Hearne | Die Chronik des Eisernen Druiden. Goldedition Bände  6-9 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 69, 2104 Seiten

Reihe: Die Chronik des Eisernen Druiden

Hearne Die Chronik des Eisernen Druiden. Goldedition Bände 6-9

Goldedition

E-Book, Deutsch, Band 69, 2104 Seiten

Reihe: Die Chronik des Eisernen Druiden

ISBN: 978-3-608-11976-3
Verlag: Klett-Cotta
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



'Großartig, voll geistreichem Witz' Publishers WeeklyDie Hobbit Presse Gold Edition umfasst Teil 5 bis 9 der 'Chronik des Eisernen Druiden'. Auch die Bände 'Oberons Fälle' und 'Überfallen', mit denen Kevin Hearne die Welt von Atticus und Oberon noch erweitert hat, sind hier enthalten. Diese Limited Edition ist nur begrenzte Zeit verfügbar.Nach zwölf Jahren geheimer Druidenausbildung ist es endlich soweit. Atticus O’Sullivan kann seine Auszubildende Granuile an die Erde binden. Auf diese Weise würde die Anzahl der Druiden auf der Welt auf einen Schlag verdoppelt werden. In den Teilen 5 bis 9 haben Atticus, sein Hund Oberon und Granuile viele gefährliche Begegnungen mit Gottheiten der verschiedensten Kulturen.
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1
Schon merkwürdig: Wenn man sich sicher fühlt, fällt einem partout nicht mehr ein, was man eigentlich machen wollte, aber wenn man um sein Leben rennt, erinnert man sich plötzlich an die ganze Liste von Dingen, zu denen man nie gekommen ist. Zum Beispiel wollte ich mich schon immer mal zusammen mit einem schnurrbärtigen Typen sinnlos besaufen, ihn auf seine Bude schleppen, noch ein paar Gläser mehr kippen, bis die Möglichkeit eines ernsthaften Leberschadens in gefährliche Nähe rückt, und ihm dann, wenn er bewusstlos ist, die Hälfte seines Schnauzers wegrasieren. Vor dem Verschwinden müsste ich noch Spionagekameras einbauen, damit ich seine Reaktion (und seinen Kater) nach dem Aufwachen so richtig auskosten könnte. Und natürlich bräuchte ich für diese Überwachungsaktion einen schwarzen Lieferwagen ohne Fenster, der ein Stück weiter vorn an der Straße parkt. Ich stelle mir vor, dass ein Witze reißender Informatiker vom MIT bei mir im Auto säße, der einmal mit einer verhuschten Physikstudentin fast aufs Ganze gegangen wäre, wenn sie ihn nicht abserviert hätte, weil er ihre Partikel nicht beschleunigte. Ich weiß nicht mehr, wann ich mir das ausgedacht habe. Wahrscheinlich, nachdem ich True Lies – Wahre Lügen gesehen hatte. Aus naheliegenden Gründen stand dieser Punkt nie besonders weit oben auf meiner Liste, doch die Erinnerung daran holte mich in vollem Technicolor ein, als ich in Rumänien um mein Leben rannte. Das menschliche Bewusstsein ist eben ein Mysterium. Irgendwo hinter mir hielt die MORRIGAN zwei Göttinnen der Jagd in Schach. ARTEMIS und DIANA waren nämlich der Meinung, dass ich umgebracht gehörte, und die MORRIGAN hatte geschworen, mich vor einem derartigen Schicksal zu bewahren. Oberon lief an meiner linken, Granuaile an meiner rechten Seite. Überall um uns herum bebte lautlos der Wald von dem Pandämonium, mit dem FAUNUS die druidischen Bande nach Tír na nÓg unterbrochen hatte. Ich konnte mich nicht einfach durch einen Wechsel des Gefildes in Sicherheit bringen. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als Fersengeld zu geben und die alten griechisch-römischen Götter zu verfluchen. Im Gegensatz zu den Iren und den altnordischen Völkern – sowie vielen anderen Zivilisationen – stellten sich die Griechen und Römer ihre Götter nicht bloß als ewig jung, sondern auch als immun gegen einen gewaltsamen Tod vor. Natürlich besaßen sie Nektar und Ambrosia, das die Haut faltenfrei und den Körper in Form hielt und ihr Blut in Ichor verwandelte. Das hatte Ähnlichkeit mit den magischen Speisen und Getränken anderer Pantheons – doch das war noch längst nicht alles. Im Fall ihres Ablebens konnten sie sich nämlich komplett regenerieren und waren damit wahrhaft unsterblich. Selbst wenn man sie zerschnipselte wie Machaca und sie mit Guacamole und warmen Tortillas aß, erschienen sie einfach in einem brandneuen Körper auf dem Olymp wieder. Das war auch der Grund, warum PROMETHEUS nie starb, obwohl seine Leber jeden Tag von einem Adler gefressen wurde, dem diese Kost seltsamerweise nie zu eintönig wurde. Das hieß nicht, dass die griechisch-römischen Götter unbezwingbar waren. Abgesehen davon, dass andere Unsterbliche sie töten können, sind die OLYMPIER wie alle anderen auch an die Zeit gebunden. Ich hatte BACCHUS auf eine Insel mit langsamer Zeit in Tír na nÓg geworfen und ihn damit aus dem Verkehr gezogen. Dummerweise nahmen mir die OLYMPIER das krumm – so krumm, dass sie mir unbedingt ans Leder wollten und dafür sogar auf die Rückkehr von BACCHUS verzichteten. Ich bildete mir keine Sekunde ein, eine Chance gegen die Jagdgöttinnen zu haben. Zum einen waren sie weitaus geübter im Kampf als ich, zum anderen konnten sie sich gegenseitig Deckung geben bei dem Versuch, mich mit einem gezielten Pfeil niederzustrecken. »Wohin laufen wir eigentlich?«, keuchte Granuaile. »Ungefähr nach Norden. Die Situation ist gerade sehr im Fluss.« ›Kann sein, dass bei mir auch was geflossen ist, als vorhin die Pfeile angeflogen kamen‹, bemerkte Oberon. Die MORRIGAN hatte beide Pfeile mit ihrem Schild abgefangen und uns zur Flucht gedrängt. »Wär mir auch fast so gegangen, Oberon.« Als vollwertige Druidin konnte Granuaile seine Stimme jetzt ebenfalls hören. »Eigentlich hätte ich den Kopf einziehen, Atticus umreißen oder sonst was machen müssen, stattdessen hatte ich bloß damit zu tun, dass ich mir nicht in die Hose mache.« »Die Pinkelpause muss noch ein bisschen warten«, warf ich ein. »Im Moment brauchen wir vor allem Abstand.« »Aber Heimlichkeit wohl eher nicht, oder? So, wie wir durch diesen Wald hetzen, wird es kein Problem sein, unsere Spur zu verfolgen.« »Mit solchen Feinheiten befassen wir uns, sobald wir etwas Distanz gewonnen haben.« In diesem Moment drängte sich die krächzende Stimme der MORRIGAN in meinen Kopf. Eine Angewohnheit von ihr, die ich nicht besonders schätzte, doch jetzt passte es ganz gut. Sie jubelte vor Begeisterung. Eine wahrhaft denkwürdige Schlacht! Ach, gäbe es doch nur Zeugen und einen Barden wie Amergin, der sie in seinen Liedern besingen könnte! MORRIGAN … Hör zu, Siodhachan. Ich kann sie eine Weile aufhalten. Trotzdem werden sie schon bald wieder Jagd auf dich machen. Ach, und was ist mit dir? Ich bin ihnen überlegen. Allerdings nicht unsterblich. Mein Ende naht, ich habe es gesehen. Doch was für ein Ende das sein wird! Ich bremste abrupt und wandte mich um. Granuaile und Oberon taten es mir nach. Du wirst sterben? Bleib nicht stehen, du Narr! Lauf, lausche und gönne dir keinen Schlaf. Du weißt, wie du den Schlaf meidest, oder? Gehorsam nahmen wir die Flucht wieder auf. Ja. Ich verhindere den Aufbau von Adenosin im Gehirn und … Genug der neumodischen Worte. Du weißt es. Jetzt musst du entweder eine der alten Türen nach Tír na nÓg finden – eine, die unbewacht ist – oder dich zum Wald von Herne dem Jäger durchschlagen. Zum Wald von Herne? Du meinst den Windsor Forest? Das ist eine Wahnsinnsstrecke durch ganz Europa! Möglicherweise ist dir der Tod lieber , bemerkte die MORRIGAN. Nein, danke. Aber Windsor ist keine Wildnis mehr. Eher ein gepflegter Park. Die Leute trinken dort Tee. Vielleicht spielen sie sogar Krocket. Einen Wald gibt es dort jedenfalls nicht. Es wird genügen. Herne ist dort und wird das Gebiet verteidigen. Zusammen mit Freunden. Und, Siodhachan, denk daran, GAIA liebt uns mehr als die OLYMPIER. In ihrem ganzen langen Leben haben sie ihr nichts zurückgegeben. Selbst in diesem Moment quälen sie sie mit ihrem Pandämonium. Doch nun hab acht: Ich werde ihre Streitwagen auflösen. Das heißt, sie werden eine Weile zu Fuß gehen, bis ihre Schmiedegötter die Wagen wieder zusammengesetzt haben. Mach dir diesen Umstand zunutze und verschaff dir einen möglichst großen Vorsprung. Irgendetwas kam mir komisch vor. MORRIGAN, wenn du das vorhergesehen hast, warum hast du mich dann nicht gewarnt? Du bist mit deinem Weib hier. Mein Weib? Wenn ich Granuaile so nennen würde, müsste ich um meine Zähne fürchten. Sie gehört mir nicht. Man kann einen anderen nicht besitzen. Diese Lektion habe ich gelernt. Schön. Was hat das dann mit diesem lächerlichen Kampf gegen die OLYMPIER zu tun? Das hätte sich doch vermeiden lassen. Nein. Er war unausweichlich. Es hätte nichts genützt, ihn hinauszuschieben. Machst du Witze? Den Tod hinausschieben heißt, dass man lebt. Vielleicht solltest du ein Mittel gegen Depressionen nehmen. Still. Ich habe etwas für dich. Moderne Menschen würden von einem reizenden Abschiedsgeschenk sprechen. Ich erschauerte bei dem Gedanken daran, was sich die MORRIGAN unter reizend vorstellte. Ein Abschiedsgeschenk? In Tír na nÓg gibt es eine Zeitinsel mit folgender Adresse. In meinem Kopf erschien das Bild eines kleinen Steinobelisken mit Ogham-Schriftzeichen. Siehst du es? Ja, aber … Präge sie dir gut ein. Umkreise die Insel. Wenn du auf der flussaufwärts gelegenen Seite die Baumgrenze absuchst, wirst du jemanden entdecken, den du vielleicht zurückholen möchtest. Falls dies dein Wunsch ist, bitte GOIBHNIU um Hilfe. Warum, MORRIGAN? Weil ich hier gefangen bin und weil das der einzige Ausweg ist. Und weil du gewählt hast und gut gewählt hast. Es gibt nichts an ihr auszusetzen. Als mir die Tragweite ihrer Worte dämmerte, geriet ich leicht außer Tritt, und Granuaile warf mir einen beunruhigten Blick zu. Mit einem Kopfschütteln signalisierte ich ihr, dass alles in Ordnung war. Aber … MORRIGAN, du hast nie etwas gesagt. Hätte das denn eine Rolle gespielt? Hättest du mich je erwählt? Das weiß ich nicht. Jedenfalls hatte ich keine Chance dazu. Jeder Tag war eine Chance, Siodhachan. Jeder Tag in zweitausend Jahren. Du hattest reichlich Gelegenheit, dein...


Hearne, Kevin
Kevin Hearne, geboren 1970, lebt in Arizona und unterrichtet Englisch an der High School. 'Die Chronik des Eisernen Druiden' machte ihn unter Fantasyleserinnen und -lesern mit einem Schlag weit über die USA hinaus bekannt.

Kevin Hearne, geboren 1970, lebt in Arizona und unterrichtet Englisch an der High School. 'Die Chronik des Eisernen Druiden' machte ihn unter Fantasyleserinnen und -lesern mit einem Schlag weit über die USA hinaus bekannt.


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