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E-Book, Deutsch, Band 2569, 64 Seiten

Reihe: Dr. Stefan Frank

Frank Dr. Stefan Frank 2569

Ein Baby um jeden Preis

E-Book, Deutsch, Band 2569, 64 Seiten

Reihe: Dr. Stefan Frank

ISBN: 978-3-7325-9908-0
Verlag: Bastei Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Musiktherapeutin Stefanie hat sich auf Behandlung von Kindern mit psychischen Problemen spezialisiert. All die Mädchen und Jungen, die zu ihr überwiesen werden, sind ein Ersatz für die eigenen Kinder, die sie so gern lieben und behüten würde. Sie hat die Hoffnung, mit vierunddreißig noch den Partner fürs Leben zu finden, so gut wie aufgegeben.
Bis zu jenem Tag, als der kleine Benjamin und sein Vater Julian die Praxis betreten. Der eher stille Junge leidet unter den ewigen Streitereien der Eltern, deren Ehe nur noch auf dem Papier besteht. Stefanie gelingt es, dass Benjamin auflebt. Ebenso ergeht es seinem Vater, der durch den Kontakt zu der Therapeutin neues Lebensglück findet. Über die gemeinsame Sorge um Benjamin finden Julian und Stefanie durch viele Gespräche zusammen und verlieben sich. Sie haben dieselben Träume von einer gemeinsamen Zukunft.
Doch diese gestaltet sich holprig: Julian ist unglücklich, denn seine Noch-Ehefrau hetzt Benjamin gegen ihn auf, und auch Stefanie ist verzweifelt, denn sie wird einfach nicht schwanger. Sie will ein Baby um jeden Preis - und dies wird zur Zerreißprobe ...
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Ein Baby um jeden Preis Der verzweifelte Wunsch nach Nachwuchs gefährdet eine Ehe Musiktherapeutin Stefanie hat sich auf Behandlung von Kindern mit psychischen Problemen spezialisiert. All die Mädchen und Jungen, die zu ihr überwiesen werden, sind ein Ersatz für die eigenen Kinder, die sie so gern lieben und behüten würde. Sie hat die Hoffnung, mit vierunddreißig noch den Partner fürs Leben zu finden, so gut wie aufgegeben. Bis zu jenem Tag, als der kleine Benjamin und sein Vater Julian die Praxis betreten. Der eher stille Junge leidet unter den ewigen Streitereien der Eltern, deren Ehe nur noch auf dem Papier besteht. Stefanie gelingt es, dass Benjamin auflebt. Ebenso ergeht es seinem Vater, der durch den Kontakt zu der Therapeutin neues Lebensglück findet. Über die gemeinsame Sorge um Benjamin finden Julian und Stefanie zusammen und verlieben sich. Sie haben dieselben Träume von einer gemeinsamen Zukunft. Doch diese gestaltet sich holprig: Julian ist unglücklich, denn seine Noch-Ehefrau hetzt Benjamin gegen ihn auf, und auch Stefanie ist verzweifelt, denn sie wird einfach nicht schwanger. Sie will ein Baby um jeden Preis – und dies wird für sie zur Zerreißprobe … „Steffi? Bist du so weit?“ Jeannette, Stefanies Freundin und Assistentin, schob die Tür des Behandlungsraums einen Spaltbreit auf und wedelte mit einer dünnen Akte. „Der neue kleine Patient wäre dann da. Und stell dir vor, der ist nicht mit seiner Mutter, sondern mit seinem Vater gekommen. Mannomann, das ist vielleicht eine Sahneschnitte.“ Stefanie Paulsen lachte. Als Musiktherapeutin hatte sie sich auf die Behandlung von Kindern mit verschiedensten psychischen Problemen spezialisiert. Nach einer schweren Enttäuschung war Jeanette ebenso wie Stefanie selbst wieder Single, doch im Gegensatz zu ihr konnte sich die Freundin einfach nicht daran gewöhnen. „Neue Männer braucht das Land“, pflegte die arme Jeannette zu stöhnen, wenn sie wieder einmal eine Verabredung über ihre Online-Partnervermittlung hinter sich hatte, die sich als Reinfall erwiesen hatte. Stefanie hingegen hatte die Hoffnung, mit vierunddreißig noch den passenden Partner fürs Leben zu finden, so gut wie aufgegeben. Auch sie hatte keinen größeren Wunsch gehabt als den nach einer eigenen Familie. Als Einzelkind, das mit schon älteren, ziemlich ernsten und strengen Eltern aufgewachsen war, hatte sie sich nach einem bunten, fröhlichen Haus voller Kinderlachen innig gesehnt. Aber dazu brauchte man nun einmal den richtigen Mann – und dem war Stefanie nie begegnet. Mit Thomas, ihrem langjährigen Lebensgefährten, hatte sie sich im Großen und Ganzen gut verstanden, doch als Stefanie vorsichtig begann, von Kindern zu sprechen, weil sie die berüchtigte biologische Uhr ticken hörte, hatte er kalte Füße bekommen. „Tut mir leid, Steffi“, hatte er gesagt. „Du bist ein tolles Mädchen, und wir hatten eine tolle Zeit miteinander, aber zum Papa bin ich nicht geboren. Sei mir nicht böse – aber mir reicht es schon, wenn meine Schwester mit seinem Kleingemüse zu Besuch kommt und mir die Bude auf den Kopf stellt.“ Stefanie war nicht böse gewesen. Nur traurig, weil ihr Lebenstraum sich nun wohl nicht mehr erfüllen lassen würde. In ihrem Beruf hatte sie jedoch Halt und Trost gefunden. Sie hatte all ihre Kräfte in den Aufbau ihrer eigenen Musiktherapie-Praxis geworfen und war stolz, dass sie bei den kleinen Patienten so schöne Erfolge erzielen konnte. All die Mädchen und Jungen, die von besorgten Ärzten zu ihr überwiesen wurden, waren ein Ersatz für die eigenen Kinder, die sie so gern geliebt, behütet und bemuttert hätte. In ihre Praxis kamen Kinder, die Opfer von Mobbing geworden waren oder mit der Scheidung ihrer Eltern nicht zurechtkamen, Kinder, die unter autistischen Störungen oder unter ADHS litten und solche, die ein traumatisches Erlebnis zu verkraften hatten. Die Musik half ihnen dabei. Kinder, die nicht in der Lage waren, in Worten zum Ausdruck zu bringen, was ihnen geschehen waren, fanden in den Instrumenten, im Singen und Tanzen ein Ventil für ihre Not. Vielleicht hat das Schicksal es ja deshalb so gewollt, dass mir eigene Kinder verwehrt geblieben sind, dachte Stefanie manchmal. Weil es kleine Menschen gibt, die mich ganz und gar brauchen. Natürlich funktionierte dieser Trost nicht immer, und gerade wenn sie eines ihrer Therapie-Kinder besonders ins Herz geschlossen hatte, flammte die alte Sehnsucht wieder auf. An den meisten Tagen hatte sie sich jedoch mit ihrem Leben arrangiert und genoss es, so gut es eben ging. Jeannette hingegen war rund um die Uhr auf Männerfang und zum Single-Dasein einfach nicht gemacht, wie sie freimütig bekannte. Auch jetzt seufzte sie tief, reichte Stefanie die Akte und sagte: „Wirklich schade, dass das Prachtstück, das da im Wartezimmer sitzt, einen Ehering trägt.“ „Den hast du gesehen?“, entfuhr es Stefanie reichlich entgeistert. „Na klar.“ Jeannette nickte eifrig. „Ich schaue mir unsere Besucher doch an. Besonders, wenn sie aussehen wie Filmschauspieler. Sag mal, wieso kommen eigentlich so wenig alleinerziehende Väter hierher?“ „Jeannette, du bist einfach unverbesserlich“, erwiderte Stefanie mit gespielter Strenge. „Und alleinerziehende Väter kommen selten hierher, weil sie überhaupt selten sind. Noch immer werden Kinder nach Scheidungen in aller Regel den Müttern zugesprochen, wie dir vermutlich nicht ganz unbekannt ist.“ „Eigentlich ungerecht, oder?“, fragte Jeannette. „Ich wette, dieser Julian Conradi, der da draußen wartet, ist ein ganz toller Vater für seinen Jungen.“ „Du kennst ihn doch überhaupt nicht!“, schimpfte Stefanie lachend. „Und jetzt geh und hol mir die beiden herein, ehe du noch mehr Unsinn schwatzt.“ Jeannette grinste, trollte sich und öffnete kurz darauf die Tür des Behandlungszimmers erneut, um einen hochgewachsenen, dunkelhaarigen Herrn in einem eleganten Sommeranzug einzulassen, der einen kleinen, ebenfalls dunkelhaarigen Jungen an der Hand hielt. Kurz stockte Stefanie der Atem. Dieses Mal hatte Jeannette ausnahmsweise wirklich nicht übertrieben. Der Mann, der ihr gegenüberstand und ihr ein wenig schüchtern, aber umso gewinnender entgegen lächelte, sah wirklich unverschämt gut aus! Sein kleiner Sohn, der der frisch angelegten Akte zufolge Benjamin Conradi hieß und sechs Jahre alt war, war nicht weniger hübsch. Die beiden schienen sich ähnlich zu sehen und eng verbunden zu sein, auch wenn ihre Gesichter ganz unterschiedlich geschnitten waren. Eng schmiegte er sich an seinen Vater, klammerte sich an dessen Hand und blickte mit großen, tief dunklen Augen voller Misstrauen zu Stefanie auf. Es gab sie, diese Kinder, in die sie sich auf den ersten Blick verliebte. Benjamin Conradi war eines von ihnen. Natürlich behandelte sie all ihre Patientin mit der gleichen Sorgfalt und Hingabe. Sie lagen ihr alle am Herzen, doch auch sie war nur ein Mensch und konnte nicht verhindern, dass manche Kinder dieses Herz regelrecht zum Schmelzen brachten. Zudem verfügte sie über reichlich Erfahrung in ihrem Beruf und noch mehr Instinkt und Einfühlungsvermögen. Alles zusammen verriet ihr auf einen Blick, dass dieser zauberhafte kleine Junge litt. In der Akte stand der lapidare Vermerk: Die Schule macht sich Sorgen wegen übersteigerter Schüchternheit, aus dem sich nicht viel entnehmen ließ. Stefanie aber las in dem flackernden Blick des kleinen Benjamin die tiefsitzende Angst, von Menschen abgelehnt zu werden. „Guten Tag, Benjamin“, begrüßte sie ihn in fröhlichem, herzlichen Ton und streckte ihm die Hand entgegen. Benjamin drehte sich weg. Sein Vater öffnete den Mund, um zu einer Erklärung anzusetzen, doch Stefanie hob rasch die Hand und signalisierte ihm damit, dass Benjamins Schweigen für sie in Ordnung war. Sie griff nach einem hölzernen Blasinstrument, das aus dem Tansania stammte und wie ein Frosch geformt war. Behutsam ging sie vor Benjamin in die Hocke und begann, darauf zu spielen. Die Töne waren tief und dunkel und erinnerten ein wenig an das Konzert, das balzende Frösche im Sommer oft an Weihern und Seen ertönen ließen. Und Stefanies Plan ging auf. Benjamins Neugier war stärker als seine Angst. Er wandte sich ihr wieder zu und betrachtete fasziniert das Instrument. Stefanie spielte die kurze Melodie zu Ende, ehe sie den Holzfrosch absetzte und ihn Benjamin reichte. „Man muss sich ja nicht unbedingt in Worten begrüßen“, sagte sie mit einem Lächeln. „Mit Musik geht es genauso gut. Oder sogar besser. Das hier ist mein Freund Bobo. Er hilft mir manchmal, wenn es mir mit den Worten nicht so leichtfällt. Soll Bobo dir auch helfen, mir guten Tag zu sagen?“ Nur einen winzigen Augenblick lang zögerte Benjamin, dann siegte der Wunsch, es auszuprobieren. Er nahm den Frosch Bobo aus ihrer Hand, setzte ihn an den Mund und begann, eine zarte eigene Melodie zu spielen. Was Stefanie bereits vermutet hatte, bestätigte sich: der menschenscheue kleine Junge war hochmusikalisch. Wie so oft brach die Musik das Eis. Benjamin klammerte sich zwar weiterhin an...


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