Hahn | Mama, beruhige dich! | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Hahn Mama, beruhige dich!

Wie Eltern ihre Gefühle regulieren und in guter Beziehung zu ihrem Kind bleiben

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-7495-0214-1
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Kinder brauchen Eltern, die Gefühle regulieren können Emotionale Sicherheit in der Eltern-Kind-Beziehung ist Voraussetzung für eine stabile psychische Gesundheit im späteren Erwachsenenalter der Kinder. Viele Verhaltensweisen von Eltern beruhen jedoch auf Erwartungen und Haltungen, mit denen diese in ihrer eigenen Kindheit konfrontiert und die in der Ursprungsfamilie erwünscht waren. Diese unbewussten Muster boykottieren oftmals die Bemühungen, in einem herzlichen und echten Kontakt zu ihren Kindern zu bleiben. Ohne zu wissen, warum, wirkt das Geschrei oder ein „falscher Blick“ des Kindes wie ein Trigger. Er löst bei den Eltern Gefühle von Aggression oder Trauer aus, schnell eskaliert die Situation. In diesem Buch erläutert Britta Hahn verständlich die neuronalen und sozialen Grundlagen ungünstiger Eltern-Kind-Dynamiken und zeigt Wege auf, um auch in schwierigen Phasen, mit dem Herzen dabei zu bleiben, anstatt irrational oder gar gewalttätig zu reagieren.
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Vorwort von Gunther Schmidt
Dieses Buch habe ich mit großer Freude und Zuversicht gelesen. Ich bin sicher, dass es allen Leser*innen zu einer Fundgrube dafür wird, in wertschätzender und ermutigender Weise die eigene innere Erlebnisdynamik gut und klar zu verstehen. Dies kann fundiert dazu beitragen, dass man seinen eigenen einzigartigen kongruenten Stil im Umgang miteinander findet, insbesondere auch im Umgang mit den eigenen Kindern und allen anderen Familienmitgliedern. Für Eltern Das Buch bietet sehr viele hilfreiche Anregungen dafür, wie sich Eltern in konstruktiver Weise selbst steuern können, wie sie sich auch in sehr turbulenten Situationen wirksam beruhigen und gleichzeitig handlungsfähig sein können. Es zeigt außerdem, wie Eltern im eben Genannten für ihre Kinder zu guten Vorbildern und damit auch im Sinne einer konstruktiven Zukunft unserer Gesellschaft zu sehr anregenden Modellen werden können. In unserer postmodernen Gesellschaft heißt Elternsein für die meisten leider, in bleibender, praktisch nie ganz auflösbarer Ambivalenz oder sogar Multivalenz zu leben, ständig begleitet oder auch gehetzt von eigenen und äußeren Ansprüchen. Auch zu früheren Zeiten, wenn Eltern daran interessiert waren, ihre Kinder mit viel Liebe in bestmöglicher Weise zu fördern und dabei zu unterstützen, zu differenzierten Persönlichkeiten mit gesundem Selbstwert und viel Sozialkompetenz zu werden, war ihre Aufgabe sicher schon immer sehr herausfordernd und komplex. Doch in der heutigen Zeit, in einer Gesellschaft mit rasender Beschleunigungsdynamik und Wissenszuwachs, werden Eltern extrem perfektionistische Erwartungen aufgeladen. Wenn sie sich nur ein wenig informieren wollen, werden sie schon überflutet mit Ratgeberpublikationen unterschiedlichster Art und mit unüberschaubar vielen Stellungnahmen von Pädagogikexpert*innen, die beanspruchen, zu wissen, wie „es wirklich richtig ist“, mit Kindern umzugehen. Allerdings sind diese Meinungen in vielerlei Hinsicht auch widersprüchlich, was für alle Beteiligten in den Familien zu einer überflutenden Konfusion kommen kann. Am Ende fühlen sich Eltern – egal, was sie tun oder nicht tun – immer wieder so, als hätten sie es wieder falsch gemacht. Diese „Suggestionen“ verarbeiten viele Menschen mit quälendem Stresserleben, mit dem ständigen Gefühl, nicht zu genügen. Dies allerdings, dass wissen wir insbesondere aus vielen hypnosystemischen Therapien und Beratungen, aktiviert auf unwillkürlicher und meist unbewusster Ebene genau die destruktiven, schwächenden und sehr hinderlichen Erlebnisnetzwerke, die in der eigenen Biografie in leidvoller Weise erfahren und verinnerlicht wurden. Nicht selten erhöht sich geradezu die Wahrscheinlichkeit, dass sich Eltern diesen dysfunktionalen Erlebnisnetzwerken entsprechend verhalten: Die angestrebten Ratgeberziele werden konterkariert und eine konstruktive Selbststeuerungsfähigkeit wird erschwert. Hier hebt sich dieses Buch ausgesprochen wohltuend ab und erweist sich als praktisch und sehr hilfreich. Ich kenne die Autorin schon seit langer Zeit, da ich die Ehre hatte, ihr die hypnosystemischen Konzepte in einigen meiner Weiterbildungen vermitteln zu dürfen. Ich habe sie dabei als eine sehr engagierte Kollegin kennengelernt, die mit unstillbarer Neugier und sehr wachem differenziertem Blick über den Horizont der vertrauten Konzepte hinausschaut. Sie investiert sehr viel Herzblut, gerade auch dafür, anderen Menschen eine immer bessere Unterstützung im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe anbieten zu können. Aus meiner Sicht ist ihr das mit diesem Buch hervorragend gelungen. Will man als Eltern „Erziehung“ gut gestalten, braucht man dafür sehr viele Fähigkeiten, auch im Sinne von Kontextflexibilität in der sich ständig verändernden Entwicklungsdynamik der Kinder. Mit der ständigen Veränderung haben aber auch die Eltern selbst zu tun, ebenso alle anderen Familienmitglieder, und sie zeigt sich natürlich auch in gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in die wir alle eingebettet sind und auf die auch wir einwirken. Gerade für Kinder muss man für klare Konstanz, für stabile Beziehungen und generell für das Erleben von Sicherheit sorgen. Auf diese Herausforderung der Balance zwischen Veränderungsbereitschaft und Stabilität weise ich in einem meiner Artikel hin, mit dem bezeichnenden Titel: „Wer einigermaßen der Gleiche bleiben will, muss sich ständig verändern“. Ständig stellen sich Herausforderungen in der stimmigen Gestaltung von Nähe und Distanz. Es geht einerseits um Respekt für die Autonomie der Kinder und ihre Abgrenzungsbedürfnisse und andererseits um ihre Bedürfnisse nach Halt, an die Hand genommen zu werden und sich anlehnen zu können. Es geht darum, ihnen Selbstwirksamkeit zuzutrauen und sie auch manchmal zu fordern, und andererseits darum, sie zu schonen und Verantwortung für sie zu übernehmen. Weiterführende Informationen, auch für Therapeut*innen und Berater*innen von Eltern In unserem hypnosystemischen Konzept nennen wir das zuvor Genannte „bezogene Individuation“. Die zentrale Aufgabe ist hier, das eigene Wohl in gesunder Weise zu entwickeln und förderliche Interaktionen miteinander zu gestalten, die in Beziehungen auch zum Wohl der anderen beitragen. Zu diesem Konzept gehört auch, mit den vielfältigen Ambivalenzen der Kinder in der Beziehung zu den Eltern so umzugehen, dass die Eltern mit achtsamem Bezug zu eigenen Bedürfnissen gleichzeitig eine achtungsvolle Haltung dem Erleben der Kinder gegenüber zeigen können. Dabei sollten sie so klar und kongruent kommunizieren, dass auch die Kinder erleben können: Liebevoll stärkende Begegnungen bei bleibender Unterschiedlichkeit der Beteiligten sind möglich. Und dass gerade dadurch bereichernde Beziehungen erlebt werden können, in denen man sich wohl- und geachtet fühlen kann und ermutigt wird, seine eigene einzigartige Persönlichkeit mit Würde auszubilden und zu leben. Das klingt gut und wahrscheinlich würden die meisten Menschen solchen Absichtserklärungen nachdrücklich zustimmen. Die praktische Umsetzung dürfte aber den allermeisten (wahrscheinlich sogar allen) ziemlich schwerfallen. Dies liegt aber nicht an einem grundsätzlichen Mangel an Fähigkeiten. Dysfunktionales und destruktives Verhalten wird oft darauf zurückgeführt, dass die betreffende Person nicht über die Ressourcen und Kompetenzen für „besseres“ Verhalten verfügt. Mit den von mir vertretenen hypnosystemischen Konzepten kann man jedoch immer schnell zeigen, dass die notwendigen Grundkompetenzen für gesundes und konstruktives Erleben und Verhalten sehr wohl im quasi „schlummernden“ unbewussten Erlebnisrepertoire eines Menschen vorhanden sind. Dies belegt auch die Forschung zum autobiografischen Gedächtnis (Episoden-Gedächtnis). Alle Menschen verfügen über sehr viele verschiedene Erlebnis- und Verhaltensvarianten, auch über sehr konstruktive und kompetente. Oft kann allerdings der Zugang dazu blockiert sein, sogar so weit, dass kaum noch Erinnerungen an ein Ereignis bestehen. Das liegt schon an der neurobiologischen Organisation unseres Gehirns und des gesamten Organismus. Um dies zu verstehen, müssen wir zwischen bewusst-willentlichem und unwillkürlichem Erleben unterscheiden. Unwillkürliches Erleben ist grundsätzlich immer schneller und stärker als alles Willentliche. Generiert wird es vor allem in den Bereichen von Stamm- und Zwischenhirn. Entwicklungsgeschichtlich sind diese viel älter als die Großhirnrinde (in der unser Bewusstes verortet ist) und sie funktionieren auch anders. Die Hirnforschung kann uns heute zeigen, dass menschliches Erleben in jedem Moment neu erzeugt wird als Netzwerk unterschiedlicher sinnlicher Komponenten, und zwar abhängig davon, wie und wohin die Aufmerksamkeit ausgerichtet wird. In einer erlebten Situation genügen kleine Reize, um ein ganzes damit vernetztes komplexes Erleben blitzschnell wieder aufzurufen (Hebb‘sches Gesetz). Selbst wenn man es bewusst nicht wollte, werden (wie die Priming-Forschung zeigt) in der jeweiligen Gegenwart Reaktionsmuster aus ganz anderen Zeiten gebahnt und aktiviert. Damals hatte man in schwierigen Situationen, in einer verzweifelten Lage als Notlösung ein Muster aufgebaut. Mangels anderer Möglichkeiten war das damals sinnvoll, aber heute hat es unangemessene, oft sehr leidvolle Auswirkungen. Menschen reagieren dann oft so, als könnten sie nicht anders und als verfügten sie über keine hilfreichen Fähigkeiten. Letztere sind aber nur dissoziiert und wieder aufrufbar. Man muss also wissen, wie man sie a) gezielt ansteuern und aktivieren kann und wie man b) dabei auch die ungewünschten unwillkürlichen Prozesse so aufgreifen und transformieren kann, dass sie als „verschleierter Ausdruck wertvoller Bedürfnisse“ zieldienlich genutzt werden können (Utilisation). Dafür ist es zentral, eine innere Position aufzubauen, aus der heraus man mit Überblick sowie mit Achtsamkeit nach innen und außen die Vielfalt eigener (oft völlig widersprüchlicher) Strebungen zielorientiert steuern kann. Ebenso, wie man mit den vielfältigen (multivalenten) Prozessen anderer achtungsvoll umgehen kann, um eine konstruktive, tolerante Ko-Existenz leben zu können. Um dies wirksam zu gestalten, ist ein systematisches Wissen hilfreich, wie man bewusst die schnelleren und stärkeren unwillkürlichen Prozesse beeinflussen kann. In wunderbar klarer und verständlicher Weise macht die Autorin auch sehr komplexe Zusammenhänge unserer Gehirnorganisation und -Dynamik für die Leser*innen leicht nachvollziehbar. Mit anschaulichen Metaphern für die diversen Teile des autonomen Nervensystems (AN) gelingt es ihr hervorragend, die unterschiedlichen positiven und auch die negativen (aus der Balance geratenen) Aspekte des AN...


Hahn, Britta
Britta Hahn ist Mutter von vier Kindern und beruflich als Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie tätig. Sie begleitet Eltern, die gemeinsam mit ihren Kindern einen wertschätzenden Umgang leben – inmitten der Klippen eines herausfordernden Alltags.

Britta Hahn, selbst Mutter von vier Kindern, ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie. Sie arbeitet und lebt in Villingen-Schwenningen. Dort hat sie den Waldkindergarten und in Trossingen das Lebenshaus im Verein für soziale Integration mitgegründet. Sie hält Vorträge und leitet Seminare.


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