Gollner / Stahl / Schnabel | Betriebe gesund managen - inkl. Arbeitshilfen online | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 303 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Gollner / Stahl / Schnabel Betriebe gesund managen - inkl. Arbeitshilfen online

Systemorientiertes Handeln für ein nachhaltiges BGM

E-Book, Deutsch, 303 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-14393-3
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wird in den Unternehmen unterschiedlich bewertet und gelebt. Dabei liegt der Fokus traditionsgemäß auf einzelnen Maßnahmen, wie Bewegung, Rückenschule, Ernährung oder Stressbewältigung. Ein solches personenorientiertes BGM verfehlt oft seine Wirkung, weil die Organisationsstrukturen, die Arbeitsbedingungen, das Führungsverhalten und vieles mehr ausgeblendet bleiben. Ziel der Autoren ist, mit dem Pinkafelder Modell 'Betriebe Gesund Managen' den Nutzen eines systemorientierten und nachhaltigen BGM aufzuzeigen.

 

Das Pinkafelder Schlüsselmodell 'Betriebe Gesund Managen' orientiert sich an den zentralen Dimensionen des BGM und stellt die systematische Implementierung im Unternehmen anhand des PDCA-Zyklus und der ISO 45001 sicher.

 

Inhalte
- Das Pinkafelder Betriebe Gesund Managen- Schlüsselmodell - alles auf einem Blick
- Ein neues Verständnis von Gesundheit im Betrieb
- Strukturen und Kultur - die betriebliche Lebenswelt
- Organisations- Führungskräfte- und Personalentwicklung aus dem Blickwinkel Gesundheit neu gedacht und gelebt
- Generations- und werteübergreifende Arbeit mit BGM

Arbeitshilfen online

 
- Erklärvideos
- Studien
- Checklisten
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Weitere Infos & Material


Vorwort
Was Ihnen dieses Buch bietet

Teil 1: Grundlagen
- Einführung
- Grundverständnis Gesundheit
- Das Pinkafelder Modell 'Betriebe Gesund Managen'

Teil 2: Handlungsrahmen
- Performanz: Mehr als Kompetenz und Leistung
- Organisationen Gesund Entwickeln
- Führung Gesund Entwickeln
- Personal Gesund Entwickeln

Teil 3: Umsetzung
- Gesundheitsförderliche Personal-, Führungskräfte- und
Organisationsentwicklung messbar machen
- 'Betriebe Gesund Managen' nachhaltig in der Organisation verankern
- 'On-off-Balance' am Arbeitsplatz

Autoren
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis


1 Einführung
Gesundheit als organisationskulturelles Selbstverständnis bringt Unternehmen von der reinen Arbeitsfähigkeit (Workability) hin zur Gesundheit in allen Unternehmensbereichen (Health in all business policies). Denn wellnessbezogene Alibiaktivitäten wie ein gesunder Obstkorb, Fitnessstudiomitgliedschaften oder Massagegutscheine fördern nicht nachhaltig genug die Gesundheit der Mitarbeiter, dessen müssen wir uns bewusst sein. Nur wenn die Rahmenbedingungen für Mitarbeiter und Führungskräfte in den Arbeitsprozessen und Arbeitsumgebungen gesund sind, können und wollen Mitarbeiter und Führungskräfte sich mit all ihren Potenzialen und Ressourcen in das Unternehmen einbringen. Faktencheck Unternehmen, die diese Leitidee einer gesunden Organisation ernst nehmen, werden belohnt durch Mitarbeiter, … die achtmal so engagiert, dreimal produktiver und viermal kreativer sind. (World Economic Forum 2010) 1.1 Ein wissenschaftlich basiertes Werkzeug
Unternehmen mit den Leitwerten Gesundheit und Arbeitsfähigkeit, verknüpft mit modernen Managementansätzen und bezogen auf wirtschaftlichen Erfolg – ein Unternehmen, das sich dieses Ziel setzt, hat mit dem interdisziplinären Pinkafelder Modell »Betriebe Gesund Managen« erstmals ein wissenschaftlich basiertes Werkzeug zur Hand, das bei der praktischen Umsetzung im Betrieb unterstützt. In Anlehnung an Don Nutbeams (2010) Buch »Theory in a Nutshell«, der einen praktischen Leitfaden zu den Gesundheitsförderungstheorien erstellt hat, ist es unsere Intention mit dem BGM-Modell das Betriebliche Gesundheitsmanagement theoriebasiert für die Berufspraxis aufzubereiten. Dabei umfasst das Pinkafelder Modell weit mehr als frühere Ansätze, die nur darauf abzielten, Mitarbeiter gesund zu halten. Mitarbeiter und Führungskräfte sollen ihren Betrieb mit einem Lächeln betreten und nach der Arbeit das Gefühl haben, etwas Sinnvolles geleistet zu haben. Das berufliche Sinnerleben und das Erkennen von Sinn in der Arbeit geht einher mit höherer Motivation, Leistungsbereitschaft – und Gesundheit! Gerade in unsicheren und herausfordernden Zeiten gibt Gesundheit als gelebter Grundwert Sicherheit und stärkt den Zusammenhalt. Mitarbeiter identifizieren sich mehr mit dem Betrieb. Sie sind bereit, Innovationen voranzutreiben und bringen sich im Sinne des Erfolges des Betriebes ein. Konkrete Kennzahlen Um das zu erreichen, braucht es einen systematischen und ganzheitlichen Managementansatz. Das ist mit unserem Modell bezweckt. Erstmals wird betriebliche Gesundheit mit konkreten Kennzahlen messbar und nachhaltig gemacht. Wir bauen auf einem Zusammenspiel von gesundem Betrieb, gesunden Mitarbeitern und gesunden Führungskräften auf. Die Handlungsfelder Arbeitsschutz und Sicherheitsmanagement, Eingliederungsmanagement und Gesundheitsförderung, verbunden mit der globalen Norm ISO 45001, bilden den Rahmen. Organisationsentwicklung, Führungskräfteentwicklung und Personalentwicklung übernehmen die Funktion eines Schlüssels, der mit dem praktisch anwendbaren Konzept der Performanz einen Perspektivenwechsel ermöglicht. Performanz rückt das »Was und Wie« ins Zentrum des Tuns und kombiniert damit Leistung mit Wirkung. Outcomeorientiert können Maßnahmen gesetzt werden. Durch die eigens von uns entwickelten Fragebögen und mittels standardisierter Verfahren lassen sich konkrete Kennzahlen vorlegen, über Zeiträume vergleichen und deren Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit überprüfen. So wird Nachhaltigkeit der Gesundheit im Betrieb erreicht. Unternehmensleitung, Führungskräfte, Personalmanager, aber auch Berater erhalten mit dem Pinkafelder BGM-Modell konkrete Empfehlungen für ein strategisches Vorgehen, welches auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. 1.2 Drei Grundbegriffe: Betrieb – Unternehmen – Organisation
»Betrieb« ist für uns der Ort der Wertschöpfung. Hier finden all jene Interaktionen – zwischen Mensch und Mensch in unterschiedlichen Rollen und mit unterschiedlichen Ressourcen, zwischen Mensch und Technik sowie zwischen Mensch und Umgebung – statt, die für den Erhalt und die Förderung von Gesundheit entscheidend sind. »Organisation« ist für uns ein zweckgerichtetes soziales System, das einen bestimmten Auftrag zu erfüllen hat und dabei auf Dauer eingerichtet ist. Sie bildet den rechtlichen und strukturellen Rahmen für den Betrieb, wobei eine Organisation auch mehrere Betriebe umfassen kann. »Unternehmen« sind solche Organisationen, die ihren Auftrag nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip erfüllen und daher nach Gewinn und einer angemessenen Verzinsung des Eigenkapitals streben. In der Praxis beobachten wir immer wieder, dass Non-Profit-Organisationen (NPO), Non-Governmental-Organisationen (NGO) und sozialwirtschaftliche Organisationen ebenso professionell wie Unternehmen geführt werden, wiewohl sie nicht dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip folgen. Wenn also in diesem Buch von Unternehmen und Betrieb die Rede ist, denken wir diese Organisationen immer mit. 1.3 Woher das Betriebliche Gesundheitsmanagement kommt
Die erste betriebliche Auseinandersetzung mit der Gesundheit von Mitarbeitern hatte ihren Ursprung in den »Corporate Fitness«-Programmen großer amerikanischer Konzerne in den 1980er-Jahren. Diese vereinzelten Initiativen fassten kurz darauf Fuß in den deutschsprachigen Niederlassungen dieser globalen Unternehmen. (Gollner/Kreuzriegler/Eitzinger 1992) In den Anfängen entwickelte sich die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) über »gesunde« und gut gemeinte Einzelmaßnahmen, inspirierter Aktionisten, wie z. B. der Arbeitsmedizin oder von Mitarbeitern und Beratern, die einen beruflichen Hintergrund zur Gesundheit aufzuweisen hatten. Je nach fachlichem Schwerpunkt der Protagonisten standen Bewegungs- oder Ernährungsangebote, ergonomische Schulungen oder Impfprogramme im Vordergrund. Viele gute und gut gemeinte Ideen wurden in dieser Pionierphase umgesetzt und häufig genug nach einigen Monaten eingestellt. Die betrieblichen Gesundheitsinitiativen waren vom Engagement beseelter Mitarbeiter und Chefs abhängig. So blieben viele Initiativen Stückwerk. Nachhaltigkeit der BGF war noch nicht in den Köpfen der Verantwortlichen verankert. Erst im Laufe des vergangenen Jahrzehnts befassten sich immer mehr Personalverantwortliche mit Gesundheit am Arbeitsplatz. Sie implementierten das Thema in Personalabteilungen und gaben diesen Aktivitäten Struktur und Prozesshaftigkeit. Dies verlieh der Betrieblichen Gesundheitsförderung den Nimbus einer managementorientierten Glaubwürdigkeit. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement wurde aus der Taufe gehoben. Diese Entwicklung führte zu einer fachlichen Entfremdung von den ursprünglichen BGF-Pionieren wie Sport- und Ernährungswissenschaftlern, Psychologen, Physiotherapeuten und Medizinern. Ihre Handlungsperspektive, mit dem Individuum direkt zu arbeiten, wich einem zielgruppenorientierten, strukturierten und organisationalem Ansatz. In dieser Phase begann auch die Wissenschaft, sich für das Thema zu interessieren. Mittlerweile ist Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Wissenschaft angekommen, was die Verständlichkeit und Anwendbarkeit dieses Ansatzes nicht immer erhöht hat. Nach unserem Verständnis stellt das Betriebliche Gesundheitsmanagement einen strukturierten Ansatz dar, der auf einem System der Steuerung aufbaut und darauf abzielt, Maßnahmen der Gesundheitsförderung sowie der Arbeitssicherheit zu entwickeln. Damit bezieht sich Betriebliches Gesundheitsmanagement auf eine Logik, die den obligatorischen Standards von Managementsystemen entspricht und auf jeder Betriebsebene zum Einsatz gelangt. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist, unabhängig von der Intention, mittlerweile »en vouge«. Es zeigt häufig von ernst gemeinter Fürsorge der Unternehmensleitung für die Belegschaft und findet so rasch Einzug in die interne und externe Kommunikation. Manche Führungskräfte sprechen allerdings in diesem Zusammenhang auch von Employer Branding, in dem Glauben, Mitarbeiter mittels des Betrieblichen Gesundheitsmanagements für das Unternehmen gewinnen und binden zu können. 1.4 Wohin wir mit dem Modell »Betriebe Gesund Managen« wollen
Aus unserer langjährigen wissenschaftlichen und beraterischen Erfahrung wissen wir, es ist in der Praxis eine zentrale Managemententscheidung, ob das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein Feigenblatt eines sich als gönnerhaft verstehenden Unternehmertums ist oder ob es ein ernsthaftes, gemeinsames Bestreben von...


Gollner, Erwin
Prof. (FH) Mag. Dr. Erwin Gollner MPH MBA ist Leiter des Departments für Gesundheit an der FH Burgenland und Lektor an der medizinischen Universität Wien.

Schnabel, Florian
Prof. (FH) Mag. Florian Schnabel MPH ist Studiengangsleiter Gesundheit an der FH Burgenland.

Stahl, Heinz K.
Prof. Dr. Heinz K. Stahl ist Research Associate am Interdisziplinären Institut für verhaltenswissenschaftlich orientiertes Management an der Wirtschaftsuniversität Wien und Forschungspartner am Zentrum für systemische Forschung und Beratung in Heidelberg.

Erwin Gollner

Prof. (FH) Mag. Dr. Erwin Gollner MPH MBA ist Leiter des Departments für Gesundheit an der FH Burgenland und Lektor an der medizinischen Universität Wien.





Heinz K. Stahl

Prof. Dr. Heinz K. Stahl ist Research Associate am Interdisziplinären Institut für verhaltenswissenschaftlich orientiertes Management an der Wirtschaftsuniversität Wien und Forschungspartner am Zentrum für systemische Forschung und Beratung in Heidelberg.





Florian Schnabel

Prof. (FH) Mag. Florian Schnabel MPH ist Studiengangsleiter Gesundheit an der FH Burgenland.


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