Objektivität und Werturteile im Geschichtsunterricht. Ein Lehrbuchvergleich
E-Book, Deutsch, 30 Seiten
ISBN: 978-3-656-95968-7
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
Der erste Problemkreis, den ich erörtere, zeigt sich immer wieder in Lehrbüchern: ein starrer Kanon an „Wissen“, Daten, „Fakten“, die den Eindruck vermitteln, eine schnelle oder umfassende Antwort liefern oder historische Ereignisse in einem Satz beurteilen zu können.
Interessierte am Thema und Schüler im Unterricht, die sich der Frage widmen, wer die Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges trug, versuchen eben oft herauszufinden, „wie es eigentlich gewesen ist“ und „haben Probleme damit, dass Geschichte ein deutendes Nachdenken und ein nachdenkendes Deuten vergangenen menschlichen Handelns und Leidens ist, das eben keine >richtigenharten< Fakten, die zu lernen ihnen wiederum den Geschichtsunterricht vergällt.“
Der Aphorismus Rankes, „wie es eigentlich gewesen“, um 1830 suggerierte, dass man die Wahrheit in der Geschichte finden könne, indem man sich an Fakten und Tatsachen halte. Die Wahrheit nach vielen so ergiebigen Standpunkten von Historikern zur Julikrise zu finden (siehe oben), erscheint mir ein Unmögliches zu sein. Ein Faktum, wie, dass Deutschland den Krieg bewusst ausgelöst hat, kann man da nicht sehen.