Forey | Städte fotografieren | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Forey Städte fotografieren

Von der richtigen Planung bis zur kreativen Umsetzung

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-96910-339-5
Verlag: dpunkt
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Mit der Kamera durch den Großstadtdschungel mit wertvollen Tipps zur richtigen Planung erklärt kreative Fototechniken für gelungene Bilder voller hochkarätiger, inspirierender Architekturfotografie Städtefotografie ist ein anspruchsvolles Genre: Von der Vorabrecherche der Pflichtmotive und Geheimtipps über eine gute Selbstorganisation vor Ort bis zu kreativen Aufnahmetechniken für schwierige Motive. Und weil oft auch die Zeit knapp bemessen ist, sollten Sie sich gut vorbereiten und wissen, wie und wo Sie die Vielfalt urbaner Motive einfangen. Wie Ihnen das gelingt, zeigt Ihnen dieses Buch.
Autor Éric Forey hat in allen großen Städten dieser Welt fotografiert. Von ihm lernen Sie, wie Sie Ihren Trip optimal planen und wirklich kreative Bilder mit nach Hause nehmen. Sie lernen, wie Sie mit verschiedensten Lichtverhältnissen umgehen und sich im urbanen Durcheinander Ihr Motiv erarbeiten. Sie probieren unterschiedliche Bildstile und Perspektiven aus, komponieren mit Linien, Kontrasten und Farben, fotografieren drinnen und draußen, bei Tag und Nacht. Foreys Schwerpunkt liegt dabei auf der Architekturfotografie, er zeigt aber auch, wie Sie einfühlsamer Streetfotografie die Atmosphäre und den Rhythmus der Stadt einfangen.

Éric Forey ist ein viel veröffentlichter Fotograf aus Frankreich und Autor mehrerer Bücher über Stadtfotografie. Für seine Arbeiten wurden ihm bereits mehrere Preise verliehen, darunter der Prix Ilford in der Kategorie 'Schwarzweiß'. Neben seiner Arbeit als Fotograf spricht Forey auf Konferenzen und gibt Fotografie-Workshops für Unternehmen und öffentliche Bildungsträger. Mehr über ihn und seine Arbeit erfahren Sie auf seiner (französischsprachigen) Website ericforey.com.
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Kontra Eine zu akribische Planung einer Städtereise birgt aber auch gewisse Risiken: Vielleicht ist der selbstgewählte Zeitplan zu straff, sodass die Reise – die ja doch ein Urlaub bleiben soll – in Stress ausartet (wenn auch nur für ein paar Stunden). Vielleicht klebt man mit der Nase am Stadtplan oder hängt zu sehr am eigenen Projekt fest und verliert seine Spontaneität oder Neugierde. Vielleicht nimmt man sich nicht genug Zeit für die eigentlichen Fotos, weil das Programm zu vollgepackt ist. Vielleicht ist man am Ende sogar enttäuscht, weil man nicht alle Programmpunkte abhaken konnte – ohne die Planung hätten diese Programmpunkte allerdings überhaupt nicht existiert. Ich hatte in Lausanne auch einen Besuch des neuen Musée cantonal des Beaux-Arts eingeplant. Allerdings kam ich 20 Minuten vor Rückfahrt meiner Fähre nach Évian dort an und musste auch noch 15 Minuten bis zum Hafen zurücklaufen … deshalb sprangen nur drei oder vier relativ langweilige Fotos dabei heraus. Spontan drauflos
Pro Eine unvorbereitete, spontane Reise lässt viel Spielraum für Kreativität und Improvisation und kann sehr spannend sein. Ich selbst lasse mich gerne von einem Ort inspirieren, wenn ich ihn zum ersten Mal sehe. Durch die Vorbereitung geht zwar nichts von der Schönheit eines Motivs verloren, aber wie groß ist doch die Freude, wenn man unverhofft über einen großartigen Schauplatz stolpert! Versteckte kleine Viertel entdecken, nach unerwarteten Details Ausschau halten, sich überraschen lassen – selbst von weltberühmten Sehenswürdigkeiten. Sich Zeit für die Atmosphäre eines Schauplatzes nehmen, mit wachem Blick und offenem Geist durch eine Stadt bummeln und die Eindrücke im Bild festhalten – diese Art der Stadterkundung kann intensive Glücksgefühle auslösen. Wenn man nicht mehr weiß, wo man gerade ist, kehrt man sicherlich mit Fotos nach Hause zurück, die man nicht zuvor schon hundert Mal gesehen hat. Lässt man den Stadtplan in der Tasche, beobachtet man die Umgebung sorgfältiger und nimmt kleinste Details und Situationen wahr, die man sonst übersehen hätte. Ohne auf die Uhr schauen zu müssen, kann man die Lebendigkeit, Architektur und Beleuchtung eines Schauplatzes in aller Ruhe spüren und auskosten. Ich war einer Einladung gefolgt, in Namur einen Vortrag über das Fotografieren in der Stadt zu halten. Plötzlich kam mir in den Sinn, spontan für drei Tage nach Brüssel zu fahren. Natürlich ging ich fast schlafwandlerisch zuerst zu den berühmten Sehenswürdigkeiten (Galerie de la Reine, Manneken Pis). Der Großteil der Bilder dieser Serie gibt jedoch die Stimmung wieder, die ich auf meinen ruhigen Spaziergängen einfing. Nur wenige dieser Fotos sind zeitaufwändig eingefangene »Postkartenansichten« – die meisten sind Schnappschüsse. Mit diesem Ansatz wollte ich versuchen, die Lebendigkeit dieser Stadt wiederzugeben. Viele Fotos dieser Serie wären nie entstanden, wäre ich einem Plan gefolgt. Nächtlicher Spaziergang Die Nacht ist meiner Ansicht nach besonders gut für einen Stadtbummel geeignet. Man lässt sich entweder ohne Plan und Ziel von den Lichtern und Geräuschen, dem Gelächter und der Menschenmenge leiten oder genießt die Ruhe an den jetzt fast menschenleeren Sehenswürdigkeiten. So kann man die Atmosphäre einer Stadt fühlen und wirkungsvoll auf einzigartigen Bildern wiedergeben. Kontra Ein solcher spontaner Ansatz hat den entscheidenden Nachteil, dass man möglicherweise viele Schauplätzen übersieht, die man bei der Recherche im Vorfeld sicherlich entdeckt hätte. An anderen Orten kommt man dagegen eventuell mehrmals vorbei. Vielleicht verbringt man seine Zeit auch in einem eher langweiligen Viertel, während es direkt nebenan eine fotografische Goldgrube gegeben hätte. Für spontane Aufnahmen braucht man Zeit, und gerade davon hat man bei einem Städtetrip meist zu wenig. Außerdem muss man entspannt und offen genug sein, um die Umgebung in aller Ruhe zu beobachten. Es liegt bei jedem selbst: Wenn man diesen Ansatz spannend findet, wird man sich irgendwann die Zeit dafür nehmen. Die richtige Mischung
Das Fazit dieser Einführung liegt auf der Hand: Man sollte die Reise gut vorbereiten und gleichzeitig spontan bleiben! Denn beides lässt sich durchaus miteinander vereinbaren. Damit sich Planung und Spontaneität nicht in die Quere kommen, muss man im Hinterkopf behalten, dass jeder Ort, über den man sich im Vorfeld informiert hat, noch viel mehr zu bieten hat, wenn man erst einmal dort ist. Packen Sie den Stadtplan oder den Reiseführer gelegentlich einmal weg und bummeln Sie durch die Stadt, geleitet von Farben, Licht und Passanten. Mit einem modernen Smartphone haben Sie sicherlich kein Problem, Ihr Hotel oder den nächsten Aufnahmeort zu finden. Als ich in Lille umherwanderte, entdeckte ich diese Wandgestaltung in einem ansonsten uninteressanten Viertel. Der Fotograf in mir wollte in dieser Passage sofort zur Tat schreiten. Das Potenzial dieser Szene entfaltete sich aber erst, als ein Passant auf der Bildfläche erschien. Und ich musste nur ein paar Minuten warten, bis es soweit war. Hetzen Sie aber nicht nur von A nach B. Widerstehen Sie dieser Versuchung und bleiben Sie stattdessen eine Weile an einem Ort. Das ist vielleicht die schwierigste Übung. Erfahrungsgemäß beanspruchen manche Orte einfach etwas Zeit. Warten Sie also lieber ab oder laufen Sie ein bisschen herum, anstatt gleich zum nächsten Ort zu rennen und am Ende vielleicht ohne irgendein Bild dazustehen. Außerdem sollten Sie sich auf einem Städtetrip den Gedanken verkneifen, dass Sie ja später wiederkommen können, denn das ist meist nur bei längeren Aufenthalten möglich. Schließlich warten an jeder Straßenecke neue Eindrücke. Ich selbst habe 2018 in Los Angeles diese bittere Erfahrung gemacht. Zufällig war ich auf ein Gebäude (siehe unten) gestoßen, das ich als Motiv einer grafischen Aufnahmen besonders vielversprechend fand. Vor der Reise hatte ich recherchiert, dass sich nur ein paar hundert Meter entfernt ein fotogener Schauplatz befand. Aufgrund der schwierigen Lichtverhältnisse an diesem Morgen war jedoch an eine Aufnahme zunächst nicht zu denken. Dann allerdings war das Licht plötzlich ideal: Ich beschloss, den recherchierten Schauplatz zunächst zu fotografieren und später zu diesem Gebäude zurückzukehren, von dem ich nur ein schnelles Erinnerungsfoto machte. Leider habe ich das dann doch nicht mehr geschafft. Erst zu Hause in Frankreich fiel mir beim Sichten der Fotos ein, dass ich ja an diesen Ort zurückkehren wollte. Die Fotos dieses Gebäudes, das ich quasi »en passant« aufgenommen habe, werde ich wohl höchstens als Gedächtnisstütze nutzen können, falls es mich noch einmal nach Los Angeles verschlägt. Aber die Welt ist groß … Außerdem müssen Sie verschiedene Faktoren bedenken: Bei Ihrer Tagesplanung sollten Sie beispielsweise eventuelle Fahrtzeiten und die ungefähre Dauer von Besichtigungen abschätzen. Ich habe anfangs mein Programm leider zu vollgestopft. Dabei herausgekommen sind eher mittelmäßige Ergebnisse, sowohl fotografisch (ich war ständig gehetzt und dachte immer schon an den nächsten Aufnahmeort) als auch persönlich, denn Eile und Zeitpläne, die eingehalten werden müssen, sind unerträglich – für Ihre Mitreisenden und für Sie selbst, können Sie Ihre Reise doch gar nicht richtig genießen. Die Zeit läuft immer gegen Sie. Ich hatte meinen Kurztrip nach Le Havre sehr gut vorbereitet, mir aber trotzdem Zeit für spontane Aufnahmen gelassen. Diese Treppe in einem Innenhof hätte ich niemals entdeckt, wenn mein Zeitplan zu straff gewesen wäre. In einem Sonderfall empfehle ich jedoch, die Vorbereitung auf ein Minimum zu reduzieren: bei Reisen in sehr berühmte Städte. Ich selbst wohne in Lyon, sodass jede Fahrt nach Paris für mich ein Städtetrip ist. Mittlerweile versuche ich, mich voll und ganz auf ein einziges Viertel zu konzentrieren. Ich bin so oft in Paris gewesen, dass ich die klassischen Sehenswürdigkeiten schon abgeklappert habe und nun in aller Ruhe und ohne Plan durch einen bestimmten Stadtteil schlendern kann. 2019 nahm ich mir vor dem Besuch des Salon de la Photo in Paris zwei Stunden Zeit fürs Fotografieren. Meine einzige Vorbereitung war die Auswahl des Viertels Batignolles. Ich wusste, dass dort umfangreiche bauliche Veränderungen im Gange waren. Aber ich hatte nichts recherchiert, weder Routen noch Gebäude. Daher ließ ich mich frei und ohne Druck vom Licht und von den Formen leiten, die ich dort sah. Sicherlich sind mir Motive entgangen,...


Éric Forey ist ein viel veröffentlichter Fotograf aus Frankreich und Autor mehrerer Bücher über Stadtfotografie. Für seine Arbeiten wurden ihm bereits mehrere Preise verliehen, darunter der Prix Ilford in der Kategorie "Schwarzweiß". Neben seiner Arbeit als Fotograf spricht Forey auf Konferenzen und gibt Fotografie-Workshops für Unternehmen und öffentliche Bildungsträger. Mehr über ihn und seine Arbeit erfahren Sie auf seiner (französischsprachigen) Website ericforey.com.


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