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E-Book, Deutsch, 330 Seiten

Frank Mein wundervolles Genom

Ein Selbstversuch im Zeitalter der persönlichen Genforschung

E-Book, Deutsch, 330 Seiten

ISBN: 978-3-446-43029-7
Verlag: Hanser, Carl
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wer bin ich? Woher komme ich? Woran werde ich sterben? Und wann? Antworten auf diese Fragen finden sich in unserer DNA. Schon bald wird die Entschlüsselung unseres Erbguts nur noch tausend Dollar kosten. Eine neue Ära der Medizin bricht an. Wie wird diese Schöne Neue Welt aussehen? Wie fühlt es sich an, zu wissen, welche Krankheiten einem drohen? Und welche gesetzlichen und ethischen Grenzen müssen wir der genetischen Revolution setzen? In einem faszinierenden Selbstversuch hat die Neurobiologin Lone Frank einen Ausblick in unsere Zukunft gewagt.

Lone Frank ist Neurobiologin und Dänemarks führende Wissenschaftsjournalistin. Sie schreibt für »Science«, »Nature« und die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und ist Autorin von fünf Büchern. Ihr letztes über die Neuro-Revolution, »Mindfield. How Brain Science is changing our world« (2009), wurde hoch gelobt und in fünf Sprachen übersetzt.
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1;Impressum;3
2;Inhalt;4
3;Meine zufällige Biologie;5
4;1 Der leichte Weg zu unseren Codonen;10
5;2 Blutsverwandtschaft;24
6;3 ch will meine Snips ehren, in Krankheit und Gesundheit;44
7;4 Die Revolutionäre der Forschung;66
8;5 Tief im Gehirn;84
9;6 Persönlichkeit ist ein Wort mit vier Buchstaben;109
10;7 Der Übersetzer der Biologie;130
11;8 Die Suche nach dem neuen biologischen Menschen;141
12;Danksagung;163
13;Anmerkungen;164


6 Persönlichkeit ist ein Wort mit vier Buchstaben (S. 176-177)

Man bestimmt sich im Verlauf seines Lebens. Sich ganz kennen heißt sterben.
Albert Camus

»Wir testen auf zwölf Gene. Deshalb müssen wir so viele Röhrchen füllen. Und noch zwei zusätzlich zur Gegenkontrolle.« Die junge Ärztin legt etliche Röhrchen auf den Tisch und macht sich auf die Suche nach der richtigen Nadel für die Blutabnahme. Wir kennen uns bereits von einer früheren Gelegenheit. Diesmal trägt sie nicht den kecken Pferdeschwanz, aber es ist dieselbe Ärztin, die mich im Rahmen eines Forschungsprojekts zu Persönlichkeit, Depression und Genen damals bereits zu meinen nächsten Verwandten – ihrem Verhältnis zu Alkohol und ihren psychischen Erkrankungen – befragt hat. Nun sitzen wir uns wieder im Untergeschoss der Universitätsklinik von Kopenhagen gegenüber und wollen uns die genetische Seite bestimmter Dinge anschauen. Im Haus wird groß renoviert, deshalb hocken wir an einem kleinen Kaffeetisch, der einfach auf den Flur gestellt wurde, mitten im Chaos des Umbaus.

»Sie haben richtig gute Venen«, sagt sie anerkennend. Die leicht angeschwollenen blauen Gefäße an meinem linken Arm drängen sich der Nadel förmlich entgegen. Trotzdem schafft sie es irgendwie, dass nur ganz wenig Blut ins erste Röhrchen tropft. Sie versucht den Blutfluss zu verbessern, indem sie die Nadel vor und zurück schiebt – vergebens, es tut nur weh. »Versuchen wir es am anderen Arm«, meint sie. Das gleiche Ergebnis. Sieben Jahre Ausbildung, denke ich, und was lernen sie da?

Aber ich sage nichts. Schließlich habe ich es selbst so gewollt, ich habe mich als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt. Der Deal mit den Forschern vom Center for Integrated Molecular Brain Imaging (Zentrum für Integriertes Molekulares Gehirn-Imaging) ist klar: Sie bekommen einen Haufen ausgefüllte Fragebögen und jede Menge Blut von mir, als Gegenleistung darf ich die Ergebnisse meiner Gentests mit der Leiterin des Zentrums, Gitte Moos Knudsen, diskutieren.

Ich konnte ihr dieses Entgegenkommen abringen, weil wir von derselben Sache fasziniert sind. Uns beide interessiert »wie verrückt, was individuelle Unterschiede im Verhalten und in der Persönlichkeit bewirkt«, wie sie sagt. Aber was genau ist die Persönlichkeit? An dieser Stelle muss man das molekulare Reich verlassen und sich der Psychologie zuwenden, wo die Persönlichkeitsforschung traditionell angesiedelt ist. Im Vergleich zu Molekülen und Neurotransmittern, die aus Atomen und chemischen Stoffen bestehen, erscheint die Persönlichkeit eigenartig und ätherisch. Wir haben eine intuitive Vorstellung, was Persönlichkeit ist, aber es ist schwierig, eine klare, knackige Formulierung dafür zu finden.

Vielleicht beschreiben Sie einen Freund als hilfsbereit, geduldig und ein bisschen introvertiert oder sich selbst als klug, großzügig und gesellig. Aber der Versuch, das Phänomen Persönlichkeit in eine Definition zu pressen, ist ein bisschen so, als würde man Sand in ein Sieb schaufeln. Was in der Welt misst man da? Wird die Persönlichkeit dem Menschen fix und fertig mitgegeben oder bildet und formt sie sich durch die Erfahrungen des Lebens? Und wenn Letzteres stimmt, was formt sie dann – das Handeln der Eltern, im Guten wie im Schlechten? Die unzähligen kleinen Taten, die sich im Lauf eines Lebens ansammeln?


Frank, Lone
Lone Frank ist Neurobiologin und Dänemarks führende Wissenschaftsjournalistin. Sie schreibt für »Science«, »Nature« und die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und ist Autorin von fünf Büchern. Ihr letztes über die Neuro-Revolution, »Mindfield. How Brain Science is changing our world« (2009), wurde hoch gelobt und in fünf Sprachen übersetzt.

Lone Frank ist Neurobiologin und Dänemarks führende Wissenschaftsjournalistin. Sie schreibt für »Science«, »Nature« und die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und ist Autorin von drei Büchern. Ihr letztes über die Neuro-Revolution, »Mindfield. How Brain Science is changing our world« (2009), wurde hoch gelobt und erschienin vier Ländern.


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