Griese / Kerscher / Meier | Die Leseliste. Kommentierte Empfehlungen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 199 Seiten

Reihe: Reclams Universal-Bibliothek

Griese / Kerscher / Meier Die Leseliste. Kommentierte Empfehlungen

Reclams Universal-Bibliothek

E-Book, Deutsch, 199 Seiten

Reihe: Reclams Universal-Bibliothek

ISBN: 978-3-15-961711-4
Verlag: Reclam Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Immer wieder wird über den ›Kanon‹ gestritten, darüber, was in ein gut sortiertes Bücherregal gehört. Reclams "Leseliste" bietet hier eine pragmatische Hilfestellung: Der Band nennt auf aktuellstem Stand rund 600 Titel der deutschen und der Weltliteratur – vom "Hildebrandslied" bis zu Juli Zehs "Unterleuten", vom "Gilgamesch-Epos" bis Saša Stanišics "Herkunft" – und gibt mit Stichworten und Daten einen ersten Überblick über die jeweilige historische Bedeutung und Eigenart des Werks.
Zusammengestellt von Sabine Griese, Hubert Kerscher, Albert Meier: Expertinnen und Experten für deutsche Literaturwissenschaft in den Bereichen Mediävistik, ältere deutsche Sprache und neuere deutsche Sprache.
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Weitere Infos & Material


Vorbemerkung

Deutschsprachige Literatur
Mittelalter
Humanismus/Reformation
Barock
Aufklärung
Sturm und Drang
Klassik/Romantik
Realismus
Naturalismus/Expressionismus
Weimarer Republik / Drittes Reich
1945-1989: Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz
Literatur der DDR
Literatur ab 1990

Fremdsprachige Literaturen
Asien/Orient
Klassische Antike
Mittellatein
Spanien/Portugal/Lateinamerika
Skandinavien
Frankreich
Italien
Großbritannien
Russland
Vereinigte Staaten von Amerika

Auswahlbibliographie


Deutschsprachige Literatur
Mittelalter
Hildebrandslied
Entst.: um 840 – ED: Würzburg 1729 Unikal überliefertes Fragment eines Heldenliedes in 68 althochdeutschen Stabreimversen; schildert als einziger Zeuge der einst reichen Heldendichtung (mündlich tradiert), wie Hadubrand, der seinen heimgekehrten Vater Hildebrand nicht erkennt, diesem im Kampf begegnet (eine spätere nordische Parallelüberlieferung legt nahe, dass Hildebrand seinen Sohn tötet). Otfrid von Weißenburg: Evangelienbuch
Entst.: zwischen 863 und 871 – ED: Königsberg 1831 Evangelienharmonie in fünf Büchern, die zum ersten Mal in der deutschen Sprache das Leben Jesu bis hin zum Jüngsten Gericht erzählt und theologisch auf hohem Niveau kommentiert. Kaiserchronik
Entst.: vor 1147 – ED: Wien 1849 Frühmittelhochdeutsche Reimchronik, die in der Parallelisierung von Papst- und Kaisergeschichte eine Chronikerzählung von Caesar bis Kaiser Konrad III. bietet; selbständige Verarbeitung unterschiedlicher Quellen (u. a. Legendenliteratur). Pfaffe Lambrecht: Alexanderlied
Entst.: um 1150/60 – ED: Wien 1849 Erste deutsche Alexander-Dichtung, die in Bearbeitung einer französischen Quelle die Lebensgeschichte des antiken Herrschers in welt- und heilsgeschichtlicher Dimension vorstellt; der Überlieferungszusammenhang (Vorauer Sammelhandschrift) präsentiert Geschichtsdichtung als Ergänzung des Bibelwissens. Pfaffe Konrad: Rolandslied
Entst.: 1172 (?) – ED: Göttingen 1838 Deutsche chanson de geste-Dichtung in Reimpaaren nach französischer Vorlage; schildert die Auseinandersetzung Karls des Großen mit den heidnischen Sarazenen in Spanien, wobei Karls Neffe Roland den Märtyrertod erleidet (Bezug zur zeitgenössischen Kreuzzugsthematik, legendenhafte Elemente). Hartmann von Aue: Der arme Heinrich
Entst.: um 1180 – ED: Berlin 1784 Religiöse Exempeldichtung, die nach dem Modell des biblischen Hiob den Weg des zunächst glücklichen Ritters Heinrich ins Unglück (Aussatz) schildert; erst nach dem Akzeptieren seines Leids als gottgewollte Prüfung und der Zurückweisung des Blutopfers eines nichtadeligen Mädchens wird er geheilt. Heinrich von Veldeke: Eneasroman
Entst.: vollendet 1184/86 – ED: Berlin 1783 Höfischer Versroman nach französischer Vorlage (um 1160); erzählt von dem aus Troja vertriebenen Eneas, der über Karthago (Dido-Episode) auf Geheiß der Götter nach Italien zieht, wo er Rom gründen soll, und interpretiert Vergils Aeneis unter Betonung von Minne und Landesherrschaft neu. Hartmann von Aue: Erec
Entst.: um 1180/90 – ED: Leipzig 1839 Begründet die aus Frankreich übernommene Gattung des Artusromans in deutscher Sprache (freie Bearbeitung von Chrétiens Erec et Enide); erzählt wird der zweimalige Weg des Artusritters Erec von Unehre zu Anerkennung am Hof (Symbolstruktur des doppelten Kursus, Artushof als Wertezentrum). Walther von der Vogelweide: Minnelieder, Sangsprüche, geistliche Lieder
Entst.: zwischen 1195 und 1230 – ED: Zürich 1758/59 Sangbare Dichtungen in drei Gattungen: Minnelyrik in unterschiedlichen Konzeptionen (Hohe Minne, Mädchenlieder); Sangspruchdichtung mit ethischer, religiöser und politischer Zielsetzung und Unterweisung (u. a. Reichston); geistliche Lieder (Elegie), darunter auch eine musikalisch-textliche Großkomposition zur Verherrlichung der göttlichen Dreieinigkeit und Marias (Leich). Nibelungenlied
Entst.: um 1200 – ED: Zürich 1757 (Auszug); Berlin 1782 (vollständig) Strophisches Heldenepos, das vom heldenhaften Siegfried (Eroberung Brünhilds für Gunther, Heirat mit Kriemhild, Ermordung durch Hagen) sowie vom Untergang der Burgunden am Hofe Etzels erzählt; das Lied bildet eine feste Textgemeinschaft mit der Klage, wo es in Fortführung der Handlung zur christlichen Bewältigung der Trauer kommt. Wolfram von Eschenbach: Parzival
Entst.: 1200–10 – ED: Straßburg 1477 Gral-Roman, der im Unterschied zu seiner französischen Hauptvorlage (Chrétien: Le conte du Graal) die religiöse Thematik betont (Sünde, Schuld und Erlösung); begründet in der Parallelführung des weltlich orientierten Ritters Gawan und des auf religiöses Gralkönigtum ausgerichteten Parzival eine neue Idee der Ritterschaft. Gottfried von Straßburg: Tristan
Entst.: um 1210 – ED: Berlin 1821 Unvollendeter Minneroman nach der französischen Vorlage des Thomas von Britannien, der den Konflikt zwischen dem individuellen Recht auf Liebeserfüllung und den Konventionen der Gesellschaft gestaltet; den Erzählschluss (der Tod vereint die Liebenden) bieten erst die beiden Fortsetzungen (um 1230–35 bzw. um 1280–90). Wirnt von Grafenberg: Wigalois
Entst.: zwischen 1204 und 1230 – ED: Berlin 1819 Französisch beeinflusster Artusroman; handelt von Gaweins Sohn Wigalois, der eine Reihe von Rettungs- und Erlösungsaventiuren besteht, und ergänzt den höfischen Verhaltenskodex um die religiöse Komponente. Neidhart: Sommer- und Winterlieder
Entst.: zwischen 1210 und 1240 – ED: Zürich 1758/59 Sommer- und Winterlieder (unterschieden nach ihrem Natureingang) situieren die Begegnung von Mann und Frau in landadelig-bäuerlicher, d. h. nichthöfischer Sphäre (Tanz und Spiel; Werben des Ritters um Minne und Konkurrenz der Bauernburschen, Weltabsage und Zeitkritik). Eike von Repgow: Sachsenspiegel
Entst.: zwischen 1220 und 1235 – ED: Basel 1474 Bedeutendstes Rechtsbuch des Mittelalters (mehrfach überarbeitet und ergänzt); aufgeteilt in Land- und Lehnrecht, werden sowohl bäuerliche als auch ritterliche Belange des Besitz- und Strafrechts geregelt. Freidank: Bescheidenheit
Entst.: um 1230 – ED: Leipzig, um 1490 Sammlung von Reimpaarsprüchen mit typbildender Wirkung: Aussagen über Gott und Fragen der Dogmatik, Tugenden und Laster, menschliches Verhalten, Kirchenkritik. Mechthild von Magdeburg: Das fließende Licht der Gottheit
Entst.: zwischen 1250 und 1282 – ED: Regensburg 1869 Offenbarungsschrift (Prosa vermischt mit Versrede und Dialogen) einer Mystikerin, auf Anregung ihres dominikanischen Beichtvaters Heinrich von Halle verfasst; Mechthild schildert in sieben Büchern Visionen, Erfahrungen und Gespräche mit Gott und thematisiert vor allem die brautmystisch geprägte Gottesliebe, Hölle und Fegefeuer. Konrad von Würzburg: Herzmaere
Entst.: um 1260 – ED: Berlin 1784 Verserzählung; verarbeitet unter bewusster Anlehnung an Gottfried von Straßburg das verbreitete Motiv vom gegessenen Herzen des Geliebten zum Zweck höfisch-geselliger Erbauung. Wernher der Gärtner: Helmbrecht
Entst.: um 1280 – ED: Wien 1839 Verserzählung zum Thema ›Ordo‹; der junge Bauernsohn Helmbrecht will Ritter werden, verlässt seine Familie und seinen Stand, schließt sich Raubrittern an und wird zuletzt für sein hochmütiges Handeln mit dem Tode bestraft. Hugo von Trimberg: Der Renner
Entst.: 1290–1300 – ED: Frankfurt a. M. 1549 Umfangreichste mittelhochdeutsche Lehrdichtung; verbindet Sünden- und Zeitklage, ethische Unterweisung und...


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