Gilliard / Marshall | Naturgestützte Pflege von Menschen mit Demenz | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Gilliard / Marshall Naturgestützte Pflege von Menschen mit Demenz

Natürliche Umgebungen für die Förderung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz nutzen

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-456-95359-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wie kann man die Lebensqualität von Menschen mit Demenz durch Kontakte mit der natürlichen Umgebung fördern? Personzentrierte, entwicklungsfördernde und stressreduzierende Umgebungen sind schon lange Bestandteil einer guten Betreuung von Menschen mit Demenz. Zunehmend nutzt man die natürliche Umgebung mit Tieren, Pflanzen und Zeitgebern, um die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Menschen mit einer Demenz zu erhalten und zu fördern. Gleichzeitig kooperieren Grün- und Weißberufe immer öfter, um ihr gesundheits- und umweltbezogenes Wissen für Menschen mit Demenz zu nutzen. Das Fachbuch beschreibt, warum und wie natürliche Umgebungen für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz genutzt werden können und wie sie in die Versorgung von Menschen mit Demenz integriert werden können.
Gilliard / Marshall Naturgestützte Pflege von Menschen mit Demenz jetzt bestellen!

Zielgruppe


Demenzbegleiter, Green Carer, Pflegepraktiker, Altenpflegende, Gärtner, Landschaftsplaner.

Weitere Infos & Material


1;Naturgestu¨tzte Pflege von Menschen mit Demenz;1
1.1;Inhaltsverzeichnis;6
1.2;Widmung;12
1.3;Danksagung;13
1.4;Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe;14
1.5;Einfu¨hrung;24
1.5.1;1. Was ist Natur?;24
1.5.2;2. Demenz;27
1.5.3;3. Anmerkungen zu dem Buch;28
1.5.4;4. Zur Sprache;30
1.6;1. Demenz, Spiritualität und Natur;32
1.7;2. Sonnenlicht und Tageslicht;40
1.7.1;2.1 Vitamin D;41
1.7.2;2.2 Zirkadiane Schrittmacher;43
1.7.3;2.3 Saisonal-affektive Störung;45
1.7.4;2.4 Der therapeutische Blick aus dem Fenster;46
1.7.5;2.5 Zusammenfassung;47
1.8;3. Mit Demenz den Wechsel der Jahreszeiten erleben;50
1.8.1;3.1 Einleitung;50
1.8.2;3.2 Der Wechsel der Jahreszeiten;52
1.8.3;3.3 Die Einstellung verändern;58
1.8.4;3.4 Zusammenfassung;63
1.9;4. Das Forget Me Not Centre – Das Vergissmeinnicht-Zentrum;66
1.9.1;4.1 Die Swindon Hiking Group;67
1.9.1.1;4.1.1 Aktivitäten sind wichtig;67
1.9.2;4.2 Zusammenfassung;78
1.10;5. Von der Demedikalisierung zur Renaturierung – Demenz im Einklang mit der Natur;80
1.10.1;5.1 Die heilende Kraft der Natur;82
1.10.2;5.2 The Vicarage by the Sea;83
1.10.3;5.3 The Intergenerational School;87
1.10.4;5.4 Demenz und die Schärfung des Bewusstseins fu¨r Nachhaltigkeit;91
1.10.5;5.5 Zusammenfassung;94
1.11;6. Landwirtschaft im Dienste der Gesundheit – Wie Patienten mit Demenz in den Niederlanden von Green Care-Bauernhöfen profitieren;98
1.11.1;6.1 Einleitung;98
1.11.2;6.2 Green Care-Landwirtschaft fu¨r Patienten mit Demenz in den Niederlanden;99
1.11.3;6.3 Die Eigenschaften der Menschen, die die Tagespflegeangebote der Green Care-Landwirtschaftsbetriebe nutzen;103
1.11.4;6.4 Die Qualität der Betreuung in Green Care-Landwirtschaftsbetrieben;103
1.11.5;6.5 Green Care-Landwirtschaftsbetriebe versus normale Tagespflegeeinrichtungen;105
1.11.6;6.6 Landwirtschaftliche Arbeit im Dienst der Gesundheit;106
1.11.7;6.7 Die Vor- und Nachteile der Green Care-Landwirtschaftsbetriebe;107
1.11.8;6.8 Green Care-Landwirtschaftsbetriebe und andere aktuelle Entwicklungen im Bereich der Langzeitpflege;108
1.11.8.1;6.8.1 Fallbeschreibungen;110
1.11.9;6.9 Danksagung;112
1.12;7. Kein Dach u¨ber dem Kopf, nur den Himmel;114
1.13;8. Tiergestu¨tzte Aktivitäten fu¨r Menschen mit Demenz;120
1.13.1;8.1 Tiergestu¨tzte Aktivitäten und Menschen mit Demenz;121
1.13.2;8.2 Neville Williams House: Eine Fallstudie;122
1.13.2.1;8.2.1 Hintergrund;122
1.13.2.2;8.2.2 Die Anfänge;123
1.13.2.3;8.2.3 Die Vorteile;126
1.13.2.4;8.2.4 Abschließende Bemerkungen zum Thema Vorteile;129
1.13.3;8.3 Der Weg aus dem Dilemma;129
1.13.4;8.4 Danksagung;130
1.14;9. Gartenarbeit und Demenz;132
1.14.1;9.1 Verbesserung der heilenden Umgebung;133
1.14.2;9.2 Das Wetter wahrnehmen;134
1.14.3;9.3 Das Land bearbeiten;134
1.14.4;9.4 Der Garten im Wechsel der Jahreszeiten;135
1.14.5;9.5 Die Fru¨chte harter Arbeit ernten;135
1.14.6;9.6 «Sein»;136
1.14.7;9.7 Verlust des Gartens;137
1.14.8;9.8 Zusammenfassung;137
1.15;10. Parzellen;140
1.15.1;10.1 Fallstudie 1;142
1.15.2;10.2 Fallstudie 2;145
1.16;11. Kreativität im Außenbereich;150
1.16.1;11.1 Kreatives Schreiben;160
1.16.2;11.2 Strukturieren;160
1.16.3;11.3 Fundsachen;160
1.16.4;11.4 Die Sinne aktivieren;161
1.16.5;11.5 Zusammenfassung;161
1.17;12. Der Berg mit therapeutischer Wirkung – Das AlzheimUr CENTRE (Murcia, Spanien);164
1.18;13. Drei Stimmen;174
1.19;14. Arne Naess –eine Betrachtung;176
1.20;15. Natur, spirituelle Begleitung und Demenz aus asiatischer Sicht;180
1.20.1;15.1 Zusammenfassung;185
1.21;16. Naturgestu¨tzte Chronopflege bei schlafgestörten Menschen mit Demenz;188
1.21.1;16.1 Zirkadiane Rhythmusschlafstörungen bei alten Menschen;189
1.21.2;16.2 Chronopflegemodell und Chronopflege;195
1.21.3;16.3 Chronotherapie;197
1.21.4;16.4 Ausblick;202
1.22;Schlusswort;204
1.23;Die Herausgeberinnen;207
1.24;Autorenverzeichnis;208
1.25;Deutschsprachige Literatur, Adressen und Links zum Thema «Demenz»;216
1.26;Sachregister;240


Krankheit wird als Ungleichgewicht zwischen diesen Kräften betrachtet, die die Person tendenziell entweder niederdrücken oder aufbauen. Gute Gesundheit ist möglich, wenn die Körperkräfte im Gleichgewicht sind. In der Naturwissenschaft der Medizin, die anerkennt, was sichtbar, messbar und durch die Sinne wahrnehmbar ist, werden diese anderen Aspekte einer Person, wie etwa Willenskraft, Gefühle und Gedanken, nicht berücksichtigt. Eine Neuentwicklung in der «interpersonellen» Medizin legt jedoch ein deutlicheres Gewicht auf das Gleichgewicht im Sinne der Homöostase, die alle eingeschlossenen Elemente körperlicher Funktion auszubalancieren versucht. In ähnlicher Weise konzentrieren sich die Wissenschaften der Chronobiologie und Chronomedizin auf den Menschen als rhythmisches Wesen, wo die Teile des menschlichen Rhythmussystems trainiert und synchronisiert werden müssen. Entsprechend machen die Erörterungen von McNair zu zirkadianen Rhythmen und zur Winterdepression in Kapitel 2 («Sonnenlicht und Tageslicht») den Gesundheitsund Wellness-Effekt zyklischer Rhythmen auf den Menschen sehr deutlich. Diese Vorstellungen decken sich bereits mit Steiners Konzepten (Staudacher, 2013).

Anhand der Geschichten und Beispiele in diesem Buch und vielen anderen über Menschen mit einer Demenz wird offensichtlich, dass Personsein (Kitwood, 1997, 2013) für das Wohlbefinden von zentraler Bedeutung ist. Wenn wir eine person-zentrierte Pflege und Versorgung leisten möchten (Broker, 2006, 2011), dann fügt sich die anthropologische Medizin logisch in dieses Paradigma ein. Abgesehen von der Naturwissenschaft, die sich eines empirischen, positivistischen Ansatzes für das Verständnis der Körperfunktionen bedient, erfordert die Anthroposophie einen stärker interpretativen, qualitativen Ansatz. Darin wird die volle Komplexität der Person, vor allem der nichtkörperlichen Elemente, der Elemente des Denkens und Fühlens und der spirituellen Elemente, anerkannt. Die Anthroposophie erweitert unser Verständnis und Wissen durch einen Blick über die physische Welt hinaus. Es mag möglich sein, Heilung zu fördern, indem man körperliche Kräfte und Kräfte aus der Umgebung berücksichtigt, um in der Person mit einer Demenz eine Ausgewogenheit (Gleichgewicht, Homöostase oder Synchronisation) wiederherzustellen. Wenn dem so ist, könnte der nächste Schritt darin bestehen, ein Modell der Demenzprävention (oder Resilienz) zu formulieren, das sowohl die sichtbaren (physischen) als auch die unsichtbaren (Geist, Gemüt, Seele) Aspekte der Person erfasst.

Während die Naturwissenschaft versucht, eine Heilung zu finden, indem sie sich um Symptome kümmert, gibt es über die einer Demenz zugrundeliegende Bedeutung noch viel zu lernen. Mit einem belastbareren und integrativeren Forschungsparadigma können wir die Methodik entwickeln, an der es diesem Gebiet zu fehlen scheint. Einmal mit besseren Instrumenten ausgestattet, werden wir zu tieferen Einsichten in die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen gelangen.

Wie der Titel des Buches besagt, dient der «Kontakt mit der Welt der Natur» der «Förderung der Lebensqualität».

So ist es zwar eine persönliche Aktivität und einfach nur gesunder Menschenverstand, ins Freie zu gehen, damit Sie sich besser fühlen, es ist aber auch ein weithin anerkanntes und erfolgreiches Vorgehen zur Verbesserung der geistigen Gesundheit. Indem man über Kontinente hinweg durch Bücher wie dieses das Bewusstsein weckt, gewinnen die Vorteile der Beschäftigung mit der Natur und des sozialen Engagements für Menschen mit einer Demenz die Glaubwürdigkeit, die sie allgemein verdienen.
Dr. Garuth Chalfont, PhD ASLA

Literatur
Annerstedt, M.; Währborg, P. (2011): Nature-assisted therapy: Systematic review of controlled and observational studies, Scandinavian Journal of Public Health, 39, 371–388. Bott, V. (1996): Spiritual Science and the Art of Healing. Toronto, Ontario, Vancouver: Heal ing Arts Press.
Brooker, D. (2006): Person-centred dementia care: making services better. London: Jessica Kingsley.
Brooker, D. (2008): Person-zentriert pflegen. Bern: Verlag Hans Huber.
Chalfont, G.; Walker, A. (2013): Dementia Green Care Handbook of Therapeutic Design and Practice. Mesa, Arizona: safehouse books (beschreibt Interventionen in einem Pflege heim und in der Tagespflege).
Chalfont, G.E. (2011): Connection to Nature at the Building Edge: Towards a Therapeutic Architecture for Dementia Care Environments. Saarbrucken: LAP Lambert Academic Publishing.
Chalfont, G. E. (2010): Pflanzengestützte Therapie. Bern: Verlag Hans Huber.
Corson, S.; Corson, E.; Gwynne, P.; Arnold, L. (1977): Pet dogs as nonverbal communica tion links in hospital psychiatry. Comprehensive Psychiatry, 18 (1), 61–72.
Evans, M.; Roger, I. (2000): Healing for Body, Soul and Spirit: An introduction to Anthropos
Fintelmann, V. (2007): Intuitive Medizin – Anthroposophische Medizin in der Praxis: Grundlagen – Indikationen – Therapiekonzepte. Stuttgart: Hippokrates.
Glöckler, M. (1997): Medicine at the Threshold of a New Consciousness. London: Temple Lodge.
Glöckler, M. (2004): Anthroposophische Medizin: Ein Weg zum Patienten. Beiträge aus der Praxis. Stuttgart: Freies Geistesleben.
Glöckler, M. (2010): Anthroposophische Arzneitherapie für Ärzte und Apotheker. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
Kienle, G.S.; Kiene, H.; Albonico, H.U. (2008): Anthroposophic Medicine: Effectiveness, utility, costs, safety. Stuttgart: Schattauer.
Kitwood, T. (1997): Dementia Reconsidered: the Person Comes First. Open University: Buckingham.
Kitwood, T. (2013): Demenz – Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen. Bern: Verlag Hans Huber.
Ormerod, E. (2008): Companion Animals and Offender Rehabilitation – Experiences from a Prison Therapeutic Community in Scotland. International Journal of Therapeutic Communities, 29 (3), 285–296.
Sempik, J.; Bragg, R. (2013): Green Care: Origins and Activities. In: Gallis, Chr.: Green Care: For Human Therapy, Social Innovation, Rural Economy, and Education. Nova Science Publishers: Hauppauge, NY.
Sempik, J.; Adevi, A.A. (2013): Explaining Green Care: Theories and Constructs. In: Gallis, Chr.: Green Care: For Human Therapy, Social Innovation, Rural Economy, and Education. Nova Science Publishers: Hauppauge, NY.
Sempik, J. (2010): Green care and mental health: gardening and farming as health and social care. Mental Health and Social Inclusion, 14 (3), 15–22.
Staudacher, D. (2013): Die soziale Sensibilität des Körpers: Aspekte einer psychosozialen Krankheitslehre. NOVAcura, 4 (13), 16–18.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.