Heilsberg / Hennig / Albus | Abwrackprämie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 316 Seiten

Reihe: Oldtimer-Trilogie

Heilsberg / Hennig / Albus Abwrackprämie

Oldtimer-Trilogie Teil 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 316 Seiten

Reihe: Oldtimer-Trilogie

ISBN: 978-3-7583-3813-7
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Frühling 2023: Der Oldtimerliebhaber Dr. Joe Heilsberg aus Oelde freut sich auf schöne Ausfahrten in seinen Oldtimern mit seiner großen Liebe J.B. und deren Australian Shepherd 'Dexter'. Anstrengende Zeiten liegen hinter ihnen. Jetzt möchten sie das Leben wieder unbeschwerter genießen.

Dann trifft Joe seinen ehemaligen Doktorvater, den Marbacher Hochschullehrer i. R. und Rentner-Cop Phil Mälzer nach längerer Zeit in Paderborn wieder.

Wie in anderen Kriminalfällen zuvor, soll Phil dieses Mal der SoKo in Ludwigsburg bei der Auflösung des Diebstahls eines englischen Oldtimers mit besonderer Vergangenheit helfen. Jetzt bittet er den Oldtimerliebhaber Joe um Unterstützung.

Den Hausarzt und Sportmediziner beschäftigt aber in Oelde neben seiner Hausarzttätigkeit ein dubioser Todesfall eines Patienten.
Heilsberg / Hennig / Albus Abwrackprämie jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. MAI 2023 (MAIFEIERTAG)
OELDE (J.H.). Schon früh ist Joe am 1. Mai aufgestanden. Eigentlich hätte er gerne an dem Montag ausgeschlafen, aber die frühen Sonnenstrahlen, die durch die verbliebenen Ritzen der Rolllade schienen, verführten ihn dann doch aufzustehen. Lange genug hatte es geregnet und nun wollte Joe den freien Tag nutzen, einen Oldtimer durch das schöne Münsterland zu fahren. Müde ging er ins Badezimmer. Dort stand vor ihm ein recht kräftiger knapp 1,90 m großer Mann mit längeren zerzausten grau-blonden Haaren und einem Dreitagebart. Vor drei Jahren noch hätte er sich vor so einem Spiegelbild erschrocken. Nur die freundlichen blauen Augen waren ihm noch vertraut. Aber in langen Monaten der Corona-Pandemie hat sich Joe’s Äußeres verändert. Die Corona-Pandemie war für Viele eine schwere Zeit. Letztlich gab es zwei grobe Kategorien von Menschen zu der Zeit. Entweder man war systemrelevant oder man war es nicht. War man es nicht, war die Zeit schwer, weil man zum Aufräumen daheim und dem Zusammensein mit der ganzen Familie verdonnert war oder auf dem Sofa abwarten musste und am öffentlichen Leben nicht teilnehmen durfte. War man hingegen systemrelevant, arbeitete man nur noch und fand weder Zeit aufzuräumen oder Gelegenheit, seine Familie zu treffen (da man niemanden anstecken wollte wegen der eigenen gefährlichen Kontakte). Als Hausarzt war Joe systemrelevant und so fand er auch keine Zeit, zum Friseur zu gehen. Abgesehen davon waren die Friseurgeschäfte auch lange Zeit und wiederholt im Lockdown, bis sie ebenfalls für systemrelevant erklärt wurden und dann ab März 2021 nach 10 Wochen Dunkelheit in den Friseurgeschäften von Schließungen nicht mehr betroffen sein sollten. Als die ersten Corona-Infektionen in Deutschland Anfang 2020 auftraten, hatte Joe kurze dunkelblonde Haare und rasierte sich täglich. Alle sechs Wochen ging er zu seinem Meisterfriseur der Messer. Nach seinem Weihnachtshaarschnitt einen Tag vor Heiligabend 2019 sollte es über ein halbes Jahr dauern, bis das Messer seine Haare in Form brachte. Denn den ersten Haarschnitt in 2020 bekam Joe erst am 27. Juni, nachdem er bei Frankys Kindern einen PCR-Test gemacht hat für eine kleine Urlaubsreise. Diese Tests waren damals im Kreis Warendorf notwendig, da im Nachbarkreis Gütersloh in einem großen Schlachthof ein Corona-Ausbruch unter den Mitarbeitern war. Zu dem Zeitpunkt waren im Kreis Warendorf bereits 20 Einwohner an oder wie es später auch hieß „mit Corona“ verstorben. Auch einige seiner Patienten zählten dazu. Seither geht Joe zu Franky nur noch alle 4-6 Monate. Jetzt war es wieder an der Zeit, sich einen Termin zu holen. Aber diese Woche hatte er dafür keinen Freiraum. Noch war die tägliche Sprechstunde lang und er musste in seiner kargen Freizeit seine Oldtimer in Schwung bringen. Schließlich hatte er bald etwas Besonderes vor. Nachdem er sich gewaschen und angezogen hatte, ging er noch müde die Rundtreppe herunter, vorbei an der großen Marienfigur. Dort scheint seit der schweren Erkrankung seines 2017 verstorbenen Vaters ständig eine kleine elektrische Kerze. Zunächst brannte sie dort für seinen erkrankten Vater, später zur Erinnerung an seinen verstorbenen Vater und in der Coronakrise für seine erkrankten Patienten. Seither schien es immer Gründe zu geben, diese Kerze brennen zu lassen. Aktuell brannte sie für einen im Sterben liegenden Patienten. In dem Briefkastenschlitz an der Haustür steckte wegen des Feiertags keine Zeitung. Aber die Zeitung vom Samstag hatte er noch nicht gelesen, da er schon früh nach Münster zur Ärztekammer gefahren ist, um Ärzte zu prüfen, die Sportmediziner werden wollten. Während die Kaffeemaschine leise vor sich hin brodelte, faltete Joe die Zeitung auseinander. ‚Antibiotikasäfte: Prekärer Mangel‘. Liest Joe leise die Überschrift auf der ersten Seite von ‚Die Glocke‘, der Heimatzeitung im Herzen Westfalens. Aber was ihn eigentlich interessiert, ist der große Artikel auf der Oelder Lokalseite: „Rund um Oelde“ mit bewährtem Konzept: „Oelde (gl). Am Samstag, 3. Juni, wird sich die Oelder Fußgängerzone wieder in die Hochburg der Westfälischen Oldtimer-Liebhaber verwandeln. Denn dann heißt es zum 19. Mal wieder ‚Start frei‘ für die beliebte ADAC-Oldtimer-Rallye ‚Rund um Oelde‘ des Automobil-Clubs (AC) Oelde im ADAC.“ Der Zeitungsartikel beschreibt weiter, was den Teilnehmer und Zuschauer erwartet. Aber das kennt Joe, der zum sechsten Mal in seiner Heimatstadt dabei sein möchte, wenn auch in diesem Jahr wieder auf dem Marktplatz der Parc fermé und der große Startbogen der traditionellen Rallye sein wird. Eine Patientin, die bei der Ausrichtung der Oldtimerveranstaltung schon immer aktiv war, hat Joe schon mehrere Jahre zuvor immer wieder angesprochen, mit seinem Porsche 944 S2 an der traditionsreichen Veranstaltung teilzunehmen. Sein Wagen war erst 2014 alt genug, um in der Youngtimer-Klasse zu starten. Aber 2014 hatte Joe andere Sorgen mit seinem erkrankten Vater und wusste auch nicht, mit wem er die Rallye hätte fahren können. Lust hätte er schon gehabt. Gekauft hatte Joe den Porsche 1999 gemeinsam mit seinem Vater, als er noch AiP (Arzt im Praktikum) im Krankenhaus der Nachbarstadt war. Damals gab es in der Nähe der größten Oelder Firma ‚Westfalia Separator AG‘, die für ihre Melkmaschinen und Separatoren weltweit bekannt war, einen Ford-Händler. Ein kleiner Familienbetrieb, wo man sich persönlich schon über Jahre kannte. Heute ist dort an einem Kreisverkehr ein Baustoffhandel. Joes Vater fuhr nach der ersten Familienkutsche – einem seeblauen VW Käfer aus Mitte der 60er Jahre – immer nur Ford-Modelle. Eben bei diesem Ford-Händler stand auf einem kleinen Platz am Hofeingang dieser weiße Porsche neben einem roten Ford Probe. Beide hatten eine damals noch seltene Klimaanlage. Diese Klimaanlage sollte 17 Jahre später defekt sein und den Kontakt herstellen zu seinem späteren Oldtimer-Schrauber Daniel Brake. Joe war 2016 sein erster Kunde. Und es bestimmte wohl eine andere Macht, dass er auch sein Bester werden sollte. Für Joe und auch seinen Vater war es kein langes Überlegen, welcher Wagen mit Klappscheinwerfern denn der Traumwagen sei. Mit 211 PS und drei Liter Hubraum war der 944 S2 als Neuwagen der Reihenvierzylinder mit dem größten Hubraum in einem Serien-Pkw. Optisch konnte man ihn vom damaligen Turbo nicht unterscheiden. Ein Traumwagen der Teenager Ende der 80er Jahre. ‚Teenager*innen‘ gab es damals noch nicht, würde Joe das in einem Gespräch lachend kommentieren. Die Klappscheinwerfer faszinierten Joe schon seit er als Kind einen Porsche 914 als Siku-Spielzeugauto in seiner Lieblingsfarbe gelb mit dem Aufdruck ‚ADAC-Rennpolizei‘ bekam. Noch heute liebäugelt er mit dem Porsche 914 wohl auch, weil dieser in seinem Geburtsjahr erstmals präsentiert wurde. Autos aus Geburtsjahren seiner Familie sollten später noch eine Rolle spielen in seinem Leben. Den ersten direkten Kontakt zu der Oldtimerveranstaltung hatte Joe dann erst 2016. Nachdem er seinen Vater mit der morgendlichen Grundpflege versorgt hatte. Joe war schon lange nicht mehr in der Einkaufsstraße seiner Stadt gewesen, eigentlich seit er nicht mehr seine Praxis mitten in der City hatte. 2001 hatte er die Arztpraxis eines hausärztlichen Internisten übernommen mit Praxisräumen mitten in der Stadt in der Lange Straße mit der Hausnummer, die seine Lieblingszahl war. Dort blieb er, bis er 2009 im Oelder Norden seine eigenen Praxisräume baute. Nur 1,2 km Luftlinie entfernt, aber für einige Oelder*innen ist der Oelder (hier natürlich ohne *innen und künftig in diesem Buch auch grundsätzlich ohne *innen, es sei denn etwas ist innen drinnen) Norden unerreichbar und unerkundet. Aber dort war er aufgewachsen. Nur 100 Meter entfernt von der neuen Praxis mit Blick über eine Tankstelle auf die ‚St. Josephs Kirche‘. Sein erstes Wort, das er sagte, war weder ‚Mama‘ noch ‚Papa‘, sondern zu beider Verdruss ‚Auto‘. Auf der Wiese, die später zum Baugrundstück wurde, hat er damals die Kühe beim Grasen beobachten können. Man konnte bis zum Benningloh gucken, einem Waldgebiet, das an das Geisterholz grenzte, wo in den 50er Jahren Bundespräsidenten zur Diplomatenjagd riefen. Zurück zu Joe in 2016: Angekommen auf dem Marktplatz standen dort nur ein gutes Dutzend älterer Fahrzeuge. Die Hälfte aus den 80er Jahren und nur zwei Mercedes aus den 50er Jahren. Vor der Buchhandlung in dem alten Fachwerkhaus standen ein uralter BMW Dixie und ein Nachbau eines ‚Westfalia‘. Ein urtümliches Fahrzeug aus den Anfängen der Automobile. Interessiert von der alten Technik und den schönen Karosserien guckte er sich alles genau an. Dennoch etwas enttäuscht, fuhr Joe die Lange Straße weiter Richtung Süden an dem alten Kaufhaus vorbei bis zum Marienhospital, dort fuhr er weiter zurück über die Geiststraße, wo er einen Blick in das...


Hennig, Jörg
Allgemein- und Sportmediziner in Oelde. Oldtimerliebhaber.

2020 erschien bereits bei BoD die Serie 'BEWEGUNGistMEDIZIN.de' mit den Titeln
- 'TRI-Trimming® - Bewegung ist Medizin'
- 'check4sports® - Die Sportvorsorgeuntersuchung'
- 'Bordbuch und Gesundheitspass: Ein Jahresbuch für Oldtimer und Fahrer'
- 'The Health Logbook: for Classic Cars and their Drivers'
- 'The Corona Fighter's Kontakt Logbuch: mit Gesundheitspass'

'Praktische Sportmedizin' Raschka und Nitsche (Hrsgg.), 2016 (Thieme) Autor der Kapitel 'Gesundheitsförderung und Prävention' und 'Immunologie'.

Heilsberg, Joe
geb. 1969 in Oelde/Westf., Arzt, Hunde- und Oldtimerliebhaber.

Die 'Oldtimer-Trilogie' ist sein Erstlingswerk.

Albus, Mike
geb. 1947 in Marbach/N., Arzt und Hochschullehrer im Ruhestand.

'Marbach-Krimis' mit Phil Mälzer erschienen bei 'fischer krimi':
Band 1: 'Cello' (Mai 2021)
Band 2: 'Vierer mit und ohne Steuermann' (Oktober 2021)
Band 3: 'Neckar-Käpt'n' (Juli 2022)
Band 4: 'Brezelmuseum' (Mai 2023)

Der letzte Band der 'Phil-Mälzer'-Serie endet am 29.04.2023 und die 'Oldtimer-Trilogie' setzt diese Reihe am 30.04.2023 fort.

Weitere Werke erschienen bei 'deutscher lyrik verlag':
'Von Liebe und Leben: Lyrik und Prosa' (März 2019)
'Gedichte vom Leben und Sein im Laufe eines Lebens' (Mai 2021)
'Gedichte und Gedanken: Frühere und Neuere' (Oktober 2023)


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.