Hellmann / Thiele / Bettig | Pflegewirtschaftslehre | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 674 Seiten

Reihe: Gesundheitswesen in der Praxis

Hellmann / Thiele / Bettig Pflegewirtschaftslehre

für Krankenhäuser, Pflege-, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen

E-Book, Deutsch, 674 Seiten

Reihe: Gesundheitswesen in der Praxis

ISBN: 978-3-86216-289-5
Verlag: medhochzwei Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Pflege ist nicht nur die größte wirtschaftliche Ressource zur Bewältigung der Anforderungen und Ansprüche an Pflegebedürftigkeit. Pflege ist auch zu einem zentralen Erfolgsfaktor geworden, um die zunehmenden Erwartungen aus Gesellschaft, Politik und einer alternden Bevölkerung gerecht zu werden.
Die immer stärker geforderte Vernetzung zwischen den einzelnen Versorgungssystemen spielt eine zunehmend größere Rolle. Hinzu kommen Entwicklungen, die die Versorgung ambulanter Patienten und auch die Ausdehnung von Märkten im stationären Bereich betreffen. Gezielte pflegewirtschaftliche Anforderungen bestimmen immer energischer den zukünftigen Alltag in der Pflege, z. B.
- steigende Pflegebedürftigkeitsanforderungen
- Prozess- und Kostenoptimierungen
- kennzahlengestützte Entscheidungen und Zielvereinbarungen
- Qualität als vergütungs- und organisationsbeeinflussende Größe.
Um Entscheidungsaufgaben in der Pflege erfolgreich wahrnehmen zu können, ist ein fundiertes betriebswirtschaftliches Wissen in der Pflege notwendig. Wirtschaftliche Fragestellungen sind für eine spätere Managementposition unentbehrlich, haben aber auch für professionell Pflegende eine immer größere Bedeutung.
Dieses Buch vermittelt
- vertiefte Grundlagen der Pflegewirtschaftslehre,
- umfassende Kenntnisse in den Unternehmensprozessen von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Vorsorge- und Rehabiltationseinrichtungen,
- Einblicke in die Planungen von Einrichtungen und Nicht-Markt-Strukturen,
- Wissen im prozessualen und strategischen Management und in der strategischen Planung.
Anhand von ausgewählten pflegewirtschaftlichen Prozessen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen wird das betriebswirtschaftliche Know-how konkretisiert.
Das Werk ist ein wissenschaftlich fundierter Begleiter für Studierende und geht in vielen Teilen über die allgemeinen wirtschaftlichen Grundlagen hinaus. Es wirft interessante Fragestellungen auch für Praktiker im Pflegealltag auf. Die Erfahrungen der Autoren machen dieses Werk in einer 4. überarbeiteten und ergänzten Auflage zu einem wertvollen Lehrbuch für Studium und Pflegepraxis.
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Weitere Infos & Material


Teil I Grundlagen der Pflegewirtschaftslehre
1 Entwicklungslinien und Basiskonzepte der Betriebswirtschaftslehre
1 Im ersten Kapitel wird als Einstieg auf historische Aspekte eingegangen. Daneben werden (ausgewählte) theoretische Ansätze der Betriebswirtschaftslehre vorgestellt. 1.1 Entwicklungslinien der Betriebswirtschaftslehre
2 Die Geschichte der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre wird anhand der Phasen Aufbau, Ausbau und Interdisziplinarität erläutert. 1.1.1 Aufbauphase: ca. 1900 bis 1945
3 Mit der zunehmenden Industrialisierung des Deutschen Reiches vor und nach der Jahrhundertwende und mit dem Wachstum der Unternehmen (Kapital, Personal) stellte sich für die Unternehmer und die Unternehmen zunehmend das Problem der Steuerung ihres Betriebes. Sie benötigten dafür vor allem auch Personal, das in der Lage war, diese Steuerung im kaufmännischen Bereich mit wahrzunehmen. So entstanden um die Jahrhundertwende die ersten Handelshochschulen, die diese Fachkräfte ausbildeten. Die theoretischen Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre prägten vor allem die Probleme in den Unternehmen, sie bestimmten den Gegenstandsbereich, die Forschung und die Modellbildung/Theorieformulierung und damit die Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre in Deutschland (vgl. Wöhe/Döring 2010, S. 13 ff.). 4 Die Herausbildung der Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft ist im engen Zusammenhang mit dem Bedarf an hoch qualifizierten Kaufleuten (Managern) in den Wirtschaftsunternehmen zu sehen. Deshalb kam es zu den Gründungen der Handelshochschulen. Diese Situation war z. B. in den USA ähnlich. Die Bezugsdisziplin zur deutschen Betriebswirtschaftslehre ist dort Business Administration. Die nachfolgende Tabelle 1 zeigt den Vergleich zwischen Deutschland und den USA im Hinblick auf die Anfänge der hoch qualifizierten Ausbildung von Managern. Tab. 1: Betriebswirtschaftliche Ausbildungsgänge USA/Deutschland USA Deutschland Fachgebietsbezeichnung Business Administration Betriebswirtschaftslehre (früher: Handelswissenschaft) Institutionen, an denen dieses Fach gelehrt wird 1881 Wharton School of Commerce and Finance, Universität von Pennsylvania 1908 Harvard Business School ab 1918 Gründungswelle
von Business Schools 1898 Handelshochschule Leipzig 1906 Handels-Hochschule Berlin 1914 WiSo-Fakultät an der
Universität Frankfurt
(1919 Köln) ab 1945 Gründung weiterer WiSo-Fakultäten Abschluss, Diplom Bachelor of Arts (Science) in Business Adm. BA Master of Arts (Science) in Business Adm. MBA Doctor of (Philosophy in) Business Adm. DBA, Ph. D. Diplom-Kaufmann Diplom-Ökonom Diplom-Handelslehrer Dr. oec., Dr. rer. pol. Dr. habil. (Privatdozent) Quelle: Staehle 1994, S. 5. 5 In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts (Weimarer Republik) hatten die Unternehmen zunächst mit der Inflation (Währungsreform 1923), dann im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs mit zunehmender Spezialisierung und Automation (Rationalisierung) zu tun. Auch diese Herausforderungen schlugen auf die Betriebswirtschaftslehre als wissenschaftliche Disziplin durch, etwa in der Bearbeitung von Fragen der Bewertung (Bilanztheorie), der Kalkulations- und Preispolitik sowie der Finanzierung und Liquiditätspolitik. 6 In den 30er- und frühen 40er-Jahren des nationalsozialistischen Systems agierten die Unternehmen in einer gelenkten Wirtschaft. Die Betriebswirtschaftslehre befasste sich deswegen vor allem mit den Fragen des Rechnungswesens. Die theoretischen Grundlagen für die Produktions- und Kostentheorien wurden in jenen Jahren gelegt. Daneben wurden auch Fragen der betrieblichen Preispolitik erörtert. 7 Für die Aufbauphase der Betriebswirtschaftslehre sind besonders drei Namen hervorzuheben, weil sie als Begründer dieser Wissenschaftsdisziplin anzusehen sind: Eugen Schmalenbach (1873–1955)
Wilhelm Rieger (1878–1971)
Heinrich Nicklisch (1876–1946)
8 Schmalenbach, dem die Betriebswirtschaftslehre ihren Namen verdankt, verfolgte mit seinen Ansätzen den Leitgedanken der Wirtschaftlichkeit. Er trat dafür ein, dass sich die Betriebswirtschaft für den Betrieb und nicht für den Unternehmer zu interessieren habe. Für seinen Antipoden Rieger stand die Rentabilität im Mittelpunkt seiner Ansätze. Der Gegensatz zwischen beiden wird in einer Äußerung Schmalenbachs deutlich: „Die Frage lautet tatsächlich nicht: „Wie verdiene ich am meisten?“, sondern: „Wie fabriziere ich diesen Gegenstand mit der größten Ökonomie?“ (vgl. Wöhe 1993, S. 28). 9 Nicklisch verfolgte mit seinen Ansätzen die Idee der Betriebsgemeinschaft. Er sah in den Betrieben „Sozialgebilde“ und war davon überzeugt, dass es für das betriebswirtschaftliche Gestalten wichtig ist, eine Sozialphilosophie zu haben. Er stellte den Menschen in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. 1.1.2 Ausbauphase: ab 1945
10 Im Zusammenhang mit dem Auf- und Ausbau der Sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg standen für die Betriebswirtschaftslehre die Bereiche „Absatz“, „Markt“ und „Werbung“ im Vordergrund der Forschung und Theoriebildung. Daneben wurden Fragen der „Unternehmensführung“ und der „Gestaltung der Organisation“ erörtert. Diese Weiterentwicklung der Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft ist vor allem mit dem Namen Erich Gutenberg (1897–1984) verbunden. Gutenberg hat mit seinem Werk ein erstes geschlossenes theoretisches System für die Betriebswirtschaftslehre vorgelegt. Für ihn stand die (Produktivitäts-)Beziehung zwischen Faktoreinsatz – z. B. Arbeitskräfte (Input) – und Faktorertrag – z. B. erzielter Gewinn (Output) – im Vordergrund. 1.1.3 Phase der Interdisziplinarität: ab 1970
11 Mit der etwa 1970 einsetzenden Phase war die Öffnung der Betriebswirtschaftslehre zu den sozialwissenschaftlichen Disziplinen verbunden. Im Hinblick auf im Betrieb zu treffende Entscheidungen wurden auch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse mit berücksichtigt. Die Komplexität des Betriebes und deren Vernetzung mit der Umwelt versuchten viele Theoretiker mithilfe systemischer Ansätze zu beschreiben. 12 In Ergänzung zu den bisherigen Ausführungen unterscheidet Wunderer (2011, S. 518 f.) bei der Beschreibung der Entwicklungslinien der deutschen Betriebswirtschaftslehre entsprechend der chronologischen Abfolge zwischen sieben Phasen: 1. Ethiken und Techniken des „ehrbaren Kaufmanns“
2. optimale Nutzung der Betriebselemente „Kapital“ und „Arbeit“
3. Management durch betriebliche Instrumentalfunktionen
4. optimale Kombination der Produktionsfaktoren
5. Führung von/durch Individuen oder Management von Systemen
6. Führung als strukturierte Interaktionsbeziehung
7. Betriebswirtschaftslehre als ökonomische Theorie
13 Die weitere Umschreibung dieser Phasen ist Tabelle 2 zu entnehmen. Tab. 2: Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre 1. Ethiken und Techniken des „ehrbaren Kaufmanns“ Zeitraum: um 1900 Gegenstand: ethische Prinzipien, praktisch-normative Verhaltensregeln, Bilanzwesen, Handelssprachen 2. Optimale Nutzung der Betriebselemente „Kapital“ und „Arbeit“: 2a. BWL als kapitalorientierte Führungslehre Zeitraum: 1900–1930 (erste Phase) Gegenstand: Kosten- und...


Prof. Dr. Georg Hellmann, Betriebswirtschaftslehre und Management im Gesundheitswesen, Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin.
Prof. Dr. Günter Thiele, Betriebswirtschaft und Gesundheitsmanagement, Alice Salomon Hochschule Berlin.
Prof. Dr. Beate Land, Studiengangleiterin Angewandte Gesundheitswissenschaften, Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim.
Prof. Dr. Uwe Bettig, Management und Betriebswirtschaft in gesundheitlichen und sozialen Einrichtungen, Rektor der Alice Salomon Hochschule Berlin.


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