Frey / Weltenwandler | Magische Meriten - Teil 1: Gefunden | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

Reihe: Weltenwandler

Frey / Weltenwandler Magische Meriten - Teil 1: Gefunden

aus der Serie WELTENWANDLER

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

Reihe: Weltenwandler

ISBN: 978-3-95936-116-3
Verlag: In Farbe und Bunt Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Aus der Serie WELTENWANDLER präsentiert der Verlag in Farbe und Bunt den Auftakt der Reihe "Magische Meriten" von Dennis Frey.

In der ersten Ausgabe trifft Florence in einem Wald im Allgäu auf den Magier Claude und seinen Lehrling Ivan. Bald darauf wird sie von einem mächtigen Wesen verfolgt, das es auf mehr als nur ihr Leben abgesehen hat. Kann sie auf die Hilfe der Magier zählen? Die Reihe erzählt die Geschichte der Magier seit den 20er Jahren in Dennis Freys Universum der Fremden.

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Gefunden   Mit unwillig zusammengepressten Lippen kickte Flo einen kleinen Stein von sich weg, der enthusiastisch den Abhang hinuntersprang, als wäre er froh, von ihr und ihrer miesen Laune fortzukommen. Ihre Geschwister hatten sich damit abgefunden, im Allgäu zu wandern, statt in Spanien am Strand zu liegen. Liam hielt sein Gesicht wie immer frei von jeder Gefühlsregung und Elsie schien sogar Spaß zu haben. Die kleine Verräterin. Wäre es nach Flo gegangen, hätten sie einfach gestreikt. Urlaubs-Boykott. Vielleicht wäre ihnen dann nächstes Jahr wenigstens ein Mitspracherecht eingeräumt worden. Was war das überhaupt für eine plötzliche Obsession von Mama für das Wandern? Spanien hatte Strand, Sonne und - ganz wichtig - heiße Jungs, die mit freiem Oberkörper aus dem Wasser gewatet kamen. Und das war nicht nur so ein Klischee! Jeanette, ihre beste Freundin, war nämlich gerade in Spanien und hatte ihr mit dem Handy einige Fotos geschickt. Hier gab es hauptsächlich Wetter und Kühe. Ersteres machte sich gerade durch einige leichte, aber kalte Regentropfen bemerkbar, Zweiteres durch etwas Weiches, Warmes, in das Flo trat, als sie missmutig zu den dunklen Wolken aufblickte. »Ach, Scheiße!« »Allerdings«, sagte Liam, der stehen geblieben war, um sich nach ihr umzusehen, einer seiner Mundwinkel hob sich ein wenig. Er zog die Riemen seines Rucksacks strammer. »Wenigstens hat Dad dich zu den Stiefeln überreden können. Komm schon, streif sie da drüben im hohen Gras ab und dann weiter. Ich hoffe, wir finden einen Unterstand, bevor der Regen so richtig einsetzt.« Er hatte natürlich recht – das hatte er meistens – doch Flo war nicht bereit, sich das einzugestehen. Liam gefiel sich in der Rolle des vernünftigen, älteren Bruders und tat sein Bestes, ihr gerecht zu werden, während Flo eher die Rebellin war. Passte auch prima. Mit sechzehn hatte sie das richtige Alter, damit ihre Eltern ein ums andere Mal auf die Pubertät schimpfen konnten. Sie fluchte ungehalten. Verfluchte die Kühe, die Berge und das merkwürdige Volk, das hier lebte. Ihr großer Bruder verdrehte die Augen und fing sich dafür einen scharfen Blick ein. »Willst du was sagen, Hairy?« Sie hatte angefangen, ihn so zu nennen, als ihm, lange vor seinen gleichaltrigen Freunden, ein dichter, schwarzer Bart gewachsen war. Damals hatte er sich fürchterlich dafür geschämt. Mittlerweile trug er den Vollbart mit einem gewissen Stolz, aber der Name war hängengeblieben – zumindest, wenn Flo sauer war. »Ja, Miss HaHa. Wie wäre es, wenn du später weiterschimpfst?« Die Regentropfen waren jetzt nicht mehr so leicht wie ein paar Sekunden zuvor. Und Jeanie saß wahrscheinlich gerade an einer Strandbar und wurde von durchtrainierten Beachboys umschwärmt. »Liam! Florence! Jetzt kommt endlich!« Dad stand auf der nächsten Hügelkuppe. Mama und Elsie waren schon außer Sicht. Flo versuchte mit einem schweren Seufzer all ihren Frust in die paar Tritte zu legen, die sie dem nassen Gras am Wegesrand versetzte, um den Stiefel wenigstens halbwegs zu säubern. Liam ging bereits auf Dad zu, der die Hände in den Hosentaschen vergraben hatte, was ihn wie ein beleidigtes Kind aussehen ließ. Dagegen fiel Flo zum ersten Mal wirklich auf, wie erwachsen Liam geworden war. Er überragte jedes andere Familienmitglied, trug seinen schwarzen Bart und hielt sich stets aufrecht. Dazu die stechenden, eisblauen Augen, die allen drei Geschwistern zu eigen waren. Nein, dachte Flo, während sie ihm hinterhertrottete, ihr großer Bruder war kein Kind mehr. Was sie auch gleichzeitig schmerzlich daran erinnerte, dass dieser Reinfall das letzte Mal sein würde, dass sie alle gemeinsam in den Urlaub fuhren. Liam hatte die Schule abgeschlossen und würde nach London ziehen, um in Oxford zu studieren. Als seine Bestätigung gekommen war, hatte Flo ihm voller Sarkasmus dafür gedankt, dass er die Messlatte so hoch gesetzt hatte. Sie und Elise konnten nur noch als Versager dastehen. Es war, als hätte jemand einen Eimer über ihnen ausgeleert, so schnell wurde aus dem leichten Regen ein ausgewachsener Wolkenbruch. Flo kreischte auf und rannte los. Überholte Liam, dessen spöttisches Grinsen sie im Nacken spürte, überholte auch Dad und flitzte auf Mama zu, die ein Stück weiter am Wegesrand stand und den Rest der Familie zu sich winkte. »Hier ist eine Scheune, darin können wir den Regen aussitzen.« Flo hätte nur zu gerne weitergeflucht, aber sie verkniff es sich. Elsie hatte gerade eine Phase, in der sie jedes verbotene Wort aufschnappte und wiederholte, bis man sich am liebsten Tannenzapfen in die Ohren gerammt hätte. Oder ihr in den Mund. Also fluchte sie innerlich – nicht einmal tonlos, denn die kleine Göre hatte irgendwie gelernt, Lippen zu lessen – während sie ihre langen braunen Locken auswrang. Flo hätte einiges gegeben, um die gleichen auffallend kohlschwarzen Haare wie Dad, Liam und Elsie zu haben, doch sie hatte Mamas braune Haare geerbt. Nicht schokobraun, nicht mahagonibraun, nein, einfach nur braun. Bis auf Elsie waren sie alle klatschnass geworden und tropften den rissigen Bodenboden voll. Wenigstens mussten sie sich das Dach nicht noch mit einem Haufen Kühe teilen. Bis auf die großen Heuballen war das Gebäude leer. Der Geruch von warmem Heu war beruhigend, auch wenn Flo nichts lieber wollte, als sich weiter aufzuregen, während sie dem unablässig prasselnden Regen lauschte, der einen ganz schönen Lärm auf dem Metalldach veranstaltete. Wortlos ließ sie sich auf einen der kleineren Ballen sinken und lehnte sich an die Wand des Schuppens. Wenigstens konnten sie hier trocknen, dachte sie, während ihr gegen ihren Willen die Augen zufielen.   ***   Ivan knirschte mit den Zähnen. Hier waren sie nun, hatten die nachtaktive Kreatur bei Tag aus ihrem Versteck getrieben, um durch das Sonnenlicht einen Vorteil zu haben und prompt zogen dichte Wolken auf. Der Regen selbst störte ihn nicht - der junge Mann hatte schon bei den ersten Tropfen eine Formel gemurmelt, die verhinderte, dass er und seine Kleidung auch nur feucht wurden. Neben ihm stand sein Mentor Claude im strömenden Regen und auch ihm sah man die Frustration deutlich an. Der hünenhafte, dunkelhäutige Mann hatte die Hände zu Fäusten geballt und ließ den Blick durch die Regenschleier wandern, wobei seine Augen bläulich glühten. Etwas Dampf stieg von seinen ebenfalls trockenen Schultern auf, als würde das Wasser nicht einfach nur abgelenkt, sondern in seiner Nähe verdampft. »Irgendetwas?«, fragte Ivan vorsichtig. Er wollte Claudes Konzentration nicht stören, auch wenn der Ältere schon ein ums andere Mal bewiesen hatte, dass er seinen Geist sehr viel besser fokussieren konnte als Ivan. Claude schüttelte den Kopf. »Irgendetwas. Ich sehe eher zu viel. Er muss schon eine ganze Weile hier sein – es ist, als hätte er jeden einzelnen Baum mit seiner Signatur markiert.« Für einen albernen Moment sah Ivan einen Mann vor sich, der alle Bäume im Wald pinkelte, aber das war natürlich Blödsinn. Claude redete von der Energiesignatur, die jedes lebendige Wesen an allem hinterließ, das es berührte. Ivan lernte gerade, wie er diese Signaturen lesen musste, doch im Moment war es ihm noch unmöglich, die sich ständig wandelnde Aura von zum Beispiel Claude von der ihres Ziels zu unterscheiden. Er ließ sich noch zu leicht ablenken. Ivan bemühte sich, seine Kiefermuskeln etwas zu lösen, bevor er einen Krampf bekam. Er hatte das Ding gesehen. Na ja, zumindest aus den Augenwinkeln wahrgenommen, doch es hatte ihn erschreckt, wie wenig Menschliches noch daran war. Es zu töten, würde eine Gnade sein und das Geheimnis des Ordens bewahren. »Scheiße. Können wir nicht einfach den Wald umgraben, Claude? Der Sturm ist schon so heftig. Ein wenig mehr und …« Die Augen seines Mentors verengten sich gefährlich, sodass das Weiße nicht länger zu sehen war. Es machte den Mann an diesem grauen Tag und in dem dunklen Schatten, in dem sie standen, beinahe unsichtbar. »Wirklich, Vidyârthî?« Claude knurrte beinahe und Ivan wusste, dass er in Schwierigkeiten war. Sein Lehrer, sein Sik?aka, hatte nicht viel für die offiziellen Titel übrig. Er nutzte die Nepali-Wörter, die Worte der ersten Magier, nur, wenn er sicherstellen wollte, dass Ivan ihm wirklich zuhörte. »Muss ich dir noch einmal erklären, warum wir nicht mehr in die Natur eingreifen? Dir vom Schmetterling und dem Tornado erzählen? Dir einprügeln, dass ein gottverdammter Orkan, der einen Wald umgräbt, in Deutschland noch sehr viel unnatürlicher ist als ein Scheißschmetterling in einem Windstoß?« Den letzten Satz zischte er durch zusammengebissene Zähne. Selbst wenn Claude kein so berühmter Magier gewesen wäre, ja, selbst wenn er gar kein Magier gewesen wäre, hätte Ivan jetzt klein beigegeben. Claude war mehr als einen ganzen Kopf größer als er, breiter gebaut und mit der dunklen Haut und dem kahlrasierten Schädel musste er sich nicht sehr anstrengen, um bedrohlich zu wirken. Und noch dazu hatte er recht. Ivan wusste, warum der Orden sich von jeglicher Magie abgewandt hatte, die in irgendeiner Weise die Elemente einschloss. Man durfte sich selbst verändern, verstärken oder Magie anwenden, die den Geist betraf, doch schon ein unnatürlicher Lufthauch konnte verheerende Folgen nach sich ziehen. »Tut mir leid«, erwiderte er kleinlaut. »Es ist nur so frustrierend. Und je länger wir brauchen, um ihn zu finden, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er noch jemanden-« Und das war...


Dennis Frey hält es nie lange an einem Ort, aber zum Glück kann sein Schreiben ihn begleiten.
Im Moment lebt er in Mittelhessen und schreibt magische Geschichten, die er noch keinem seiner drei Kindern vorlesen darf.
Jegliche Hilfe sein Leben spannend zu gestalten, wird immer gerne gesehen, denn Langeweile ist für ihn ein schlimmerer Horror, als jedes Monster.


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