Fischer | Das Heil Israels | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

Fischer Das Heil Israels

Zentrale Linien des Tanach

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

ISBN: 978-3-7504-4652-6
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Umfang des vorhergesagten Wirkens Gottes zum Heil Israels mit innerer und äußerer Erneuerung und zu ewigem Frieden und Wohlstand sowie darüber hinausgehend für die ganze Welt ist immens. Der Autor beleuchtet wesentliche Elemente, wie z. B. die Bündnisse, das Gesetz, die Opfer, Gerechtigkeit und Vergebung und stellt sie im Zusammenhang dar. Das Buch ist als Studie angelegt. So kann der Leser dem Strom des Heils, wie er sich in der jüdischen Bibel, dem Tanach, darstellt, von Anfang an folgen.
Sowohl derjenige, der sich entschlossen hat, Gott zu suchen, als auch der im Studium der Heiligen Schrift Fortgeschrittene, findet Hilfen und Anregungen, sich kritisch mit der Thematik zu beschäftigen.
Fischer Das Heil Israels jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2. Die Bedeutung des Opfers für Gott und Menschen
2.1 Der Ursprung und die Notwendigkeit des sühnenden Opfers „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie. Und es wurde so. … Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (1. Mo 1,27.31) Nachdem der Ewige, Gott,35 Adam und Eva erschaffen hatte, wird ein Aspekt ihres Zustandes folgendermaßen beschrieben. „Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.“ (1. Mo 2,25) Diese Nacktheit betraf nicht nur die äußere Erscheinung, sondern den ganzen Menschen. Als der Ewige, Gott, in seine Nase den Odem des Lebens hauchte, wurde der Mensch eine lebendige Seele.36 Dieses Wort bezeichnet hier und an vielen Stellen der Heiligen Schrift den Menschen an sich. Die Nacktheit Adams und Evas bedeutete Offensichtlichkeit und Unverborgenheit ihres ganzen Wesens. Sie lebten in absoluter Offenheit des Herzens, d. h. in Unbefangenheit und Aufgeschlossenheit vor dem Ewigen, Gott, und auch voreinander. Es gab nichts zu verbergen. Nichts Schamwürdiges war an und in ihnen. Vollkommen waren sie aus der Hand des Ewigen, Gottes, hervorgegangen. Sie hatten keine Sünde und ihre Beziehung zu Ihm war ungetrübt und zugewandt. Das änderte sich nach dem Genuss der verbotenen Frucht37 vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Sie erkannten die Übertretung des Gebotes als böse. Gleichzeitig wurde ihnen die Brisanz der Tatsache deutlich, dass ihr Tun vor dem Ewigen, Gott, nicht verborgen war. In dem Moment wurden sie sich ihrer Nacktheit bewusst38. Sie mussten als Konsequenz ihres Handelns den Tod erwarten. Nun hatten sie das Verlangen, das Böse zu verbergen. Da sie sich in ihrer Ganzheit betroffen sahen, machten sie sich Schurze aus Feigenblättern und versteckten sich unter den Bäumen des Gartens. Nun aber erfuhren Adam und Eva, wie der Ewige, Gott, Gerechtigkeit und Gnade miteinander verbindet. Zunächst verhieß Er einen Nachkommen der Frau. Er würde ein Bezwinger der Schlange und damit des mächtigen Feindes des Menschen sein. Das war nichts anderes als eine Zusage des Lebens für die Gefallenen. Dann aber handelte Er auf wunderbare Weise. „Und es machte der Ewige, Gott, dem Menschen und seinem Weibe Röcke39 von Häuten und bekleidete sie.“ (1. Mo 3,21 nach der Übersetzung von Zunz) Der Ewige, Gott, gab dem Sünder40 eine wirksame Bedeckung. Sie kündete vom Tod eines oder mehrerer unschuldiger Tiere. Hier offenbarte Er dem Menschen die sühnende41 Wirkung des stellvertretend erlittenen Todes unter Seinem gerechten Gericht.42 Diese Voraussetzung ermöglichte Adam und Eva ein Leben unter Seiner Barmherzigkeit und Gnade.43 Er zeigte dem Menschen die Notwendigkeit und die Art und Weise einer von Ihm akzeptierten Sühnung. Die Sünde wurde zwar bedeckt, aber nicht weggenommen. Der Zustand Adams und Evas vor dem Sündenfall konnte nicht wieder hergestellt werden. Die Kommunikation zwischen dem Ewigen, Gott, und den Menschen war von nun an eingeschränkt. Die von Adam gezeugten Nachkommen entsprachen nicht mehr dem Zustand, in dem er aus Seiner Hand hervorgegangen war. Adam zeugte sie „… in seinem Gleichnis, nach seinem Bild …“ (1. Mo 5,3).44 Das Wesen des Menschen ist seit dem durch die Sünde verdorben. Sie führt ihn aus der Gemeinschaft des Ewigen, Gottes, und damit vom Weg des Lebens auf den der eigenen Gedanken45. Er ist dem Verderben ausgeliefert, dessen Ende der Tod ist. Der Baum des Lebens im Garten Eden ist nicht mehr zugänglich. Doch der Ewige, Gott, hat einen Heilsplan für den gefallenen Menschen. Er weist ihm in Seiner Güte einen Weg zum Leben. 2.2 Opfergaben in der Zeit vor dem Gesetz
Kain ging den einmal begonnen Weg der kritischen Distanz Gott gegenüber weiter. Mit großer Mühe rang er dem nun verfluchten46 Erdboden die Frucht ab. Damit erfüllte er einerseits Gottes Auftrag, den Erdboden zu bebauen. Andererseits wollte er aber mit einer Opfergabe, die die Früchte seines kraftvollen Wirkens angesichts des verfluchten Erdbodens in den Mittelpunkt stellte, eine Beziehung zum HERRN aufbauen. Dabei missachtete er die Notwendigkeit, dem HERRN unter der Voraussetzung der Sühnung durch ein stellvertretendes Opfer zu nahen. „Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da brachte Kain dem HERRN eine Opfergabe47 von der Frucht des Erdbodens; und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe; aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht.“ (1. Mo 4,3-5) Als der HERR diese Gabe nicht annahm, entbrannte Kain. Sein Angesicht senkte sich als Zeichen seines verletzten Eigenwillens. „Und Kain ergrimmte48 sehr, und sein Angesicht senkte sich. Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du ergrimmt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? „Ist es nicht so, dass es sich erhebt, wenn du recht tust?“ (1. Mo 4,5-7) Kains böser Herzenszustand wurde offenbar. Er wollte die in die Schöpfung eingedrungene Sünde und ihre Folgen auf seine Weise bewältigen und die Art der Kontaktaufnahme mit dem HERRN in seinem Sinne gestalten. Die spätere Ermordung seines Bruders und die völlige Abkehr von Gott lassen auf einen festen, Gott entgegenstehenden Willen schließen, der es ihm nicht zuließ zu bereuen und den HERRN in Seinem Wesen und Handeln anzuerkennen. 49 Jede Hinwendung zu Gott im Eigenwillen50, alle Opfergaben, die nicht den Aspekt der Sühnung enthalten51, entsprechen in ihrem Wesen der Vorgehensweise Kains. Abel hingegen brachte dem HERRN eine Opfergabe von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Diese war Ihm wohlgefällig, denn Er nahm sie an. Worin bestand nun der Unterschied zur Opfergabe Kains? Abel hatte im Blick auf sein persönliches Versagen verstanden und akzeptiert, dass er wie seine Eltern der Sünde und damit dem Todesurteil des HERRN verfallen war und gleich diesen der Bedeckung seines sündigen Zustandes bedurfte. Er wusste, dass die vom HERRN anerkannte Sühnung mit dem stellvertretenden Tod eines Tieres verbunden war. Mit seiner blutigen Opfergabe drückte er dies in Analogie zum Handeln Gottes an seinen Eltern aus. Gleichzeitig vertraute er darauf, dass der HERR Sich ihm in Güte zuwenden würde. Der HERR blickt auf den, der demütig auf Ihn achtet, Ihm die Autorität über das eigene Leben zubilligt und Ihn so durch Vertrauen ehrt. „Siehe, das Auge des HERRN ist gerichtet auf die, die ihn fürchten, auf die, die auf seine Güte harren …“ (Ps 33,18) „Aber auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort.“ (Jes 66,2) Diese Einstellung war überhaupt die Voraussetzung für die wohlgefällige Annahme der Opfergabe durch den HERRN. Das hatte auch David erkannt. In Psalm 51,19 und 21 drückte er es so aus: „Die Opfer52 Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. … Dann wirst du Gefallen haben an Opfern der Gerechtigkeit …“ Doch Abel ging mit seiner Opfergabe noch einen Schritt weiter. Er opferte nicht irgendein Tier, sondern nahm von den Erstlingen der Herde und von ihrem Fett. Auf diese Weise brachte er seinen Dank und die Wertschätzung dem HERRN gegenüber zum Ausdruck. Auch zeigte sich dadurch sein Verständnis von der Bedeutung der Sühnung bewirkenden Opfergabe in den Augen des HERRN. Ermöglichte Ihm doch eine solche, die segensvolle Beziehung mit dem in die Sünde gefallenen Menschen fortzusetzen. Seit Seth, der an die Stelle Abels trat, und seinem Sohn Enos wurde der Name des HERRN regelmäßig angerufen53. In diesem Zusammenhang werden Opfergaben nach der Weise Abels, die der HERR bestätigt hatte, dargebracht worden sein.54 Aus dieser Traditionslinie heraus kannte Noah offensichtlich den Unterschied zwischen reinen und unreinen Tieren und wusste um die Bedeutung des Brandopfers. Er wird dem HERRN regelmäßig Opfergaben dargebracht haben, denn es heißt: „Noah wandelte mit Gott.“ (1. Mo 6,9) Seine erste Handlung nach dem Verlassen der Arche bestand darin, dem HERRN einen Altar zu bauen und von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln Brandopfer darzubringen. „Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte55 Brandopfer auf dem Altar.“ (1. Mo 8,20) Noah opferte Brandopfer von allen reinen Tieren. Er beugte sich tief in der Anbetung des mächtigen und gnädigen Gottes, der dem von der Sünde gezeichneten...


Fischer, Bernd
Bernd Fischer, Jahrgang 1955, verheiratet, sieben Kinder, war als Arzt tätig. Mit dem Besuch eines Anne-Frank-Kindergartens erwachte frühzeitig sein Interesse am jüdischen Volk. Seit seiner Jugend studiert er die Heilige Schrift unter der Voraussetzung ihrer göttlichen Inspiration und auf einer breiten theologischen Grundlage. Nach zehnjähriger Beschäftigung mit dem Thema hat sich das Material in einer nicht erwarteten Fülle gesammelt, sodass es als Buch herausgegeben wurde.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.