Grose / Richardson | Ängstliche Kinder | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Grose / Richardson Ängstliche Kinder

Wie Kinder ihre Angst in Stärke umwandeln - die besten Strategien aus der Positiven Psychologie

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-432-11209-1
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Aus Angst wird Mut

Mehr Kinder denn je leiden heute unter extremer Ängstlichkeit. Sie sind besonders schüchtern oder fürchten sich vor dem Kindergarten, sie spielen nicht gern, schließen kaum Freundschaften, klammern sich an die Eltern oder wollen am liebsten gar nicht aus dem Haus gehen. Für die Eltern ist das belastend, weil sie ihr Kind natürlich glücklich und unbeschwert sehen möchten.

Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist lebensverändernd – dabei hilft die positive Psychologie sowie die Akzeptanz- und Commitment-Therapie. Mit einfachen Methoden, die Sie mit Ihrem Kind gemeinsam anwenden, unterstützen Sie es dabei:

- Sein Selbstbewusstsein zu stärken
- Ängste zu akzeptieren und daran zu wachsen
- Emotionale Intelligenz, Achtsamkeit und Belastbarkeit zu entwickeln

So eröffnen Sie Ihrem Kind eine ganz neue Welt voller Möglichkeiten!
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Zielgruppe


Gesundheitsinteressierte

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Was steckt hinter der Epidemie?
Warum leiden so viele Kinder an Angst? Was hat sich verändert, dass eine große Zahl von Kindern um ihre psychische Gesundheit ringt? Der Technik die Schuld daran zu geben, ist zu einfach. Trotzdem, wenn etwas einen derart tiefen Eindruck in der psychischen Gesundheit von Kindern hinterlässt, sollte man nach einem möglichen Zusammenhang zwischen dieser Veränderung und der Kultur suchen, in der die Kinder leben. Ein Apfel (mit einem Blatt und einer Bissstelle auf der einen Seite) liegt auf dem Zeitstrahl der Menschheitsgeschichte und markiert jenen Augenblick, an dem das Internet (früher auch World Wide Web genannt) frei zugänglich wurde. Das Leben war für immer verändert. Die Angstepidemie unter Kindern und Jugendlichen hat viele und vielfältige Gründe. Einige von ihnen sind unveränderlich oder unvermeidlich, z.B. genetische Faktoren(29), frühzeitige Traumata, belastende Erfahrungen wie Mobbing(30), der Tod eines Angehörigen, der psychische Gesundheitszustand der Eltern(31), globale Ereignisse(32) und Naturkatastrophen(33). Andere Ursachen liegen im Einflussbereich der Eltern, und genau das möchten wir hier untersuchen. Was haben Bildschirme damit zu tun?
Die Selfie-Teenager stehen kurz vor der ernsthaftesten psychischen Krise seit Jahrzehnten. Jean Twenge, 2018 Als Generationsforscherin hat Twenge noch nie so gravierende Veränderungen in Bezug auf die psychische Gesundheit erlebt wie bei der Generation der zwischen 1995 und 2012 geborenen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie bringt diese Veränderungen mit der Nutzung des Mobiltelefons in Verbindung: »[S]ie sind mit Handys aufgewachsen und hatten schon vor der weiterführenden Schule ein Instagram-Konto. An eine Zeit vor dem Internet […] können sie sich nicht erinnern«, schrieb Twenge in ihrem bekannten Buch »Me, My Selfie and I«(34). Das war im Jahr 2012, als die schnellwachsende Zahl der Smartphone-Besitzer in den USA die 50-Prozent-Marke überschritt. Zur gleichen Zeit schoss auch in Australien die Zahl der Smartphone-Besitzer in den Himmel. Einem Bericht der staatlichen Behörde für Telekommunikation und Medien in Australien zufolge hatten über 8,67 Millionen erwachsene Australier im Jahr 2012 ein Smartphone, ein Anstieg von 104 Prozent gegenüber dem Vorjahr(35). Seitdem ist die Zahl der Smartphones in Australien weiter gestiegen und mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem der Markt mehr oder weniger gesättigt ist. Bildschirmzeit – ein zweischneidiges Schwert
Kinder halten allerlei Geräte in den Händen und haben Apps, das Internet und/oder die sozialen Medien und Computerspiele zur Verfügung, die sie mit ihren Freunden verbinden. Im Hinblick darauf gibt es zwei Arten, wie sich die Zeit am Bildschirm (sog. »Screentime«, Anm. d. Übers.) auf die psychische Gesundheit von Kindern auswirkt: Der am Display aufgerufene Inhalt kann erschütternd, beängstigend oder verwirrend sein. Es entstehen Opportunitätskosten (Kosten für entgangenen Nutzen) bei Aktivitäten, die einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden (v.a. die Angst) haben. Diese Aktivitäten meiden Kinder nun aber, z.B. körperliche Betätigung, Treffen mit Freunden und Zeit im Freien. Während Kinder mit Geräten wie Smartphones, Tablets oder Videospielen beschäftigt sind, verbringen sie keine Zeit oder spielen nicht mit ihren Freunden. Sie bewegen sich auch nicht, lesen nicht und treiben keinen Sport, setzen ihre Fantasie nicht ein oder langweilen sich nicht, tun weder etwas für ihre Kreativität noch für die Hausaufgaben, sie tauschen sich nicht mit ihrer Familie aus oder schlafen nicht. Diese und viele andere Aktivitäten tragen aber zu einer blühenden psychischen Gesundheit bei. Jede Stunde, die Kinder an einem Gerät verbringen, fehlt ihnen, um sich gesunde Lebensgewohnheiten anzueignen und ein positives Bild ihrer selbst zu entwickeln, indem sie an ihrer Persönlichkeit feilen und ihre Wertvorstellungen ergründen. Sie verpassen es auch, sich mit ihren Geschwistern und Eltern auszutauschen und Spaß zu haben, zu lernen, nachzudenken, Dinge zu erkunden, ihre Beziehungen weiterzuentwickeln, Risiken einzugehen und gemeinnützige Aufgaben zu übernehmen. Je mehr Zeit Kinder und Jugendliche am Display verbringen, desto geringer fällt ihr seelisches Wohlbefinden aus(36). Jede Stunde vor irgendeinem Gerät bedeutet, dass sie in dieser Zeit nicht die nötigen Fähigkeiten, Strategien und Mittel entwickeln, ihre psychische Gesundheit zu schützen und zu stärken. Zu viel Bildschirmzeit gefährdet die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern. Mehr Bildschirmzeit ist gleichbedeutend mit weniger Bewegung und steht – wenig überraschend – im Zusammenhang mit Fettleibigkeit(37). Zu hohes Körpergewicht erhöht bei Kindern die Wahrscheinlichkeit von Herz- und Kreislaufproblemen sowie von Schwierigkeiten bei der Regulierung des Blutzuckers. Außerdem kommt es bei adipösen Kindern eher vor, dass sie schikaniert werden, was zu Angst beitragen oder sie sogar verstärken kann. Erste Schwertschneide – Zeit an technischen Geräten
Wie fühlen Sie sich, wenn Sie ohne genügend Schlaf aufwachen? Sie fühlen sich träge und gerädert, kommen nur schwer in die Gänge und sind gereizt! Jeder von uns weiß intuitiv, wie der Schlaf unsere Stimmung beeinflusst. Als Erwachsene wissen wir außerdem, wie er sich auf unsere Kinder auswirkt. Schlaf ist entscheidend für eine stabile psychische Gesundheit, und Kinder brauchen mehr Schlaf als Erwachsene. Abgesehen von den Inhalten, die einem Kind nach der Bildschirmnutzung das Einschlafen erschweren können, wirkt sich auch der Kontakt mit dem Licht, das ein Bildschirm bei Nacht abgibt, negativ auf den Schlaf aus. Das liegt daran, dass Licht uns Menschen erst in die Lage versetzt, unsere innere Uhr mit der Umwelt zu synchronisieren. Bildschirmzeit kann den Schlaf beeinträchtigen. Blaues Licht raubt uns den Schlaf
Bildschirme geben ein blaues, kurzwelliges Licht ab, das unseren natürlichen Biorhythmus durcheinanderbringt. Dieses Licht wirkt sich auf die Produktion des Schlaf- oder auch »Dunkelheitshormons« Melatonin aus – und zwar stärker als das Licht anderer Wellenlängen. Der Melatoninspiegel steigt und fällt im Lauf des Tages und reguliert so den Schlaf-Wach-Rhythmus. In den letzten zwei Stunden vor dem Schlafengehen steigt die Melatoninmenge allmählich und sorgt für ein dämmriges »Bereit-fürs-Bett-Gefühl«, seine Konzentration im Blut erreicht ihren Höhepunkt zwischen drei und vier Uhr morgens. Hemmt blaues Licht von den Displays die Melatoninproduktion, wirkt sich das auf das Einschlafen und die Qualität des Schlafs in der Nacht aus(38). Lichteinwirkung steuert die innere Uhr des Menschen. Deshalb hat es langfristige Folgen für den Schlaf-Wach-Rhythmus – und letztlich auch für die psychische Gesundheit –, wenn Bildschirme regelmäßig den Einschlafzeitpunkt verschieben und die Schlafdauer verkürzen. Warum ist das bei Jugendlichen anders?
Die Wirkung des blauen Displaylichts bei Nacht ist bei Heranwachsenden durch die natürlich eintretende Verzögerung der Melatoninausschüttung aufgehoben. In ihrem Artikel für die Zeitschrift »The Conversation« spricht sich Kyla Wahlstrom (Forschungsbeauftragte der Universität von Minnesota) dafür aus, wegen der biologischen Beschaffenheit des jugendlichen Gehirns den Unterricht an weiterführenden Schulen später beginnen zu lassen. Wahlstrom erläutert: »Bei praktisch allen Jugendlichen beginnt die Ausschüttung von Melatonin nicht vor 10:45 Uhr abends und hält bis etwa 8 Uhr morgens an. Das bedeutet, dass die meisten Teenager nicht einschlafen können, bevor die Melatoninausschüttung beginnt. Und es ist schwierig aufzuwachen, bevor sie aufhört. Dieses feste Schema der Melatoninausschüttung bei Jugendlichen wechselt nach dem Ende der Pubertät wieder in den genetisch bevorzugten Schlaf-Wach-Rhythmus des jeweiligen Individuums zurück.«(39) Auch im Hinblick auf die psychische Gesundheit spielt Melatonin eine wichtige Rolle, weil es an der Angstregulierung beteiligt ist. Ein weiterer Grund, Kinder mit einer Angststörung dabei zu unterstützen, einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu entwickeln(40). Sonnenlicht, Serotonin und Schlaf
Das beim Erwachen vorhandene Rest-Melatonin wird rasch abgebaut, sobald die Vorhänge zurückgezogen werden und die Augen dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Das trägt auch zu einer früher am Abend einsetzenden Produktion von Melatonin bei. Gut möglich, dass das Kind protestiert, doch je früher das Sonnenlicht das Schlafzimmer eines angstgeplagten Kindes durchflutet, desto besser wird es ihm gehen. Das als das »Wohlfühlhormon« im Gehirn bekannte Serotonin wird in den Tageslichtstunden produziert. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Emotionen...


Dr. Jodi Richardson ist Expertin, Referentin und Coach in Sachen Wohlbefinden. Sie ist spezialisiert darauf, Eltern und Lehrern dabei zu helfen, glücklichere, entspanntere, resilientere und optimistischere Kinder zu erziehen, die psychisch prächtig gedeihen. Was sie anderen Menschen vermittelt, beruht auf neun Jahren Universitätsstudium und einer über zwanzigjährigen Berufspraxis in den Bereichen Wohlbefinden, klinische Praxis, Spitzensport und Erziehung. Jodi ist Mutter von zwei Kindern und viel unterwegs, um mit Eltern und Schulen zu sprechen.

Michael Grose zählt zu den führenden Autoren und Referenten im Bereich Pädagogik und Kindererziehung in Australien. Er hat zehn Bücher verfasst, darunter den Bestseller Why First Borns Rule the World. Aktuell unterstützt er mehr als 1.000 Schulen in Australien und Übersee darin, ein enges Band mit ihrer jeweiligen Elternschaft zu knüpfen.


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