Herbst / Schneider / Eiffler | Evangelium kommunizieren - Greifswalder Arbeitsbuch für Predigt und Gottesdienst | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 350 Seiten

Herbst / Schneider / Eiffler Evangelium kommunizieren - Greifswalder Arbeitsbuch für Predigt und Gottesdienst

In 9 Schritten zum Gottesdienst

E-Book, Deutsch, 350 Seiten

ISBN: 978-3-7615-6838-5
Verlag: Neukirchener
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Dieses Arbeitsbuch führt in neun Schritten zur Erarbeitung einer evangelischen Predigt und eines evangelischen Gottesdienstes: Für Theologiestudierende und alle, die lernen wollen, wie man eine Predigt erstellt, und dafür ein kompaktes, theologisch fundiertes und zugleich praxisrelevantes Buch suchen.

Homiletisches und liturgisches Arbeiten gehören hier eng zusammen. Predigt- und Gottesdienstvorbereitung bemühen sich um eine Kommunikation des Evangeliums mit dem Ziel, dass es zu einer Begegnung zwischen Gott und Gemeinde kommt. Dieses "Greifswalder Exerzitium" bietet dafür eine profilierte und praktisch erprobte Einführung - und gibt somit grundlegendes Handwerkszeug für Predigt und Gottesdienst mit an die Hand.
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Weitere Infos & Material


Das Handwerk erlernen und ausüben Dieses Buch ist ein Versuch, den Weg der Vorbereitung zu beschreiben, den alle, die für Gottesdienste zuständig sind, immer wieder beschreiten. Dass dieser Weg mühsam sein kann, weiß jeder, der es einmal über eine längere Zeit versucht hat. Wir möchten Hilfestellungen geben, diesen Weg zu gehen, ohne an zu hohen Anforderungen zu scheitern, die im Berufsalltag kaum zu schultern wären, ohne aber auch jeden Anspruch an das eigene Handwerk preiszugeben. Der Weg, den wir empfehlen, ist nicht in einsamen Stunden am Schreibtisch entstanden (obwohl das Schreiben dieses Buches natürlich viele einsame Stunden am Schreibtisch verlangte). Wir haben seit 1996 in Greifswald zusammen das Homiletisch-liturgische Seminar geleitet, über all die Jahre Matthias Schneider als Kirchenmusiker und Michael Herbst als Theologe, seit etlichen Jahren auch Felix Eiffler, ebenfalls als Theologe. Aber dieses Seminar wäre ohne die Studierenden aus der Kirchenmusik und der Theologie undenkbar gewesen, die sich auf ein so intensives Seminar (und diese immer noch ungewöhnliche Arbeitsgemeinschaft) eingelassen haben, in die Seminargottesdienste viel Arbeit und Fantasie investiert haben und sich dann der Kritik gestellt haben. Die didaktische Idee des Homiletisch-liturgischen Seminars Das Homiletisch-liturgische Seminar (oder kurz: das HLS) findet in der Regel in jedem Sommersemester in Greifswald statt. Zu Beginn des Semesters gibt es ein Wochenend-Blockseminar, meist in einer kleinen Tagungsstätte in Altefähr auf Rügen. Lehrvideos werden einige Wochen vorher zur Verfügung gestellt (als ›flipped classroom‹), die in die Arbeit mit dem ›Evangelischen Gottesdienstbuch‹101 einführen. Beim Blockseminar selbst wird die Arbeit an der Liturgie (und deren Sinn!) diskutiert. Vertiefende inhaltliche Impulse führen vor, wie einzelne Stücke im Gottesdienst zu verstehen sind und gestaltet werden können. Und dann wird ein erster Gottesdienst in kleinen Gruppen vorbereitet. Dieser Gottesdienst wird schließlich am Sonntag mit der örtlichen Kirchengemeinde zusammen gefeiert und danach auch besprochen. Ein Studientag wenige Wochen später dient dazu, an der eigenen liturgischen Präsenz zu arbeiten. Pastorin Margret Laudan, Trainerin für Liturgische Präsenz ©, übt mit den Studierenden einzelne Stücke wie das Votum oder den Segen ein. Wenige weitere Theoriesitzungen dienen der Einführung in die Methodik, das sogenannte Homiletisch-liturgische Exerzitium, das auch diesem Buch zugrunde liegt und das in unserem älteren Arbeitsbuch beschrieben wurde: Wir predigen nicht uns selbst (erstmals 2001 erschienen).102 Parallel erarbeiten die Studierenden ›ihren‹ Gottesdienst, schreiben also ihre Seminararbeit, die den Schritten des Exerzitiums folgt und der Vorbereitung und Planung von Predigt und Gottesdienst gewidmet ist. Sie bereiten damit meist ihren ersten agendarischen Gottesdienst vor, jeder und jede für sich, aber auch mit den Kommilitoninnen aus Theologie und Kirchenmusik. Danach, etwa sechs bis acht Wochen nach Semesterbeginn, werden die studentischen Seminargottesdienste in Greifswalder Kirchen gefeiert. Bei großen Seminargruppen bedeutet das: An drei Abenden in der Woche gibt es, jeweils in einer anderen Kirche, einen solchen öffentlichen Gottesdienst, den die Studierenden gemeinsam verantworten und leiten. Es sind oft (für pommersche Verhältnisse) gut besuchte Gottesdienste mit 30 bis 50 Besucherinnen und Besuchern, die anschließend mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars zu einem Nachgespräch eingeladen werden. Im Nachgespräch besprechen wir zuerst die kirchenmusikalischen und liturgischen Aspekte und danach die homiletischen. Grundsätzlich (immer!) steht das Gelungene zuerst im Fokus, bis wir uns auch die ›Baustellen‹ oder ›Wachstumsbereiche‹ anschauen. Im homiletischen Teil des Nachgesprächs kommt auch ein studentischer Kommentar zum Tragen: Ein Teilnehmer bzw. eine Teilnehmerin hat die Predigt vorab gelesen und kommentiert sie in maximal zwei Minuten. Zur intensiven Betreuung der Studierenden gehören ausgedehnte Sprechstundenzeiten, zusätzliche offene Gesprächsabende (»Was Sie immer schon mal fragen/diskutieren wollten …«) und zeitnahes Feedback. Jeder und jede bekommt innerhalb einer Woche ein ausführliches schriftliches Gutachten und ein persönliches Nachgespräch mit demjenigen aus dem Team, der die Arbeit bis dahin begleitet hat. Spannende Themen, die sich aus dem Gottesdienst ergeben, werden in den Seminarsitzungen, die parallel zu den Gottesdiensten weiter stattfinden, vertieft bearbeitet. D. h.: Nach der methodischen Einführung werden die Themen der weiteren Seminarsitzungen im Wesentlichen aus den gemeinsam gefeierten Gottesdiensten gewonnen. Worauf es uns ankommt … Auf einige Besonderheiten, die dieses Seminar auszeichnen, möchten wir eingangs hinweisen, weil dies helfen wird, unseren spezifischen, vielleicht etwas ehrgeizigen Ansatz zur Vorbereitung von Predigt und Gottesdienst besser zu verstehen – und dann zu prüfen, ob es sich lohnen könnte, sich dieser Idee (wenigstens probehalber) anzuschließen: Predigt und Liturgie Diese Grundentscheidung muss ganz am Anfang stehen. Wir verstehen Gottesdienst (respektive Liturgik) und Predigt (respektive Homiletik) als integriertes Ganzes und richten darum auch die Bildung von Theologinnen und Theologen von Anfang an auf eine integrierende Praxis von Gottesdienst und Predigt aus.103 So gesehen ist die Liturgie nicht nur der (mehr oder weniger lästige) Rahmen der Predigt. So gesehen ist die Predigt keine isolierte Rede, sondern ein liturgisches Element im Gottesdienst. Kristian Fechtner hat die eigentümliche Stellung der Predigt gut auf den Punkt gebracht: »Als gottesdienstliche Rede ist die Predigt Teil der Liturgie, in deren Dramaturgie sie durch die vorangehende Lesung oder das sich anschließende Gemeindelied ebenso wie durch die ihr eigenen rituell-liturgischen Elemente (Kanzelgruß, Kanzelsegen) eingebunden ist. Zugleich ist sie Gegenüber zur Liturgie, insofern sie eine subjektiv zu verantwortende religiöse Anrede der Gemeinde darstellt.«104 Ganz ähnlich beschreibt Michael Meyer-Blanck fein und dialektisch das Gemeinsame und Unterscheidende: »Die Predigt ist ein Teil der Liturgie und zwar derjenige Teil, der ihre Regeln gerade durch die Ausnahme von den Regeln bekräftigt.«105 So entsteht »das spannungsvolle Zusammenspiel von ritueller und rhetorischer Kommunikation«106. Ist der gesamte Gottesdienst Mitteilung und Darstellung des Evangeliums, dann dominiert »in der Predigt die individuelle Mitteilung und im Ritual die gemeinsame Darstellung«107. Exzellenz, nicht Perfektionismus Wir sind davon überzeugt, dass sich intensive Arbeit lohnt. Wir glauben nicht an Perfektionismus, der uns Menschen nur grenzenlos überfordert und kaum je gesund ist. Aber wir glauben an Exzellenz. Der Unterschied ist einfach: Dem Perfektionisten wird es nie gut genug geraten sein. Er agiert aus Angst vor Zurückweisung und Beschämung. Wer nach Exzellenz strebt, tut es, weil er stolz auf sein Handwerk ist und das Beste geben will – in den Grenzen des Möglichen, nach dem Maß der eigenen Begabung und Lebenskraft. Wer als Predigerin oder Liturg nach Exzellenz strebt, kennt die Freude an gelungenen Gottesdiensten, tröstenden Liedern, ermutigenden Predigten, Aha-Momenten bei denen, die zuhören, dem Einswerden der Gemeinde im Gebet und Lobgesang. Er weiß, dass er Teil hat an der Kommunikation des Evangeliums. Sie weiß, dass sie Gott und den Menschen dienen darf. Er weiß, dass gute Gottesdienste für die Gemeinde bedeutsam sind. Und darum investiert sie viel. Nicht nur am Anfang im Studium, wenn es um Noten geht. Auch danach, auf der langen Strecke im Dienst der Gemeinde. Es bleibt die tiefe Überzeugung, dass Glaube und Kirche geboren werden aus dem Hören auf das Wort und der Feier der Sakramente. Darum allein schon gehört der Vorbereitung von Gottesdiensten so viel Liebe und Sorgfalt, denn wir haben hier – an gleichsam untergeordneter Stelle – Anteil an einem Wunder: dass Glaube entsteht, gestärkt, vergewissert, neu gewonnen oder vertieft wird, und dass Gemeinde erneuert, erbaut und entwickelt wird. Was den Pfarrerinnen und Pfarrern bei der Ordination vorgehalten wird, das verdient auch einen prominenten Platz in Zeitbudget und Wochenplanung: »Du sollst das Evangelium von Jesus Christus verkündigen, wie es in der Heiligen Schrift gegeben und in den Bekenntnissen unserer Kirche bezeugt ist.«108 Wir wissen, dass das für die Leserinnen und Leser, die bereits längere Zeit im Berufsleben stehen, vielleicht eine Provokation ist. Vielleicht denken Sie: »Das sind diese Uni-Leute! Sollen sie doch mal sehen, wie es im Alltag einer Kirchengemeinde wirklich aussieht! Da ist es schnell vorbei mit dem Ehrgeiz, sich Woche für Woche mit einem ›Exerzitium‹ abzumühen. Da ist man froh, wenige Stunden für die Vorbereitung des Gottesdienstes freizuboxen. Da muss es auch mal schnell gehen! Und vor allem: Woche für Woche kaum Resonanz auf all die Mühe zu bekommen, das wird auch noch den Eifrigsten ins Nachdenken bringen, ob all die Mühe sich wirklich lohnt.« Wir haben Respekt vor dem, was Kirchenmusiker und Pastorinnen...


Eiffler, Felix
ist stellvertretender Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung der Universität (IEEG) der Universität Greifswald.

Herbst, Michael
Michael Herbst, geb. 1955, Dr. theol., Pfarrer und Krankenhausseelsorger, ist seit 1996 Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät Greifswald und seit 2004 Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung.

Schneider, Matthias
ist Professor für Kirchenmusik an der Universität Greifswald. Das Buch fußt auf den Erfahrungen des seit vielen Jahren gemeinsam durchgeführten Homiletisch-Liturgischen Seminars an der Universität Greifswald.

Michael Herbst, geb. 1955, Dr. theol., Pfarrer und Krankenhausseelsorger, ist seit 1996 Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät Greifswald und seit 2004 Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung.


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