 Personen;202
10.2.6;2.6 Institutionen;205
10.2.7;2.7 Typische Forschungsfragen;208
10.3;3 Zusammenfassung und Diskussion;212
10.4;Danksagung;215
10.5;Literatur;215
11;Herausforderungen der Umfrageforschung;222
11.1;Abstract;222
11.2;1 Zur Datenqualität in der Umfrageforschung;222
11.3;2 Herausforderungen;230
11.3.1;2.1 Non-Response-Bias;230
11.3.2;2.2 Mixed-Mode Befragungen;232
11.3.3;2.3 Online-Befragungen;234
11.3.4;2.4 Nutzung moderner Informationsund Kommunikationstechniken;236
11.3.5;2.5 Komplexe Stichprobendesigns;238
11.4;3 Schluss;239
11.5;Literatur;240
12;Autoren;248

Einleitende Bemerkungen.- Einleitende Bemerkungen.- Zur sozialen und demographischen Entwicklung.- Ungleiche Verteilungen und ungleiche Chancen.- Die Familie im Wandel.- Zum Wandel von Einstellungen und Werte.- Kulturumbruch und Wiedervereinigung.- Einstellungen und Befindlichkeiten im Wandel.- Entwicklungen im Bereich der Politik.- Medien und Politik im Spiegel von 60 Jahren empirischer Forschung.- Die deutsche Wahlforschung und die German Longitudinal Election Study (GLES).- Bestandsaufnahme der methodisch-statistischen Forschung.- 60 Jahre Empirische Sozialforschung in vergleichender Perspektive.- Sechzig Jahre Datenanalyse Ein selektiver Rückblick aus verschiedenen Perspektiven.- Herausforderungen der Umfrageforschung.


60 Jahre Empirische Sozialforschung in vergleichender Perspektive (S. 169-170)

Christian Fleck

“Traditionally, German sociology and political science have been primarily theoretical, speculative, or historical, rather than empirical and quantitative. Change in research orientation is in itself an important problem for social sciences. In the case of German social science, there was much resistance to change because emphasis on measurement was frequently considered an American idea, while the development of all-inclusive philosophical systems was associated with the supremacy of German social science” (Katona 1953/54, 471).

Diese Sätze stammen aus einem Beitrag über „Survey Research in Germany“, der 1953/54 im Public Opinion Quarterly erschien. Sein Autor war ein emigrierter deutschsprachiger Sozialwissenschaftler. George Katona wurde 1901 in Ungarn geboren und studierte in Göttingen Psychologie. Bis 1933 lebte er in Berlin als Mitarbeiter des Deutschen Volkswirts und als Korrespondent des Wall Street Journal. In den USA arbeitete er u.a. bei der berühmten, die Ökonometrie (mit-) begründenden Cowles Commission und als er diesen Bericht über die Umfrageforschung in Deutschland schrieb, war er Program Director des Survey Research Centers an der University of Michigan.

Ein anderer, weniger bekannter, ebenfalls emigrierter deutscher Sozialwissenschaftler, Hans J. Arndt, schrieb zur selben Zeit über die Lage der soziologischen Forschung in Deutschland ganz ähnliches im Midwest Sociologist: „(…) but very little is done to explore the social structure of present Germany by careful inductive research (…) Germany urgently needs re-establishment of means to acquire the latest achievements in the social sciences.

She most urgently needs information about the present stage in sociology, since during the Hitler era sociology was branded as dangerous, ‘Jewish’, and unnecessary; and, in fact, this science was dangerous to a totalitarian regime, and always will be, by critically questioning what may be sanctioned ideologies or basic propagandists prerequisites for a whatever inadequate and inhumane, but ‘holy’ political system” (Arndt 1951, 17f.) Was Katona und Arndt sagten könnte auch in einer soziologiehistorischen Arbeit jüngeren Datums stehen -- oder dort wortreich bestritten werden.

Auf die These, es habe während der NS-Herrschaft so etwas wie empirische Sozialforschung gegeben, worauf in den Nachkriegsjahren aufgebaut werden konnte und was den von der amerikanischen Besatzungsmacht aufgenötigten Import positivistischer Faktenhuberei erst erfolgreich werden habe lassen, wird im Folgenden jedoch nicht eingegangen.


Prof. Dr. Frank Faulbaum ist am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen tätig.

Prof. Dr. Christof Wolf ist Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung "Dauerbeobachtung der Gesellschaft" der GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und hat eine Professur für Sozialstrukturanalyse an der Universität Mannheim.


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