Goletz / Döpfner / Roessner | Ratgeber Zwangsstörungen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 25, 68 Seiten

Reihe: Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie

Goletz / Döpfner / Roessner Ratgeber Zwangsstörungen

Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher

E-Book, Deutsch, Band 25, 68 Seiten

Reihe: Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie

ISBN: 978-3-8409-2646-4
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Zwangsstörungen können sowohl für die betroffenen Kinder und Jugendlichen als auch für deren Bezugspersonen eine extreme Belastung darstellen, insbesondere wenn die Zwangssymptomatik täglich sehr viel Zeit einnimmt oder wenn Familienmitglieder in die Durchführung von Zwangssymptomen eingebunden sind.
Der Ratgeber informiert über die Symptomatik, die Ursachen, den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten von Zwangsstörungen. Eltern, Lehrer und Erzieher erhalten konkrete Ratschläge und Anleitungen zum Umgang mit der Problematik in der Familie und in der Schule. Jugendlichen werden Tipps zur Selbsthilfe gegeben.
Goletz / Döpfner / Roessner Ratgeber Zwangsstörungen jetzt bestellen!

Zielgruppe


Eltern, Lehrer, Erzieher, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Pädiater, Schulpsychologen, (Sozial-) Pädagogen, Mitarbeiter in Familienberatungsstellen.

Weitere Infos & Material


1;Zielsetzung des Ratgebers und Inhaltsverzeichnis;7
2;1Kennen Sie das?;11
3;2Was ist noch „normal“?;14
4;3Woran erkenne ich Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen?;16
4.1;3.1Zwangsgedanken;16
4.2;3.2Zwangshandlungen;19
5;4 Wie viele Kinder und Jugendliche sind betroffen?;22
6;5Welche weiteren Probleme treten häufig noch auf?;23
7;6Wie verläuft die weitere Entwicklung?;27
8;7Was sind die Ursachen?;28
8.1;7.1 Faktoren, die bei der Entstehung einer Zwangsstörung eine Rolle spielen;28
8.2;7.2 Erklärungsansätze zur Entstehung der Zwangsstörung;29
9;8 Wie werden Zwangsstörungen aufrechterhalten?;33
10;9Was kann man tun?;35
10.1;9.1Psychotherapie;36
10.2;9.2Medikamentöse Behandlung;43
10.3;9.3Was können Kinder und Jugendliche tun?;45
10.4;9.4Was können Eltern tun?;55
10.5;9.5Was können Erzieher, Lehrkräfte, Ausbilder, Trainer und sonstige Bezugspersonen tun?;61
10.6;9.6Gibt es noch weitere Hilfen?;64
11;Anhang;66
11.1;Hilfreiche Fachliteratur;66
11.2;Literatur für Betroffene und ihre Angehörigen;66
11.3;Hilfreiche Adressen;67
11.4;Selbstbeobachtungsbogen für Zwangsgedanken und Zwangshandlungen (SBZZ);68


|21|5  Welche weiteren Probleme treten häufig noch auf?
Zwangsstörungen beeinträchtigen Kinder und Jugendliche häufig in ihrem normalen Tagesablauf. Aufgrund des Zeitaufwandes für die Zwänge, aber auch dadurch, dass einiges durch die Zwänge nicht mehr getan werden kann, z.?B. dass sie ein Zimmer nicht mehr betreten können, sich nicht auf bestimmte Stühle setzen können, sich nicht ausreichend konzentrieren usw.; in schulischen oder beruflichen Leistungen. Insbesondere aufgrund von Zwängen, die sich ausdrücklich auch auf die schulischen Fertigkeiten beziehen, also z.?B. Schreib-, Lese- oder Wiederholungszwänge, aber auch durch Unpünktlichkeit und Fehlstunden, die sich ergeben, wenn die Kinder und Jugendlichen mit der Durchführung ihrer Zwänge zu Hause oder auf dem Schulweg nicht pünktlich fertig werden; in ihren Freizeitaktivitäten und in den Kontakten zu Gleichaltrigen. Aufgrund des Zeitmangels durch die Zwänge, aber auch, wenn man keine Kraft mehr für und kein Interesse mehr an Freizeitaktivitäten oder Treffen mit Gleichaltrigen hat; einige Kinder und Jugendliche schränken ihre Freizeitaktivitäten und Kontakte zu Gleichaltrigen auch ein, weil sie befürchten, dass jemand ihre Zwänge bemerken könnte; in der Familie. Beeinträchtigung des normalen Tagesablaufs der gesamten Familie, z.?B. durch lange Verweildauer des betroffenen Kindes im Bade|22|zimmer, aber auch, wenn Familienmitglieder in die Zwänge mit einbezogen werden, beispielsweise beim Waschen des Kindes mitzählen oder Handtücher anreichen oder aber auch Fragen beantworten oder Rückversicherungen geben müssen (z.?B. „Ja, du hast dies gerade schon gefragt.“). Häufig kommt es zu einer extremen Belastung der gesamten Familie. Darüber hinaus haben Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen häufig noch andere Probleme: Ängste und Angststörungen. Viele Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen haben Ängste, die in Zusammenhang mit ihrer Zwangsproblematik stehen, das bedeutet, die Zwänge werden ausgeführt, damit die Ängste sich vermindern. Beispiele Die siebenjährige Charlotte kann kein Papier wegwerfen, da sie Angst hat, dass ihrer Mutter etwas Schlimmes passieren könnte. Der 12-jährige Jakob überprüft das Haltbarkeitsdatum von Nahrungsmitteln, aus Angst, dass diese nicht mehr gut sein könnten und er dann krank werden könnte. Einige Kinder und Jugendliche haben auch Ängste, die unabhängig von einer Zwangsstörung oder zusätzlich zu dieser auftreten. Dazu gehören insbesondere Ängste oder Unsicherheiten, wenn sie mit anderen Menschen zusammen sind, Ängste vor bestimmten Tieren, Gegenständen oder Situationen (z.?B. vor Hunden, Spritzen, Höhenangst), Ängste vor der Trennung von engen Bezugspersonen (insbesondere Eltern), Ängste vor Menschenansammlungen, Panik in unspezifischen Situationen sowie auch Ängste und Sorgen hinsichtlich verschiedener Alltagsaktivitäten oder Lebensereignisse. Sind diese Ängste übermäßig ausgeprägt und beeinträchtigen diese die Kinder und Jugendlichen in ihrem Alltagsleben, dann kann es sich möglicherweise auch um eine entsprechende Angststörung handeln. Bei einer Angststörung führen Kinder und Jugendliche zur Verminderung ihrer Ängste keine Zwänge durch. Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Selbstwertprobleme und Depression. Häufig berichten Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Unglücklichsein, Rückzugsverhalten und mangelndem Selbstwertgefühl. Diese Auffälligkeiten, die sich auch zu einer depressiven Störung entwickeln können, entstehen meist infolge der star|23|ken Belastungen und Beeinträchtigungen durch die Zwangsstörung, können aber auch schon vorher oder davon unabhängig auftreten. Grübeln im Rahmen von depressiven Störungen kann Zwangsgedanken ähneln, wird aber von den betroffenen Kindern und Jugendlichen als sinnhaft und passend zu ihrer Stimmung erlebt. Demgegenüber beschreiben die meisten Kinder und Jugendlichen mit Zwangsstörungen ihre Zwänge als unsinnig. Tics, Tic-Störungen und Tourette-Syndrom. Einige Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen weisen Muskelzuckungen, wie beispielsweise Augenzwinkern, Augen nach oben rollen, Nase hochziehen, Schultern hochziehen, Schleudern eines Armes oder Lautäußerungen, wie z.?B. Räuspern, Schniefen, Grunzen, auf. Dies können motorische oder vokale Tics sein. Sie treten unwillkürlich auf, also wie automatisch, so als würde der Körper plötzlich etwas einfach so machen, auf das man keinen Einfluss hat. Demgegenüber werden bei einer Zwangsstörung die Bewegungen oder Lautäußerungen willkürlich, also absichtlich, durchgeführt. Sie dienen vorwiegend dazu, etwas Schlimmes zu verhindern. Tics können relativ unauffällig auftreten, so dass sie von anderen überhaupt nicht oder kaum wahrgenommen werden, wie beispielsweise Blinzeln. Sie können aber auch sehr auffällig sein, wie z.?B. Arm- oder Rumpfbewegungen, Hüpfen, das Ausstoßen von Wörtern oder Schreien. Kinder und Jugendliche mit einem sogenannten Tourette-Syndrom, bei dem motorische und vokale Tics in vielfältiger Form gemeinsam auftreten, erleben häufig ein zwangsähnliches Körpergefühl (beispielsweise Kribbeln, Kitzeln, Anspannung), wodurch sie zur Ausführung eines bestimmten Tics gedrängt werden. Bisweilen haben sie auch das Gefühl, einen Tic „nicht richtig“ ausgeführt zu haben. Überdies entsteht bei ihnen häufig im Laufe dieser Erkrankung zusätzlich eine Zwangsstörung. Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung oder Störungen des Sozialverhaltens. Manche Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen sind sehr unruhig, stehen immer wieder auf und laufen herum, sind leicht ablenkbar und haben Schwierigkeiten, angefangene Beschäftigungen zu Ende zu bringen. Sie handeln ohne nachzudenken und reden teilweise sehr viel. Diese Symptome der Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität können so stark ausgeprägt sein, dass zusätzlich zu einer Zwangsstörung eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert wird. Vor allem Unaufmerksamkeit kann aber auch direkt durch Zwangsgedanken ausgelöst werden. In einem solchen Fall wäre die Unauf|24|merksamkeit kein Hinweis auf eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyeraktivitätsstörung. Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen können schnell wütend werden, insbesondere dann, wenn sie ihre Zwänge nicht so durchführen können, wie sie möchten oder auch wenn andere, insbesondere Eltern, sie nicht so bei der Durchführung ihrer Zwänge unterstützen, wie sie es sich vorgestellt haben. Treten Wutausbrüche und häufiges Streiten mit anderen (insbesondere Erwachsenen) aber auch unabhängig von den Zwängen auf, sowie auch häufiges Ärgern anderer, Stehlen, häufiges Lügen, Zerstören von Gegenständen, Schulschwänzen oder Weglaufen von zu Hause, dann können dies auch Symptome einer Störung des Sozialverhaltens sein. Essstörungen. Einige Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen beschäftigen sich übermäßig oder ritualisiert mit dem Nahrungseinkauf und der Nahrungsaufnahme, der äußeren Erscheinung oder ihrem Körpergewicht. Wenn sie dabei Befürchtungen haben, die sich auf Figur und Gewicht konzentrieren (insbesondere zu „dick“ zu sein sowie mit dem eigenen Körper unzufrieden zu sein), dann liegen Symptome einer Essstörung vor. So geht...


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