Hellwig / Sollner / Clausen | Sophienlust | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 288 Seiten

Reihe: Sophienlust

Hellwig / Sollner / Clausen Sophienlust

Sophienlust Special Edition 1 – Familienroman

E-Book, Deutsch, Band 1, 288 Seiten

Reihe: Sophienlust

ISBN: 978-3-7409-5510-6
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Titel: 1 E-Book: Jessicas schlauer Plan 2 E-Book: Mutter auf Zeit 3 E-Book: Daheim in einem fremden Land 4 E-Book: Sieg auf der ganzen Linie 5 E-Book: Die brasilianische Erbschaft E-Book 1: Jessicas schlauer Plan E-Book 2: Mutter auf Zeit E-Book 3: Daheim in einem fremden Land E-Book 4: Sieg auf der ganzen Linie E-Book 5: Die brasilianische Erbschaft

Die versierte Schriftstellerin ist in zahlreichen Romangattungen hervorgetreten und überall erfolgreich. Einen besonderen Schwerpunkt kann man dennoch hervorheben, der im Bereich des Familienromans gründet. Mit einer beachtlichen Anzahl von Romanen der Erfolgsreihe Mami hat sich Ursula Hellwig in die Herzen ihrer zahlreichen Leserinnen und Leser geschrieben. Noch größer allerdings ist ihr Anteil an einer anderen, längst Kult gewordenen Romanserie einzuschätzen: Die Autorin Ursula Hellwig darf in aller Form und Anerkennung als die heimliche Mutter von Sophienlust bezeichnet werden, der Serie um ein Waisenhaus, in dem die Kinder glücklich sind. Hier hat sie unvergleichliche Akzente gesetzt und ein schriftstellerisches Meisterwerk - in Kombination mit anderen AutorInnen - geschaffen.
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Gertrud Rothermund beobachtete den Mann schon seit geraumer Zeit, der an dem reservierten Ecktisch saß und jetzt die Getränkekarte beiseitelegte. Er sah sehr gut aus, aber das war nicht der einzige Grund für ihr Interesse. Nein, er erinnerte sie an irgendjemanden, an wen, fiel ihr allerdings nicht ein, obgleich sie sich den Kopf zermarterte. Nach einer Weile dachte sie, dass es einfach daran liegen konnte, dass sie ihn möglicherweise schon öfter in ihrem kleinen Restaurant hatte begrüßen können. Er war irgendwie unruhig, konnte es sein, dass er nicht völlig zufriedengestellt worden war? Sie gab sich einen kleinen Ruck und trat zu ihm. »Haben Sie noch einen Wunsch, kann ich Ihnen noch irgendetwas bringen?«, fragte sie ihn lächelnd. Der Mann schüttelte den Kopf. »Eventuell würde ich noch etwas trinken, wenn Sie mir Gesellschaft dabei leisten«, meinte er, wobei er sie nun ebenfalls lächelnd ansah. Wenn er lacht, dann wurde die Ähnlichkeit noch deutlicher, wem sah er bloß ähnlich? Gertrud Rothermund beantwortete seine Bitte damit, dass sie bedauernd den Kopf schüttelte. So lange andere Gäste im Lokal waren, konnte sie sich unmöglich zu einem einzelnen Besucher setzen, obgleich sie in diesem Fall sehr gerne eine Ausnahme gemacht hätte. »Kann ich Ihnen vielleicht etwas Süßes empfehlen, so zum Abschluss?«, erkundigte sie sich. Aber ein Dessert wollte er nicht. Wie zur Erklärung seiner Anwesenheit sagte er allerdings: »Ich war hier verabredet, aber offenbar hat sie es vergessen. Ich gebe ihr noch zehn Minuten, hoffentlich kommt sie noch. Zu dumm!« Gertrud Rothermund lächelte ihm zu und ging zu einem der anderen Tische, um dort zu kassieren. Langsam würde sich das Lokal jetzt leeren, immer mehr Gäste wollten bezahlen und wurden von ihr zur Tür gebracht. Ihr Lokal war bekannt für den persönlichen Umgang mit den Gästen, ein Umstand, der ihr seit Jahren dankbare Stammkunden sicherte. Am Tisch des Besuchers, der sie fast den ganzen Abend beschäftigt hatte, blieb sie wenig später abwartend stehen, denn er trank jetzt mit zwei großen Schlucken sein Bier aus und griff zum Geldbeutel. Gerade, als er ihr einen Hunderteuroschein aushändigen wollte, öffnete sich die Tür des Restaurants, und eine junge Frau trat ein. »Na, bist du doch noch gekommen? Hatte ich nicht gesagt, es sei wirklich dringend?«, fragte der Gast gereizt. Die junge Frau trat schnell zu seinem Tisch. Sie sah sehr gut aus, wie Gertrud bedauernd feststellte, dass sie so selten Glück mit den Männern hatte, die sie interessierten! Er war also auch nicht mehr frei. »Entschuldige bitte, ich hab’ das Flugzeug verpasst, der ganze Tag war irgendwie so hektisch, ich hatte keine ruhige Minute«, sagte sie, als sie sich aufseufzend auf seinen Stuhl sinken ließ. »Bitte bringen Sie mir einen trockenen Weißwein«, wandte sie sich dann an Gertrud Rothermund, die noch immer nachdenklich in der Nähe des Tisches stand. Aber Gertrud Rothermund blieb einfach stehen, sie schickte sich nicht an, die Bestellung weiterzugeben. Die beiden Frauen sahen sich an. Lange, und dann lächelten beide gleichzeitig. »Das ist doch nicht möglich! Gertrud?«, fragte die Frau am Tisch des Gastes nach einer Weile unsicher. Auch auf Gertrud Rothermunds Gesicht breitete sich jetzt ein Lächeln des Erkennens aus. »Ruth!«, rief sie und umfasste spontan die Freundin aus der Jugendzeit. »Das hätte ich ja nie gedacht, dass wir uns so einfach noch einmal wiedersehen würden. Oje, das muss aber gefeiert werden!« Nun ließen beide erst einmal ihrer Freude über das zufällige Treffen freien Lauf, was hätte es nicht alles zu erzählen gegeben, aber schon wieder verlangte ein Gast nach der Rechnung. »Entschuldige bitte.« Mit diesen Worten entfernte sie sich, um nach einigen Minuten wieder am Tisch der beiden aufzutauchen. »Ich freue mich so, ich kann es dir gar nicht sagen!«, sagte sie noch mal. Ruth unterbrach das Gespräch erneut und meinte: »Wir müssen uns bald wiedersehen, Gertrud! Erst einmal bin ich allerdings vier Wochen weg, aber ich rufe dich an, ganz bestimmt! Das ist übrigens mein großer Bruder Jochen.« »Wirklich?«, fragte Gertrud und jetzt musste sie ihr Interesse nicht mehr verbergen. Sie konnte ihn ausgiebig betrachten. »Erinnert ihr euch nicht? Das ist der, der uns damals dauernd geärgert hat«, meinte Ruth fröhlich lachend. Ihr Bruder schüttelte den Kopf und warf ein: »Na, wer da wen geärgert hat, das werden wir auch jetzt nicht genauer klären können, nehme ich an. Hallo, Gertrud, tja, das ist ziemlich lange her, nicht wahr?« Gertrud Rothermund durchforschte ihre Erinnerungen und irgendwo tauchte da wirklich ein etwas älterer Junge auf, aber sehr eindrucksvoll war der damals nicht gewesen! Sie entschuldigte sich aber dann mit einer Geste, denn ein später Stammgast betrat das Restaurant. Gertrud entfernte sich vom Tisch und empfing ihn mit der Bemerkung: »Unsere Küche hat leider schon geschlossen, es ist bald zwölf. Die Sperrstunde, Sie wissen ja.« Er nickte, verwickelte sie allerdings noch in ein längeres Gespräch. Beide begaben sich an die kleine Bar und nahmen noch einen Drink. »Auf Kosten des Hauses«, sagte Gertrud Rothermund, als sie ihn über den Tresen schob. »Wir haben doch die nächsten zwei oder drei Wochen geschlossen, wegen einer kleinen Renovierung.« Der Stammgast nickte und erhob sein Glas auf ihr Wohl. Er empfahl ihr: »Genau deshalb habe ich ja auch noch mal vorbeigeschaut. Achten Sie bitte wirklich darauf, dass ihr Lokal so gemütlich bleibt.« Gertrud Rothermund versprach es ihm lächelnd. »Bei manchen Renovierungen bleibt der Stil eines Lokals total auf der Strecke«, sagte er trotzdem warnend, bevor er das Lokal wieder verließ. Gertrud Rothermund war das auch selbst längst klar geworden, dass es der ganz andere Stil ihres kleinen Restaurants war, der ihr so treue Stammkunden bescherte. Sie war fest entschlossen, diesen guten Ruf nicht aufs Spiel zu setzen. Nach langer Suche hatte sie in Maximilian Schumann dann auch einen Architekten für ihre Pläne gefunden. Abgesehen davon, dass er sehr interessant war, schien er die richtige Hand zu haben. Allerdings hatte er einen gravierenden Nachteil: er war verheiratet, tat aber so, als sei das gar kein Problem. Er machte ihr mehr oder weniger versteckt den Hof und tat extrem interessiert an ihr. Als Gertrud Rothermund zum Tisch der beiden zurückkehrte, hörte sie Jochen sehr, sehr ärgerlich sagen: »Du hast es vergessen? Und was denkst du, soll ich jetzt mit Adrian machen? Ich muss übermorgen fahren, da geht kein Weg dran vorbei!« »Mein Gott! Bei den vielen Terminen, die ich im Kopf haben muss, kann das doch mal passieren! Ich denke jedenfalls nicht daran, mir diesen lukrativen Auftrag durch die Lappen gehen zu lassen, bloß weil du wieder einmal etwas verpennt hast! Wie oft habe ich schon gesagt, dass du mich erinnern musst, wenn du meine Hilfe wirklich brauchst!«, zischte Ruth nicht weniger zornig. »Kannst du nicht ein einziges Mal die Betreuung deines Sohnes so organisieren, dass sie nicht im letzten Moment an mir hängen bleibt? Denkst du denn, dass mein Beruf weniger wichtig, weniger anstrengend ist als deiner?« Jetzt senkte ihr Bruder schuldbewusst den Blick. »Du kannst also nicht? Auf gar keinen Fall?«, fragte er nach einer Weile betreten. »Aber es ist diesmal doch nicht für lange! Drei oder vier Tage maximal!« Ruth schüttelte entschlossen den Kopf. »Diesmal nicht, es geht wirklich nicht, ich fliege übermorgen«, sagte sie endgültig. »Es ist doch nicht das erste Mal, dass so etwas bei dir schiefgeht. Dieses Mal kann ich nicht einspringen, so gerne ich es Adrian zuliebe machen würde. Schaff dir doch endlich einmal eine feste Betreuerin für die Kindergartenferien an.« Ihr Bruder nickte unglücklich. »Du hast ja recht, aber … Ich denke nicht, dass ich jetzt so schnell jemand finde.« Ruth zuckte die Schulter. »Du hast doch Geld genug«, sagte sie zornig. »Das kann also nicht das Problem sein.« »Ist es auch nicht, aber man will ja auch nicht einfach irgendwen nehmen, oder?«, antwortete ihr Bruder. »Nun, nun. Jetzt streitet euch doch nicht, das erinnert mich ja sehr an früher«, meinte Gertrud Rothermund begütigend. »Um wen geht es denn? Kann ich vielleicht irgendwie helfen?« Beide sahen sie überrascht an, als sie das sagte, aber es war ihr ganz ernst. So schlimm konnte es doch nicht sein, einen kleinen Jungen für ein paar Tage zu übernehmen! »Es geht um seinen Sohn«, meinte Ruth, und ihr Bruder fiel ein: »Er ist fünf Jahre alt und ich muss eine Geschäftsreise nach Lateinamerika machen.« »Und ihre Frau?«, fragte Gertrud als Erstes. »Adrian hat keine Mutter mehr, sie ist kurz nach seiner Geburt gestorben«, sagte Jochen erklärend. »Ich kümmere mich alleine um ihn.« »Wenn du das kümmern nennst«, meinte seine Schwester spitz. Und an Gertrud gerichtet meinte sie: »Pass auf, sonst hast du ganz schnell einen kleinen Jungen am Hals.« * Gertrud Rothermund war gegen zehn Uhr aufgestanden und hatte soeben gefrühstückt, als ihr Architekt sich meldete. Er schlug ihr vor, ihn am anderen Tag in ein Restaurant zu begleiten, dessen Renovierung er vor einiger Zeit erfolgreich abgeschlossen hatte. Als Gertrud mit der Antwort zögerte, meinte er: »Wir wollten das doch schon lange tun, nicht wahr?« »Tja, Herr Schumann, eigentlich sehr gerne, es wäre bestimmt interessant. Nur morgen ist es leider nicht möglich, erst wieder in vier Tagen. Ich habe mich nämlich gestern breitschlagen lassen, auf den Sohn eines Bekannten zu achten,...


Die versierte Schriftstellerin ist in zahlreichen Romangattungen hervorgetreten und überall erfolgreich. Einen besonderen Schwerpunkt kann man dennoch hervorheben, der im Bereich des Familienromans gründet. Mit einer beachtlichen Anzahl von Romanen der Erfolgsreihe Mami hat sich Ursula Hellwig in die Herzen ihrer zahlreichen Leserinnen und Leser geschrieben. Noch größer allerdings ist ihr Anteil an einer anderen, längst Kult gewordenen Romanserie einzuschätzen: Die Autorin Ursula Hellwig darf in aller Form und Anerkennung als die heimliche Mutter von Sophienlust bezeichnet werden, der Serie um ein Waisenhaus, in dem die Kinder glücklich sind. Hier hat sie unvergleichliche Akzente gesetzt und ein schriftstellerisches Meisterwerk – in Kombination mit anderen AutorInnen – geschaffen.


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