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E-Book, Deutsch, 172 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 210 mm

Flemmer Autoimmunerkrankungen

Das kann ich selbst tun. Darmgesundheit fördern. Das Immunsystem natürlich stärken. Gut mit Stress umgehen

E-Book, Deutsch, 172 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-8426-3096-3
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Obwohl man Autoimmunerkrankungen noch immer nicht heilen
kann, wissen wir heute viel über die Ursachen und auslösenden Trigger, und die Behandlung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Auch die Möglichkeiten der Selbsthilfe, die Betroffenen das Leben erleichtern und Schübe hinauszögern, sind heutzutage vielfältig. Andrea Flemmer hat alle wichtigen Informationen zusammengestellt,
die die individuelle ärztliche Beratung sinnvoll ergänzen.
Sie zeigt, wie man den Krankheitsverlauf durch natürliche und
konventionelle Methoden positiv beeinflussen kann. Die Rolle des Darms, eine antientzündliche Ernährung, Heilkräuter, Stressabbau und Bewegung sowie die allgemeine Stärkung des Abwehrsystems spielen dabei eine wichtige Rolle.
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DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Ihnen stehen eine ganze Reihe von Selbsthilfemaßnahmen zur Verfügung, mit denen Sie Ihrer Erkrankung wirksam begegnen können: Die Umstellung der Ernährung ist hilfreich, denn manche Lebensmittel können die Produktion von Entzündungsstoffen hemmen oder fördern. Bewegung wirkt der verminderten Beweglichkeit entgegen. Positive Effekte hat es auch, wenn Sie Stress abbauen oder Entspannungstechniken erlernen. Mehr dazu lesen Sie im folgenden Kapitel. Den Darm stärken
Der Begriff Darmfora, auch Mikrobiota oder Mikrobiom des Darms genannt, bezeichnet Mikroorganismen, die den menschlichen Darm besiedeln. Der Darm ist so etwas wie der Sitz des Immunsystems und spielt folglich bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen eine entscheidende Rolle: Eine gesunde Darmflora schützt vor Autoimmunprozessen, dagegen kann eine kranke Darmflora sie geradezu fördern. Der Begriff Darmflora, auch Mikrobiota oder Mikrobiom des Darms genannt, bezeichnet alle Mikroorganismen, die den menschlichen Darm besiedeln. Das sind 99 Prozent aller Bakterien, die im und auf dem menschlichen Körper leben. Darmflora und Autoimmunerkrankungen
Eine ungesunde Darmflora hat viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Welche Störungen möglicherweise zu Autoimmunprozessen führen können, untersuchte ein Forscherteam um Prof. Dr. Dirk Elewaut von der belgischen Universität Gent. Sie fanden heraus, dass beispielsweise die starke Vermehrung eines bestimmten Darmbakteriums vom Clostridientyp im Darm zu Veränderungen im Lymphgewebe führen kann. Diese führen dann zur Bildung von Antikörpern, die wiederum unkontrolliert Organe und Gewebe angreifen. Das könnte etwa bei Multipler Sklerose und Lupus erythematodes der Fall sein. Haben also junge Menschen einen hohen Clostridienanteil im Darm, kann daraus im späteren Verlauf des Lebens eine Autoimmunkrankheit entstehen. Ein gestörtes Darmimmunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Autoimmunerkrankungen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Forscher der US-Universitäten Harvard Medical School und New York University – allerdings bisher nur im Tierversuch: Keimfrei aufgewachsene Mäuse entwickelten keine rheumatoide Arthritis. Erst als die Tiere im Alter von drei Wochen Clostridienbakterien ausgesetzt wurden, bekamen sie die Krankheit. Aber nicht das Bakterium selbst führt zu den krankhaften Autoimmunprozessen. Professorin Hsin-Jung Joyce Wu von der Harvard Medical School bringt es so auf den Punkt: „Das Bakterium kreiert ein Umfeld, in dem die genetische Veranlagung (zu z. B. rheumatoider Arthritis) freie Bahn hat. Es ist eine Interaktion zwischen Genetik und Umwelt.” Wer also keine genetische Veranlagung zu einem derartigen Gesundheitsproblem hat, kann unter Umständen sehr gut mit einem Clostridienbefall leben und bekommt nie eine Autoimmunerkrankung. Eine weitere Untersuchung aus dem Jahr 2013 erhärtet den Verdacht, dass es einen Zusammenhang zwischen unserer Darmflora und der Entstehung von Autoimmunerkrankungen gibt. Damals gelang es Forschern des NYU Langone Medical Center und der New York University School of Medicine, Veränderungen in der Darmflora von Menschen mit Arthritis zu entdecken. Dafür untersuchten sie Stuhlproben von 42 Patientinnen und Patienten sowie 28 gesunden Erwachsenen und stellten fest, dass Menschen mit Arthritis eine wesentlich höhere Bakterienanzahl vom Typ Prevotella im Darm hatten. Dabei handelte es sich um andere Prevotellastämme als jene, die in einer gesunden Darmflora zu finden sind. Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung entdeckten zudem Folgendes: Bringt man gesunde Darmbakterien aus dem Verdauungstrakt ausgewachsener Mäuse in den Verdauungstrakt von Jungtieren, schützt das Letztere vor Diabetes Typ 1. Von den unbehandelten Tieren entwickelten 85 Prozent Diabetes Typ 1, während nach dem Transfer der Darmbakterien nur noch 25 Prozent erkrankten. Überraschend war dabei die Erkenntnis, dass die Darmbakterien offenbar auch Einfluss auf das Hormonsystem der Tiere hatten. Auf diese Weise konnte die Entstehung der Autoimmunerkrankung verhindert werden. Der menschliche Darm stellt einen wichtigen Teil des Immunsystems dar, und ein gestörtes Darmimmunsystem spielt offensichtlich eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Autoimmunerkrankungen. Autoimmunerkrankung und übertriebene Hygiene Schon lange wird vermutet, dass die steigende Zahl von Autoimmunerkrankungen auch mit der zunehmenden Keimfreiheit unserer Umgebung zu tun haben könnte. So ist z. B. bekannt, dass Kinder, die regelmäßig einer Vielzahl verschiedener Bakterien ausgesetzt sind, besser vor Autoimmunerkrankungen geschützt sind als solche, die in einer vergleichsweise sterilen Umgebung aufwachsen. Wenn die Darmwand geschädigt ist: Leaky Gut
Unter dem Leaky-Gut-Syndrom (LGS) versteht man eine geschädigte bzw. undichte Darmschleimhaut, also einen undichten oder lecken Darm. Dieser gilt als gewichtige Mitursache für zahlreiche chronische Krankheiten, von denen die meisten als unheilbar gelten, wie Allergien und eben auch Autoimmunerkrankungen. Seit den 1980er-Jahren wird bereits am Leaky-Gut-Syndrom geforscht. Die Symptome eines Leaky-Gut-Syndroms können sehr vielfältig und undeutlich sein, z. B. • Konzentrationsstörungen, Migräne, Nervosität • Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen • chronische Müdigkeit • Akne und Ekzeme • chronische Gelenk- und/oder Muskelschmerzen • wiederkehrende Blasen- oder Vaginalinfekte • Blähungen, Reizdarmbeschwerden • Unverträglichkeiten verschiedener Lebensmittel Da viele Symptome nicht unbedingt mit einem kranken Darm in Verbindung gebracht werden, führen die meisten Betroffenen diese gar nicht auf ihr Verdauungssystem zurück. Schließlich entwickeln sich dann ernsthafte Beschwerden wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) oder andere Autoimmunerkrankungen. Die gute Nachricht lautet: Das Leaky-Gut-Syndrom ist heilbar, die mit ihm im Zusammenhang stehende Krankheit bessert sich meist, sobald sich der Darm wieder erholt hat. Das Leaky-Gut-Syndrom betrifft vor allem den Dünndarm, nicht jedoch den Dickdarm. Aber was bedeutet das genau, wenn der Dünndarm „leaky”, also „undicht” ist? Unsere Darmschleimhaut bildet eine Barriere zwischen dem Darminhalt und dem Blutkreislauf, deshalb nennt man sie auch „Darmbarriere”. Ist diese Barriere intakt, lässt sie nur Wasser und die benötigten Nährstoffe ins Blut durch. Links eine funktionstüchtige Darmbarriere, rechts eine löchrige Bei dem undichten Darm weist die Darmschleimhaut plötzlich Lücken auf, die auch Stoffe in den Blutkreislauf durchlassen, die dort auf keinen Fall hingehören, wie Giftstoffe, Pilze, Pilzgifte und unvollständig verdaute Teilchen. Im gesunden Fall werden sie mit dem Stuhl ausgeschieden. Kommen diese Substanzen im Blut an, klingeln sämtliche Alarmglocken des Immunsystems: Es versucht, diese Eindringlinge zu vernichten und es kommt zu Immunreaktionen. Entzündungsstoffe werden gebildet und ausgeschüttet. Gleichzeitig bildet der Organismus Antikörper gegen die Fremdstoffe, die sich nun plötzlich im Blut befinden. Häufig kommt es dann zu den unterschiedlichsten Allergien. Die „eingewanderten” Substanzen ähneln in manchen Fällen auch körpereigenem Gewebe. Dann kann es vonseiten des Immunsystems zu Verwechslungen kommen und es greift eigene Zellen an – in der Vermutung, es handle sich um einen der Eindringlinge. Das Ergebnis ist eine Autoimmunerkrankung. Die Diagnose Effektiv sind die folgenden beiden Tests für das Leaky-Gut-Syndrom: Lactulose-Mannitol-Test: Nach einer entsprechenden Untersuchung berechnet man das Verhältnis der aufgenommenen Mengen der beiden Zucker und gibt dies in Form des L/M-Quotienten an (L/M = Lactulose/Mannitol). Sie erhalten diesen Test mittlerweile in einigen gastroenterologischen Arztpraxen und auch Praxen für Naturheilverfahren. Zonulin-Stuhltest: Findet man im Blutserum einen erhöhten Zonulinwert, kann auch der ein Hinweis für ein Leaky-Gut-Syndrom sein. Zonulin ist ein Eiweiß, das die sogenannten Tight Junctions („feste Verbindungen”) in der Darmschleimhaut öffnen kann. Damit verstärkt es die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Sind die Testergebnisse nicht eindeutig, können Sie noch den Biomarker sIgA im Stuhl bestimmen lassen. Eine Folge unseres Lebensstils Das Leaky-Gut-Syndrom ist leider oft die Folge unseres modernen Lebensstils, der einer Darmbarriere nicht zuträglich ist. Um zu verstehen, warum unsere Ernährung, Genussgifte und Medikamente schädlich auf sie wirken, müssen wir uns den Aufbau der Darmbarriere genauer anschauen. Eine gesunde Darmschleimhaut verhindert, dass die mit der Nahrung...


Dr. Andrea Flemmer ist Diplom-
Biologin und Ernährungswissenschaftlerin.
Die Autorin hat zahlreiche Ratgeber rund um die
Themen Medizin, alternative Therapien und Ernährung
veröffentlicht. Ihre Bücher wurden von Fernsehauftritten im
WDR, Bayerischen Fernsehen und bei TV München begleitet.
Neben ihrer Tätigkeit als Buchautorin ist Andrea Flemmer journalistisch tätig, z. B. für den Reformhauskurier, Report Naturheilkunde, BIO oder Phytodoc etc. Das besondere Interesse der Autorin gilt natürlichen Behandlungsmethoden, insbesondere für bislang unheilbare Krankheiten, um Betroffenen möglichst ohne oder mit geringfügigen Nebenwirkungen helfen zu können.


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