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E-Book, Deutsch, Band Band 13, 76 Seiten

Reihe: Ratgeber zur Reihe »Fortschritte der Psychotherapie«

Hautzinger Ratgeber Depression

Informationen für Betroffene und Angehörige

E-Book, Deutsch, Band Band 13, 76 Seiten

Reihe: Ratgeber zur Reihe »Fortschritte der Psychotherapie«

ISBN: 978-3-8409-1879-7
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Jeder fühlt sich irgendwann einmal traurig, niedergeschlagen und lustlos. Das ist normal. Schwermut bzw. Depressionen sind heftiger und länger andauernde Varianten dieser Stimmungen. Der ganze Körper, das Denken, das ganze Leben und die sozialen Beziehungen sind davon beeinträchtigt. Depressionen kommen häufig und in allen Lebensphasen vor. Depressionen werden oft nicht oder zu spät erkannt und häufig unangemessen behandelt. Die Folgen sind Leid, Verlust an Lebensqualität, Erschöpfung, Belastungen in der Familie, Krankheiten, ja sogar verkürzte Lebenserwartungen. Dabei stehen erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Der Ratgeber klärt Betroffene und Angehörige über die Beschwerden und das Krankheitsbild, den Verlauf, die Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten auf. Außerdem werden Selbsthilfemöglichkeiten vorgestellt. Der Ratgeber hilft dabei, die eigene Krankheit bzw. die Krankheit eines Angehörigen oder Freundes besser zu verstehen.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort;8
3;1 Depression – Was ist das?;9
3.1;1.1 Von der trüben Stimmung zur Depression;9
3.2;1.2 Wie erkennt man eine Depression?;11
3.3;1.3 Das Krankheitsbild der Depression;13
3.4;1.4 Der Verlauf von Depressionen;16
3.5;1.5 Depression und körperliche Erkrankungen;17
3.6;1.6 Trauer;19
3.7;1.7 Wie verbreitet sind Depressionen?;20
3.8;1.8 Selbsttötungsversuche: Eine ernste Gefahr;21
4;2 Wie entstehen Depressionen und warum gehen sie nicht von alleine weg?;23
4.1;2.1 Risikofaktoren für Depression;23
4.2;2.2 Stress und Depression;26
4.3;2.3 Mangel an positiven Erfahrungen (Verstärkerverlust);30
4.4;2.4 Wie wirken Depressionen auf andere?;31
4.5;2.5 Depressionsfördernde Gedanken, verzerrte Einstellungen;33
4.6;2.6 Ursachen und Erklärung der Depression;35
5;3 Was kann man gegen Depressionen tun? – Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen;40
5.1;3.1 Schritte erfolgreicher Selbsthilfe;47
5.2;3.2 Die Depressionsspirale;49
5.3;3.3 Selbsterkenntnis und Selbstbeobachtung;53
5.4;3.4 Negatives Denken stoppen;55
5.5;3.5 Positive Gedanken in den Kopf pumpen;57
5.6;3.6 Kontakte pflegen und neue Kontakte herstellen;58
5.7;3.7 Schlaf, Ernährung und Bewegung;59
5.8;3.8 Krisen erkennen, für den Notfall planen;62
5.9;3.9 Regeln für den Umgang mit Depression;63
5.10;3.10 Was Angehörige tun können;64
5.11;3.11 Fehler und ungeschicktes Verhalten;66
5.12;3.12 Wo bekommt man Hilfe?;66
6;Anhang;70
7;Arbeitsblätter;72
7.1;1 Arbeitsblatt: Selbstbeurteilung der Depression;73
7.2;2 Arbeitsblatt: Selbstbeurteilung von Hoffnungslosigkeit;74
7.3;3 Arbeitsblatt: Tagesprotokoll;75
7.4;4 Arbeitsblatt: Anzeichen für Krisen und schwierige Phasen;76
8;Mehr eBooks bei www.ciando.com;0


1 Depression – Was ist das? (S. 8-9)

1.1 Von der trüben Stimmung zur Depression
Nicht jede traurige Verstimmung darf mit einer Depression gleichgesetzt werden. Trübe Gedanken gehören zum Alltag, sie vergehen auch schnell wieder. Eine Enttäuschung wird nach Tagen durch neue Erlebnisse verdrängt. Die Zeit heilt Wunden. Beim Verlust oder Tod eines nahen, geliebten Menschen ist die Trauer oft tief und länger anhaltend, oft ein ganzes Jahr. Wir können aber voraussagen, dass sich die Stimmung fast immer wieder aufhellt. Eine solche traurige Verstimmung, auch wenn sie momentan noch so tief sitzt, bezeichnen wir nicht als Krankheit.

Schwermut, Melancholie oder moderner „Depressionen“ sind häufige Störungen und ernsthafte Erkrankungen, die den ganzen Menschen betreffen.

Sowohl seelische als auch körperliche Funktionen sind davon betroffen. Die seelischen Veränderungen betreffen vor allem das Gefühlsleben. Positive Gefühle, wie Freude, Lust, Energie, Interesse, Zufriedenheit, Entspannung fehlen oder treten stark in den Hintergrund. Negative, unangenehme und schmerzhafte Gefühle bestimmen in einem nicht bekannten Ausmaß das Leben. Zu diesen negativen Gefühlen gehören Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Angst, Verbitterung, Einsamkeitsgefühl, Hilflosigkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Sie wechseln ab mit Phasen der Erschöpfung, der Schwermut und der Leere, bei der sich die Betroffenen wie „eingemauert“, isoliert und innerlich wie tot vorkommen.

Eine Depression betrifft jedoch auch die Leistungsfähigkeit, das Denken, das Gedächtnis und das Urteilsvermögen. Betroffene klagen über Konzentrationsmangel, über Gedächtnisschwächen und Probleme, sich Ereignisse zu merken. Sie ermüden leichter, haben weniger Ausdauer und Kraft. Selbst bei Alltäglichkeiten fällt die Entscheidung oft schwer und das Urteilsvermögen ist eingeschränkt.

Verändert ist auch die Art und Weise, wie von Depression Betroffene sich selbst, ihre Angehörigen, ihre Lage, ihre Möglichkeiten und ihre Zukunft sehen. Es dominiert Pessimismus, auch wenn es dafür keinen eindeutigen Grund gibt. Die Umwelt, oft auch die Angehörigen werden als fremd, bedrohlich und feindselig erlebt. Die eigene Person ist schlecht und hat Schuld auf sich geladen. Das eigene Leben erscheint als eine Kette von Misserfolgen und Niederlagen. Die Zukunft ist unsicher, unausweichlich voll mit Bedrohlichem. Daher erleben viele depressive Menschen auch Angst und Hoffnungslosigkeit.

Verändert sind auch der Antrieb, die Begeisterungsfähigkeit, das Interesse, das Berührtsein von Dingen und Erlebnissen und die Anteilnahme. Schwermütige ziehen sich zurück, haben keine Ziele und Wünsche mehr. Das Leben ist fade, freudlos und leer. Schlimmstenfalls sieht man im Weiterleben keinen Sinn mehr und will nicht mehr am Leben bleiben. Besonders typisch für eine Depression sind zahlreiche körperliche Beschwerden. Betroffene leiden unter Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, einem Verlust von sexuellen Interessen und Empfindungen bei Sex, fehlendem Geschmacksempfinden, Druck und Enge in der Brust, Kopf- und Bauchschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, Kraftlosigkeit, Erschöpfung, Vergesslichkeit, Gereiztheit, Unruhe und ziellosem Getriebensein. Insbesondere im fortschreitenden Alter bestimmen diese körperlichen Beschwerden das Bild einer Depression.

Schlafstörungen sind oft die ersten Anzeichen einer Depression und müssen immer sehr ernst genommen werden. Zwei oder mehr Stunden vor der gewohnten Zeit wachen depressive Patienten auf; in diesen frühen Morgenstunden wird die Depression als besonders schwer empfunden. Es ist das Morgentief der Depressiven. Der Schlafrhythmus ist bei ihnen gestört. Ein Zehntel der depressiven Patienten hat nicht zu wenig, sondern zu viel Schlaf. Die Ursachen für dieses Phänomen sind gänzlich unbekannt.


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