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E-Book, Deutsch, Band 1, 480 Seiten

Reihe: Das Erbe der Aldar

Hair Die schwebende Zitadelle

Roman | Epische Fantasy voller finsterer Magie

E-Book, Deutsch, Band 1, 480 Seiten

Reihe: Das Erbe der Aldar

ISBN: 978-3-492-60089-7
Verlag: Piper ebooks
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Ein finsteres Imperium. Unberechenbare Magie. Und das Erbe eines legendären Volks, dessen Artefakte im Verborgenen lauern. Dash Cowley, einst Imperialer Magier, muss aus dem Reich der Bolgravianer fliehen, als seine Familie in Ungnade fällt. Doch das tyrannische Imperium sucht ihn unablässig. Als Dash eine mysteriöse Karte in die Hände fällt, die einen magischen Ort außerhalb der bekannten Länder zeigt, sieht er seine Chance, sich dem Imperium entgegenzustellen. Die Karte zeigt eine Mine, in der sich Istariol verbirgt - ein seltenes Mineral, das ganze Städte zum Schweben bringen kann. Doch der Weg dorthin ist unerbittlich ...

David Hair ist preisgekrönter Fantasyautor aus Neuseeland. Er wurde bei seinen Reisen um die Welt zu seinen Romanen inspiriert und lebte unter anderem in Großbritannien, Europa, Indien und Thailand. Heute wohnt er mit seiner Frau wieder in Neuseeland. »Die schwebende Zitadelle« ist der Auftakt zu seiner neuesten epischen Fantasytrilogie.
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ZWEI
Wer kommt mit mir?
Willst du die Toten finden, folge den Krähen. Das hatte Dashs Vater zu sagen gepflegt. Als Dash vor zwanzig Jahren noch ein Junge gewesen war, hatte der Mann urstianische Reiter bekämpft. Er hatte den Rang eines Colonels bekleidet, als die Bolgravianer das erste Mal versucht hatten, ihr Land zu erobern, und dabei gescheitert waren. »Sie glaubten, uns auf die Probe stellen zu können«, hatte sein Vater stets geprahlt, »aber Otravia war für sie bereit.« Aber als sie zurückkehrten, waren wir nicht bereit, oder? Ein paar von uns haben ihnen sogar die verkraggte Tür geöffnet. Aber das war jetzt unwichtig. Wichtig war nur, die Toten zu begraben, bevor die Krähen sie fanden und andere Aasfresser mitbrachten. Dash und Vidar Vidarsohn nahmen die Schaufeln, die zur standardmäßigen Ausrüstung der Soldaten gehörten, und schaufelten im Schatten der Bäume hinter der Hütte eine tiefe Grube. Trotz der Kälte war es eine schweißtreibende Arbeit, und die beiden Männer zogen sich schnell bis zur Hose aus. Vidar war untersetzt, bestand nur aus Muskeln, die sich langsam in Fett verwandelten. »Also«, sagte Dash. Er stützte sich auf die Schaufel, um zu verschnaufen, während der Norganianer weiter schuftete. »Wer ist Vidar Vidarsohn?« Vidar zögerte, dann antwortete er: »Ich war ein einfacher Soldat in der Königlichen Armee von Norgania, ein Späher. Bis ich in ein dämliches Duell mit einem Adligen geriet. Ich habe den Mistkerl umgebracht, dann bin ich abgehauen. Ich landete in Bolgravia, wo man gerade die Armee zur Invasionsstreitmacht umstrukturierte. Ich war dort, als Tempeskov die Idee mit dem Salventakt hatte. Er hat die Kriegsführung verändert, da gibt es keinen Zweifel. Hat die Steinschlossmuskete von einer Kuriosität, mit der man Bauern einschüchterte, zu einer entscheidenden Waffe gemacht.« Dash spuckte auf die ausgehobene Erde. »Du hast während der Eroberungszüge für die Bolgravianer gekämpft?« »Nein. Als das losging, bin ich gegangen. Habe nicht einen verfluchten Schuss für sie abgegeben. Unsere Einheit kam zu diesem Dorf in der Nähe von Consadyne, in Magnia. Der Widerstand war bereits gebrochen, aber die Bolgravianer haben jeden Überlebenden in einer Reihe aufgestellt, Männer, Frauen, Kinder, selbst die Babys, und jeden einzelnen von ihnen als Exempel für den Rest des alten Königreichs mit ihren Speeren hingerichtet. Also habe ich ein paar Rechnungen beglichen und mich verdrückt. Jetzt ist im halben Imperium ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt.« Er verzog das Gesicht. »Ist aber nicht besonders hoch, falls du auf Ideen kommen solltest.« Es ist bestimmt nicht so hoch wie mein Kopfgeld. Dash stieß mit dem Fuß gegen Vorei Gospodoi. Die verkohlte, kopflose Leiche stank. »Wusste er, wer du bist?« Vidar lachte guttural. »In Bolgravia habe ich nie meinen richtigen Namen benutzt. Und was ist mit dir, Cowley? Was ist deine Geschichte?« »Die kurze Version lautet, als vor vier Jahren die Pro-Bolgravia-Fraktion in Otravia die Macht ergriff, schnappte ich mir meine Tochter und ergriff die Flucht.« »Als Zauberer musst du bei der Rebellion einen ganz schön hohen Rang bekleidet haben«, meinte Vidar. Dash schüttelte den Kopf. »Keine Namen sind sicherer.« »Das ist nur gerecht. Aber warum ausgerechnet an diesen Ort kommen?« Da hatte er nicht unrecht. Die Küste von Pelaria war so ziemlich der kälteste Ort auf dem Festland, im Winter prasselte der Schneeregen herab, im Sommer breitete sich der Schimmel aus. »Ein elender Ort, um sich zu verstecken«, fügte der Norganianer hinzu. »Ich glaube, das ist so nahe am Rand des Imperiums, wie es nur möglich ist, ohne die Zivilisation gleich ganz hinter sich zu lassen. Hier draußen spricht niemand mit den Imperialen, und man liefert einander auch nicht aus.« »Also gehe ich einmal davon aus, dass dein Kopf mehr wert ist als meiner. Aber ich würde ihn genauso wenig wie du zu Geld machen.« »Dann soll gemeinsames Schweigen unser Bund sein«, schlug Dash trocken vor. »Aye, da bin ich dafür. Und für Istariol. Der Preis des Blutstaubs geht immer nur in die Höhe.« »Das ist wahr.« Dash legte unauffällig beide Hände auf den Schaufelgriff, bevor er die nächste Frage stellte, nur für den Fall, dass sie möglicherweise Unmut erregte. »Du bist also ein Bärenmann?« Vidars Züge verhärteten sich. »Aye. Ist das ein Problem?« »Für die meisten Leute schon. Aber ich habe in Colfars Rebellion an ihrer Seite gekämpft.« »Ich habe es größtenteils unter Kontrolle. Falls es das ist, was du dich fragst.« Größtenteils … Dash warf dem Mann einen Blick voller Mitgefühl zu. Für gewöhnlich hatten Bärenmänner kein langes Leben. Sie waren eine aussterbende Art, ein Erbe der Mizrakriege. Vidar schien in seinen Vierzigern zu sein, was von einer beträchtlichen Selbstdisziplin kündete. Obwohl ich ihn trotzdem bewusstlos schlagen musste. Aber im Großen und Ganzen war ein Bärenmann ein Vorteil, und Vidar hatte sich bei dem Blutbad trotz der Verwirrung auf seine Seite geschlagen. Vielleicht waren sie noch keine Freunde, aber Dash hatte das Gefühl, dass das durchaus eine Möglichkeit war. Er schlug auf den Schaufelgriff. »Lass uns das hier erledigen, dann können wir uns in Ruhe unterhalten.« Sie stürzten sich mit grimmiger Energie auf die Arbeit und gruben so tief, wie es das Wurzelwerk erlaubte. Dann rollten sie die ordentlich ausgeraubten Leichen in das Loch. Aus Respekt hatten sie für Lyam Perhan, den Kartomagiker aus Ferrea, ein einzelnes Grab geschaufelt. Vermutlich war er zu seinem Dienst gezwungen worden; das war nun einmal die Art der Bolgravianer. Als Dash den Mann vor seinem Begräbnis durchsucht hatte, hatte er eine wichtige Entdeckung gemacht: Im Hemdsaum befand sich eine winzige Kristallphiole, kaum größer als sein kleiner Finger, die mit rötlichem Wasser gefüllt war. Dash hatte sie hinter Vidars Rücken ins Licht gehalten und gelächelt, dann hatte er sie vorsichtig weggesteckt. Als sie die Gräber gefüllt hatten, sagte er: »Tritt zurück.« Vidar sah neugierig zu. Dash murmelte »Cognatus, animus!«, und sein Familiar erschien vor seinen Augen. Vidar konnte ihn nicht wahrnehmen. Cognatus machte es sich in seiner üblichen Papageiengestalt auf Dashs Schulter bequem, dann tauchte er in den Körper des Mannes. Dashs Sicht veränderte sich und enthüllte ihm eine zusätzliche Schicht des Lebens. Er sah Wasser ins Blattwerk sickern und die Insekten und Würmer im Erdboden, und in allem pulsierte das Sonnenlicht. Dash zeichnete Terra, die Rune der Erde. »Renovare, nunc.« Plötzlich geriet der ganze Boden in heftige Bewegung, Samen erwachten zum Leben, überall spross Gras, um das Grab zu bedecken. Nachdem Dash zufrieden war, beendete er es mit »Abeo, Cognatus amico« und entließ den Familiar, seinen magischen Wächter und Partner. Der unsichtbare Papagei erschien wieder auf seiner Schulter und liebkoste seine Wange. Dashs Sicht wurde wieder normal. Dann stieg der Geist in die Lüfte, umkreiste Vidar, der ihn weder hören noch sehen konnte, um zwischen die Bäume zu flitzen. Dash hatte Cognatus dazu abgerichtet, Distanz zu halten, denn man konnte nie wissen, wer gerade in seine Richtung sah. War man unvorsichtig, konnte ein Zauberer den Familiar eines anderen Praktizierenden spüren. Vidar betrachtete die nun verborgenen Gräber mürrisch. »In der Nähe von Zauberei war mir noch nie behaglich zumute«, murmelte er. »Das bolgravianische Militär hatte viele Soldzauberer, und das waren verdammt gruselige Burschen.« »Ich benutze sie nicht leichtfertig«, versicherte Dash ihm. Vidar ließ den Blick über die Gräber schweifen, die so gut wie unkenntlich waren. »Gute Arbeit«, musste er zugeben und streckte die Hand...


Hair, David

David Hair ist preisgekrönter Fantasyautor aus Neuseeland. Er wurde bei seinen Reisen um die Welt zu seinen Romanen inspiriert und lebte unter anderem in Großbritannien, Europa, Indien und Thailand. Heute wohnt er mit seiner Frau wieder in Neuseeland. »Die schwebende Zitadelle« ist der Auftakt zu seiner neuesten epischen Fantasytrilogie.


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